Veröffentlicht am: 25.01.2024

Das Mäuse-Quartier



Veröffentlicht am: 25.01.2024

Es begann vor zwanzig Jahren, als Erika Ess ihre Mitbewohnerinnen und -bewohner in der Adventszeit im Treppenhaus als Mäusefamilien porträtierte. Ein Jahr später entwickelte sie diese Idee mit ihrem Mann Peter in den Fenstern ihres Hochparterre-Eckateliers weiter. An einem Ort, wo sie seit über fünfzig Jahren eingemietet sind. Warum überhaupt Mäuse? «Die Idee kam mir in der Ikea, wo es graue, braune und weisse Mäuse hatte. Das passte irgendwie», sagt Ess. Die Ausstellungen, die jeweils während eines Jahres zu sehen sind, dienten zugleich als Filter, um den direkten Blick ins Atelierchaos abzufangen. So folgten ein Modeschau-Fenster, im Coronajahr eines zum Thema Reisen, Miniatur-Konditoreien, Baustellen. Damit kennt sich der Architekt Peter Ess,  ehemaliger Direktor des Amtes für Hochbauten der Stadt Zürich aus.

Das Mini-Knabenschiessen

Durch die Jahre hindurch wurden die Fensterauslagen immer aufwendiger. Wie etwa das Projekt Knabenschiessen im vergangenen Jahr. Zusammen mit ihrem fotografierenden Mann Peter baute die Werklehrerin Aussteller-Miniaturen nach. Vor dem Hintergrund von Fotografien der Traditions-Chilbi. Immer im Mäuse-Format. Zusammen wird jeweils akribisch an den Konstruktionen getüftelt. Dabei sind sich die Werklehrerin und der Architekt nicht immer auf Anhieb einig. Das Resultat ist jedoch bis in jedes Detail durchdacht und wirkt verblüffend echt. Wie genau die Ausstellung betrachtet wird, beweist der Kommentar eines Knaben, der sich in einer Fotografie wieder erkannte: «Das bin ich»!

Das gespiegelte Quartier

Das Publikum im Spiegelbild. So wurde Anfang Jahr die Idee geboren, «unser Quartier im Spiegel» zu zeigen. Eine Hommage an das Quartier, in dem das Paar seit über 53 Jahren wohnt. Es sind Orte rund um den Idaplatz, mal offensichtlich, mal versteckt. Auch die ominpräsenten Baustellen sind liebevoll nachgebaut. Es war das bisher aufwendigste Jahresfenster, da sind sich beide einig. Anfang Jahr begann die Planung, von Mitte September bis Ende November erfolgte die Umsetzung. Eröffnung war wie immer am 1. Advent-Sonntag Anfang Dezember. 

Warum die Anziehungskraft dieser Installationen? Sie lehrten einem, in der schnelllebigen Zeit etwas zu verharren, zu studieren und zu beobachten, sagt Erika Ess. Kinder zählten etwa die farbigen Abbruch-Schüttbecher – es sind 32. Überhaupt übt die Ausstellung eine Faszination auf Kinder aus. «Viele kommen immer wieder, es ist wie beim Bilderbuch-Ansehen», sagt Peter Ess. Auch beim Veloprüfungs-Parcours muss der Polizist jeweils ein paar Minuten einräumen, damit sich die Viert-Klässlerinnen und -klässler an den Fenstern sattsehen können.


Die Kinder schauen jeweils genau hin. 

Seit Corona auch mit Internet-Eintrag

Aber auch Erwachsene besuchen den Ort und sei es nur, um während Corona auf den Holzbänken aus den beiden gegenüberliegenden Bars etwas zu trinken. Der Aufenthalt in den Innenräumen war bekanntlich verboten. Die beiden guten Seelen von der Gertrudstrasse brachten dann jeweils am darauffolgenden Morgen die liegengelassenen Gläser zurück, nicht ohne ermahnendes Wort an die Beizer. Kein Wunder, dass die beiden auch schon die Aufmerksamkeit von Filmschaffenden auf sich gezogen haben. Und wie ein Film kommt ihnen ihre Einrichtung manchmal auch vor. 

«Amarcord!», ruft Peter Ess, in Anlehnung an den berühmten Fellini-Streifen (zu deutsch: ich erinnere mich). So hätten sie auch schon Weihnachtskarten mit diesem Motto aus ihren Sujets an Freundinnen und Freunde verschickt. Aber auch etwa Fotos mit der inzwischen berühmten Kirschblüten-Allee. Und wie diese hat ihre Lokalität bereits einen Eingang in die globale Community gefunden, unter dem Namen HolidayWindow (Mouse World). 

Und was passiert mit den kunstvollen Stücken, wenn es eine neue Ausstellung gibt? Wird es eine Auktion geben? Erika Ess verneint: «Nein, das wäre aus dem Zusammenhang gerissen». Das Quartierfenster ist ein Gesamtkunstwerk. Tröstlich, dass es noch eine Weile zu bewundern ist.


Donald Trump erklärt Mäusen die Welt. 



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Hippies und Punks im Friedhof



Veröffentlicht am: 25.01.2024

In seiner neuesten Ausstellung zum Thema des nahenden Todes in der Pop- bzw. Rockmusik steht ein Zitat des Sängers Leonard Cohen: «you want it darker». Das war der Titelsong seines zweitletzten Albums. Die Textzeile steht sinnbildlich dafür, dass 70 Jahre nach der Erfindung des Rock ‘n’ Roll das einst ausgerufene Versprechen von ewiger Jugend und ungezügeltem Hedonismus nicht mehr uneingeschränkt gilt. In das Narrativ des klassischen Rocksongs schleicht sich zunehmend das Thema des nahenden Todes ein – durch Alter oder Krankheit, aber auch als insgeheim gefasster Entschluss, sich das Leben zu nehmen. So ist bis heute ungeklärt, «wie» David Bowie aus dem Leben schied. War das ein sanftes Entschwinden, oder ein letzter cleverer PR-Coup des Musikmagiers und Geschäftsmannes? Einfacher war es bei Prince und Michael Jackson, wo Schmerzmittel dem Leben ein Ende setzten. Rock’n Roll stand aber schon früh für das Sinnbild von «live fast, die young». Der «27er-Club» mit Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse legt beredtes Zeugnis der morbiden Seite von «Sex, Drogen & Rock’n’roll» ab. Im fröhlichen «Für immer Jungsein» schwangen schon seit Anbeginn immer tödliche Abgründe mit.

Heiteres zum Tod

Diesen und ähnlichen Fragen ging der Musikexperte Veit Stauffer nach, der bis 2020 in Zürich den bekannten Rec Rec Shop führte. Wer ihn kennt (und das sind viele, so schnell war der Abend ausverkauft), freute sich auf die Mischung von Wissenschaftlichem und Anekdotischem. So gelang es Stauffer, dem schweren Thema Tod auch eine heitere und humorvolle Seite abzugewinnen. Legendär sind etwa das Kokettieren der Hippie-Westcoastband Grateful Dead, welche den Totenschädel seit bald 60 Jahren im Wappen trägt. Ihre Fans, die Deadheads, reisten damals in bunt bemalten Bussen ihren Idolen im ganzen Land (und in Europa) nach und feierten ihre ausufernden, meist mit LSD-getränkten Auftritte, die oft acht Stunden und mehr dauerten. 1971 verleitete dieser Kult um die dankbaren Toten die Plattenfirma sogar dazu, für eine Single-Auskoppelung eine Bastelanleitung für einen Sarg beizulegen.


Veit Stauffer beleuchtet das Thema Tod von der musikalischen Seite her.

Himmel und Hölle

Auch die NDW-Band Palais Schaumburg kokettierte mit dem Sensemann und sang 1981 «Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm». Der «König von Deutschland», Rio Reiser, nannte sein letztes Album treffend «Himmel und Hölle». Eine berührende Anekdote wusste Stauffer zum Titel «Charlotte» (1989) von den Young Gods zu erzählen. Er sass nach einem Studio-Besuch, wo die Genfer Gruppe das besagte Stück aufgenommen hatte, im Tram 4 am Limmatplatz. Dort wurde er Zeuge, wie das abfahrende Tram eben im Begriff war, einen älteren Mann mitzuschleifen. Der beherzte junge Mann zog die Notbremse und rettete diesem das Leben, wie tags darauf in den Medien zu lesen war. Geblieben ist Stauffer die Episode, weil sein Vater damals im Sterben lag. Tod und Leben, so nahe beieinander.

Hommage an Christoph Badoux

Nicht fehlen durfte an diesem Abend Nadja Zela, die in «All» und «Au nümm da» aus dem Album Andromeda, ihrem verstorbenen Lebenspartner und Illustrator Christophe Badoux nachtrauert und sinniert. Er, der weiter hinten im Friedhof begraben ist. So schloss sich der musikalische Abend im altehrwürdigen Friedhof, der nach dem Vorbild des Wiener Zentralfriedhofs 1877 von Stadtbaumeister Arnold Geiser (einem Schüler von Gottfried Semper) erbaut wurde.

P.S. Der Vortrag wird am Dienstag, 24. Oktober 2023 wiederholt (20.00 bis ca. 22.00 Uhr)

«YOU WANT IT DARKER - Songs über den nahenden Tod», Ausstellung im Friedhof Forum bis 11.7.2024 (Ausstellungskatalog, 140 Seiten, Fr. 10.-)

 

 

 



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Auf dem Weg zum Netto-Null-Quartier



Veröffentlicht am: 25.01.2024

Die Stadt Zürich muss umweltfreundlicher werden. An der Volksabstimmung vom Mai 2022 sagten Dreiviertel der Stimmberechtigten Ja zum «Klimaschutzziel Netto-Null 2040». Die grösste Schweizer Stadt hat damit den klaren politischen Auftrag, ihre direkten Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2040 auf Netto-Null zu reduzieren. Die Stadtverwaltung soll dabei mit gutem Beispiel vorangehen und das Ziel bereits fünf Jahre früher erreichen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass mit «Netto-Null» nicht das vollständige Vermeiden jeglichen Treibhausgasausstosses gemeint ist. Das Ziel ist, dass weltweit nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden als der Atmosphäre mit natürlichen oder technischen Mitteln wieder entzogen werden können. Für die Limmatstadt bedeutet Netto-Null damit: In der Gesamtbilanz dürfen im Jahr 2040 keine Treibhausgasemissionen entstehen.

Erste Zwischenbilanz

Im November 2023 hat die Stadt einen ersten Zwischenbericht veröffentlicht. Er soll aufzeigen, wo Zürich steht und auf welche Bereiche die Stadt aktiv Einfluss nehmen kann, um das Netto-Null-Ziel zu erreichen. Gemäss Zwischenbericht beläuft sich der ökologische Fussabdruck pro Einwohnerin oder Einwohner der Stadt Zürich im Jahr 2022 auf rund 2,4 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Damit ist der Fussabdruck gegenüber dem Jahr 2010 bereits um mehr als ein Drittel kleiner geworden. Dennoch ist das Ziel hochgesteckt, wie auch Stadtrat Andreas Hauri betont: «Unsere Abschätzungen zeigen, dass das Netto-Null-Ziel für die direkten Treibhausgasemissionen auf Stadtgebiet bis 2040 realistisch, wenn auch ambitioniert ist».

Die auf dem Stadtgebiet verursachten Emissionen entfallen hauptsächlich auf drei Bereiche: Gebäude, Mobilität und Entsorgung. Neben dem Bereich Gebäude, wo vor allem das Heizen mit fossilen Brennstoffen mehr als 50 Prozent des Gesamtausstoss von Treibhausgasen ausmacht, ist die Mobilität ein weiterer Haupttreiber des Klimawandels. Auf beide Bereiche kann die Stadt Einfluss nehmen, ist aber für die Erreichung des Ziels auch massgeblich auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen. So braucht es etwa die Bereitschaft von Hausbesitzerinnen und -besitzern, ihre Öl- und Gasheizungen gegen Wärmepumpen oder Erdsonden auszutauschen. Und auch die Entscheidung, das Auto stehen zu lassen und stattdessen Velo zu fahren oder zu Fuss zu gehen, ist eine individuelle.

Zukunftslabor Wiedikon

Hier will Zürich mit dem Projekt «Pilotquartier Netto-Null im Gebiet Binz/Alt-Wiedikon» ansetzen. Für die Stadt ist Wiedikon aufgrund der Mischung aus Wohnraum, Gewerbe- und Industriezone als Quartier ideal. Sie will herausfinden, «mit welchen Massnahmen die freiwillige Bereitschaft lokaler Anspruchsgruppen zu einem verstärkten Engagement für die Zielerreichung von ‘Netto-Null 2040’ und der städtischen Energieziele erhöht werden kann». Damit sollen die Klimaziele bei direkten und indirekten Emissionen sowie der Ausbau der lokalen Elektrizitätsproduktion erreicht werden, wie es im Projektbeschrieb zuhanden des Gemeinderats heisst. Die Wiedikoner Bevölkerung und das Gewerbe sollen Netto-Null vorwärtsbringen, die Stadt unterstützt und fördert private Initiative.

Andreas Hauri präzisiert: «Mit dem Pilotquartier möchten wir einen Ort schaffen, wo verschiedene Prozesse und Massnahmen zur Erreichung des Klimaziels gemeinsam erprobt und auch evaluiert werden können. Sozialverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit sind dabei wichtige Kriterien». Die Stadt Zürich will sich das Projekt rund 7,7 Millionen Franken kosten lassen, verteilt auf sechs Jahre.

Das Geschäft werde aktuell bei der zuständigen Sachkommission des Gemeinderats beraten, sagt Ivo Bähni, Leiter Kommunikation der Gesundheitsdirektion auf Anfrage von Quartiernetz 3. Sofern der Gemeinderat dem Projekt zustimmt, könnten die Arbeiten im neuen Jahr starten. Das Projekt «Pilotquartier Netto-Null» richte sich an alle Personen, Unternehmen und Institutionen im Projektperimeter von Wiedikon. «Der partizipative Ansatz des Projekts bietet Formate und Arbeitsweisen an, die den gleichberechtigten Einbezug aller gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure erlaubt und schliesst dabei explizit Gruppen ein, die keine formelle Möglichkeit der politischen Beteiligung haben, wie Kinder, Jugendliche oder Personen ohne Schweizer Pass», ergänzt Bähni. Die Detailplanung des Partizipationsprozesses werde in einer Projektvorbereitungsphase im Anschluss an den Gemeinderatsbeschluss erarbeitet. Gewonnene Erkenntnisse sollen laufend in neue Projekte sowie auf andere Stadtteile übertragen werden. 

Kritik vor dem Start

Während der Ausgang aktuell noch offen ist, ertönt bereits Kritik am Projekt. Für den Quartierverein Wiedikon ist das Vorhaben der Stadt ein «nebulöses Planungsmonster» und ein «klassisches ‘Top-down’-Projekt, bei dem eine allwissende Projektleitung die rund 9000 Köpfe zählende Anwohnerschaft, Firmen, Betriebe und Hausbesitzer im Projekt-Perimeter in einem sechs Jahre dauernden ‘Partizipationsprozess’ zum Mitmachen gewinnen will». Gegenüber der NZZ klagte Präsident Urs Rauber darüber, dass die Stadt den Quartierverein in der Konzeptionsphase des Projekts aussenvorgelassen habe.

Für ein gross angelegtes, wichtiges Projekt, in dem von Partizipation gesprochen wird, ist das in der Tat ungeschickt. Dennoch sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Der Klimaschutz betrifft alle Menschen und kann nicht an die Verwaltung delegiert werden. Dass die Stadt Mittel und Wege erproben will, die Bevölkerung zur aktiven Mitarbeit zu motivieren, ist mehr als legitim. Dass Wiedikon als «Labor» auserkoren wurde, passt zudem: Mit 80,23% Ja-Anteil wurde das Netto-Null-Vorhaben im vergangenen Oktober hier noch deutlicher als im gesamtstädtischen Schnitt angenommen. Nur im Wahlkreis 4 und 5 stimmten noch mehr Menschen zu. Damit dürfte das Anliegen bei den Wiedikerinnen und Wiedikern auf breiten Rückhalt stossen. Sie dürfen sich freuen, dass die Stadt den politischen Auftrag ernst nimmt und bei Netto-Null vorwärtsmacht. Und sie können mit gutem Beispiel vorangehen und der übrigen Stadtbevölkerung Wege aufzeigen, um das Zürich von morgen umweltverträglich und noch lebenswerter zu machen.



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Veröffentlicht am: 18.04.2023

Liebe Quartiernetz3-Gemeinde

Mit frischen Frühlingsgrüssen melden wir uns zurück. Heute haben wir für Sie einen farbigen Rückblick auf die Kirschblüten-Saison. Zudem werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des unruhigen Immobilienmarkts in unserem Quartier. Und zuguterletzt finden Sie einen Hinweis auf eine interessante Veranstaltung zu einem Mediationsabend im Alten Krematorium Sihlfeld.

Ihr Quartiernetz3-Team

P.S. Gerne können sie unsere ehrenamtliche Arbeit auch weiterhin unterstützen unter: https://quartiernetz3.ch/kontakt.html


Kirschblütenfrühling im Sihlfeld



Veröffentlicht am: 18.04.2023


Japanisches Pärchen beim Posieren vor Kirschblütenbaum


Auch dieses Jahr pilgerten viele Schaulustige in die Gegend rund um den Idaplatz. Einmal mehr präsentierten sich dort die Kirschbäume in voller Pracht. Auch wenn die Baustellen momentan noch das Bild trüben. Ein paar Eindrücke.

Pete Mijnssen, Text und Foto
Jean-Pierre Bachmann*, Fotos

Das Schauspiel ist seit einigen Jahren auch ein Touristenmagnet. Dabei kommen diese längst nicht mehr nur aus Japan. Dort steht die Kirschblüte als Symbol für das Frühlingserwachen aus dem Winterschlaf und für das Leben. Diese dauert nur kurze Zeit. Bereits nach sieben bis zehn Tagen verlieren die Bäume ihre Blüten und das Schauspiel ist zu Ende. Der Prozess steht sinnbildlich für den Lauf des Lebens aus Werden-Sein-Vergehen. Dieses Jahr begann die Blüte Ende März früh und dauerte aufgrund der günstigen Wetterverhältnisse fast 14 Tage. Jetzt ist sie endgültig vorbei. Der Fotograf Jean-Pierre Bachmann hielt die Frühlingsmagie stimmig ein.


Blütenreigen an der unteren Bertastrasse


Frühlingshaftes Ton in Ton von Natur und Architektur


Kirschblütenallee Bertastrasse

*© Jean-Pierre Bachmann, Wädenswil, www.jpbachmann.com



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Wird das Sihlfeld unbezahlbar?



Veröffentlicht am: 18.04.2023


Markantes Doppelmehrfamilienhaus an der Saumstrasse


Schwindelerregend teure Hausverkäufe sorgen in Zürich Diskussionen und befeuern die Angst um steigende Mieten. Auch im Sihlfeld.

Pete Mijnssen, Text und Fotos

Gleich mehrere Hiobsbotschaften zu Hausverkäufen waren in den letzten Monaten zu vernehmen: Verkauf eines 5-Mehrfamilienhauses an der Bertastrasse für über 5 Millionen Franken, Verkauf eines 10-Familienhauses an der Zurlindenstrasse 218 für über 11 Millionen. Und Ende letzten Jahres wurde ein Doppel-Mehrfamilienhaus an der Saumstrasse 49/51 mit 20 Wohnungen und zwei Gewerbelokalen im Innenhof zum Anfangspreis von 15.5 Millionen angeboten. Dies sind nur drei aktuelle Beispiele.

Explodierende Immobilienpreise
Damit sind in Wiedikon die Hauspreise in den letzten Jahren geradezu explodiert. Ist das die Folgen der Gentrifizierung, welche die ganze Stadt Zürich erfasst hat, oder passend zum Kreis-3 – die Folgen der Weststrassen-Aufwertung zum Trendquartier? Es ist leider eine Entwicklung, welche in ganz Zürich zu beobachten ist. In den letzten Jahren war ein Hauskauf aufgrund der tiefen Zinsen ein lukratives Geschäft – wenn auch immer mehr für institutionelle Anleger und Pensionskassen. Private Bieter haben aufgrund der enorm gestiegenen Preise nur noch selten Chancen, zu einem Objekt zu kommen. Die kürzlich eingetretene Zinswende müsste Druck vom Immobilienmarkt nehmen. Davon gehen zumindest Experten aus. Nur zu merken ist davon noch nicht viel. So blätterte der Käufer im Fall des Mehrfamilienhauses an der Zurlindenstrasse umgerechnet pro Wohnung 1 Million hin. Dies ist der Preis für eine Eigentumswohnung. Macht man eine normale Renditerechnung, so müsste eine Wohnung weit über 3'000 Franken Miete pro Monat kosten – vor einer allfälligen Renovation. Die jetzigen Mieten liegen unter 2'000 Franken. Ob sich das die jetzigen Mieterinnen und Mieter noch leisten können?

Mehr kleine und teure Wohnungen
Eine ähnliche Entwicklung bahnte sich auch an der Saumstrasse an, wo der Kaufpreis «vor» Renovation eine Verdoppelung der Mietpreise zu Folge gehabt hätte. Heute kostet dort eine Wohnung im Schnitt um 1500 Franken. Rechnet man die Sanierungskosten hinzu, schraubt sich eine solche Miete leicht ins Doppelte. Dass sich damit auch der Bevölkerungsmix verändert, ist am Beispiel Bertastrasse 84, oder bei der neuen Überbauung Ecke Goldbrunnenplatz zu sehen: mehr und teure Wohnungen auf kleineren Grundrissen. Dass sich «das geliebte Dörfli», wie ein Nachbar noch vor ein paar Jahren schwärmte, grad kräftig ändert, liegt auf der Hand.


Über 11 Millionen schwer: 10-Familienhaus an der Zurlindenstrasse.


Bei Handänderungen spielen auch moralische Fragen mit

Immerhin hatte die Geschichte im Fall der Saumstrasse ein Happy-End. Denn die Wogeno konnte das Haus erwerben. Damit blieb die Verkäuferin unter dem anfänglichen Verkaufspreis, wie die Genossenschaft auf Anfrage von QN3 bestätigt. Es gebe auch keine Pläne für «eine Gebäude- oder Dachsanierung.» Die Substanz befinde sich in gutem Zustand, erklärt Simone Pallecchi. Es sei eine glückliche Fügung, dass man mit der Verkäuferin (eine ältere Dame) handelseinig geworden sei. Sehr oft erfahre man von Handänderungen erst zu spät, wenn der Verkauf schon fast abgewickelt sei und meist an den Höchstbietenden veräussert werde. Liegenschaftenverkauf ist eben auch eine Frage der Moral.

P.S. Der Schreibende lebt mit acht Parteien in einem Doppelmehrfamilienhaus, das er zusammen mit weiteren Personen 1986 und 2002 dank «anständigen» Verkäufern erwerben konnte. Die Wohnungen werden kostendeckend vermietet, und die Häuser sind der Spekulation entzogen.





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Veranstaltunghinweis:

Meditationsabend mit dem Zen-Mönch Marcel Reding

Montag, 24. April 2023, 19.00–21.00 Uhr
Altes Krematorium, 8003 Zürich
Eintritt: Gratis


Zen-Mönch Bruder Marcel Reding / zVg

Friedhöfe sind Orte, an denen für viele Menschen eine meditative oder gar spirituelle Atmosphäre spürbar ist.

Diese Erfahrung machte auch Marcel Reding. Während zehn Jahren liess er sich in Japan und Korea zum Zen-Mönch ausbilden und gründete 2015 in Einsiedeln das Zen-Kloster.

Weitere Infos: Das Friedhof Forum (Stadt Zürich)


Weitere News finden Sie hier.





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Newsletter 035 Weihnachten 2022



Veröffentlicht am: 25.12.2022

 

Liebe Quartiernetz3-Gemeinde

Mit unserem Jahresend-Rundbrief leuchten wir das vergangene Jahr aus und warten noch mit einem veritablen Primeur zum Club an der Bertastrasse 6 auf. Lassen Sie sich überraschen!

Wir wünschen Ihnen besinnliche Feiertage und bis bald im neuen Jahr!

Ihr Quartiernetz3-Team

P.S. Weiterhin können Sie Ihre Neuigkeiten auf news@qn3.ch anmelden. Bitte einen Kurztext mit Foto einsenden. Unsere Redaktion wird Ihren Beitrag prüfen, redigieren und online stellen.


Ciao Santa Lucia!



Veröffentlicht am: 25.12.2022

33 Jahre war das Santa Lucia an der Birmensdorferstrasse ein kulinarischer Treffpunkt. Und für viele eine Quartierstube. Wegen dem Umbau der Migros-Filiale wird das Lokal per Ende Jahr geschlossen.
 

Pete Mijnssen (Text und Foto)

Sead Pelinkovic ist gefasst, aber eine gewisse Melancholie drückt im Gespräch durch. Kein Wunder, Ende Jahr ist auch für ihn hier Schluss. Über vier Jahre leitete er das Lokal und sorgte mit seinem Team für Ruhe und eine freundliche Stimmung. Auch an den Wochenenden, wenn es im 90-plätzigenLokal wie verrückt wuselte.

Zwar seien das gerade in der Pandemie keine einfachen Zeiten gewesen, erklärt er im Gespräch, aber «danach sind praktisch alle Gäste wieder zu uns gekommen». Die nach der Lockerung erstellten Plexiglascheiben zwischen den Tischen seien geschätzt worden, auch vorsichtige Personen hätten sich rasch wieder in die grosszügigen und hohen Räume gewagt. Das war vor allem wichtig für die vielen älteren Personen aus den umliegenden Alterswohnungen und Heimen, die tagsüber hier einkehren wollen.

Die Mitarbeiter im Santa Lucia

Sead Pelinkovic, Rufina «Annie» Baur, Xhavit Demaj (v.l.nr.)

Gemischtes Stammpublikum
Zu den 80 Prozent Stammgästen gehörten auch Familien. Kinder liebten neben dem immer bereitgestellten Gratissirup und den Farbstiften den Spielplatz in der Ecke, mit Sicht auf den Holz-Pizzaofen. Als das Santa Lucia Wiedikon 1989 eröffnete, war hier Pizzaiolo Giaccomo am Werk – ein wahrer Künstler und Showman und ein Kindermagnet. Schon fast in der Manier von Jimi Hendrix konnte er den Pizzateig vor und hinter dem Rücken hin- und her jonglieren. Viele der erwachsenen Gäste wurden wohl so herangezogen, auch wenn es heute am Pizzaofen trotz den zwei Pizzaiolos ruhiger zugeht. Mit dem Umbau und der Renovation vor 12 Jahren wurde das Lokal räumlich entschlackt und zusätzlich ein echtes Cheminee eingebaut. Auch einen Minibrunnen im Stil des Trevibrunnens gabs nun. Für die Einen purer Kitsch, aber die Kinder liebten das Glitzern der Münzen am Boden. Alle waren sich hingegen einig, dass die überdimensionalen Hanny Fries-Bilder an der grossen Rückwand noch besser zur Geltung kamen. Im Sommer versprach nun eine Terrasse im Innenhof mit sechzig Plätzen kühle Sommerabende.

Geschäftsführer vor Hanny Fries-Gemälde

Der Geschäftsführer vor dem imposanten Hanny Fries-Gemälde im Santa Lucia.

Platzkampf der Grossverteiler
Nun hat die die Hausbesitzerin Migros andere Pläne und will an diesem Ort einen Allnatura-Laden einbauen. Nebenan eröffnete dieses Jahr Coop einen Pronto, auf der gegenüberliegenden Seite soll nach der Eröffnung des Grossneubaus mit Lidl oder Aldi ein neuer Grossist einziehen. Darum bringen sich die beiden Schweizer Platzhirsche wohl schon mal in Position. Der Abwehrkampf im Detailhandel ist gnadenlos. Für ein Santa Lucia ist da offenbar kein Platz mehr, auch wenn Bindella selber nicht gerade eine graue Gastromaus ist. Ein neues Santa Lucia wird sich ab Februar an der Ecke Hohl-/Herdernstrasse finden. Deutlich kleiner, mit unter 50 Sitzplätzen.



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Knatsch um dicke Berta



Veröffentlicht am: 25.12.2022

Anfang Jahr sorgte die Ankündigung eines 24-Stunden-Clubs an der Bertastrasse für Wirbel. Nun ist das Projekt sang- und klanglos beerdigt worden. Hinter den Kulissen wird aber weiter gestritten.

Pete Mijnssen (Text und Foto)

Der Plan war kühn und die Meinungen im Quartier von Anfang an geteilt: Die Gastrofirma «Dicke Berta AG» plante auf den Herbst in der ehemaligen Brockistube an der Bertastrasse 6 einen Club mit ausgedehnten Tages- und Nacht-Betriebszeiten am Wochenende zu eröffnen (QN3 berichtete). Eine Bewilligung der Bausektion hatte sie dazu bereits in der Tasche. Die Stadt erhoffte sich damit eine Beruhigung der Nachtaktivitäten rund um das Lochergut – ein Ort, wo sich Nachtschwärmer dann in diesen Räumen aufhalten würden, statt auf den umliegenden Strassen zu krakeelen. So die sinngemässe Begründung.

Der Protest aus dem Quartier führt zu Konkurs
Die Anwohner:innenschaft sah das aber anders. 36 Parteien aus den umliegenden Liegenschaften deckten die Stadt in der Folge mit einem Sammelrekurs ein. Darin bemängelten sie unter anderem «die nachlässig durchdachte Baueingabe, diverse baurechtliche Mängel und Verletzungen umweltrechtlicher Vorgaben». Die «IG Innehof» befürchtete, dass der Stadtrat in einem – mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Wohnanteil von mindestens 80% – sehr dicht bewohnten Quartier der Stadt Zürich einen Präzedenzfall schaffe und ein beunruhigendes Signal setze. Beim traditionellen stadträtlichen Quartierrundgang im Juni deponierten sie ihren Protest und ihre Bedenken zum «Thema quartierverträgliche Nutzungsbalance», wie es der Quartierverein beschrieb. Danach wurde es ruhig um das Projekt.

Dicke Luft zwischen Betreiber und Hausbesitzer
Am 11. November vermeldete das Portal Moneyhouse die Konkurseröffnung, bzw. Liquidation der Gastrofirma. Auf Anfrage von Quartiernetz3 bestätigt Geschäftsführer Markus Lichtenstein, dass es aufgrund des Widerstands im Quartier «nicht mehr möglich war, das Projekt zu finanzieren.» Für alles weitere wird an den Hausbesitzer Eduard Barcikowsky verwiesen. Dort ist man schlecht auf die Firma und die dahinter stehenden Gastronomen von Smith & Smith zu sprechen.
Barcikowsky distanziert sich inzwischen vom Projekt und schreibt: «Die Gastrolösung war von Anfang nicht unsere erste Wahl, sondern entwickelte sich über eine Galerie, welche dann etwas Gastro für Vernissagen beiziehen wollte und so "in die Fänge" der erwähnten Personen geriet.» Man habe die «Dicke Berta AG» in der Folge mit einer einstweiligen Schadenersatzforderung von ca. 100'000 CHF konfrontiert. Kern des Streits soll eine ohne Wissen des Hausbesitzers abgeänderte Betriebsbewilligung sein, welche QN3 vorliegt. Lichtenstein sieht das ganz anders und kommentiert, dass man «einer etwaigen Klage gelassen entgegenschaue». Juristenfutter? Fortsetzung folgt.

Bertastrasse 6
Kein Club – die Räume an der Bertastrasse 6 werden zurzeit renoviert.

In den nun frei gewordenen Räumen zieht zwischenzeitlich eine Werbeagentur ein. «Dass hier in Zukunft eine Gastrolösung realisiert wird, ist äusserst unwahrscheinlich», schreibt der Hausbesitzer. Die Situation müsse neu evaluiert werden.

Fragen zum Bewilligungsverfahren
Einige Frage bleiben: wie konnte es soweit kommen, dass die Bausektion eine Bewilligung an diesem Ort erteilte, obwohl sie davon ausgehen konnte, dass sich Widerstand gegen einen Club in diesem Wohnquartier bilden würde? Wurde da bei der Vergabe gepfuscht, der Wohnanteil übersehen? Oder sollte damit ein Versuchsballon gestartet werden, um die Grenzen der medial vieldiskutierten «mediterranen Nächte» auszuloten? Klar ist, dass dabei ein Imageschaden zurückbleibt. Zu hoffen ist auch, dass der unsägliche Name «Dicke Berta» aus dem hiesigen Wortschatz verschwindet. Die «Dicke Bertha» war nämlich ein deutsches Geschütz im Ersten Weltkrieg. In diesem Sinn, friedliche Weihnachten!



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Und zuletzt noch dies
Von Syl Betulius erreicht uns folgender Hinweis zum Chor von Sibylle Aeberli und zum Solidaritätslied mit dem iranischen Widerstand:

«Baraye Azadi – für die Freiheit» von Shervin Hajipour 

Über diesen Kanal kann man das Video anschauen und teilen:

https://www.youtube.com/watch?v=nVhmmWXfa2s


Weitere News finden Sie hier.






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Newsletter 034 Weihnachten 2020



Veröffentlicht am: 23.12.2020

Weihnachtsimpressionen



Veröffentlicht am: 23.12.2020

Kurze Zeit sah es nach einer deutlich ruhigeren, aber dennoch gemütlichen Adventszeit aus. Verschiedene Läden und Restaurants richteten deshalb ihre Aussenräume neu ein und liessen sich Originelles einfallen. Mit dem erneuten Teil-Lockdown am 18. Dezember war auch damit früh Feierabend.
 
Pete Mijnssen hat einige Impressionen im Quartier eingefangen:
 
1. Gemütliche Glühweinstimmung im Igluzelt vor Salvi’s Bar – es hätte nicht besser passen können. Und das direkt neben der vielbefahrenen Ämtlerstrasse.





2. Knusper Knusper Häuschen, wer knuspert an meinem... Betulius und Töchter zimmerten sogar eigens ein «Marronihäuschen» mit Kulturprogramm
.




3. Dieses Jahr besonders beliebt: Feuerschalen vor Cafés und Restaurants. Hier: Einfeuern vor dem Café du Bonheur am Bullingerplatz.

 



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242 Stadtbäume werden gefällt



Veröffentlicht am: 23.12.2020

Wo Kettensägen kreischen, schreien AnwohnerInnen oft auf. Um sie auf die Fällungen vorzubereiten, werden diese nun vorab angekündigt. Das Sihlfeld ist von der nächsten Aktion besonders betroffen.

(red). Im Schnitt fällt Grün Stadt Zürich im Rahmen der Baumkontrolle 250 bis 350 Bäume pro Jahr, das sind etwa 0,4 Prozent des gesamten Bestandes von mehr als 60’000 Stück. «Gefällt wird aber erst, wenn sie nicht mehr stand- oder bruchsicher sind, wenn sie also auch für Passantinnen und Passanten gefährlich sind», sagt Tanja Huber, Sprecherin von Grün Stadt Zürich. Wenn immer möglich werde ein Ersatz gepflanzt, normalerweise im Herbst nach der Fällung. In rund der Hälfte aller geplanten Fällungen ist klar, dass es einen Ersatz mit der gleichen oder einer anderen Baumart an der gleichen Stelle geben wird.

Sihlfeld besonders betroffen

55 Bäume, also fast jeder vierte Baum, den Grün Stadt Zürich fällen wird, befindet sich im Quartier Sihlfeld. Eine ältere Serbische Fichte habe bereits entfernt werden müssen, sagt Huber. Im Sturm hätte sie eine Gefahr für Passantinnen und Passanten bedeutet, denn sie litt unter einem Pilz und war nicht mehr bruchsicher.
Dass das Quartier Sihlfeld obenaus schwingt, ist kein Zufall. Erstens gibt es im Friedhof Sihlfeld rund 2000 Bäume, entsprechend gibt es dort viel zu tun für die Baumpfleger. Zweitens steht in diesem Quartier ein grosses Tiefbauprojekt an. Eigentlich wollte Grün Stadt Zürich die Bäume stehen lassen, bis die Strassen aufgerissen werden, aber: «Da sich der Zeitplan nach hinten verschoben hat, sind nun einige Bäume, die man bis zum Tiefbauprojekt stehen lassen wollte, mittlerweile nicht mehr stand- oder bruchfest.»



Mit Baumstümpfen und gefällten Bäumen wird das Sihlfeld noch länger leben müssen. (Foto Pete Mijnssen)

Weitere Infos



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Anwohner geben Gas bei der Umsetzung von Tempo 30



Veröffentlicht am: 23.12.2020

Der Strassenlärm rund um die Kalkbreitestrasse ist für die Anwohnerinnen und Anwohner seit Längerem unerträglich. Die «IG Tempo 30 an der Kalkbreitestrasse» hat deshalb zusammen mit dem VCS Zürich über 300 Unterschriften gesammelt, damit an der Kalkbreitestrasse endlich Tempo 30 eingeführt wird.

(pmh). Die Verkehrssicherheit im dicht bebauten Wohnquartier mit den vielen Schul-, Alltagswegen über oder entlang der Kalkbreitestrasse, ist mangelhaft. Die PetitionärInnen bemängeln insbesonders die massive Überschreitung der Immissionsgrenzwerte durch Strassen­lärm. Vor allem nachts leide die Kalkbreitestrasse an Rasern, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch das Wohnquartier fahren würden. Obwohl seit über 30 Jahren eine Bundesverpflichtung besteht, AnwohnerInnen vor übermässigem Strassenverkehrslärm zu schützen, ist der Stadtrat an der Kalkbreitestrasse bisher untätig geblieben. Noch 2017 wurde eine Einsprache des VCS mit der Begründung abgewiesen, dass Tempo 30 zu höheren Kosten für die VBZ führe.

Petition soll dem Stadtrat Beine machen

Nun wollen die PetitionärInnen und der VCS erwirken, dass mitten in dicht bebauten Wohnquartieren Tempo 30 zwingend anzuordnen ist. Sie hoffen, dass die Stadt Zürich eine neue Interessenabwägung vornimmt, bei der die Gesundheit und Sicherheit der AnwohnerInnen stärker gewichtet wird, als die kaum messbaren Zeitverluste des öffentlichen Verkehrs.



Übergabe der Petition durch Cécile Hana von der «IG Tempo 30 an Kalkbreitestrasse» an Stadträtin Karin Rykart.

https://www.vcs-zh.ch/



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Erfolgreiches Fundraising für neuen Uetliberg-Biketrail



Veröffentlicht am: 23.12.2020

Nach erfolgreichem Fundraising und Erteilung der Baubewilligung durch die Behörden haben die Verantwortlichen von Züritrails noch im September das Fenster vor der Winterpause für den Baubeginn genutzt.

(red). Wie Züritrails auf ihrer Homepage mitteilt, wurde in den letzten Monaten die Crowdfunding-Hürde von Fr. 95’000.– geschafft und der Bau damit finanziell gesichert. Total wurde der neue Trail am Höckler mit Fr. 138'553.– unterstützt. Die Bauarbeiten, die im September begannen, wurden Anfang Dezember unterbrochen, da der Untergrund zu nass war. Im Frühling 2021 werden sie voraussichtlich abgeschlossen sein.

Quartiernetz gratuliert zur gelungenen Finanzierungsaktion und ist gespannt auf das Endergebnis.



Bald auch ein neuer Biketrail am Höckler.

https://www.zueritrails.ch/hoecklertrail



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Newsletter 033 Herbst (2020)



Veröffentlicht am: 18.09.2020

Kehrt nun Ruhe ein im Aemtler-Areal?



Veröffentlicht am: 18.09.2020

Drei Messerstechereien und eine Auto-Amokfahrt durch den Friedhof Sihlfeld haben das Quartier erschüttert. Nun nimmt das Polizeidepartement die Zügel in die Hand.

Pete Mijnssen (Text und Bild)


Ein für einmal meditativer Blick auf das Aemtler-Areal, menschenleer.

Aufgeschreckt von Medienberichten und der Anwohnerschaft, wollten die Gemeinderäte Raphaël Tschanz und Mélissa Dufournet vom Stadtrat wissen, wie dieser die Missstände in der Umgebung des Aemtlerschulhauses angehen will und welche Massnahmen zu deren Behebung ergriffen werden.
Lärmklagen beim Aemtlerareal sind nicht neu. Laute Fussballderbys, Partys im hinteren Teil der Anlage sowie eine dominante Jugendgruppe hielten den Runden Tisch bereits in den letzten Jahren auf Trab. Als es zuerst im Februar, dann an Ostern und zuletzt an Pfingsten zu Messerstechereien mit Schwerverletzten kam, reichte es vielen im Quartier. Die Amokfahrt mit einem gestohlenen Sportauto Mitte Juni hatte zwar vermutlich nichts mit den vorangegangenen Vorfällen zu tun, war aber der Tropfen, der das Fass überlaufen liess.

Anwohner klagt gegen die Stadt
Die Klage eines Anwohners gegen die Stadt liess den Quartierverein auf den Plan treten. Sie löste verschiedene Presse-Artikel und die erwähnte Anfrage im Gemeinderat aus. Der anonym bleiben wollende Kläger* wirft den Behörden vor, dass sie das Nachtverbot (ab 22 Uhr, im Sommer 23 Uhr) seit Jahren nicht durchsetzen. Tatsächlich ist mit dem Neubau des Schulhauses und der Neugestaltung des Areals vor zwei Jahren die Attraktivität auch nachts gestiegen. Praktisch jedes Wochenende (und oft auch unter der Woche) wird gefeiert, werden Alkohol und andere Substanzen konsumiert. Eine Areal-Nachtschliessung verwarf der Runde Tisch, da nicht durchsetzbar.
Der Privatkläger führt nun seit einiger Zeit Lärmmessungen durch. Diese lägen v.a. nachts weit über den Grenzwerten, die in der Lärmschutzverordnung verankert seien, erklärt er gegenüber Quartiernetz3. Für Anwohner, deren Schlafzimmer gegen die Bertastrasse und zum Areal liegen, sind diese Nachtruhestörungen ein echtes Problem. Offenbar entsorgen die Partygäste, kaum ist endlich Ruhe eingekehrt, auch noch ihre Flaschen. Der Schlaf wird nochmals gestört, wenn die Putzequipen von Grün Zürich frühmorgens die Überbleibsel aufräumen.

Stadtrat hält den Ball ultraflach
Wie reagiert nun der Stadtrat auf diese Klagen? Er schreibt in seiner Antwort auf die gemeinderätliche Anfrage, «dass strafbare Handlungen dieser Art überall im öffentlichen Raum geschehen». Daraus schliesst er: «Eine Häufung von Delikten gegen Leib und Leben oder Drogenhandel wurde in der Anlage bisher nicht festgestellt.» Unklar bleibt, weshalb er die Messerstechereien mit drei Schwerverletzten nicht als Delikte gegen Leib und Leben wertet.

Dennoch hat der Stadtrat offenbar an einer Sitzung im August den Handlungsbedarf erkannt und ab sofort eine neue Verantwortliche ernannt. Damit wird auch der traditionelle Runde Tisch teilentmachtet, was die neue Delegierte Quartiersicherheit, Dayana Mordasini jedoch von sich weist. Vielmehr sorge dies nun für klare Verhältnisse: «Für die Stadtverwaltung ist es wichtig, dass es eine klare Ansprechperson gegen aussen gibt.» Sie hält fest, dass sich die Situation im Juli und August gemäss Sip Züri und der Stadtpolizei bereits beruhigt habe. Was nicht weiter überrascht in der Sommerferien-Zeit. Immerhin scheinen sich einzelne Gruppierungen nach anderswo verschoben zu haben.
Fazit: der nächste Frühling kommt. Bis dann wollen die AnwohnerInnen glaubhafte Antworten auf ihre drängenden Fragen und die BewohnerInnen sich an einem gepflegten, allgemein zugänglichen Areal erfreuen.

*Name der Redaktion bekannt.



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Der singende Garagist vom Fernsehen



Veröffentlicht am: 18.09.2020

Gastrobetriebe prägen in der neueren Zeit das Gesicht von Alt-Wiedikon, doch das Quartier ist auch die Heimat unzähliger Handwerksbetriebe. Ein sehr spezieller befindet sich beim Lochergut.

Stefan Claudio (Text, Bild zVG)


Diego Daniele, Automechaniker und gefeierter «Voice»-Sänger.

Man muss sie etwas suchen, denn sie verstecken sich gerne in den Innenhöfen der Blockrandüberbauungen. Keine Ausnahme macht hier der Hof, der an der Ecke Berta-/Zentral- und Zurlindenstrasse gleich neben dem Idaplatz liegt. Dort befinden sich nicht nur eine, sondern gleich zwei Garagen auf engem Raum. Die eine ist die Garage D&B, geführt von Diego Daniele. Das Gebäude, das von der Bertastrasse zugänglich ist, schaut auf eine mittlerweile 35-jährige Geschichte als Garagen-Standort zurück.

Autoreparateur und Sänger
Diego Daniele übernahm 2016 die Werkstatt, die seit 1986 als Garage Kramis firmiert hatte und teilt sie sich mit der Autoklinik Jörg Döbeli. Seither betreut er eine treue Stammkundschaft, die nach seinen Angaben gut zu einem Drittel aus dem Quartier stammt. Er kümmert sich als gelernter Automobilfachmann um automobile Probleme aller Art.

Für den 25-jährigen Daniele war das Singen und die Musik schon seit Kindesbeinen das grösste Hobby. Dem einen oder anderen Leser mag der Name bekannt vorkommen. Nicht als Garagist, sondern als Sänger und Teilnehmer an einer der zahlreichen Castingshows im Fernsehen. Bei Dieter Bohlens «Deutschland sucht den Superstar» kam er eine Runde weiter. Als Finalteilnehmer und letztlich Zweitplatzierter der diesjährigen 3+-Show «The Voice» sang er sich kurz vor Corona beinahe zu ein bisschen nationalem Ruhm. Also: hinhören beim nächsten Quartier-Spaziergang, vielleicht singt’s da aus dem Hinterhof.



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Hundert Jahre Gartenstadt



Veröffentlicht am: 18.09.2020

Zum Hundertjahr-Jubiläum der Laubegg hat eine Bewohnerin ein Buch über die Geschichte «ihrer» Siedlung geschrieben und herausgegeben. Es ist eine unterhaltsame Reise durch Zürichs Geschichte geworden.

Pete Mijnssen (Text und Bild)


Schön gestalteter Jubiläumsband der Laubegg-Siedlung.

Von oben sieht die vor hundert Jahren als «Mittelständische Gartenstadt» gegründete Siedlung wie ein auf den Kopf gestelltes «V» aus. Solche Kleinhaussiedlung wurden im Zürich der Zwischenkriegszeit zwar dutzendweise gebaut, aber mit der unüblichen Anordnung sollten alle zukünftigen BewohnerInnen einen Blick auf die Alpen haben. Im Roten Zürich baute und schaffte die selbstbewusste Stadt zusammen mit den Genossenschaften viel günstigen Wohnraum für Neuzuzüger. Es gab aber auch private Trägerschaften, etwa für weitsichtige Mittelständler. Zu dieser letzten Gruppe gehört die Laubegg-Siedlung bei der Einmündung der Uetliberg- in die Giesshübelstrasse.

Statt Architekturexperten erzählt im vorliegenden Buch die Bewohnerin Doris Klingenberg deren Geschichte. Die Mal- und Gestaltungstherapeutin wohnt seit 45 Jahren mit ihrer Familie im «Laubegg». Auf lebendige Art und Weise erzählt sie Geschichten von Menschen, die dort gelebt haben. Etwa das Porträt des leicht schrulligen, aber auch etwas mysteriösen «Fräulein Emma». Oder des Briefträgers, der den Inhalt von Postkarten jeweils laut-fröhlich vor der Haustüre ankündigte (das wünschten wir uns heute auch wieder!). Vor allem lebt das Buch von den vielen Fotos, welche die Chronistin im Baugeschichtlichen Archiv und beim Heimatschutz gefunden hat. Dokumente und Fotos der letzten Jahrzehnte legen ein beredtes Zeitzeugnis ab, etwa aus den bewegten Achtzigerjahren. Auch die Einbürgerung der Familie Klingenberg 1979 samt herumschleichenden Schweizermachern findet Eingang.

Der reich bebilderte Band (Sohn Lars hat ihn gestaltet) ist spannend von Anfang bis zum Schluss. Weil er vom «Leben» erzählt und nicht nur eine abstrakte Architektur- und Urbanitätsgeschichte wiedergibt. Das letzte Kapitel ist leider ein unrühmliches: Die Kündigung aller MieterInnen des angrenzenden Brunauparks durch die CS versetzt auch die Laubegg in Aufruhr. So schreibt die Autorin zum Schluss: Das Laubegg – diese kleine grüne Oase inmitten hoher Häuser ist ein Anachronismus. Aber etwas ganz Besonderes für eine Stadt, die rastlos weiter und immer weiter hastet...

Doris Klingenberg
Im Laugegg, Geschichte einer Siedlung
204 Seiten, kostet CHF 48.–
Format A4 Format, zahlreiche Familienfotos, Skizzen, Dokumente, Pläne und Luftaufnahmen.

Bezug: d.klingenberg@bluewin.ch
Telefon 044 461 00 71



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Die Wiedergeburt des Atlantis



Veröffentlicht am: 18.09.2020

Ende April musste das Nobelhotel am Fuss des Uetlibergs schliessen. Nun hat es der indische Immobilienhändler Kabir Mulchandani gekauft.

Pete Mijnssen, Text


Von den Totgeglaubten auferstanden: Hotel Atlantis. Foto, zVg

Das ging schlussendlich überraschend schnell. Anfang September wurde bekannt, dass der 47-jährige Kabir Mulchandani mit der Eigentümerin, der Neuen Hotel Atlantis AG, handelseinig geworden ist. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart, die Rede ist aber von 100 Millionen Franken. Der Inder ist in der Schweiz noch weitgehend unbekannt, besitzt aber in Dubai etwa das Luxus-Resort «Five Palm Jumeirah», erbaut auf einer künstlich angelegten Palmeninsel. Der rührige Hotelier will das Traditionshotel bereits im Frühling 2021 wiedereröffnen. Im Tages-Anzeiger äussert er sich über seine Pläne und über die Gerichtsverfahren gegen ihn, bei denen er freigesprochen wurde.

https://www.tagesanzeiger.ch/ich-will-die-koenigssuite-fuer-alle-zugaenglich-machen-699695517628



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Infos: Spielanimation Aemtlerwiese



Veröffentlicht am: 18.09.2020


Noch bis im Oktober gibt’s Spielanimation auf der Aemtlerwiese.

Die Spielanimation findet weiterhin am Donnerstagnachmittag auf dem Spielplatz der Aemtlerwiese statt. Mit Unterstützung von Mitarbeitenden vom Soziokultur Mobil steht genügend Personal zur Verfügung.

Das Angebot ist am Donnerstag 24. September und 1. Oktober. Zeit: 15.30 bis 18 Uhr
Bei Regen findet es nicht statt. Sollten keine Kinder kommen, wird es früher geschlossen.
Weitere Informationen auf dem Flyer als PDF-Download, der auch auf unserer Webseite verlinkt ist.

Annina Schwarz
Mitarbeiterin Soziokultur Kinder

Direktwahl +41 44 412 84 68
Mobile +41 79 922 58 79
annina.schwarz@zuerich.ch



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Newsletter 032 Frühling (2020)



Veröffentlicht am: 15.04.2020

Support your local dealer



Veröffentlicht am: 15.04.2020

Die Corona-Krise trifft die Restaurants und Geschäfte im Quartier – und bietet den Wiedikern Gelegenheit, Neues zu entdecken

Pete Mijnssen (Text und Fotos)

Der sonst mit Leben gefüllte Idaplatz ist an diesen sonnigen Frühlingstagen fast ausgestorben. Vereinzelt sitzen Personen auf den Bänken und geniessen die Sonne, nur von der Altglas-Entsorgungsstelle scheppert es munter herüber. Die Szene-Treffpunkte Piazza und Calvados sind geschlossen, alle weiteren Restaurants in der Nähe auch. Das Michelangelo hat auf Pizza-Take-Away umgestellt. Im Lily’s am Lochergut hat der Lieferdienst eine lange Tradition, nun kann das Essen an den langen Holztischen auch gleich mitgenommen werden. Heimlieferservice ist das Gebot der Stunde.

Lieferservice per Lastenvelo
Den Lieferservice gleich mit einem Transportvelo macht Karin Meier vom zumgutenheinrich. Dieser Cateringservice hat sich auf Eintöpfe, frische Salate und Suppen spezialisiert. Dabei wird qualitativ hochstehendes, aber unverkaufbares unförmiges Obst und Gemüse zu schmackhaftem Essen verarbeitet – und zudem ein Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung geleistet.



Karin Meier vom GutenHeinrich liefert mit dem Lastenvelo.

Apropos Lebensmittel: Gerade jetzt, wo man das Gefühl hat, nur noch die Grossverteiler hätten offen, bietet sich die optimale Gelegenheit, den Quartierladen um die Ecke kennenzulernen. Bei Betulius und Töchter findet man fast alles, was das Herz begehrt; die Käse-Auslage ist quartierbekannt, die Auswahl der Geschenkartikel liebevoll. Wem zu einem feinen Essen noch der richtige Wein fehlt, wird im Weinladen am Idaplatz fündig. Janine Tanner und ihr Team bieten sorgfältig hergestellte Weine zu vernünftigen Preisen an, viele davon in Bio-Qualität. Für Hopfenaffine liegt Bier-Paul gleich um die Ecke. Genovas am Idaplatz bietet selbstgemachte Pasta. Immer eine Gourmetreise wert sind die selbstgemachten Momos vom tibetischen Restaurant Shangrila.


Syl Betulius vor ihrem Quartierladen.


Janine Tanner vom Weinladen am Idaplatz.

Der lokale Mac-Händler
Vom Home-Office-Boom kann zurzeit der Apple-Anbieter Tomac profitieren. Während die Grossen wegen Lagerproblemen im Rückstand sind, bietet der lokale Händler schnellen Service (was der Schreibende bestätigen kann). Gegen Voranmeldung werden Computer und Zubehör «über die Gasse» verkauft; alles BAG-regelkonform. Das gleiche gilt für Velowerkstätten, die praktisch alle im Moment auch Reparaturen ausführen – etwa der neu eröffnete Zweiradgeber an der Gutstrasse für Alltagsvelos und der auf Mountainbikes spezialisierte BikeHub beim Goldbrunnenplatz.


Manuel D’Agostini von Tomac.

Buch- und Hörgenuss
Auch die Versorgung mit Kultur ist sichergestellt. Duplikat, die Buchhandlung an der Zentralstrasse, nimmt Bestellungen auf und liefert sie aus. Desgleichen Pile of Books mit seiner grossen Auswahl an englischsprachigen Büchern. Und nicht zuletzt soll auch der Hörgenuss in diesen Wochen nicht zu kurz kommen. Der Audio-Laden Cuel hat offen – auf Voranmeldung kommt das Team audiophilen Wünschen entgegen. Reparaturen sind ebenfalls möglich, dauern aber im Moment etwas länger.


Beat Schmid und Stefan Jenny von Cuel.

Allen Dienstleistern gemeinsam ist, dass ihnen trotz Fantasie und Durchaltwillen der Schnauf ausgehen könnte, falls der Lockdown noch länger anhalten sollte. Darum: Support your local dealer – kauft lokal!

 

Gerne bewerben wir auch weitere Wiediker Dienstleister über unsere social-media-Kanäle. Bitte schicken Sie uns ein E-Mail unter info@qn3.ch mit einer kurzen Beschreibung Ihres Geschäfts.



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Messerstecherei im Aemtlerareal



Veröffentlicht am: 16.04.2020

Am Ostersonntag ist es vor dem Friedhof Sihlfeld zu einer Messerstecherei zwischen mehreren Personen gekommen. Dabei erlitt ein Mann lebensgefährliche Verletzungen.

Autor: Pete Mijnssen (Text und Bild)


Die Idylle trügt, an Ostern gab es auf dem Aemtler-Areal eine Messerstecherei

Gemäss ersten Erkenntnissen kam es gegen 20.30 Uhr in der Aemtleranlage zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. In deren Verlauf, die sich auf die Aemtlerstrasse verlagerte, fügte die Täterschaft dem 32-Jährigen am Oberkörper schwere Stichverletzungen zu. In der Folge flüchteten mehrere Personen in Richtung Uetliberg. Der schwerverletzte Mann konnte die Polizei selber alarmieren. Er musste mit der Sanität ins Spital gebracht und notoperiert werden.

Drei mutmasslich Tatbeteiligte, jugendliche Männer im Alter von 14 und 15 Jahren, wurden in Polizeihaft genommen. Im Anschluss an die Befragung wurden die drei durch die Jugendanwaltschaft entlassen.

Die Hintergründe und der Tathergang sind unklar und werden abgeklärt. Bereits im Februar wurde ein Mann vor dem Eingang zur Aemtlerwiese/Saumstrasse niedergeschlagen. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Tätergruppen besteht, konnte die Polizei gegenüber Quartiernetz3 aufgrund der laufenden Untersuchungen weder bestätigen noch dementieren. Seit geraumer Zeit steht das Aemtler-Areal unter polizeilicher Beobachtung.

Die Kantonspolizei sucht Zeugen unter Tel. 044 247 22 11.



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Hotel Atlantis schliesst



Veröffentlicht am: 16.04.2020

Die Corona-Krise platzt in laufende Verkaufsverhandlungen hinein.

Hannes Weber (Text und Foto)


Das Hotel Atlantis wird Ende April geschlossen.

Das Hotel Atlantis muss den Betrieb per Ende April schliessen. Davon betroffen sind 140 Personen. Für langjährige Mitarbeitende soll ein Sonderfonds zur Verfügung stehen. Die Corona-Krise habe zu diesem Entscheid geführt, teilte der Verwaltungsrat am Dienstag mit. Noch immer führt die Eigentümerin, die «Neue Hotel Atlantis AG», Gespräche mit Investoren, die das Luxushotel in ein paar Monaten übernehmen und allenfalls umbauen möchten. Ziel des Verwaltungsrates sei es, das Hotel auf lange Sicht an einen würdigen, kompetenten Nachfolger zu verkaufen.

Das katarische Märchen dauerte nur knapp acht Jahre. Scheich Khalifa bin Hamad al-Thani hatte das Atlantis 2012 gekauft und baute es in den folgenden drei Jahren für rund 240 Millionen Franken um. Seit letztem Jahr will er das Luxushotel nun loswerden. Ein chinesischer Milliardär bot dafür 75 Millionen Franken, einem Nestlé-Erben war es 100 Millionen Franken wert. Beide Angebote wurden abgelehnt, da sie unter den Preisvorstellungen der Eigentümer lagen: sie verlangen 160 Millionen.

Ende Januar meldete der «Tages-Anzeiger», dass auch ein indischer Immobilienhändler Interesse am Hotel hat. Der 47-jährige Kabir Mulchandani besitzt das Luxus-Resort «Five Palm Jumeirah», erbaut auf einer künstlich angelegten Palmeninsel in Dubai. Der Gebäudekomplex mit 477 Zimmern und 221 Residenzen wurde 2016 für über eine Milliarde Franken erstellt. In Europa ist Mulchandani aber weitgehend ein Unbekannter, gründete aber im Januar die Firma «5 Atlantis AG». Die mit dem Verkauf des Hotels betraute Maklerfirma CBRE hielt sich zu den Verkaufsgerücht jedoch bedeckt. Bekannt ist hingegen, dass Mulchandani für über vier Monate wegen Verdachts auf Betrug im Gefängnis war, 2010 in Dubai aber von allen Vorwürfen freigesprochen wurde.

Fragen stellen sich auch ganz generell zur Rentabilität des Atlantis. Gemäss «Bilanz» war das Hotel mit seinen 95 Zimmern, dem Spa und den zwei Restaurants seit der Wiedereröffnung im Jahr 2015 nur zur Hälfte ausgebucht. Der Hotelmanager wechselte in dieser Zeit drei Mal. Für Furore sorgte lediglich das Sternen-Restaurant Ecco. Offenbar konnte das Edeletablissement am Fusse des Uetlibergs nur begrenzt vom boomenden Städtetourismus profitieren, auch weil es in Zürich bereits mehrere erfolgreich geführte Luxushotels gibt. Die Corona-Krise, die besonders den Tourismus hart trifft, hat die Lage noch verschlimmert und zur vorzeitigen Schliessung geführt.



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Den Nachbarn helfen



Veröffentlicht am: 15.04.2020

In der Krise bilden sich lokale Gruppen, die sich im Quartier für ihre Mitmenschen einsetzen.

Catiana Langenegger (Text und Foto)


Plakat für die Nachbarschaftshilfe in der Migros.

Nachbar*innenschaftshilfek3 hat sich neu aus der aktuellen Covis-19 Krise gegründet und unterstützt in Wiedikon Menschen aus Risikogruppen. Die Gruppe erledigt etwa Einkäufe und Apothekengänge, hilft dabei, einen Fahrer zu finden oder zum Arzt zu gehen, den Hund Gassi zu führen oder einfach nur zuzuhören in einem Telefongespräch. Und sie vermittelt Hilfesuchende an freiwillige Helfer.

Katarina Germo erläutert, wie die Gruppe sich über die sozialen Netzwerke zusammengefunden hat und im Kreis3 nun schon eine Telegram-Gruppe mit 453 Mitgliedern unterhält. Vergleichsweise wenig Anfragen haben sie in den letzten Wochen erhalten: nur deren 50. Die meisten betrafen Botengänge und Erledigungen. Woher wissen aber die Personen, dass sie den Botinnen und Boten vertrauen können? Schliesslich kennen sie die wenigsten persönlich, und man hat auch schon von Missbrauch gehört. Dazu sagt Germo, dass empfohlen wird, das Geld erst nach erfolgtem Einkauf auszuhändigen. Möglich ist auch Bezahlung per E-Banking oder Twint.

Mittlerweile erledigen die Freiwilligen regelmässig die Aufgaben derselben Person. So entsteht ein Vertrauensverhältnis; Merkblätter für die Helfer bereiten diese für ihre Aufgabe vor. Zudem müssen sie eine Einverständniserklärung ausfüllen, dass sie persönliche Daten nicht weitergeben.

Nachbar*innenschaftshilfek3: 079 961 66 78 oder wir.helfen.k3@gmail.com



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Glosse: Die Blüten verwelken, die Ruhe bleibt



Veröffentlicht am: 16.04.2020

Der Lockdown geht in die vierte Woche – aber was hat das mit Kirschbäumen und dem Winterschlaf der Zürcher zu tun?

Stefan Claudio (Text und Foto)


Leerer Idaplatz


Wer kennt sie nicht, die Szenen, die sich alljährlich zu Frühlingsbeginn rund um den Idaplatz abspielen? Die Leute kommen von nah und fern, stehen auf den Strassen und schiessen mit ihren Mobiltelefons Fotos von den zauberhaft blühenden Kirschblüten, verschicken sie mittels Instagram rund um den Globus. Spätestens dann, wenn die Blüten verwelken, erwachen die Herzen der Zürcher und Zürcherinnen aus dem Winterschlaf.

Nicht so dieses Jahr. Wie als Vorbote der zurzeit «besonderen Lage» trieben die Blüten gut zwei Wochen zu früh. Über die Strassen hat sich ein unsichtbarer Schleier relativer Stille gelegt. Wo früher verliebte Paare und solche, die es noch werden wollen, eng beieinander sassen, wird heute Social Distancing gepflegt. In den einschlägigen Lokalen wird nicht mehr gespiesen und getrunken, sondern allenfalls noch fast verschämt Take-Away abgeholt.

War der allabendliche Lärm auf dem Idaplatz für die Anwohner früher ein Ärgernis, so wird dieser zurzeit nur noch durch die Polizei verursacht: Sporadisch fordert sie kleinere Ansammlungen von Leuten mittels Lautsprecherdurchsage auf, den Anweisungen des Bundesrates Folge zu leisten.

Je länger die Krise andauert, desto mehr wird klar, dass sich der menschliche Geist und Körper nur bedingt über längere Zeit in die eigenen vier Wände sperren und auf Distanz halten lässt. So ist von aussen manchmal schwer auszumachen, wer effektiv die Distanzregeln innerhalb der sanktionierten Schicksalsgemeinschaften in Form von Familie, Beziehung oder WGs pflegt. Oder wer eben grad aus einem Impuls heraus die effektive Länge von zwei Metern unterschätzt.

In diesem Sinne bleiben Sie gesund (und noch ein paar Tage zuhause).



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Eure Erfahrungen in der «Corona-täne»



Veröffentlicht am: 16.04.2020

Wir haben unsere Leserinnen und Leser gebeten, uns von ihren Erfahrungen zu erzählen. Wie erlebt ihr gerade euren Alltag und die Stimmung im Quartier? Wie beschäftigt ihr euch, was sind die Orte, die ihr neu schätzen gelernt habt – und worauf freut ihr euch am meisten, wenn das hoffentlich vorbei ist? Einige haben sich bereits gemeldet, nachzulesen auf Facebook und Instagram.

 

Und nicht zuletzt noch eine Reportage über den zurzeit stillen Idaplatz im «Echo der Zeit» vom 25.3.:

https://www.srf.ch/sendungen/echo-der-zeit/bund-greift-betroffenen-unter-die-arme



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Newsletter 031 Winter (2019)



Veröffentlicht am: 26.12.2019

Geld für die Aufwertung der «Pesttangente»



Veröffentlicht am: 26.12.2019

Dort, wo die Sihlfeldstrasse auf die Kalkbreitestrasse trifft, soll 2021 ein neuer chaussierter Kiesplatz mit Bänken und Bäumen entstehen. Der Gemeinderat verlangt nun aber mehr.

Pete Mijnssen (Text und Foto)

Ab übernächstem Frühling wird hier statt einer Kreuzung ein Park entstehen.
Ab übernächstem Frühling wird hier statt einer Kreuzung ein Park entstehen.

Seit zehn Jahren ist die Weststrasse vom Durchgangsverkehr befreit und beruhigt, der Transitverkehr rollt über die neue Westumfahrung und den Uetlibergtunnel. Im Quartier ist neues Leben entstanden – Häuser wurden renoviert, der Brubpacher-Raygrotzky Platz geschaffen. Rund ums Lochergut brummt die neue Ausgehmeile mit Restaurants und Cafés.

 

Der Stadtrat will nun auch den Abschnitt auf der Kalkbreitestrasse Höhe Sihlfeldstrasse aufwerten und diesen Unort zu einem kleinen Park aufwerten. Dafür werden die letzten Meter der ehemaligen «Pesttangente» vor der Kalkbreitestrasse renaturiert; wegen des Klimawandels sieht der Stadtrat einen grossen Bedarf an kühlenden Oasen.

 

Gemeinderat denkt zehnmal grösser

Der Gemeinderat will aber mehr. An seiner Budgetsitzung vom 12. Dezember überwies er ein Postulat der beiden Grünen Markus Knauss und Gabi Kisker, das eine Erweiterung des Strassenprojekt Kalkbreitestrasse (Aemtlerstrasse bis Zypressenstrasse) verlangt. Entstehen würde ein zehnmal grösserer Park von rund 2000 Quadratmetern. «Zusammen mit der Grünanlage neben dem Kindergartenhaus Wiedikon und den Parkplätzen an der Sihlfeldstrasse wäre bis zur Haslerstrasse ein schon beinahe grosszügiger Park denkbar», sagt Gemeinderat Knauss.

Die Mehrheit folgte der Begründung, dass es mit der anhaltenden Reduktion des Autobesitzes im Quartier Sihlfeld weniger öffentliche Parkplätze braucht. Eine Erweiterung entlang des Spielplatzes neben dem Kindergartenhaus bis zum Brupbacherplatz wäre zu einem späteren Zeitpunkt denkbar.

 

Tempo 30 und Seebahngraben-Überdeckung

Bezüglich grüner Oasen gibt es an dieser Achse auch seit einigen Jahren die Idee einer Überdeckung des Seebahngrabens, dem Bahneinschnitt zwischen Bahnhof Wiedikon und Güterbahnhof. Die Stadt will das Vorhaben in den Richtplan eintragen und rechnet mit Kosten von 300 bis 400 Millionen Franken. Knauss bleibt aber realistisch und meint, dies sei kaum mehr in dieser Generation realisierbar.

Handkehrum: Wer konnte sich vor 25 Jahren vorstellen, dass das unattraktive VBZ-Areal an der Kalkbreite dereinst überbaut würde? Heute steht dort eine der markantesten Wohnbauten der Stadt.



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Lebwohl, Köbi!



Veröffentlicht am: 26.12.2019

Wenige Personen, welche in jüngerer Zeit von dieser Welt gegangen sind, wurden derart mit Wiedikon in Einklang gebracht wie der Ende November verstorbene Köbi Kuhn. Ein Nachruf.

 

Text: Stefan Claudio

Illustration: Peter Gut / Neue Zürcher Zeitung

«Köbi National» war Wiedikon bis an sein Lebensende sehr verbunden. Er wuchs nahe der Fritschiwiese als Spross einer siebenköpfigen Arbeiterfamilie auf. Zusammen mit einer anderen Wiediker Ikone, dem Bäcker Oski Kuhn, pflegte er dort als Kind dem Ball nachzurennen. Sein fussballerisches Talent blieb nicht unbemerkt, und so wurde er schon in jungen Jahren Nachwuchs-Mitglied des FC Zürich.

Bereits damals pilgerte er mit seinem Vater ins Stadion Letzigrund, welches mit etwas gutem Willen auch noch zu Wiedikon gezählt werden kann. Kuhn, der als Fussballer für Schweizer Verhältnisse über aussergewöhnliche Qualitäten verfügte, feierte mit «seinem» FCZ in den 60er Jahren unzählige Titel und Erfolge. Nach einem längeren Ausflug in die Privatwirtschaft wurde er spätestens durch seine Erfolge als Trainer der Fussballnationalmannschaft (2001-2008) zu «Köbi national», einer im ganzen Land bekannten und beliebten Persönlichkeit. Trotz seiner Berühmtheit verschwand er jedoch nie von der Wiedikoner Bühne.

Er bewohnte mit seiner Frau und seiner Tochter über lange Jahre ein Haus in Nähe des Triemli. Nach dem Tod seiner Frau, die nach einer langen und schweren Krankheit verstarb, bezog er mit seiner neuen Gattin für die letzten Lebensjahre in ein Haus in Birmensdorf. Am 26. November 2019 erlag Kuhn im Spital Zollikerberg seinem Krebsleiden. Er wird dem Quartier fehlen. Lebwohl, Köbi!



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Opposition gegen Mediterrane Nächte



Veröffentlicht am: 26.12.2019

Der Stadtrat will nächstes Jahr an mehreren Plätzen Versuchsbetriebe mit nächtlicher Verlängerung durchführen, auch am Idaplatz. Dagegen laufen verschiedene Anwohnervereine Sturm.

Pete Mijnssen, Text

Sophie Stieger / Tagesanzeiger, Foto


So harmonisch wird die Kontroverse um die Mediterranen Nächte am Idaplatz nicht ausfallen.

Geht es nach dem Plan der Stadt, sollen einige Zürcher Bars und Restaurants nächsten Sommer versuchsweise an Sommerwochenenden ihre Gäste zwei Stunden länger draussen bewirten dürfen. Den Aussenbereich müssen Bars an der Langstrasse dann beispielsweise erst um 2 Uhr morgens schliessen. Am Idaplatz soll der Versuchsbetrieb im Juli stattfinden. Nun wehren sich Quartiervereine und Anwohner mit einer Einsprache gegen das Pilotprojekt.

 

«Ein schlechter Witz»

Lukas Felder von der IG Idaplatz nennt das Projekt «einen schlechten Witz. Buchstäblich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.» Die AnwohnerInnen des Idaplatzes haben seit dieser ein urbaner Hotspot geworden ist reiche Erfahrung mit den umliegenden Bars und Restaurant gesammelt. Ein runder Tisch führte jahrelang zu einem Burgfrieden zwischen den Kontrahenten. Der Versuch geht den AnwohnerInnen nun aber zu weit.

So wirft die Gruppe «Innenstadt als Wohnquartiere» dem Stadt- und Gemeinderat eine ungebremste Liberalisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums vor. Die Anwohnervereine verlangen «eine Politik, die in eine andere Richtung geht, weg von der Eventisierung». Gerade die Bewohner der Innenstadt hätten durchaus eine hohe Toleranzgrenze. Was vor Mitternacht geschehe, werde meist gar nicht mehr beanstandet. «Aber wenn es gar keine Spielregeln mehr gibt, wird die Stadt für sensible Bevölkerungsgruppen wie Familien, ältere Menschen oder Berufstätige bald nicht mehr bewohnbar», so der Vertreter des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat, Felix Stocker. Den EinsprecherInnen ist klar, dass es «nicht sehr sexy» sei, für die Einhaltung der Nachtruhe einzustehen. Der Druck auf die Wohnquartiere steige aber konstant.

 

Quartierverein will sich neutral verhalten

Wie umstritten das Anliegen auch im Kreis 3 ist, zeigt ein Austausch zwischen der IG Idaplatz und dem Quartierverein. Danach wolle und könne sich der Quartierverein in dieser Frage nicht positionieren. Vielmehr soll die eine Seite (Anwohnende der lärmgeplagten Quartiere), als auch die andere (junge Leute, die gerne in den Ausgang gingen und sich über solche Erweiterungen freuen würden) gleichermassen berücksichtigt werden.

Die Einsprache der Gruppe Innenstadt hat aufschiebende Wirkung und könnte den Versuch verzögern. «Sollten die Rechtsmittelverfahren bis Ende Juni nicht abgeschlossen sein, werden die mediterranen Nächte 2020 wohl nicht stattfinden», sagt Robert Soos, der Sprecher des Zürcher Sicherheitsdepartements. Der Versuch geht auf einen Vorstoss von Nicole Giger (sp.) und Andri Silberschmidt (fdp.) zurück. Man will ihn wissenschaftlich begleiten und auswerten lassen.



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Januarprogramm Casa mondiale zu Wiedikon



Veröffentlicht am: 26.12.2019

Die markante rot-emaillierte Glasfassade aus den 50er-Jahren an der Grenze zwischen Sihlfeld und Aussersihl ist weithin bekannt und sichtbar. Das im Herbst 2018 eröffnete denkmalgeschützte und sanierte Stadthaus «zur Seebahn» heisst nun Casa mondiale und bietet auch ein attraktives Kulturprogramm. Mit der Unterstützung des Seebähnli–Restaurantteams startet das Jahr 2020 unverkatertmit einem passenden Januarprogramm.

So kann man unter kundiger Leitung von Johannes Glarner den Tag mit Stille beginnen. Lauter kann es werden, wenn sich die Kids im Workshop «Future Skills» mit der Zukunft beschäftigen. Und so richtig schön aufdrehen darf später DJ Ms. Hyde. Von ihrem Platten-Teller geht’s munter weiter zum karibisch bunt bekochten Kulinarikprogramm des Seebähnli.

https://www.casamondiale.ch/assets/uploadsmedia/Kultur/Casa_mondiale_20_Januarprogramm.pdf

Casa mondiale – Kalkbreitestrasse 33 – 8003 Zürich Wiedikon

kuration@casamondiale.ch – 044 291 56 56 – www.casamondiale.ch

Und....
Wir suchen aktive Mitglieder, welche beim Quartiernetz3 mitwirken wollen. Wir sind die überparteiliche Plattform für Kultur+Politik im Kreis 3 und treffen uns jeweils zu 3 – 5 Sitzungen im Jahr. Wenn Du Interesse am Mitdenken und Mitarbeiten hast, dann melde dich bei uns. Gerne lernen wir dich – und du uns – bei einem persönlichen Gespräch kennen!



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Newsletter 030 Sommer (2019)



Veröffentlicht am: 14.08.2019

Von Brupbacher zu Raygrodski



Veröffentlicht am: 14.08.2019

Wiedikons hipster Platz ist nach einem anarcho-syndikalistischen Arzt benannt – nun erhält auch seine Frau öffentliche Anerkennung.

Pete Mijnssen (Text und Bild)


Die ergänzte Tafel am Brupbacherplatz

 

Genau zehn Jahren ist es her, seit keine Lastwagen mehr um die Kurve an der Ecke Sihlfeld-/ Weststrasse brausen. Stattdessen steht dort ein verkehrsberuhigtes Dreieck, der Brupbacher-Platz. Dieser ist nach dem Zürcher Ärztepaar Fritz Brupbacher und Paulette Goutzait-Raygrodski benannt. Wo heute die halbe Stadt für ein Glacé der Gelateria da Berna ansteht oder in der Raygrodski-Bar einen Drink schlürft, befindet sich also auch ein Ort der Erinnerung.

Der Arzt Fritz Brupbacher und sein Einsatz für die Armen und Arbeiter sind bekannt. Bisher weniger im öffentlichen Bewusstsein war die Rolle seiner Frau, der Sexualreformerin Paulette Raygrodski. Dabei konnte sie ihrem Ehemann durchaus das Wasser reichen. Der Historiker Karl Lang beschreibt sie als «lebensfrohe Russin mit zwei Doktorhüten». 1902 zum Studium in die Schweiz gekommen, liess sie sich später von ihrem ersten Ehemann Aron Raygrodski scheiden, behielt aber dessen Namen. In Zürich lernte sie Fritz Brupbacher kennen und wurde 1924 dessen dritte Ehefrau. Das Ärztepaar aus dem anarcho-syndikalistischen Umfeld mischte in den 1920er Jahren das linke Milieu in Aussersihl (zu dem damals auch Wiedikon gehörte) auf. Paulette engagierte sich insbesondere für den freien Zugang zu Verhütungsmitteln, für das Recht auf Abtreibung, Sexualaufklärung und die Liberalisierung des Eherechts. Unerhörte Töne für damals.

In Anerkennung dieser Rolle ergänzte die Strassenbenennungskommission der Stadt die Tafel im vergangenen April mit den Verdiensten der revolutionären Ärztin. Zuvor hatte es zwei gegeben: eine auf dem Hauptplatz mit Fritz Brupbacher und eine kleinere beim Kinder-Spielplatz mit Paulette Raygrodski. Jetzt sind die Tafeln getauscht. In einem Postulat fordern Gemeinderäte und Gemeinderätinnen nun, dass in Zukunft noch mehr Orte Frauennamen erhalten; von den 450 Strassen, die in Zürich nach Prominenten benannt sind, tragen nur 54 einen weiblichen Namen. Der «neue» Brupbacherplatz ist ein Beispiel dafür, wie es gehen könnte.

 



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Ausgekegelt



Veröffentlicht am: 14.08.2019

An der Schmiede Wiedikon schliesst das Kegelzentrum Schmiedhof – immer weniger Leute üben den Sport aus.

Stefan Claudio (Text und Bild)


Christine und Walter Jurt, die ehemaligen Betreiber des Kegelzentrums Schmiedhof

Auch wer schon länger im Quartier wohnt, stolpert über Trouvaillen, von denen er erst erfährt, wenn es schon zu spät ist. Eine solche befand sich bis vor kurzem im 2. Untergeschoss des privaten Altersheims Schmiedhof, vis-à-vis des Polizeipostens an der Schmiede Wiedikon.

Während gut 13 Jahren führte hier das Ehepaar Jurt das Kegelcenter Schmiedhof. Ursprünglich als Stammlokal des kantonalen Kegelverbandes gegründet, fanden unzählige Schweizermeisterschaften im Sportkegeln statt, da die sechs Bahnen reglementkonform waren, was auf Stadtgebiet heutzutage eine Rarität ist. Auch Firmen und Privatpersonen besuchten das Lokal, das über eine Küche, eine Bar und Sitzgelegenheiten für Gesellschaften bis 50 Personen verfügte.

Obwohl Christine und Walter Jurt betonen, dass die Ursprünge des Lokals als Kegelbahn bis in die sechziger Jahre zurückreichen, blieb der Kegelclub bis zum Schluss im Quartier so gut wie unbekannt. Auch mehrmalige Werbeaktionen, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Quartierverein Wiedikon, konnten daran nichts ändern. Die Besucherschaft rekrutierte sich nach wie vor primär aus Personen, die ausserhalb des Quartiers oder sogar der Stadt wohnten.

Sportkegeln gehört dabei zu jenen Sportarten, die immer seltener ausgeübt werden. So schrumpfte der Mitgliederbestand des Nationalen Dachverbandes von 8000 Mitgliedern während der Hochzeit in den achtziger Jahren auf gut 1000 Ende 2018. Dies führte dazu, dass über die Jahre weniger und weniger Personen den Weg in das 2. Untergeschoss fanden. Daran änderten auch Versuche, das Lokal und den Sport für jüngere Generationen attraktiv zu machen, wenig. So investierten die Betreiber vor gut 2 Jahren nochmals eine grössere Summe, tauchten zwei Bahnen in UV-Licht und liessen einen Graffiti-Künstler ein Paintbrush-Bild an die Wand zaubern. Ohne Erfolg.

Dazu kamen andere Faktoren wie das Rauchverbot, welches zu einem Rückgang der Besucherzahlen um die Hälfte führte. So fällten Jürg und Christine Jurt vor einem Jahr den schweren Entschluss, das Lokal per Ende Juli 2019 zu schliessen. Ein letztes Mal fanden bei hochsommerlichen Temperaturen die kantonalen Meisterschaften im Kegeln statt.

 



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Wiedikon verliert eine Ikone



Veröffentlicht am: 14.08.2019

Der Fotoautomat an der Goldbrunnenstrasse ist weg – er hat uns zahllose schöne Stunden bereitet.

Ivo Mijnssen (Text), Daniela Hemmi (Bild)


Der Fotokasten an der Goldbrunnenstrasse ist weg

 

Eigentlich ist es ja ein Wunder, dass er so lange überlebt hat. Doch nun ist er endgültig weg, der Fotoautomat an der Goldbrunnenstrasse 123. Geblieben ist lediglich die Erinnerung mehrerer Generationen an ihn. Meine eigenen ersten schwarz-weissen Fotostreifen stammen aus den späten achtziger Jahren, bis heute füllen sie ganze Schachteln. Sie zeigen kindische Grimassen, angestrengte Coolness, doofe Hüte und Kostüme, Blödeleien und Ernsthaftigkeit. Bis zu vier Leute haben wir jeweils in die Kabine gequetscht, meine Freunde, meine Frau, den Neffen und die Nichte – und sogar einen Basset Hound. Lustig fanden es alle, vielleicht mit Ausnahme des Hundes.

Während wir erwachsen wurden und seltener hingingen, folgten andere nach. Die Leute, die vor dem Automaten standen, um für den unschlagbar günstigen Preis von einem Franken viermal geblitzt zu werden, waren ein Querschnitt des (mehr oder weniger jungen) Quartiers. Bis zuletzt kamen die Teenager nach Schulschluss und an den Wochenenden, warteten auf die Fotoschlange, berührten den von der Entwicklungsflüssigkeit nassen, leicht nach Schwefel riechenden Streifen und hielten ihn zum Trocknen in den Wind. Geruchsneutrale digitale Automaten sind dagegen stinklangweilig.

Doch nun gibt Martin Balke auf, der Mann, der 1967 mit der Produktion dieser Automaten begonnen hatte. Er verkauft das Haus neben dem Automaten – ein Haus, in dessen Keller zumindest früher ganze Tanks mit seltsamen Foto-Flüssigkeiten lagerten. In einem Sommer habe ich einmal einige Tage dort gearbeitet – und danach gestunken wie die Fotostreifen. Irgendwann komme der Moment, an dem man sich von Dingen trennen müsse, erklärt der 85-Jährige dem «Tages-Anzeiger».

Nun soll aber keiner sagen, Balke sei der Abschied leicht gefallen: Bereits vor vielen Jahren hiess es, der Automat sei am Ende, da die Fotostreifen dafür gar nicht mehr produziert würden. Doch Balke fand einen Weg und hielt ihn für Wiedikon am Leben – als letzten seiner aussterbenden Art. Dass man ähnliche Geräte nur noch im Museum betrachten kann, sagt alles.
Dennoch: Die beiden haben sich den Ruhestand verdient, auch wenn wir den alten Kasten vermissen werden. Und Herrn Balke können wir nur danken, für die vielen Jahre, in denen er allen Kindern, Jugendlichen und Kindsköpfen im Quartier schöne Stunden bereitete.

 



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Gartensaison im Schülergarten



Veröffentlicht am: 14.08.2019

Im Schülergarten Aemtler lernen die Schüler den biologischen Gartenbau kennen, doch das Hobby-Gärtnern liegt auch bei den Erwachsenen im Trend.

Hannes Weber (Text), Pete Mijnssen (Bild)


Gärtnern boomt, auch beim Aemtler-Schulhaus

 

Seit den siebziger Jahren führt die Gesellschaft für Schülergärten beim Schulhaus Aemtler jedes Jahr Kurse im biologischen Gartenbau durch. Sie richten sich an Kinder von der zweiten bis zur vierten Klasse, beginnen im Frühling und dauern bis zu den Herbstferien. Die Kleinen säen und bepflanzen ihr eigenes Beet – und lernen nebenbei die Zusammenhänge in der Natur kennen. Was sie anbauen, dürfen sie mit nach Hause nehmen: Gemüse, Kräuter und Blumen. Im Garten wohnen auch Hühner, die Eier legen.

«Für die Kinder ist die Zeit, die sie im Garten verbringen, ein spezielles Erlebnis. Besonders schön ist es, wenn es etwas zum Ernten gibt», erklären die beiden Gartenleiterinnen Doris Allrich und Erika Grava, die dieses Jahr neu zum Team gestossen sind; Nathalie Lerch-Pieper und Katrin Meyer engagieren sich schon seit Jahren im Garten. Von ihren Vorgängerinnen haben sie einiges gehört: «Früher gab es Einbrüche ins Gartenhaus, und die Urnengräber am Rand des Gartens wurden auch mal als kleiner Drogenumschlagsplatz benutzt.» Dann wurde der Weg zum Garten beleuchtet, und die Polizei war häufiger vor Ort. «Gemüseklau» hingegen war im Schülergarten Aemtler nie ein grosses Problem, denn er ist mit einem Zaum umschlossen.

Der Trend zum Gärtnern hat dazu geführt, dass die Anmeldungen für alle Stadtzürcher Gartenkurse in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Den Grund sieht man dort in der grünen Welle, welche die ganze Gesellschaft erfasst und die Eltern sensibilisiert habe. Die Schülergärten führen auch spezielle Eltern-Kind-Kurse im Garten «Klopstock» durch.

Doch das Hobby-Gärtnern liegt auch bei Erwachsenen im Trend. Grund dafür ist wohl, dass der Alltag immer hektischer wird. Viele sitzen stundenlang bei der Arbeit vor dem Computer.
Der Garten wird so zu einem Ort der Ruhe. In der Freizeit möchten viele aber auch etwas mit den Händen schaffen. Gesundheit und Ernährung haben einen höheren Stellenwert erhalten. Die Häufung von Lebensmittelskandalen haben das Misstrauen gegenüber der industriellen Produktion von Lebensmitteln erhöht und das Bedürfnis nach regionalen und saisonalen Produkten verstärkt. Wissenschaftliche Studien belegen auch, dass Menschen, die gärtnern, gesünder und entspannter sind.

Das Gärtnern erfüllt so nebenbei auch therapeutische Zwecke. Und es zeigt ein konkretes Resultat: Wer Gemüsesetzlinge pflanzt und sie pflegt, bekommt etwas Leckeres und Gesundes zurück – das wissen auch die Kinder.

Weitere Infos: www.schuelergaerten.ch

 



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Das Schulzimmer mit der Zirkusmanege getauscht



Veröffentlicht am: 14.08.2019

Anfang Juli war der Circolino Pipistrello in der Primarschule Aemtler zu Gast, Kinder und LehrerInnen tauchten in die magische Zirkuswelt ein.

Pete Mijnssen (Text), Lilian Hurschler (Bild)


Der Circolino Pipistrello zu Gast in der Schule

Der Wunsch, den Mitmachzirkus Pipistrello in der Primarschule Aemtler zu haben, wuchs aus dem Team. Der Startschuss erfolgte bereits vor zwei Jahren mit einer Anfrage ans Pipistrello-Team und der Bildung eines Organisationskomitees.

Am 1. Juli war es dann endlich soweit: 270 Kinder aus der Unter- und Oberstufe konnten zwischen Manegenarbeit und Kursen in den 14 Ateliers wählen, die von Lehrpersonen und BetreuerInnen angeboten wurden. Die Kindergartenkinder hatten ebenfalls die ganze Woche Zirkusprogramm. Interessanterweise hielt sich der Ansturm auf die Manege in Grenzen, wie Co-Schulleiterin Lilian Hurschler, die Hauptverantwortliche fürs Zirkusprojekt, im Gespräch mit dem Quartiernetz erläutert: «Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, dass alle Kinder im Zirkus auftreten wollen».

Stattdessen fand jedes Kind seinen passenden Platz und war mit Leib und Seele dabei. So durften etwa am Montagmorgen die 100 Manegekinder beim Zeltaufbau mitanpacken und jeweils am Morgen, bevor das Pipistrello-Team übernahm, ein Zirkuslied einüben. Ab Dienstag wurden alle zum Wochentheater vom Pipistrello-Zirkusteam eingeladen, auch die Atelierkinder und Kindergartenkinder.

Eine Woche «nur Zirkus», bleibt der Lehrplan da nicht auf der Strecke? Ganz im Gegenteil, sagt Hurschler: «Um etwas aufführen zu können, braucht es viele fachliche und überfachliche Kompetenzen. Es braucht Übung und Durchhaltewille, vielleicht ist man mal auf die Nase gefallen, lernt aus Fehlern. Bewegung und Sport, Sprache, Gestalten, Musik – diese Zirkuswoche bot allen Kindern eine Vielfalt von kompetenzorientierten Lerngelegenheiten.» Der Ausbruch aus dem Alltagstrott, die Vermischung der Kinder aus verschiedenen Klassen habe zu einem «enormen Schul-Zusammenhalt» geführt.

Krönender Abschluss war das Zirkusfest am Freitagabend. Da gab es nicht nur die mit Fieber erwartete Aufführung, sondern für Eltern, die im Zelt keinen Platz gefunden hatten, verschiedene Darbietungen draussen und drinnen: Tanz- und Singvorführungen, einen Plüschfigurenzirkus, eine Gorilla-Aufführung, eine grosse Tombola-Verlosung und Attraktionen wie Bauchladenverkauf. Sogar eine eigens verfasste und gedruckte Zirkuszeitung wurde verkauft. Hurschler zieht deshalb auch ein durchwegs positives Fazit: «Die Woche war ein voller Erfolg und wird uns allen in schöner Erinnerung bleiben. Der grosse Aufwand hat sich gelohnt.»

 



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Newsletter 029 Frühling (2019)



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Ciao unterdesse, Wiedike!



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Ivo und Jessica Mijnssen zieht es nach Wien, doch der Abschied fällt schwer.

Text und Bilder: Ivo Mijnssen

 

 

 

Warum es so schwer ist, Wiedikon zu verlassen, wird an diesem ersten Frühlings-Samstag klar: Der Weg zum Lochergut führt nicht nur an süss duftenden, blühenden Kirschbäumen vorbei, sondern auch gleich noch an einem rosafarbenen Kirschblütenfest am Idaplatz. Und natürlich stehen die Leute vor der Gelateria di Berna bereits wieder Schlange, obwohl es doch gerade erst warm wird. Auch wenn sich das Quartier rasend schnell wandelt – manche Sachen bleiben gleich, zum Beispiel das Meyer’s, wo schon so manche Nacht endete.

 

Gegen den Uetliberg zu nimmt der Hip-Faktor dann aber rasch ab: Hier grüsst ein alter Mann im elektrischen Rollstuhl die eritreische Familien auf dem Wanderweg, beobachtet von einem majestätischen Greifvogel. Hier verbrennen kleine Hooligans mit Oberlippenflaum feuchtes Holz auf der Feuerstelle und hören lärmende Pfadfinder staunend dem noch lauteren Paar auf der Ruine Friesenberg zu, das über seine Beziehungsprobleme streitet. Und obwohl die Hündeler den Mountainbikern stets einen eiskalten Blick hinterherwerfen, wenn sie vorbeizischen: So richtig schlecht gelaunt kann eigentlich niemand sein.

 

Warum also gehen? Nun, die Arbeit ruft, denn leider ist die Redaktion eines Quartier-Newsletters keine lukrative Tätigkeit. Deshalb werden Jessica und ich ab April in Wien leben und arbeiten. Wiedikon mit seinen unzähligen wunderbaren Ecken und Menschen werden wir vermissen. Verbunden bleiben wir unserem Quartier trotzdem – und hoffen, es dereinst auch wiederzuerkennen! Bis dann: ciao unterdesse, wir werden dich vermissen.



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5G wirft seine Schatten voraus



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Der neue Mobilfunkstandard wird auch in Wiedikon neue Antennen notwendig machen – wo, ist noch unklar.

Text und Bild: Pete Mijnssen


Die im Kreis3 aufgestellten Mobilfunkantennen.

 

Anfang Jahr wurden die Konzessionen für den neuen Mobilfunk-Standard 5G versteigert. Der Marktführer Swisscom will bis Ende Jahr 60 Schweizer Städte und Gemeinden punktuell mit 5G versorgen. Bevor überhaupt Geräte für die neue Technologiestufe erhältlich sind, ist das Anbieter-Rennen um die Aufrüstung auf der Sendeantennen bereits entbrannt. So bestätigt Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher auf Anfrage von Quartiernetz3, dass dafür neue Antennen gebaut werden müssen. «Viele der bestehenden Standorte in städtischen Gebieten können aufgrund der sehr strengen Grenzwerte nicht weiter ausgebaut werden.» Mit Blick auf den Kreis 3 schränkt sie ein, dass diese Suche sehr schwierig sei und oft lange dauere.

 

Was die Sendeleistung anbelangt, sollen die bestehenden Funkantennen in einem ersten Schritt in ähnlichen Frequenzen betrieben werden wie 4G oder 3G – «es handelt sich also um bekannte und nicht um neuartige Signale» so die Swisscom. Die Aufrüstung erfolgt, weil immer mehr Daten über das Handynetz übermittelt werden und die bestehenden Frequenzen technisch bald ausgeschöpft sind.

 

Bezüglich der befürchteten zusätzlichen Gesundheitsbelastung der Bevölkerung verweist die Swisscom auf zahlreiche Studien der Weltgesundheitsorganisation sowie des Bundesamts für Umwelt. Bekanntlich verfügt die Schweiz über die strengsten Grenzwerte weltweit. Im Parlament ist vor dem Hintergrund der neuen 5G-Technologie nun die Kontroverse entbrannt, ob die Grenzen aufgeweicht werden sollen. Dennoch ist sich die Fachwelt (noch) nicht einig, welche Auswirkungen die 5G-Technologie auf den Mensch haben könnte. Klar ist jedoch jetzt schon, dass auch in Wiedikon über kurz oder lang umgerüstet wird.

 

www.bakom.admin.ch/bakom/de/home/frequenzen-antennen/standorte-von-sendeanlagen.html



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Eine neue Stube für Wiedikon



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Das Restaurant Seebähnli sorgt an der Kalkbreitestrasse neben den Geleisen für frischen Wind.

Text: Ivo Mijnssen, Bild: zVg


Das renovierte Seebähnli ist nicht zu übersehen.

 

Besonders charmant ist die Ecke Seebahn- und Kalkbreitestrasse auf den ersten Blick nicht. Autos und Züge rumpeln um die Wette, Pendler hetzen vom Bahnhof heimwärts. Doch durch die Scheiben des Restaurants Seebähnli gesehen, wird das Treiben zu einer meditativen Bewegungsabfolge, die den Betrachter in ihren Bann zieht. Geht es nach Sebastian Hefti, dem Wirt des neuen Lokals, soll dieser Ort des Transits zu einem neuen Zentrum werden – und das Seebähnli zur «Stube für Wiedikon».

 

Die Eigentümerin, Stiftung Ponte Projektfonds, hat letztes Jahr das gesamte denkmalgeschützte Gebäude, einen auffälligen, modernistischen Bau aus den fünfziger Jahren, renoviert und umgebaut. «Casa Mondiale» heisst das; es ist zugleich Kulturzentrum, Speiselokal, Geschäftshaus und Integrationszentrum. In den oberen Stöcken befinden sich Büros und Wohnungen, wobei nur die Hälfte der Mieter Marktpreise bezahlt und damit den Rest quersubventioniert. So ist Wohnraum entstanden für Asylsuchende aus Sri Lanka und Eritrea; das Hofhaus mietet die Migrantinnenorganisation Femia.

 

All diese Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen, sei nicht einfach, gesteht Hefti: «Wir haben viel versprochen, das wir halten müssen, und das braucht Zeit.» Das rauschende Eröffnungsfest Ende September habe eine grosse Euphorie ausgelöst, doch der Alltag erwies sich als prosaischer: Noch ist das Café/Restaurant mit seiner frischen, lokalen Küche ein Geheimtipp.

Für den Kulturraum «Scaletta» des Seebähnli, der einem kleinen Amphitheater ähnelt, erhofft sich Hefti Impulse aus Quartier und Stadt. «Das neue Seebähnli ist ein Begegnungsort, doch wir sind noch am Einrichten», fasst Sebastian Hefti zusammen. Das Quartier sei dabei, diesen zu entdecken, und im Seebähnli entstehe eine Stammkundschaft. Dass die Ecke viel Potenzial hat, zeigt ihre Wandlung in den letzten Jahren, besonders seit dem Bau der architektonisch ebenfalls auffälligen Genossenschaftssiedlung Kalkbreite gegenüber dem Bahngeleise.

 

Für den Wirt Sebastian Hefti und die Seebähnlicrew ist dies aber erst der Anfang: Sie wünschen sich eine smarte Überdeckelung der Geleise, damit hier ein kleiner Bahnhofplatz und vielleicht ein neuer Seebahn-Park entstehen würden. Das mag utopisch klingen. Betrachtet man jedoch die radikale Verwandlung der benachbarten Weststrasse, ist Träumen durchaus erlaubt.

 

https://casamondiale.ch/

www.seebahn-park.ch



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Städtisches Quartierlabor



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Stadt und Quartiervertreter sind dabei, ihre Zusammenarbeit neu zu definieren.

Text: Hannes Weber, Foto: zVg


Vertreter der Stadt und Quartierakteure stecken die Köpfe zusammen.

 

Die Stadt Zürich und mit ihr die Quartiere haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Traditionellerweise bilden die 25 Quartiervereine dabei die Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bevölkerung. Doch heute stellt sich die Frage, ob dieses System noch den Anforderungen einer vielfältigen und dynamischen Grossstadt entspricht und wer im Quartierchor neu alles mitsingen will und soll. Um dies auszuloten, organisierten die Sozialen Dienste und das Amt für Raumentwicklung Anfang Jahr eine Konferenz mit allen Akteuren.

 

Zur Eröffnung fand zusammen mit Stadtpräsidentin Corine Mauch und Sozialvorsteher Raphael Golta eine Auslegeordnung statt. Die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse waren Thema des ersten Abends. Man war sich einig, dass die Stadt Zürich punkto Finanzen, Ressourcen, Strukturen und Knowhow gut funktioniert. Die Zusammenarbeit und die Kommunikation mit der Verwaltung bewerten die meisten Gruppen positiv.

 

Sorgen bereitet die zunehmende Passivität vieler Bewohner. Diskutiert wurden auch Veränderungen wie der Abbau des Service Public, das Quartier-Lädelisterben und die 24-Stunden-Gesellschaft. Vernetzungen finden (wenn überhaupt) immer mehr über das Internet und die sozialen Medien statt. Dort müsste vermehrt angesetzt werden. Denn die meist ehrenamtlich tätigen QuartierakteurInnen leisten einen wichtigen Beitrag zum sozialen Kitt.

 

Die Quartiervereine hatten dem Prozess mit einiger Skepsis entgegengesehen. Sie befürchteten, dass ihre Stimme weniger gehört wird und weniger finanzielle Mittel fliessen werden. Wie die NZZ nun feststellt, konnte die Konferenz diese Skepsis etwas verkleinern. Positiv äusserten sich auch die quartiervereinsähnlichen Organisationen, die an der Konferenz stellvertretend für die zunehmende Quartier-Vielfalt standen.



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Die Babette ist tot. Es lebe die Babette!



Veröffentlicht am: 31.03.2019

Das französisch angehauchte Lokal erhält unter neuer Führung eine sanfte Auffrischung.

Text und Bild: Stefan Claudio


Die Babette gehört zum Quartier.

 

Eine Bertastrasse und ein Idaplatz ohne Restaurant Babette ist mittlerweile schwer vorstellbar. Die Babette gibt zusammen mit Lokalen wie dem Piazza oder dem renovierten Calvados dem umgebauten Idaplatz und den damit einhergehenden Veränderungen in Wiedikon ein Gesicht. Weit über die Quartiergrenzen für seine Crêpes und die französisch angehauchte Küche bekannt, wurde das Lokal Anfang Oktober 2018 einer sanften Renovation unterzogen und eröffnete unter neuer Führung.

 

Diese ist in der Zürcher Gastroszene nicht unbekannt. Andi Handke und Timon Ruther übernahmen vor 8 Jahren das Restaurant Mühletal und erkochten sich mit einer bodenständigen, auf lokalen Zutaten basierenden Schweizer Küche einen guten Ruf. Da die Aufwertung des innerstädtischen Raumes auch vor dem Kreis 5 nicht Halt macht, mussten die beiden das Lokal aufgeben, weil die Miete nicht mehr bezahlbar war. Eine Türe schloss sich, doch eine andere ging auf: Kurz darauf konnten die beiden das Restaurant Holzschopf im Kreis 5 übernehmen und bekochten während gut 4 Jahren ihre Stammkundschaft. Aber auch hier zwang sie der steigende Mietzins zur Aufgabe.

 

Praktisch gleichzeitig entschlossen sich die beiden bisherigen Pächterinnen des Restaurant Babette, Tine Giaccobo und Kathrin Sinniger, nach gut 11 Jahren kürzer zu treten. So bekam im Rahmen einer Ausschreibung die Mühletal Gastro GmbH den Zuschlag für die Babette.

 

Kulinarisch änderte die neue Führung nur wenig. So sind die Crêpes und Galettes, die dem Babette den französischen Touch verleihen, weiterhin erhältlich. Ergänzt wird das ganze durch täglich mindestens zwei verschiedene Menüs sowie frische Suppen und Salate. Die Zutaten liefern lokale Produzenten. Ebenso geben sich von Zeit zu Zeit Gastköche die Ehre, welche das Restaurant auch mal in andere kulinarische Richtungen führen. Da das Lokal bereits nach einem Brand im Winter 2017 komplett renoviert werden musste, wurde das optische Erscheinungsbild leicht angepasst. So wurden die Toiletten neu gestrichen und verleiht der eine oder andere zusätzliche Pinselstrich im Speiseraum, ebenso wie das nun einheitlicher gekleidete Personal, dem ganzen einen frischeren Look.

 

https://www.beibabette.ch/



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Newsletter 028 Herbst (2018)



Veröffentlicht am: 11.09.2018

Die Heinzelmännchen vom Üetliberg



Veröffentlicht am: 11.09.2018

Am Zürcher Hausberg bleibt viel Abfall liegen, doch er ist meist unsichtbar – dank der Arbeit von Grün Stadt Zürich

Text und Bild: Jessica Mijnssen

Karl Schmid deponiert Abfall in der Sammelstelle.

 

«Am Montag wirkt es schön und sauber, weil die Heinzelmännchen schon da waren», sagt Karl Schmid, der schon seit 28 Jahren für Sauberkeit am Üetliberg sorgt. Je schöner das Wetter, desto häufiger fährt Schmid mit seinem Aebi-Vario-Transporter auf den Zürcher Hausberg, um den Abfall einzusammeln. Nach Feiertagen muss er oft verstopfte Eimer leeren, so auch an diesem Dienstag. Die Spuren der vielen Waldbesucher sind klar zu sehen.

 

Nach einem schönen Abend liegt haufenweise Abfall herum, meist Flaschen und Büchsen. «Scherben sind schlimm», sagt Schmid. «Sie sind schwierig aufzulesen, und wenn ein Tier da durchläuft...» Aber die Eimer sind auch voll mit dreckigen Windeln ohne Schutzsäcke und einer erstaunlichen Menge an verschwendeten Lebensmitteln und Einweggrills – nur wenige Meter von den Feuerstellen entfernt. «Wenn ich Stadtpräsident wäre, würde ich alles eine Woche liegen lassen, damit die Leute sehen, was sie machen», erklärt Schmid.

 

Zwei- bis dreimal pro Woche fährt Karl Schmid im Sommer durch. Mit seinem Fahrzeug kann er aber nur den grösseren Wegen entlangfahren. Das genügt, um die Feuerstellen in Ordnung zu bringen, aber im Wald und auf schmalen Wegen bleiben Scherben und sonstiger Müll öfter liegen. Nach seiner Arbeit sehen die Picknickplätze aus, wie wir sie kennen, ordentlich und einladend. Er fährt seinen vollen Wagen zu zwei grossen Müllcontainern in der Nähe von Uitikon Waldegg. Diese zu leeren, kostet pro Container 300 Franken. Nach dem Sommer 2017 hatte er sie dreimal gefüllt. Laut Grün Stadt Zürich wurden im letzten Jahr ungefähr 25 Tonnen Abfall vom Üetliberg entsorgt. 

 

Und was ist Karl Schmids Lösung für die steigende Menge Abfall? Andere Berge und Hügel rund um Zürich zu besuchen. Nur so werde der Üetliberg nicht mehr stärker belastet als die anderen Orte. 



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Erfolgreiche Badesaison im neuen Heuried



Veröffentlicht am: 11.09.2018

Rekordeintritte nach anfänglichem Wetterpech – und viele neue Benutzer

Text: Hannes Weber, Bild: Jessica Mijnssen

Das neue Freibad Heuried ist auch architektonisch gelungen.

 

Das Freibad Heuried wurde diesen Mai nach dreijähriger Renovation wiedereröffnet. Nach anfänglichem Wetterpech gab es aufgrund des heissen, trockenen Wetters im Juli und August Rekordeintritte: Im bisherigen Rekordjahr 2013 waren 92’000 Badegäste in die Badi Heuried gekommen. Nach dem Umbau waren es bis Ende August 163’000. Nur die Badi Letzigraben hat bis jetzt unter den Freibädern der Stadt ohne natürliches Wasser noch einen grösseren Andrang. 

 

Den Zürchern gefällt das neue Bad offensichtlich. Im Bad-Ranking hat das Heuried die anderen 16 Sommerbäder auf dem Stadtgebiet klar hinter sich gelassen. Unter den Besuchern der Badi Heuried sind auffällig viele Kinder: Knapp ein Drittel der Badegäste sind unter 16 Jahre alt. Durch die Neugestaltung der Liegeflächen und das zusätzliche Angebot eines attraktiven Kinderplanschbeckens hätten sehr viel mehr Familien das Bad besucht, erklärt Betriebsleiter Roland Bächler. Der Anteil an Jugendlichen sei hingegen zurückgegangen, was die Dynamik verändert und zu weniger notwendigen Ermahnungen seitens des Badepersonals geführt habe. «Dieses konnte sich verstärkt der Überwachung der Becken widmen. Die Anzahl Lärmklagen von ausserhalb wegen zu lauter Musik gingen auch massiv zurück.» Durch den extrem schönen Sommer musste das neue Bad zudem mehr Personal einstellen, um die grosse Besucherzahl zu bewältigen. 

 

Für den Eintrittspreis von acht Franken wird viel geboten. Die ganze Anlage wurde modernisiert und die Liegefläche stark vergrössert. Auf der Liegewiese spenden rund ein Dutzend neue Bäume Schatten. Es sind Ahorn, Esche, Föhre alle gut zehn Jahre alt. Neue kleine Wege erschliessen die Anlage, wo früher nur Sträucher waren. Grillstellen gibt es jetzt auch. Das Restaurant wurde ebenfalls erneuert und stark vergrössert und bietet einen herrlichen Ausblick über die gesamte Anlage.

 

Auch das Schwimmbecken wurde neu gestaltet. Es schimmert Türkis im Sommerlicht und ladet ein zum Eintauchen. Der Kinderbeckenbereich wurde mit Sprinklern, Sonnendeck und Trinkwassereinspeisung ergänzt. Das Highlight ist aber die längste Rutschbahn der Stadt, die auf ein beträchtliches Tempo beschleunigt, bevor man abrupt ins Wasserbecken eintaucht. Am 16. September endet die Saison.



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Schulglocke statt Baulärm im Aemtler D



Veröffentlicht am: 11.09.2018

Der Neubau beim Schulhaus hat den Betrieb aufgenommen – er wird in den nächsten Jahren noch stark wachsen

Text: Ivo Mijnssen, Bild: Jessica Mijnssen

Noch nicht alle Baugerüste sind verschwunden, doch der Betrieb läuft.

 

Drei Jahre lang wurde beim Aemtler-Schulhaus gehämmert, gesägt, gefräst. Doch seit einigen Wochen hören die Nachbarn die neue digitale Schulglocke statt Baulärm: Der architektonisch ambitionierte Neubau Aemtler D ist seit Beginn des Schuljahrs in Betrieb. Er ersetzt ein jahrelanges Provisorium, das dem Kinderboom im Quartier immer weniger gewachsen war. So wuchs die Zahl der 4-6-Jährigen im Kreis 3 laut den Daten von Statistik Stadt Zürich in den letzten zwanzig Jahren von 1217 auf 1551 an – eine Zunahme von mehr als einem Viertel. Kommt dazu, dass immer mehr Eltern einen Betreuungsplatz wünschen – mittlerweile nutzen etwas drei Viertel aller Eltern das Betreuungsangebot der Primarschule Aemtler A.

 

Der grösste Teil der Kinder wird nun im Neubau betreut und verpflegt. Dazu kommen ältere Kinder aus der Sekundarschule, je nach Wochentag zwischen 110 und 175; Im neuen Betreuungsgebäude Aemtler D sind auch zwei Kindergärten untergebracht. «Wir sind gut gestartet, aber die Umstellung war anspruchsvoll», erklärt Schulleiterin Liliane Hurschler im Gespräch mit Quartiernetz3. So werden alle Kinder an einer neuen Réception empfangen, was aber angesichts des Grossandrangs beim Mittagessen in den ersten Tagen zu langen Schlangen geführt habe. Die Leitung Betreuung, Julian de Roos und sein Team reagierten pragmatisch – und richteten eine zweite Réception ein. Sie richtete sich vor allem an die kleineren Kinder, die zunächst etwas Mühe gehabt hätten, sich gegenüber den Älteren zu behaupten. 

 

Die Vermischung der Altersgruppen hält Hurschler dennoch für gelungen, zeige diese doch bereits überraschende Resultate: «Wir beobachten immer häufiger, dass die Grossen auf die Kleinen aufpassen, ihnen etwa erklären, sie dürften die Baustelle nicht betreten», freut sie sich. So trage der Neubau zur Durchmischung und Integration bei. 

 

Nötig geworden war das neue Gebäude auch deshalb, da nicht nur die Zahl der Kinder, sondern auch die Nachfrage nach ganztägiger Betreuung ständig steigt. Das Aemtler D kann diese auffangen – auch im Zusammenspiel mit der restlichen Infrastruktur auf dem Schulgelände. So überlegt die Schulleitung, über Mittag bei schlechtem Wetter Turnhallen zu öffnen, damit die Kinder sich austoben können. Auf die Einführung der Tagesschule bis im Jahr 2025 ausgelegt, soll das Aemtler D dereinst 470 Kinder versorgen können. «Wir sind aber froh, dass wir bis dahin noch etwas Zeit haben», zeigt sich Liliane Hurschler erleichtert. 



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Quartierkoordination im Kreuzfeuer



Veröffentlicht am: 11.09.2018

Das Sozialdepartement organisiert die bisherige Quartierkoordination neu – und beugt sich bürgerlicher Kritik.

 Pete Mijnssen (Text und Foto)

 

Friedliche Spätsommerstimmung am Idaplatz

 

Ab 1. Oktober wird es neu einen «Beauftragten für Quartieranliegen» als Anlauf- und Koordinationsstelle geben. Zeitgleich wird das zu den Sozialen Diensten gehörende «Büro für Sozialraum und Stadtleben» neu positioniert. Das Büro ersetzt die bisherige Quartierkoordination – eine Abteilung mit ehemals 17 Mitarbeitern und einem Budget von 2 Millionen Franken. Deren KoordinatorInnen standen in der Kritik, weil sie angeblich Aufgaben erledigten, für die sich die 25 Zürcher Quartiervereine zuständig sahen. So befürchtete Raphaël Tschanz, Mitglied des Quartiervereins Wiedikon und FDP-Gemeinderat, dass «die Stadt eine Parallelstruktur aufbaut, die das ehrenamtliche Engagement letztlich mehr abwürgt als fördert.» Um dies zu verhindern, reichte er vor zwei Jahren eine schriftliche Anfrage ein. Zeitgleich machte die NZZ eine Kampagne gegen die «Verwaltungs-Nannys». 

 

Was bewirkte die bisherige Quartierkoordination, wo «unterstützte sie die Bevölkerung bei der Umsetzung von Anliegen und Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität», wie es im Pflichtenheft hiess? Sie organisierte etwa im Kreis 3 den Runden Tisch Aemtler und koordinierte die unterschiedlichen Anliegen aus dem Quartier. So wie vor ein paar Jahren, als sich alteingessene Idaplatz-AnwohnerInnen gegen die «Hipsterisierung» rund um die boomenden Bars wehrten. Damals wurde unter der Ägide der Stadt ein Benimm-Codex ausgearbeitet, der bis heute hält. Solche Anliegen soll nun der Beauftragte für Quartieranliegen bündeln, koordinieren und in Arbeitsgruppen vertreten. 


 

Der im Kreis 3 lebende Grünen-Gemeinderat Markus Knauss findet die Reorganisation ärgerlich. Offenbar habe Stadtrat Golta damit auf die Kritik von Quartiervereinen reagiert, die nicht in der Lage waren, die Arbeitskraft der Quartierkoordination auch für ihre Zwecke zu nutzen. Er befürchtet einen Verlust an Vernetzung und Kontakt zu wesentlichen AkteurInnen im Quartier sowie dem Wissen darum, wie ein Quartier funktioniert und welche Probleme die Leute beschäftigen. Auswirkungen hat die Reorganisation bereits: der Runde Tisch Aemtler suchte bereits letztes Mal einE ProtokollantIn. In Zukunft wird auch jemand gesucht, der die Einladungen verschickt und die unterschiedlichen Ansprüche koordiniert. Sind das die Aufgaben, um welche sich der Quartierverein reisst? Vielleicht sehnt man sich ja bald wieder nach der  «Nanny-Verwaltung» zurück.



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Ticketeria bleibt vorerst geöffnet



Veröffentlicht am: 12.09.2018

Wie die Zeitung «Zürich West» meldet, verzichtet der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) vorläufig auf die Schliessung der Ticketeria am Goldbrunnenplatz. Der ZVV erklärt, es wolle die Behandlung zweiter Postulate im Kantonsrat abwarten. Diese fordern im Hinblick auf die Bedürfnisse vor allem älterer Quartierbewohner, die Verkaufsstelle zu erhalten. Der ZVV begründet die Schliessung mit sinkenden Kundenfrequenzen und den neuen technischen Möglichkeiten zum Billetkauf, etwa über das Handy. Der ZVV will offiziell an seinen Plänen festhalten. Eine Schliessung Ende Jahr sei unter den neuen Umständen aber nicht mehr möglich.



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Verstärkung für den Vorstand



Veröffentlicht am: 12.09.2018

Wir freuen uns, Stefan Claudio im Vorstand von Quartiernetz3 willkommen zu heissen. Der 36-Jährige wohnt seit langem in Wiedikon und beobachtet besonders die Veränderungen rund um das Lochergut mit kritischem Auge. Daneben verstärkt er den Vorstand mit seinem buchhalterischen Know-How.



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Spendenaufruf



Veröffentlicht am: 12.09.2018

Dieser Newsletter wird Ihnen von Quartiernetz3, der unabhängigen Plattform für Politik und Kultur, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Redaktion arbeitet ehrenamtlich, trotzdem fallen Kosten an. Deshalb freuen wir uns über jegliche Unterstützung. Postcheck-Kontonummer: 87-218644-4. Vielen Dank!



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Mitarbeit beim Quartiernetz3



Veröffentlicht am: 12.09.2018

Wir suchen aktive Mitglieder, welche bei Quartiernetz3 mitwirken wollen. Wir treffen uns zu 3-5 Sitzungen im Jahr, um über aktuelle Themen (Kultur, Politik, Freizeit, Verkehr) in Wiedikon zu diskutieren. Daraus entstehen unser Newsletter und die Beiträge für die Homepage.
Hast Du eine journalistische Spürnase und ein Interesse am Mitdenken und Hinterfragen, was in unserem im Quartier passiert, dann melde dich bei uns.



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Newsletter 027 Frühling (2018)



Veröffentlicht am: 15.05.2018

Der Bestatter von nebenan



Veröffentlicht am: 14.05.2018

Zwischen der Aemtlerwiese und dem Friedhof Sihlfeld liegt ein Ort, mit dem am Ende ihres Lebens alle Zürcher Kontakt haben werden.

Text und Bilder: Ivo Mijnssen


In der Wiediker Basis des Bestattungsamtes, wo Christoph Stüssi arbeitet,
werden alle Todesfälle der Stadt erfasst.


Tagein und tagaus fahren die schwarzen Mercedes durch die Saumstrasse. Nur wer genau hinschaut, bemerkt den dezenten Schriftzug an der Tür: «Bestattungsamt». Und doch treten alle 3500 Menschen, die jedes Jahr in der Stadt sterben, in diesen Fahrzeugen ihre letzte Reise an. «Jeder Zürcher zahlt mit seinen Steuern zu Lebzeiten für den Transport, einen gepolsterten Züri-Sarg und ein Bestattungshemd», erklärt Christoph Stüssi. Er ist einer von 12 Bestattern, die im städtischen Sarglager tätig sind. Der karge Betonbau mit den schönen Glasstein-Fenstern liegt zwischen Aemtlerwiese und Friedhof Sihlfeld in der grössten grünen Lunge Zürichs.

Der 49-jährige Stüssi liebt seine Arbeit – sie ist für ihn eine Berufung. Das wusste er bereits vor dreissig Jahren, als er im Rahmen eines Einsatzes für das Katastrophenhilfekorps zum ersten Mal eine Tote berührte. Doch Stüssi ist weder morbid noch düster; wenn er von seiner Arbeit erzählt, tut er dies mit Leidenschaft und Schalk. Er weiss, wie wichtig seine Arbeit ist, denn nach dem Tod, der zu Hause, auf einem Spazierweg, im Spital oder unter einem Tram eintreten kann, sind die Bestatter immer unter den ersten vor Ort. Sie treffen auf trauernde, erleichterte, schockierte, zuweilen auch aggressive Hinterbliebene. «Du machst die Tür auf und – zack – bist du plötzlich im Intimsten», sagt Stüssi.

Es ist ein intensiver Kontakt, der Fingerspitzengefühl erfordert. «Gut zuhören, gut zuschauen» müsse er,"


Es ist ein intensiver Kontakt, der Fingerspitzengefühl erfordert. «Gut zuhören, gut zuschauen» müsse er, herausspüren, was die Leute wollten. Er sei da, um zu helfen. Eine grosse Verantwortung und eine harte Arbeit, auch körperlich: Verstorbene sind schwer, schwere Verstorbene noch schwerer, sie durch enge Treppenhäuser zu tragen, eine logistische Herausforderung. Stüssi und seine Kollegen wissen viel über den Tod, sie wissen, welche Körperteile rasch gekühlt werden müssen, wie schwer ein Babysarg ist, wie man grosse und kleinere Wunden näht, wie Verwesung riecht. Wie geht er damit um? Viel hänge von seiner Team-Partnerin ab – die beiden pflegen eine kurze und intensive Psychohygiene durch Gespräche. Ganz an sich heranlassen dürfe man die Arbeit aber nicht, mahnt Stüssi und markiert mit seinen Händen eine unsichtbare Barriere, zwanzig Zentimeter vor seiner Brust. «Sollte ich je von einem Fall träumen, dann höre ich sofort auf.»

Und doch überwiegen die schönen Momente – wenn er einen Verstorbenen nach Süditalien zur Beerdigung fährt und dort mit der Familie das Liebste, das wieder nach Hause kommt, feiert, oder wenn er unvermittelt auf so fremde wie faszinierende georgische Totenrituale in einer Zürcher Wohnung trifft. Da merkt er, wie nahe der Tod dem Leben ist. Dies gehe in der Schweiz manchmal vergessen, «man igelt sich eher ein, wenn jemand stirbt», bedauert er. «Der Tod ist eine etwas verlorene Kultur hierzulande», dabei sei die Art des Abschieds doch so wichtig. Er ist überzeugt, dass der Umgang mit dem Tod letztlich ein Spiegel der ganzen Gesellschaft ist. «Es geht um die Würde des Menschen», und dieser fühlt sich Stüssi mehr als alles andere verpflichtet.

Der Tod in Zahlen



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Kein Fussball auf der Aemtlerwiese am Tag der Arbeit



Veröffentlicht am: 14.05.2018

Eine Allianz von Quartierbewohnern und Institutionen hat verhindert, dass die Grünfläche zum Spielball anonymer Gruppen wird.

Text und Bild: Pete Mijnssen


So soll es sein auf der Aemtlerwiese: friedliche Nutzung verschiedener Gruppen und Personen

Um halb neun morgens hörte man am. 1. Mai ein hubraumstarkes Auto vorfahren, Gesprächsfetzen – kurz danach Türenschletzen und ein Motor, der ansprang. Danach war Ruhe. Ein Anwohner hatte die SIP alarmiert, und diese orientierten die auswärtige Person, das an diesem Tag geplante Fussballturnier sei unerwünscht. Zwei Securitas-Sicherheitsleute markierten danach Präsenz und wiesen mehrere Personen weg. Sie setzten somit durch, was am letzten «runden Tisch» im April mit 15 Personen und InstitutionsvertreterInnen vereinbart wurde.

Vor zwei Jahren waren die AnwohnerInnen von lauter Musik, Fussballgegröle und Mehrverkehr aufgeschreckt worden (QN3 berichtete). Die anonym bleibenden Veranstalter schenkten Alkohol aus, zahlreiche Personen urinierten ungeniert auf den Rasen. Da sie den ganzen Tag im strömenden Regen spielten, waren grosse Teile des Platzes über Monate kaum mehr bespielbar. Die Gruppe wies im Vorfeld auch Familien und andere Fussballteams rüde weg, obwohl die Wiese allen Bewohnerinnen des Quartiers zur Verfügung stehen soll. Einen solchen Auflauf will man in Zukunft verhindern.

Seit dem letzten Jahr steht deshalb ein Schild auf der Wiese mit den Nutzungs-Regeln und dem Hinweis, dass Nocken- und Stollenschuhe verboten sind. Grundsätzlich ist dies richtig, da die Wiese für Profifussball ungeeignet ist. Für Turnierspiele gibt es dafür in der Stadt Zürich spezielle Orte, wie etwa die Sportanlage Juchhof. Dennoch ist bei der Regulierung nun Augenmass gefragt: Vor dem alarmierenden Anlass arrangierten sich auf der Aemtlerwiese Fussballfans und Familien während zwanzig Jahren problemlos. Es wäre schade, wenn diese Kultur nun mit Verbotsschildern zerstört würde.



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Zürich gegen Homophobie



Veröffentlicht am: 14.05.2018

Vorurteile gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transmenschen sind weit verbreitet – Zürcher Jugendliche sollen sie hinterfragen.

Text: Jessica Mijnssen, Bild: Christoph Ruckstuhl (NZZ Fotografen)


Jugendliche schauen sich einen Film an, den sie im Rahmen des Aktionsmonats «Likeeveryone» gedreht haben.

Auf dem Spielplatz, auf dem Fussballfeld und auf dem Schulweg hört man oft das Wort «schwul», auch in Wiedikon. Es soll eine Beleidigung sein, die auch Kinder benutzen, die zu jung sind, um zu wissen, was es bedeutet. Eine Umfrage zur Diskriminierung unter Schweizer Jugendlichen zeigte letztes Jahr, dass 85 Prozent in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal eine Aussage gemacht haben, die entweder direkt oder indirekt diskriminierend gegenüber Homosexuellen war.

Dies hat durchaus reale Auswirkungen: Homo- und bisexuelle junge Frauen sind 2,5 Mal häufiger depressiv und fünfmal suizidgefährdeter als ihre gleichaltrige Heterosexuelle. Bei den Männern sind beide Zahlen fünfmal höher als bei Heterosexuellen. Besonders schwierig ist die Situation der Transmenschen, also Personen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Sie kann entweder ganz dem anderen Geschlecht entsprechen oder sich ausserhalb von nur-männlich respektive nur-weiblich bewegen. Ein Viertel bis ein Drittel von ihnen hat schon einmal einen Selbstmordversuch unternommen.

Aus diesem Grund haben die Fachstelle für Gleichstellung, die Offene Jugendarbeit Zürich und die Du-Bist-Du-Plattform den Aktionsmonat «Likeeveryone» initiiert: Im März setzten sich Jugendliche intensiv mit Vorurteilen und Ausgrenzung gegenüber Homo- und Bisexuellen sowie Transmenschen auseinander. Vor allem in den Jugendtreffs diskutierten sie über ihr Verständnis verschiedener Sexualitäten und konnten auch anonym Fragen stellen. Die Organisatoren verweisen darauf, dass in dieser Altersgruppe Homo- und Transfeindlichkeit abnehmen, je mehr sich die Jugendlichen damit befassen.

Auch die Schulen beschäftigen sich deshalb immer häufiger mit diesen Themen, nicht zuletzt in Wiedikon. «Wir arbeiten beim Sexualkunde-Unterricht eng mit dem Schulärztlichen Dienst der Stadt Zürich und mit Lust und Frust zusammen. Diese thematisieren verschiedene Sexualitäten», erklärt Clemens Pachlatko, der Leiter des Aemtlerschulhauses. Ausserdem werde auch das Thema der «falschen Sexualität» explizit besprochen.

Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie, findet um 18.30 Uhr im Kulturmarkt ein Podiumsgespräch zum Thema «Lesben-, Schwulen- und Transfeindlichkeit – wie sind junge Menschen betroffen?» statt.
Weitere Informationen finden Sie in der Veranstaltung des Kulturmarktes: Lesben-, Schwulen- und Transfeindlichkeit – wie sind junge Menschen betroffen?



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Von Palme zu Schiwago



Veröffentlicht am: 14.05.2018

Nach zwanzig Jahren unter libanesischer Kulinarikflagge eröffnet ein Szenewirt das Restaurant Palme neu.

Text und Bild: Pete Mijnssen


Der zukünftige Schiwago-Wirt Christian Egger auf seiner Baustelle

Zürcher Gastrokennerinnen und Insidern muss man Christian Egger nicht näher vorstellen. Sein Name steht für die legendären Restaurants Café Boy, Tessinerkeller und Grüntal. Der Szenewirt, der mit Levante den Zürchern in den Achtzigerjahren am Theaterspektakel eine hochwertige, mediterrane Küche schmackhaft machte, kehrt in der Palme in Wiedikon zu seinen Wurzeln zurück: Das Restaurant war in den siebziger Jahren eine der ersten Kollektivbeizen und für ihn eine Inspirationsquelle. Er freut ihn, dass er den Zuschlag für die Palme erhalten hat, wie er Quartiernetz3 sagt: «Es ist heutzutage nicht selbstverständlich, dass ein Vermieter dabei nicht an erster Stelle an Profitmaximierung denkt».

Allerdings waren die Gespräche mit der Verwaltung über die Neueröffnung nicht frei vom Thema Kostendruck. Denn nach über zwanzig Jahren gibt es eine neue Kücheneinrichtung, und die Räume wurden gründlich entrümpelt. Deshalb ist der Gartensitzplatz vor der Beiz an der Ecke Goldbrunnen-Bertastrasse zurzeit noch eine Baustelle. Was er denn hier kochen werde, wurde er schon verschiedentlich von Passanten gefragt. Etwa die legendären Moules et Frites, oder gibt es wieder eine Bio-Metzgete? Egger will sich noch nicht festlegen. Sicher ist: Es wird eine frische, lokale und globale Küche sein. Letzte Frage: Wieso ein russischer Name, ist er ein Russlandfreund? Ganz falsch: Es ist schlicht eine Hommage an den berühmten Film und «weil Omar Sharif ein cooler Typ war». Gerne lassen wir uns überraschen. Eröffnet wird am 8. Juni.



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Konzert im Quartierladen



Veröffentlicht am: 15.05.2018

Markus & Selina Schönholzer
Vater und Tochter spielen ihre Lieblingslieder – von Bob Dylan zu Laura Marling.
Donnerstag, 24. Mai im Quartierladen Balasso & Betulius, Gertrudstrasse 68
Ab 19 Uhr, freier Eintritt/Kollekte
www.balasso-und-betulius.ch



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«Die göttliche Ordnung» im Idaplatzkino



Veröffentlicht am: 15.05.2018

Dort, wo sich Ida, Marta und Berta treffen, stehen am 9. Juni die hiesigen Frauen im Rampenlicht: Auf dem Idaplatz wird in der 22. Saison des Openairkinos «Die göttliche Ordnung» infrage gestellt. Denn nicht nur bei den Zürcher Strassennamen, sondern auch im Schweizer Stimmrecht gab es bis 1971 eine klare Trennung zwischen männlich und weiblich. Der göttlichen Ordnung zufolge war die Frau für Familie und Haushalt zuständig, in der Gemeinde zählte ihre Stimme allerdings nicht. Wie die Geschichte um das Frauenstimmrecht ausging, ist zwar bekannt, dem Weg bis zur Einführung zu folgen, ist dennoch spannend. In ihrem Film nimmt die Regisseurin Petra Volpe ihr Publikum mit auf diesen Weg. In wunderbaren Bildern und auf unterhaltsame Weise erzählt sie von den politischen Umbrüchen der siebziger Jahre und versetzt den Zuschauer in Jubel, als am Ende die weibliche Hauptfigur ihren Wahlzettel triumphierend in die Urne gleiten lässt.
Ab 18 Uhr können Besucher zwischen verschiedenen kulinarischen Leckerbissen wählen, und in diesem Jahr gibt es erstmals die Möglichkeit, das Billet über Ticketino im Vorverkauf zu beziehen.
Weitere Infos www.idaplatz.org



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Kulturmarkt-Fest



Veröffentlicht am: 15.05.2018

Der Festbeginn ist bereits Tradition: Mit dem Sonnenaufgang um 05.28 Uhr geht es am 23. Juni los. Bunt und vielseitig, entspannt und etwas kurrlig geht es weiter, mit Theater und musikalischen Darbietungen von Kulturschaffenden aus dem Kulturmarkt und aus dem Quartier, mit Spielen für Gross und Klein, mit einem Kinderflohmi, mit griechischer Folksmusik, mit einem Fotowettbewerb für Jugendliche, Flamenco, orientalischem Tanz, afrikanischen Rhythmen und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Kulturmarktküche.
Informationen zum Sommerfest 05.28.



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Newsletter 026 Winter (2018)



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Sanierung der Gutstrasse zieht sich hin



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Text: Pete Mijnssen, Bild: Ivo Mijnssen

Nach Protesten gegen das Fällen von Bäumen verzögert nun auch der instabile Untergrund das Projekt.


Die Bäume bleiben zwar stehen, dafür ist der Boden unter der Gutstrasse uneben.

Als vor genau zwei Jahren die Umbaupläne für die Gutstrasse zwischen Birmensdorfer- und Schaufelbergerstrasse vorgestellt wurden, hagelte es Proteste: Es sollten 54 von 79 Bäumen gefällt werden. Der Vorsteher des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements – Filippo Leutenegger, liess daraufhin ein neues Projekt ausarbeiten, mit dem Ziel, möglichst viele Bäume zu retten. Das war aber nicht der einzige Grund für die Verzögerung, wie QN3 herausgefunden hat: Auch der «schwierige Baugrund» ist dafür verantwortlich, bestätigt das Tiefbaumt.

Wie der stellvertretende Stadtingenieur und Geschäftsbereichsleiter André Murer gegenüber QN3 ausführt, machen «setzungsempfindliche Schichten wie Torf und Seekreide» den Boden in diesem Gebiet uneben. Für eine nachhaltige Sanierung der Strasse unter Erhaltung des Baumbestands muss nun der Untergrund zusätzlich stabilisiert werden. Hingegen müssen nur fünf Bäume gefällt werden. Keine Abstriche wird es bei den Veloverbindungen geben: Der Radstreifen bleibt wie anfänglich geplant 1,5 Meter breit. Die Strecke ist im Masterplan Velo als Hauptroute vorgesehen.

Das überarbeitete Projekt wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2018 aufgelegt. «Falls keine Rechtsmittel eingelegt werden, kann der Baubeginn ab dem Frühjahr 2020 erfolgen», teilt das Tiefbauamt mit. Bei der Bertastrasse – auch sie eine Haupt- und zugleich Komfortroute im Masterplan, wird es jedoch noch dauern. Das Bauprojekt ist durch Einsprachen von VCS und Pro Velo blockiert: das Bauamt will weniger Parkplätze aufheben als ursprünglich geplant. Die beiden Verbände und Anwohner befürchten Konflikte und wollen eine Priorisierung zugunsten des Veloverkehrs.



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Für die Jugendlichen da



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Seit dreissig Jahren betreut das OJA-Foyer die Quartierjugend in ihrer Freizeit.

Text und Bild: Jessica Mijnssen


 Das OJA-Jugendfoyer wurde 1987 gebaut und sticht bis heute ins Auge

Praktisch jede Nacht leuchtet das OJA-Foyer für die Kreise 3+4 an der Zweierstrasse, zur Freude der Anwesenden: Dies können zum Einen Jugendliche der Offenen Jugendarbeit OJA sein, welchen eine Primärnutzung zusteht. Manchmal sind es aber auch Quartierbewohner, die das Foyer mieten. Betrieben wird das Gebäude wird von SozialarbeiterInnen dieser Organisation, die regelmässige Veranstaltungen für Kinder und Teenager im Quartier organisieren und für diese eine wichtige Stütze sind.

Das Jugendfoyer existiert schon seit 1987 und ist geistiges Kind der 80-er Jugendunruhen in Zürich. 2002 wurde die Institution in OJA Kreis 3&4 umbenannt. Das heisst, dass dieses Foyer schon 30 Jahre lang Jugendliche im Kreis 3 betreut. In dieser Zeit hat sich die Jugend verändert, während das Bedürfnis nach Unterstützung gleich bleibt. Am Anfang diente das Foyer jenen jungen Leuten, die keinen Anschluss an eine Schule oder Lehre hatten. Es gab ihnen eine Tagesstruktur, bis sie diese selber finden konnten. Heute ist es auch eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche, die geflüchtet sind. Es ist aber auch ein ungezwungener Treffpunkt für Schüler, die sonst möglicherweise ihre Freizeit eher mit Kiffen oder Trinken verbringen würden.

Das Foyer ist nicht nur ein Ort, an dem Jugendliche herumhängen und Tischfussball spielen. Es bietet auch Projekte an, in denen sie einzigartige Fähigkeiten entwickeln können. Eine Küche steht zur Verfügung, und die Jugendlichen können sich auch für Projekte anmelden. Es gibt Möglichkeiten, sich für Freiwilligenarbeit oder Jobs für Taschengeld einzutragen. Die Jugendlichen können Zeit im Aufnahmestudio reservieren und im Keller der Andreaskirche eigene Tracks aufnehmen. Sie können sich in Nachbarquartieren beim Midnight Sports oder an anderen Anlässen treffen. Viele der Programme sind von ähnlichen Organisationen in den USA inspiriert. OJA verwendet Ideen aus unterversorgten Gebieten der Vereinigten Staaten und baut diese aus, mithilfe der kapitalkräftigeren Stadt Zürich.
http://www.oja.ch/oja-einrichtungen/kreis-3-4/kreis-3-4.html



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Der Friesenberg bekommt ein Quartierzentrum



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Für 90 Millionen Franken baut die Genossenschaft einen neuen Begegnungsort.

Text: Hannes Weber, Bild: Pete Mijnssen


Tolle Aussicht vom neuen Quartierzentrum Friesenberg aus

Die Familienheim Genossenschaft Zürich (FGZ) hat den ersten Teil des Quartierzentrums Friesenberg eröffnet. Dort stehen nun Wohnungen, ein Gesundheitszentrum, Läden und ein Restaurant rund um den neuen Quartierplatz und Grünpark. Das Projekt entstand aus einer Zukunfts-Werkstatt zum 75-Jahr-Jubiläum der FGZ und aus der Frage, wie der kleine Platz an der stark befahrenen Schweighofstrasse stärker zu einem Begegnungszentrum werden kann. Nach einem Projektwettbewerb 2011, den das Architekturbüro Enzmann und Fischer gewann, bewilligte die FGZ schliesslich Baukosten von gut 90 Millionen Franken.

Am 9. Dezember 2017, fast genau 18 Jahre nach der Entstehung der Idee, konnte der erste Teil des Quartierzentrums samt Friesenbergplatz eröffnet werden. Aufgrund seiner Lage und seiner Gestaltung soll es zum Ort werden, wo sich die Quartierbewohner treffen. Belebt wird er auch durch die angrenzenden Wohnungen, das Restaurant «La Piazza», den Coop-Supermarkt und andere Läden. Der Bodenbelag aus Klinkerstein gibt dem Platz einen speziellen Charakter, da das Material aus der Umgebung stammt. Hier sollen in Zukunft auch Märkte, Feste und Kinoaufführungen stattfinden.

Gesamthaft 100 Genossenschaftswohnungen sind auf dem Gelände geplant, darunter auch solche für ältere Leute und 8 Clusterwohnungen mit einer Wohnküche für den gemeinschaftlichen Aufenthalt und einer Terrasse. Das Quartierzentrum Friesenberg wird über ein Anergienetz beheizt, das die Abwärme der grossen Rechenzentren von Swisscom und Credit Suisse Uetlihof nutzt. Der Einsatz von Abwärme statt Öl und Gas senkt den CO2 Ausstoss um 90%.

Der zweite Teil wird in zwei Jahren fertig sein. Die FGZ wird dort dann auch ihre Geschäftsstelle einrichten.



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Ticketeria Goldbrunnenplatz neu erfinden statt schliessen



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Ein Kommentar von Daniel Römer zu den Plänen des Zürcher Verkehrsverbunds

Bild: Jessica Mijnssen


Bis Ende Jahr soll das neue Tickethäuschen am Goldbrunnenplatz bereits wieder geschlossen werden.

Der Zürcher Verkehrsverbund hat Pläne bekanntgegeben, per Ende 2018 die Ticketeria am Goldbrunnenplatz zu schliessen, zusammen mit jener am Schwamendingenplatz. Bereits vor drei Jahren hatte sie Verkaufsstellen in Oerlikon und am Central zugemacht.
Die Ticketeria Goldbrunnenplatz wurde allerdings erst vor ein paar Jahren neu gebaut.

Es ist eine Tatsache, dass immer mehr Leute ihre Tickets Online kaufen. Doch das Tickethäuschen am Goldbrunnenplatz wurde rege benutzt. Die Behauptung des ZVV, es gebe keine Frequenzzahlen für die Ticketeria, stimmt nicht. Wer sie benutzt, bemerkt, dass die Verkaufsperson auf einer Strichliste vermerkt, wenn jemand ein Ticket kauft.
Das Bedienen von Automaten ist für viele Leute schwierig und kompliziert. Gewisse  Tickets sind am Schalter am einfachsten und kundenfreundlichsten zu lösen.

Die generelle Digitalisierung hat wohl Vorteile, löst aber auch Unsicherheit und Ängste aus. In der Ticketeria holen sich viele Leute, nicht nur Ältere, sondern auch Ausländer, die sich mit dem öffentlichen Verkehr in Zürich nicht gut auskennen, Auskünfte und bekommen sie auch. Das Argument der ZVV, dass 90% der Bevölkerung ein ZVV-Contact-Center innert 20 Minuten erreichen können, überzeugt nicht. Wer fährt denn erst an den Bahnhof, um sich eine Auskunft zu besorgen?

Mit dem Abbau geht nun eine bediente Marktpräsenz des ZVV zu. Klüger wäre es, das Angebot der Ticketeria auszubauen und mit anderen Service-Public-Dienstleistungen zu verbinden.



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Umbau des Albisgüetli erst 2019



Veröffentlicht am: 12.02.2018

Die Pläne der Schützengesellschaft der Stadt Zürich (SGZ), das Albisgüetli dieses Jahr zu sanieren, verzögern sich. Wie die NZZ berichtet, verfügen die Betreiber des denkmalgeschützten Gebäudes von Stadt und Kanton noch über keine Zusage abgegeben, die Kosten für den Umbau mitzutragen. Weil das Gesuch noch hängig ist, wird das Schützenhaus nun erst 2019 umgebaut. Die SGZ finanziere den Grossteil zwar selbst, sei aber auf die Zuschüsse des Staats angewiesen, da sich das Gebäude im Inventar schützenswerter Bauten befinde, was Mehrkosten mit sich bringt. Die letzte Sanierung wurde im Jahr 1980 vorgenommen.



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Newsletter 025 Herbst (2017)



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Ein Honig, der nach Wiedikon schmeckt



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Auf dem Dach einer Bank hält der Imker Tom Scheur seine Bienenvölker

Text & Bild: Jessica Mijnssen

Tom Scheur ist mit Bienenhaltung aufgewachsen

Auf dem Dach des UBS-Gebäudes an der Birmensdorferstrasse wohnen eine Menge Bienen. In acht Bienenstöcken hausen ebenso viele Völker, doch variiert ihre Zahl je nach Jahreszeit: 56'000 im Winter, und bis zu 300’00 Bienen im Sommer. Ihr Honig wird ein paar Häuser weiter im Laden von Wabe 3 verkauft. Die Bienen besuchen unsere Blumenkästen und Parks den ganzen Sommer über. Ihre Bienenhäuser sind warm und voll – genau das, was sie brauchen. Aber das Dach, auf dem sie stehen, ist nicht eine romantische Gartenterrasse oder Bergwiese, sondern ein leerer Kiesplatz.

Die Vorfahrer diese Völker kamen aus Deutschland – genau wie ihr Imker Tom Scheur. Sie sind in guten Händen, da Scheur mit Bienenhaltung aufgewachsen ist. Vor 10 Jahren siedelte er sie in die Schweiz um. Er probierte verschiedene Quartiere in Zürich aus. Und nun scheint es so, als ob Wiedikon ein gutes Zuhause für seine Völker ist. Bienen können bis zu 10 Kilometer weit fliegen, wenn sie müssen. Aber je kürzer ihr Flug ist, desto mehr Honig gibt es. Die vielen Schrebergärten, die Nähe zum Uetliberg und mehrere Grünflächen mit Bäumen und Unkraut sorgen dafür, dass unsere summenden Nachbarn genügend Pollen sammeln können, um ihr Volk zu ernähren und Honig für uns zu machen.

Die einfache Ausrüstung auf dem UBS-Dach, auf dem die Bienenhäuser stehen, mag manche wohlmeinende Stadtbewohner denken lassen, dass Bienenzüchten etwas Einfaches ist. Das Gegenteil ist wahr. Ein Imker muss die ganze Betreuung erlernen. Das heisst: seinen Sommer opfern, sich medizinisch um die Bienen kümmern und Unterstützung leisten, wenn eine neue Königin ihren Thron übernimmt. Bienen sind Tierschutzgesetz geschützt und müssen respektiert und gepflegt werden.

Überraschend ist auch, dass Stadthonig laut Scheur nicht mehr oder weniger Schmutzstoffe enthält als Landhonig. Im Gegenteil: Stadthonig ist nicht mit Pestiziden belastet. Unser  Imkernachbar Scheur sagt: «Egal, wo man Honig kauft, er ist ein Naturprodukt und ein Abbild dessen, was in der Natur rundherum wächst.» Naturhonig sei ein Spiegel der Gegend. Jener von Wiedikon schmeckt süss.

 

Website von Wabe3 https://www.wabe3.net



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Das Sportzentrum Heuried öffnet seine Tore wieder



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Nach zwei Jahren ist die Erneuerung  der ältesten Sportanlage der Stadt abgeschlossen

Text: Hannes Weber, Fotos: Visualisierung (zVg)

Ab sofort kann im Heuried wieder Eisgelaufen werden. Die Badi öffnet im nächsten Frühling.

Vor genau 3 Jahren hiess die Zürcher Stadtbevölkerung den Umbau der Sportanlage Heuried mit fast 80 % Zustimmung gut. Die Renovation war überfällig, der Kredit von 80 Millionen Franken aber auch für das städtische Budget gross. Trotz schwierigen Bauarbeiten auf lehmigem Baugrund wird das Heuried nun termingerecht eröffnet. Die neue Indoor-Eisanlage ist bereits in Betrieb, das Aussenfeld geht am 7. Oktober auf. Damit steht dem Quartier ein wichtiger Treffpunkt wieder zur Verfügung.

Der vergrösserten Anlage stehen keine zusätzlichen Parkplätze zur Verfügung, die Erschliessung soll durch öffentliche Verkehrsmittel und Langsamverkehr aufgefangen werden.  Der grössere Energieverbrauch wird durch Solarpanels auf dem Flachdach eingedämmt, ohne dass diese von aussen sichtbar wäre. Die Indoor-Eisanlage wurde aus riesigen Holzbauelementen aus Schweizer Wäldern gefertigt. Diese ist elf Monate pro Jahr in Betrieb, das Ausseneisfeld von Oktober bis Februar. Die Eissportvereine können so neu saisonunabhängig in der Eishalle trainieren und profitieren von zusätzlicher Infrastruktur.

Das Freibad wird im Mai 2018 wiedereröffnet. Besuchten vor dem Umbau pro Jahr 90’000 Personen die Anlage, soll sich diese Zahl sich aus betriebswirtschaftlichen Gründen noch erhöhen. Das Restaurant bietet nun eine grosszügige Terrasse, welche Eis- und Badanlage verbindet. Von der Terrasse kommt man direkt zu einer neu erstellten Kinderanlage mit automatisch gesteuerter Düsenlandschaft und Wasserspielen. Die längste Rutsche der Stadt wurde erhalten, das Schwimmbecken ebenfalls. Nur die Hecken dazwischen wurden entfernt, damit ist ein Wechsel von Becken zu Becken nun problemlos möglich. Die vergrösserte Liegefläche wurde mit Wiesen, Sträuchern und Bäumen zum Teil neu gestaltet.



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Grosse Pläne an der Gutstrasse



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Die Baugenossenschaft will ihren Wohnungsbestand mehr als verdoppeln – wenn die Mitglieder und die Stadt mitziehen

Text: Ivo Mijnssen, Bild: Jessica Mijnssen

Eine der Neubauten der Baugenossenschaft im Gut

Wiedikon wächst, und mit ihm die Genossenschaften. Die Baugenossenschaft im Gut tat dies – im Schatten etwa des Monsterprojektes am Friesenberg – bisher relativ unauffällig. Ins Auge fielen nur die Neubauten beim Schulhaus. Dies ist allerdings erst der Anfang, wie Quartiernetz3 erfahren hat: Auch andere in die Jahre gekommene Teile der Siedlung werden wohl ersetzt. Laut einer Broschüre, die weitgehend unbemerkt seit April auf der Website steht, soll die Anzahl Wohnungen von 301 auf 700 mehr als verdoppelt werden.

Auf Nachfrage bestätigt Geschäftsführer Stefan Fricker die Pläne des Vorstands. «Sie sind aber noch nicht spruchreif, da sowohl die Generalversammlung der Genossenschafter als auch die städtischen Behörden ein Wort mitzureden haben.» Definitiv entschieden werde erst nächstes Jahr. Die Stossrichtung ist allerdings klar: Die meisten Häuser der zwischen 1949 und 1955 erstellten «Ursiedlung» an der Gutstrasse werden abgerissen und durch höhere Bauten ersetzt.

Kommt das Projekt durch, bedeutet dies für die Genossenschafter und die umliegenden Liegenschaften, dass die Siedlung zu einer mehrjährigen Grossbaustelle wird – auch, da der Umbau in Etappen realisiert wird. Die Pläne des Vorstands gehen von einem Erstbezug im Jahr 2026 aus. Dafür soll das Projekt dazu beitragen, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum im Quartier auszubauen.

Website Baugenossenschaft Im Gut http://www.baugig.ch/



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Neue Regeln auf der Aemtlerwiese



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Nach Beschwerden aus dem Quartier wird die Nutzung eingeschränkt

Text: Pete Mijnssen, Bild: zVg

Ein Schild regelt nun, was erlaubt ist und was nicht

Noch bis im nächsten Frühling dominiert der weisse Bauzaun für das neue Schulgebäude die Wiese zwischen Schulhaus und Friedhof Sihlfeld. Dennoch wurde die zurzeit verkleinerte Anlage auch über den Sommer vielgenutzt. Zudem beklagten sich Anwohner über Hundelärm und laute Fussballderbys. Vor allem eine ortsfremde Gruppe gab zu Klagen Anlass, da diese in den vergangenen Jahren während den Turnieren den ganzen Tag laute Musik laufen liess und das Quartier mit Zusatzverkehr belastete.

Anfang Juli wurde nun ein neues Schild aufgestellt in Absprache mit dem runden Tisch, an dem sich die Verwaltung und Quartierorganisationen (darunter das QN3) jeweils austauschen. Auf Wunsch des Quartiers verbieten fortan die Liegenschaftenverwaltung und Kreisschulpflege Limmattal das Betreten der Wiese mit professionellen Fussballschuhen. Im weiteren enthält es ein Hundeverbot (auf der ganzen Anlage gilt Leinenzwang), ein Rauch- und Alkoholverbot. Selbstverständlich gilt auch eine Abfallentsorgungspflicht.

Quartiernetz3 bedauert, dass diese verschärften Regeln erlassen werden mussten. Aber offensichtlich scheinen Freiräume vor allem im Sommer immer mehr nach eigenem Gusto ausgelegt zu werden und primitivsten Regeln wie Abfallentsorgung wird nicht nachgekommen. Dennoch sollten die neuen Regeln mit Augenmass umgesetzt werden, funktioniert doch die selbstverantwortliche Nutzung der Wiese – gerade auch durch die zahlreichen Gruppen, die dort Fussball spielen – in den allermeisten Fällen sehr gut.



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Grüne wollen Letzibadi ganzjährig öffnen



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Die Letzibadi ist ein Bijoux, eine attraktive Grünfläche mit architektonisch interessanten Gebäuden, die einst von Max Frisch gestaltet wurden. Allerdings ist sie jeweils nur in vier Sommermonaten geöffnet – im September fällt sie in den Winterschlaf. Die Grünen wollen dies ändern und fordern in einer Petition an die Stadt, die Anlage ganzjährig zu öffnen. Sie eigne sich als Stadtpark und würde ein Bedürfnis erfüllen, argumentiert die Partei. «Die Bevölkerung ist auf grüne Oasen in nächster Nähe angewiesen und nutzt heute schon die knappen Park- und Grünflächen im Quartier intensiv.» Interessierte können die Petition auch Online unterschreiben.

Petition der Grünen http://gruenezuerich.ch/petition-letzibadi-1



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Fusballerinnen gesucht!



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Seit Ende August trainiert auf dem Fussballplatz Heuried die Frauenmannschaft des FC Wiedikon – und sie sucht weitere Spielerinnen. Mitmachen können laut der Initiatorin Meret Böhni alle Frauen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren. Diese müssen keine Fussball-Erfahrung aufweisen, auch wenn diese von Vorteil ist. Laut Böhni steht der Spass und nicht der Siegesdruck im Vordergrund. Die Mannschaft trifft sich jeweils montags zu einem Freundschaftsspiel und mittwochs zum Training. Ab 2018 hofft Böhni, in der Meisterschaft mitzutun.

Interessierte können sich jederzeit melden: fcw-damen@hotmail.com



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Ciao Arniko!



Veröffentlicht am: 06.10.2017

Nach drei Jahren bei uns zieht Arniko Dross weiter. Als sozio-kultureller Animator und Musiker hat er unsere Sitzungen und die Inhalte des Newsletters in dieser Zeit bereichert. Schade und alles Gute, Arniko!



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Newsletter 024 Sommer (2017)



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Partyvolk statt Asylbewerber



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Nach drei Jahrzehnten muss die Beratungsstelle für Asylsuchende weg aus Wiedikon

Text&Bild: Pete Mijnssen

Im März wurden der Beratungsstelle für Asylsuchende die Räumlichkeiten an der Bertastrasse 8 gekündigt. Dort hatte sie jeweils am Mittwochnachmittag kostenlos AsylbewerberInnen und vorläufig Aufgenommene rechtlich beraten. Begründung: Die Mieter hätten sich über «übermässigen Verkehr» im Haus beschwert. Die von den Hilfswerken Caritas Zürich und Heks getragene Fachstelle hatte ihre Dienstleistung seit 1986 angeboten.

Bei der Verwaltung, der Treuhandfirma Altrega, wird die Kündigung bestätigt. Zu den Gründen gibt es vom Geschäftsinhaber Alexander Bodmer aber aus Diskretionsgründen nur ein dürres «No Comment». Der Heks-Mediensprecher Dieter Wüthrich kann sich vorstellen, dass die Kündigung «aufgrund des grossen Ansturms» auf die Fachstelle und deren Erfolg ausgesprochen wurde. Die Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende hat im Jahr 2015 2295 Flüchtlinge aus 74 Ländern beraten und 154 neue Mandate übernommen.

Die Verantwortlichen der Beratungsstelle drehen die Geschichte somit ins Positive. Auch die Regionalleiterin Kathrin Stutz freut sich trotz Wehmut über die neuen und grösseren Räume an der Flurstrasse in Altstetten. Dennoch bleibt die Frage, wieso es für eine Fachstelle für Menschen in Not im Boomquartier zwischen Idaplatz und Lochergut neben all den Hipster-Lokalen und Bars keinen Platz mehr hat. Und ob es einfacher war, sich gegen «den übermässigen Personenverkehr» durch Asylbewerber zu wehren, als gegen die Partymeile rund um den Idaplatz und seit neustem auch am Brupbacherplatz.

 

Website der Beratungsstelle für Asylsuchende Zürich

Asyl-Gebäude

Die Fachstelle musste ausziehen, weil sich die Nachbarn beschwert hatten.



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Glacé-Boom am Brupbacherplatz



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Das Quartier hat einen neuen Treffpunkt – das gefällt nicht allen

Text&Bild: Ivo Mijnssen

Sie sind nicht zu übersehen, die Glacé-Schlecker am neusten Boom-Platz in Wiedikon: Wo um die Jahrtausendwende noch Lastwagen über die Stadtautobahn donnerten, bildet sich Abend für Abend eine Schlange vor der neuen Gelateria di Berna. Die Wartenden wollen eine Kugel Erdbeer-Balsamico, Himbeer-Ingwer oder Fleur de Sel Caramel, und sie werden nicht enttäuscht: Das Eis schmeckt hervorragend, und die Bänke laden dazu ein, es gleich zu verspeisen.

Fast über Nacht hat sich der bisher eher unbelebte Platz zum stadtbekannten Treffpunkt entwickelt – ähnlich dem Idaplatz vor einem Jahrzehnt. Die Konflikte, welche die Aufwertung dort ausgelöst hat, sind bekannt, und auch am Brupbacherplatz sind nicht alle glücklich. Anwohner beschweren sich, dass die Glacé-Esser den Platz nun ständig in Beschlag nehmen. Die Zeiten, in denen sie in Ruhe ein Feierabendbier trinken oder gar spontan einen Grillabend mit Nachbarn organisieren konnten, sind vorbei. Dazu kommt die Furcht vor weiter steigenden Mieten, nicht zuletzt deshalb, weil der ganze Strassenabschnitt in Richtung Lochergut sich seit der Eröffnung des Restaurants Lily’s rapide wandelt.

Die Quartierkoordination der Stadt hat allerdings noch keine Beschwerden erhalten – vielleicht auch deshalb, da viele Anwohner sich noch an die alte Weststrasse erinnern und der gegenwärtige Zustand eine klare Verbesserung darstellt. Gegen grosse Auseinandersetzungen spricht auch die Struktur der Betriebe: Im Gegensatz zu den Bars am Idaplatz schliessen sowohl die Gelateria als auch die Restaurants relativ früh, was weniger Lärm mit sich bringt. Die einzige Bar, das Raygrodski, existiert schon seit Jahren, ohne dass es grössere Probleme mit den Anwohnern gibt.

Zudem scheinen sogar die Unzufriedenen den Volksauflauf auf dem Brupbacherplatz mit Humor zu nehmen. In zürcherischer Manier behelfen sie sich mit einem leicht überheblichen Scherz (bevor sie sich mutmasslich selbst anstellen für ein Glacé): «Wieso gibt es vor der Gelateria di Berna so lange Schlangen? – Bei den Bernern geht es halt etwas langsamer.»

 

Gelateria die Berna

Gelateria-Gebäude

Sommer in Wiedikon heisst auch anstehen für ein feines Glacé.



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Der beste Zopf



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Hinter einer unscheinbaren Holztür verbirgt sich eine wunderbare Bäckerei

Bild&Text: Jessica Mijnssen

Auf den ersten Blick ist nicht ganz klar, ob die Wagner Bäckerei offen ist oder nicht. Auf ihrer Webseite schreibt sie deshalb auch, die Bäckerei wirke tagsüber «eher verschlafen». Auf der Fassade finden sich keine Öffnungszeiten, und Uneingeweihte trauen sich vielleicht nicht, die Türklinke zu probieren. Doch wer nachts daran vorbeiläuft, kann das Treiben riechen – und es riecht ausgezeichnet. Etwas läuft in dieser Bäckerei.

Tatsächlich entstehen an der Zweierstrasse 174 schon seit 1977 feine Backwaren. Gekauft werden sie im Laden eher selten, denn die Hauptkunden der Wagners sind Restaurants und Firmen, deren Kantinen sie beliefern. Dennoch gibt es einige Stammkunden. Diese könnten allerdings das zweite Hindernis für Neugierige darstellen: Ihre Gemütlichkeit wirkt auf den ersten Blick eher einschüchternd. Vor und im Lokal trinken sie Weisswein, verbringen ihre Freizeit und rollen Würfelspiele.

Die eigentliche Rolle der Stammkunden erschliesst sich erst beim zweiten Hinsehen: Sie signalisieren mit ihrer Anwesenheit, dass der Laden tatsächlich offen ist und helfen, eine freundliche Atmosphäre zu schaffen. Warum sind diese Hinweise so wichtig? Weil man in der Wagner Bäckerei, wenn die Öffnungszeiten einmal entdeckt und die netten Stammkunden begrüsst sind, den besten Zopf Wiedikons erhält.

Bäckerei Wagner

 

Bäckerei-Gebäude

Seit 40 Jahren riecht es vor der Bäckerei Wagner fein.



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Der Kreis 3 wird jünger und reicher



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Die Statistik weist einen Geburtenüberschuss und mehr Personen mit hohem sozialem Status aus

Text: Hannes Weber&Arniko Dross, Bild: Jessica Mijnssen

Wo viele Menschen leben, entsteht auch viel neues Leben. Das gilt vor allem für Alt-Wiedikon und das Sihlfeld, wo 2016 mehr Baby geboren wurden als Menschen starben: Gemäss dem Statistischen Amt der Stadt Zürich gab es in Alt-Wiedikon 250 Geburten mehr als Todesfälle, respektive 320 im Sihlfeld. Der Friesenberg, der auch zum Kreis 3 gehört, kann mit diesem Trend nicht mithalten: Wer in dieses Familienquartier zieht, hat offenbar bereits Kinder. Dort leben auch überdurchschnittlich viele ältere Menschen.

Auch beim sozialen Status der Menschen im Quartier ist die Entwicklung positiv. Laut einer städtischen Datenerhebung aus den Bevölkerungsbefragungen von 2001 bis 2015 gehörte das Sihlfeld noch 2001 zu den Zürcher Quartieren mit dem kleinsten Anteil an Personen mit hohem sozialen Status. Innerhalb von anderthalb Jahrzehnten entwickelte er sich aber sehr stark nach oben – von knapp 30 auf über 40 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch in den Quartieren Friesenberg und Albisrieden.

Der Kreis 3 folgt somit der Entwicklung in der ganzen Stadt, die immer reicher wird. Die steigenden Geburtenzahlen im Quartier und ganz Zürich stehen allerdings im Gegensatz zu der Entwicklung im Rest des Kantons.

Kinder auf Spielplatz

Wiedikon erlebt wie ganz Zürich einen Babyboom.



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Unterschriftensammlung für das Baujuwel auf der Baldern



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Seit fast zwei Jahrzehnten ist die Gaststätte auf der Baldern hinter dem Uetliberg geschlossen. Dies bedeutet auch, dass das Berghaus, welches seit 2012 im Inventar der schutzwürdigen Bauten von überkommunaler Bedeutung ist, langsam verfällt: Die Fassade bröckelt, die Farbe blättert ab, und der Garten verwildert. Dies ist schade, liegt das auch im Inneren sehr spezielle Gebäude doch an einer beliebten Wander- und Spazierroute. Der Verein «Pro Uetliberg» hat deshalb eine Petition lanciert, die den Besitzer und die kantonale Baudirektion dazu aufruft, sich für die Wiedereröffnung einzusetzen. Gezwungen werden kann dazu natürlich niemand, und die hohen Sanierungskosten sind bestimmt ein Hinderungsgrund. Dennoch lohnt sich der Einsatz für das Juwel am Uetliberg. Den Link zu den Unterschriftenbögen finden Sie untenstehend – die Sammlung läuft noch bis Ende August.

http://www.pro-uetliberg.ch/resources/Baldern/Petitionsbogen.pdf



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«La vache – Unterwegs mit Jacqueline» - ein Roadmovie im Schritt-Tempo



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erleben. Tut er diese Reise noch dazu mit einer Kuh, sind dem Erleben keine Grenzen mehr gesetzt. Was sich wie das Grimm’sche Märchen «Hans im Glück» anhört, ist die Geschichte des algerischen Bauern Fatah und seiner Kuh Jacqueline. Mit jener wandert er im diesjährigen Openairfilm auf dem Idaplatz «La vache – unterwegs mit Jacqueline» durch ganz Frankreich. Sein Ziel: Die Landwirtschaftsmesse in Paris. Dorthin ist Fatah geladen, um seine Jacqueline ins Rennen um den prachtvollsten Vierbeiner zu schicken. Dem algerischstämmigen Regisseur Mohamed Hamidi ist ein herrlich entschleunigtes Roadmovie gelungen.

Datum: 1. Juli, Ausweichdatum bei schlechtem Wetter 8. Juli
Programm: Ab 18 Uhr orientalische Speisen wie Humus und Fladenbrot, Fleisch vom Grill, Kuchen und Getränke auf dem Idaplatz
Beginn des Films: 21.30 Uhr
Eintritt: Fr. 10.-
Openair-Kino Idaplatz www.idaplatz.org



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05.28 Kulturmarkt-Fest



Veröffentlicht am: 28.05.2017

Am 17. Juni findet das 05.28-Kulturmarkt-Fest zum dritten Mal statt. Es beginnt auch dieses Jahr wieder früh, nämlich mit dem Sonnenaufgang um 05.28 Uhr. Mit Gesang wird die Sonne willkommen geheissen. Nach Qi Gong zum Mitmachen, einem Harfen-Gesangskonzert in der Kirche und szenischen Darbietungen lockt das Frühstücksbuffet. Das weitere Programm beinhaltet Theater, Tanz und Musik: Unter anderem mit dabei sind Boni Koller & Elena Mpintsis, Das kleinste Theater der Welt, Bal Moderne, Coolkidz, Schräge Vögel, One2Three, Oriental Dance, Voices, Anna Kane, The Nozez und Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche aus dem Quartier. Dazu kommen Essen, Trinken, Spiel- und Bastelgelegenheiten und ein Flohmarkt von und für Kinder. Spielsachen, Comics, Games und andere brauchbare, aber nicht mehr gebrauchte Sachen wechseln hier die Hand. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

 

Detailliertes Fest-Programm: www.kulturmarkt.ch



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Newsletter 023 Winter 2017



Veröffentlicht am: 30.01.2017

Wiedikon verliert einen Leuchtturm



Veröffentlicht am: 30.01.2017

Der DVD-Verleih Filmriss streicht die Segel. Er fiel der Digitalisierung zum Opfer – und unserer Bequemlichkeit.

Text: Ivo Mijnssen, Bild: Jessica Mijnssen

Ganz überraschend kam sie nicht, die Hiobsbotschaft vom 15. Januar: «Wir werden weggeklickt», schrieb die Inhaberin Liliane Forster an ihre Kunden. Leider hätten die wenigen Treuen unter ihnen nicht ausgereicht, um den Laden am Leben zu halten. Forster hat es versucht, mit Lohnverzicht, mit Kundenaktionen und sogar mit Bettelbriefen an die Stadt. Doch der Umsatz sei von Monat zu Monat gesunken – unaufhaltsam.

Das Ende von Filmriss ist traurig für das Quartier. Seit Jahrzehnten gehörte der Verleih zu Wiedikon, wie die Hymne des Rappers Phenomden oder der Reichsapfel im Wappen. Nun sind wir um eine Institution ärmer, gerade jetzt, da im Quartier das Angebot an möblierten Zweitwohnungen und teuren Boutiquen wächst; diese lassen Wiedikon zwar internationaler werden, aber auch austauschbarer erscheinen.

Ein Verleih mit einer Mission
Der Filmriss hingegen ist einzigartig. Als er 2005 von der Aemtler- an die Gutstrasse umzog, übernahm er das Lokal eines Marihuana-Ladens namens «Dream Cream», der als DVD-Verleih getarnt war. Bis heute hängt deshalb am Eingang ein Schild, das darauf hinweist, dass es hier kein Gras gebe. Dafür bietet der Verleih 20'000 Filme.

Will man allerdings den richtigen finden, ist das gar nicht immer so einfach. Die Ordnung nach Regisseuren und Genres fordert auch den erfahrenen Kunden. Dafür gibt es Liliane Forster und ihr Team, die stets den Überblick behalten, immer freundlich, geduldig und mit einer Mission: Ihre Lieblingsfilme bringen sie stets subtil an den Mann oder die Frau – mit einem Empfehlungs-Kleber oder im Rahmen eines inspirierten Monatsthemas.

Und doch muss ich auch selbst gestehen: In den letzten Jahren holten wir die Filme für den gemütlichen Abend zuhause weniger häufig im Filmriss. Die Bequemlichkeit riss ein – selbst für jene mit schlechtem Gewissen, die aus Prinzip keine Filme gratis aus dem Internet herunterladen. Doch Netflix, Amazon und vor allem Swisscom TV bauen ihr Angebot stetig aus: Da ist der eine Klick anstelle des Spaziergangs zum Filmriss nach einem langen Arbeitstag eben doch verführerisch.

Ein Stück Identität
Der Filmriss ist dem Reiz des einfachen Klicks zum Opfer gefallen. Bis Ende Juni gibt es ihn noch, bis dann wird auch die Sammlung abverkauft. Mit seinem Ende verschwindet ein Stück Identität aus Wiedikon – und es stellt eine Warnung dar: Wenn wir nämlich nicht mehr bereit sind, auch einmal einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um lokale Geschäfte zu unterstützen, steht das Quartierleben auf dem Spiel.

 

Filmriss-Gebäude

Total-Ausverkauf: Der Wiediker Filmverleih schliesst



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Die Ruhestätte mit den offenen Toren



Veröffentlicht am: 30.01.2017

Der Friedhof Sihlfeld schliesst abends nicht mehr seine Pforten. Schafft das Probleme?

Text/Bild: Jessica Mijnssen

Seit mehr als einem Jahr stehen die Tore des Friedhofs Sihlfeld rund um die Uhr offen. Offiziell gelten zwar immer noch die angeschlagenen Öffnungszeiten, doch wird der Friedhof in der Nacht nicht mehr geschlossen. Wie läuft es im Friedhof mit den offenen Toren?

Teil des Quartiers
Laut Rolf Steinmann, dem Leiter des Bestattungs- und Friedhofamts, gibt es nichts Negatives zu berichten. Missbräuche oder Vandalismus seien nicht festgestellt worden. Der Friedhof sei ein Teil des Quartiers und solle deshalb auch nachts nicht abgesperrt werden, ist er überzeugt.

Steinmann weist darauf hin, dass der Friedhof Sihlfeld die grösste innerstädtische Grünfläche Zürichs ist. Das Gelände ist zu 40 Prozent mit Gräbern belegt, die restlichen 60 Prozent wirken wie ein Park, den gerade im Sommer bei schönem Wetter viele Leute zur Erholung nutzen. Steinmann will, dass sich sowohl die Ruhe und Frieden suchenden Trauernden als auch die Freizeitgäste willkommen fühlen. Probleme gebe es nur ausnahmsweise: Manchmal hinterliessen die Leute Abfall oder seien mit dem Velo oder ihrem Hund unterwegs. Das geschehe aber eher bei Tageslicht, nicht in der Nacht.

Ruhe respektieren
Rolf Steinmann findet, die Herausforderung bestehe darin, die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass es immer noch ein Friedhof ist und wann Ruhezeit herrscht. «Denn in der Nacht ist kein Personal da, und der Friedhof ist nicht beleuchtet.» Nachbarn können trotzdem ruhig durch den Friedhof nach Hause laufen, statt einen Umweg zu machen. Und offenbar haben sie das im letzten Jahr auch oftmals gemacht, ohne die Ruhe zu stören.

 

Rolf Steinmann sieht den Friedhof als Teil des Quartiers



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Mehr als ein Schulhaus



Veröffentlicht am: 30.01.2017

Seit November entsteht auf der Aemtlerwiese ein Neubau. Aber was für eine Schule wird eigentlich genau gebaut hinter der Holzabschrankung?

Text: Arniko Dross; Bild: PD

Ich treffe die eine Hälfte des Architektengespanns camponovo baumgartner architekten im Gemeinschafts-Büro an der Konradstrasse im Kreis 5. Luca Camponovo erzählt bei einem Kaffee von den Ideen und Hintergründen des Projektes.

Nutzung in der Freizeit
So ist ein wesentlicher Aspekt die Nutzung über die schulische Zeit hinaus – als Ort, wo die Kinder ihre Freizeit verbringen sollen. Hierfür wollen die Architekten laut Camponovo im Gebäude eine Atmosphäre erzeugen, die sich deutlich von der «normalen» Schulhausatmosphäre absetzt.

Durch flexible Raumnutzungsmöglichkeiten und Dimensionen sowie Erker und Attikageschoss wird die vorgegebene, strenge Klassenzimmerstruktur aufgelockert und erweitert. Im Innenraum des Gebäudes sind die Bereiche analog zu Entwicklung und Alter der Kinder unterteilt und räumlich getrennt. Im Erdgeschoss ist der Kindergarten angesiedelt. Im 1.Stock sind die Betreuungsangebote für die Primarstufe und im 2.Stock jene für die Sekundarstufe untergebracht.

Zur Unterstreichung der gemeinsamen Nutzung wird durch Sichtbezüge jedoch eine Verbindung unter den verschiedenen Bereichen hergestellt. Camponovo erzählt, dass auch die Nutzung des Aussenraumes bei der Ausarbeitung des Projektes von diesen Leitgedanken geprägt wär. So sind die Zugänge zu den verschiedenen Aussenräumen ebenfalls altersgerecht konzipiert. Die Kindergartenkinder zum Beispiel können direkt vom Trottoir in «ihre» Räume gelangen.

Herzblut der Architekten
Beim Besuch des Modellbaus in der Obergeschoss-Werkstatt der Bürogemeinschaft wird deutlich, mit wie viel Herzblut das Architektengespann die Vision eines Betreuungsgebäudes durchdacht und entwickelt hat. Luca Camponovo ist gespannt darauf, wie sich diese Ideen in der praktischen Nutzung widerspiegeln werden, wenn im Frühjahr 2018 die neuen Aussen-und Innenräume von Kindern und Betreuungspersonen in Beschlag genommen werden. Das Quartier ist dann jedenfalls um einen markanten und innovativen Bau reicher.

 

Innovativer Neubau: Das Aemtler D soll auch ausserhalb der Schulzeiten benutzt werden



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Die «Aufwertung» Wiedikons



Veröffentlicht am: 30.01.2017

Im November besuchten PlanerInnen den Kreis 3. Sie wollten wissen, wie sich unser Quartier seit der Beruhigung der Westrasse entwickelt.

Text: Pete Mijnssen, Bild: Jessica Mijnssen

Noch ist es etwas früh, die Folgeerscheinungen der Aufwertungen an der Weststrasse abschliessend zu beurteilen. Zweifellos hat die Beruhigung vor gut vier Jahren zu einer Aufwertung des ganzen Quartiers geführt. Der Idaplatz ist vor allem im Sommer ein Magnet für das Ausgehvolk, heute noch mehr als vorher.

Intaktes Netz
Dennoch ist gerade der Prozess rund und die Neugestaltung des Idaplatzes ein gutes Beispiel für städtische Planung und Quartier-Mitwirkung. Auch der runde Tisch, an dem Barbetreiber und Quartierbewohner über die Übernutzungsprobleme stritten, sprechen für ein intaktes soziale Netz.

Ob etwa die möblierten Appartements einen Verdrängungseffekt auf den Wiediker Wohnungsmarkt haben, wollte jemand aus der Runde der 30 Teilnehmer an diesem verregneten Abend auf dem Idaplatz wissen. Zumindest sind die Hauspreise in den letzten Jahren weiterhin gestiegen.

Neue Luxus-Überbauung
Ein vorläufiger Höhepunkt ist der Verkauf des ehemaligen Samen-Geiser-Hauses an der Ecke Berta-/Goldbrunnenstrasse. Ein Immobilienfonds aus der Innerschweiz zahlte dafür über 20 Millionen Franken. Selbst eine grosse Baugenossenschaft, die lange mitbot, konnte bei diesen Preisen nicht mehr mithalten. Gebaut wird voraussichtlich 2018 ein fünfstöckiger Ersatz-Neubau mit Eigentumswohnungen.

Dieses Luxusprojekt ist ein Novum im ansonsten von eher moderaten Wohnungspreisen dominierten Quartier. Geht der Preisanstieg so weiter wie bisher, dürfte die Überbauung aber nicht die letzte gewesen sein.

Die Mieten im Quartier steigen - auch im geplanten Neubau beim jetzigen Samen Geiser



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Veröffentlicht am: 30.01.2017

Kulturmarkt gewinnt Preis

Der Kulturmarkt hat im Dezember auf Antrag der städtischen Kommission für Theater einen Anerkennungspreis für seine Arbeit erhalten. Dieser ist mit 12'500 Franken dotiert. Der Kulturmarkt im Kreis 3 zeigt vorwiegend Theaterproduktionen, deren Fokus auf sozialen Themen und dem gesellschaftlichen Zusammenleben liegt. Ein Höhepunkt der letzten Saison war das Stück «Heimat». Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kulturmarktes hatten sich mit der Bedeutung dieses Wortes auseinandergesetzt. Ihre Assoziationen setzten sie musikalisch, szenisch und räumlich um. Der Kulturmarkt wird von 16 Festangestellten und rund 40 Stellensuchenden betrieben. Letztere vermittelt die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV), worauf sie während einer befristeten Zeit im Kulturmarkt arbeiten. Geleitet wird der Kulturmarkt vom Kulturmanager und ehemaligen Leiter des Theaters Tuchlaube Aarau, Dieter Sinniger. (Hannes Weber)



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Veröffentlicht am: 30.01.2017

Post schliesst Filiale Giesshübel

Die Post dünnt ihr Netz weiter aus, auch im Kreis 3: Mitte Januar hat sie erklärt, in Zürich weitere vier Filialen zu schliessen, darunter auch jene beim Bahnhof Giesshübel. Etwas irreführend spricht die Post von einer «Modernisierung» ihres Netzes in Zürich. In der Realität bedeutet dies, dass die Grundversorgung durch Postagenturen garantiert wird. Das sind Postschalter in Apotheken oder Lebensmittelgeschäfte. Die Gewerkschaft Syndicom protestiert gegen den Abbau und spricht von einer Verschlechterung des Service. In ganz Zürich sind von der jüngsten Sparrunde 21 Postangestellte betroffen. Ob und wie sie andernorts beim Gelben Riesen weiterbeschäftigt werden, ist noch unklar. (Ivo Mijnssen)



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Newsletter Herbst (2016)



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Möblierte Apartments plötzlich überall



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Die Anbieter von «Efficiency Apartments» expandieren massiv in die Zürcher Trendquartiere – auch nach Wiedikon.

Text: Ivo Mijnssen, Foto: Pete Mijnssen

Möblierte Wohnungen, sogenannte «efficiency apartments», boomen in Zürich. Laut einem Bericht des «Tages-Anzeigers» ist vor allem der Kreis 4 stark betroffen. Eine Recherche von Quartiernetz3 zeigt aber, dass auch Wiedikon ein wichtiger Standort ist: Alleine zwei der grössten Anbieter, Apartments Swiss Star und die AAS Apartment Service AG vermieten 141 Wohnungen im Kreis 3. Pro Monat kosten die relativ kleinen, oft 1-3-Zimmer-Apartments zumeist mindestens 3000 Franken, teilweise auch erheblich mehr.

Für die Anbieter ist Wiedikon ein attraktives Trendquartier. Auf ihren Websites werben sie mit dem guten öffentlichen Verkehr, der Nähe zu Helvetiaplatz und Sihlcity sowie den zahlreichen Ausgehmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Oft sind es Firmen, die ihre ausländischen, temporär in der Schweiz Arbeitenden Angestellten in Wohnungen unterbringen; für die Unternehmen ist es die billigere und für ihre Mitarbeitenden die angenehmere Lösung als Hotels.

Die Anbieter von «Efficiency Apartments» belegen oft ganze Häuser. So verfügt Swiss Star über 30 verschiedene Wohnungen an der Dubsstrasse 30 und 28 Apartments sowie Suites an der Aemtlerstrasse 160. In der ganzen Stadt verfügt die Firma über mehr als 700 Lokalitäten. Grösstenteils auf Wiedikon ausgerichtet ist die AAS Apartment Service AG, die 67 ihrer 100 Wohnungen hier hat. Alleine an der Rotachstrasse vermietet sie 34 Wohnungen.

Eine Anfrage von QN3 zu ihrer Geschäftsstrategie liess die AAS unbeantwortet. Dennoch scheint sie sich die diskret auftretende Firma eher an eine Business-Klientel zu richten, während Swiss Star auch im Tourismusbereich aktiv ist. Hier konkurriert der Anbieter unter anderem mit Airbnb, auf deren Website Privatpersonen 306 Zimmer und Wohnungen im Quartier anbieten – allerdings nur teilweise mit einer kommerziellen Motivation.

Für das Quartier ist der Boom nicht unproblematisch. Auch wenn die Stadt einen systematisch negativen Effekt auf die Quartierentwicklung ausschliesst, sind die Mietpreise höher als in der Umgebung. Gerade rund um den Idaplatz ist der Aufwertungsdruck enorm, wobei die möblierten Wohnungen die Preisspirale weiterdrehen. Zudem haben die Anbieter keine Probleme mit unbequemen Mietern, die ihre Rechte einfordern und geniessen so grosse Flexibilität.

Sozialdemokraten und die Alternative Liste drängen deshalb im Gemeinderat darauf, das Angebot an möblierten Wohnungen gesetzlich zu begrenzen. Auch der Mieterverband argumentiert, diese nähmen entzögen der lokalen Bevölkerung dringend benötigten Wohnraum. Der Stadtrat argumentiert bisher, dazu fehle die kantonale gesetzliche Grundlage, und die Bürgerlichen setzen im Wohnungsmarkt auf den freien Markt.


Apartmenthaus an der Aemtlerstrasse 86.  

 



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Umbau im Schulhaus Aemtler



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Die baufälligen Container auf der Wiese werden durch einen dreigeschossigen Neubau ersetzt.

Text und Bild: Hannes Weber

Das Schulhaus Aemtler erhält ein zusätzliches Gebäude, das Aemtler D. Dieses ersetzt die beiden baufälligen «Hort-Container» auf der Anlage, die abgerissen werden. Der Neubau bietet Platz für die Betreuung und Verpflegung von rund 450 Schülerinnen und Schülern sowie für einen Kindergarten mit Aussenraum. Der dreigeschossige, kompakte Bau kommt zwischen den bisherigen Schulbauten und der Parkanlage zu stehen. Die Kosten belaufen sich auf 14,5 Millionen Franken.

Das Schulhaus Aemtler besteht aus einem Primarschulhaus (A) und einem Sekundarschulhaus (B) und stammt aus dem Jahr 1908. Das Gebäude ist im Inventar der schützenswerten Objekte von kommunaler Bedeutung aufgeführt. 1972 wurde die Schulanlage mit einem Schwimmbad und einer Sporthalle erweitert. Der Aussennraum der Anlage ist jedoch nicht geschützt, weshalb der Neubau hier zu stehen kommt.

Das Amt für Hochbauten führte für den Neubau 2013 einen Architekturwettbewerb durch, aus dem Camponovo Baumgartner Architekten aus Zürich als Sieger hervorgingen. Ihr Projekt zeichnet sich nach Einschätzung der städtischen Verwaltung durch eine gute Wirtschaftlichkeit, betriebliche Nutzung und Nachhaltigkeit aus. Ausserdem beanspruche er fast keinen zusätzlichen Raum.

Dass das Aemtler D die Schulhäuser mit den nötigen Betreuungseinrichtungen und einem Kindergarten ergänze, passe ins neue familienergänzende Betreuungskonzept, erklärt die Stadt. Diese will bis 2025 stadtweit das Tagesschulmodell einführen, in dem sich die Schule zu einem umfassenden Bildungs- und Betreuungsraum für alle Kinder entwickelt.

Der Neubau ist in zwei Etappen bei laufendem Schulbetrieb geplant. Baubeginn ist im September 2016. Zuerst wird abgebrochen und der Neubau erstellt. Danach folgt die Aussengestaltung des Kindergartens sowie die Erstellung der Basketballfelder, Weitsprunganlage und Laufbahn. Der Neubau soll im Sommer 2018 in Betrieb gehen, dann erfolgt auch der Rückbau des zweiten Betreuungscontainers.

 
Der Pavillon bleibt noch bis Ende der Bauarbeiten. Zuerst wird der Hort Aemtler B hinter dem Aemtler B
Gebäude abgebrochen.



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Elternverein und Pro Bibliothek Heuried neu unter einem Dach



Veröffentlicht am: 22.09.2016

An der letzten Jahresversammlung haben zwei Wiediker Vereine beschlossen, fortan unter einem Dach zu agieren: Der Elternverein (EV3) und der Verein Pro Bibliothek Heuried.

Text und Bild: Pete Mijnssen

Letzterer war 2007 gegründet worden als Protest gegen die Schliessung der Bibliothek im Gemeinschaftszentrum Heuried vor knapp zehn Jahren. Damals waren innert drei Wochen 2000 Unterschriften gesammelt und Stadtrat Lauber übergeben worden. Der Verein konnte in der Folge erwirken, dass ein attraktives Leseangebot für Kleinkinder in die Schulbibliothek (wieder) integriert wurde.

Nur logisch, dass die beiden Vereine mit ähnlichen Zielsetzungen nun fusioniert haben. Laut Kontaktfrau Anne Wälchli ist man seither «hauptsächlich damit beschäftigt, den damit verbundenen und sowieso längst fälligen neuen Auftritt zu gestalten». So wird zurzeit an einem Logo und einer neue Webpage gearbeitet. Neu ist der EV3, statt der Verein Pro Bibliothek Heuried in der Arbeitsgruppe vertreten, die für die Bibi Heuried ein neues Betriebsreglement erarbeitetet hat. Dieses ist inzwischen von allen beteiligten Institutionen genehmigt worden. Der Elternverein wird zukünftig in der strategischen Leitung vertreten sein, zusammen mit der PBZ und dem GZ Heuried. Der Vorstand freut sich auf die verantwortungsvolle Tätigkeit und hofft, dass damit die «Quartierstimme» auch weiterhin gut vertreten ist.

Nächste Aktivitäten:
Am 23./24. September, «Börse rund ums Kind» mit der Möglichkeit Kinderartikel zu kaufen oder zu verkaufen. 

 
Lesen bildet: Die Bibliothek im GZ hilft dabei.  

 



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Wiedikons erster veganer Takeaway



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Elle’n’Belle serviert am Goldbrunnenplatz seit März Kebabs aus Seitan.

Text und Bild: Jessica Mijnssen

«Es ist keine Hexerei, es ist auch nicht sektiererisch oder militärisch, was wir hier machen. Das Geniessen steht an vorderster Front», sagte Elif Erisik vor kurzem in einem Interview mit TeleZüri. Elif und ihre Schwester Sibil sind die Gründerinnen des veganen Restaurants Elle’n’Belle, das im März auch einen Takeaway am Goldbrunnenplatz eröffnet hat.

Obwohl ihr eigener Veganismus einen gesundheitlichen Hintergrund hat, wollen sie vor allem leckeres Essen verkaufen. Die Karte des Takeaway liest sich denn auch nicht wie die eines Ernährungsberaters; es gibt Kebab, Burgers und Pommes Frites. Der Kebab war der erste Hit der beiden Schwestern. Inspiriert hat sie ihr Vater, der laut ihnen der erste war, der an öffentlichen Veranstaltungen in der Schweiz Kebabs verkaufte. In seinem Restaurant Turk in Solothurn serviert er nun auch vegane Gerichte.

Das Stammhaus von Elle’n’Belle ist seit 2014 an der Limmatstrasse zu Hause und hat mehrere Preise gewonnen für sein veganes Essen. Elif Erisik sagt, dass die Entscheidung, ein Lokal am Goldbrunnenplatz zu eröffnen, einfach war: Viele ihrer Limmatstrasse-Kunden wohnen in Wiedikon. So hat sich das Gesicht zur vorherigen Imbissstube gewandelt: Statt Zigaretten, Fast Food und Limonaden vom Grossunternehmen verkaufen die Erisik-Schwestern Hausgemachtes zum Mitnehmen oder vor dem Laden Essen.

Elle’n’Belle ist das erste ausschliesslich vegane Esslokal im Kreis 3. Dass die beiden Frauen im Kreis 5 Erfolg hatten, wo die meisten veganen Restaurants der Stadt liegen, ist ein gutes Zeichen. Der Takeaway bietet eine fleischlose Alternative zu den Flash-Kebabs und könnte das Potenzial haben, länger als die ständig wechselnde Takeaway-Ecke Friesenbergstrasse/Birmensdorferstrasse zu bleiben.

Die Karte wächst und könnte vielleicht eine Alternative für Teenager in der Mittagspause werden – falls sie den Mut haben, Seitan-Kebabs zu probieren. Der Takeaway liegt gleich neben dem VBZ-Billet-Kiosk.

 
Am Goldbrunnenplatz gibt's vegane Snacks statt Bratwurst und Hotdogs. 



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Kurznews



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Wohnen noch Asylbewerbern unter der Aemtlerwiese?
Nein, die Anlage mit maximal 48 Plätzen wird gegenwärtig nicht genutzt. Dies bestätigt Natalia Briner von der Asyl Organisation Zürich gegenüber Quartiernetz3. «Die Nutzung ist jedoch nicht definitiv vorbei – bei Bedarf kann die Zivilschutzanlage in Zukunft wieder in Betrieb genommen werden.» Der Zivilschutzkeller unter der Aemtlerwiese wurde letztes Jahr in Betrieb genommen, um das Zentrum Juch in Altstetten temporär zu entlasten. Da dieses Jahr weniger Flüchtlinge in die Schweiz kommen, genügen die dortigen Kapazitäten für den Moment. (IM)

Kommen die Uhren zurück?
Am Goldbrunnenplatz fehlen seit Monaten die grossen Uhren an der Haltestelle. Dachte man zuerst, dies sei auf den Umbau zurückzuführen, ist dieser seit einiger Zeit abgeschlossen. Doch die Uhren sind noch nicht zurück. Das zuständige ewz hat bereits verschiedene Anfragen zum Thema erhalten, auch von Quartiernetz3. Nun gibt es Entwarnung: Die Uhren werden wieder montiert, und zwar Ende September. (IM/FB)



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Jetzt Mitglied werden



Veröffentlicht am: 22.09.2016

Wer Lust hat, dem Verein Quartiernetz3 als Passivmitglied beizutreten, kann dies für 20 Franken pro Jahr tun. Sie unterstützen damit eine unabhängige publizistische Plattform im Quartier: Unsere journalistische Arbeit bleibt natürlich unentgeltlich, aber wir können damit Projekte wie die Erneuerung der Website und unseres Auftritts angehen, die wir aus Freiwilligenmittel bisher selbst nicht stemmen können.

Informationen zur Überweisung: http://www.qn3.ch/kontakt.html

Quartiernetz3 sucht weiterhin Engagierte. Wer sich vorstellen kann, sich an der Arbeit zu beteiligen, schreibt ein unverbindliches Mail an info@quartiernetz3.ch für weitere Infos.



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Newsletter Frühling (2016)



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Das futuristische Bettenhaus



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Der Neubau des Stadtspitals Triemli ist eröffnet. Ein Rundgang zeigt, wie im Bettenhaus innovative Ansätze, Hightech und Ökologie verbunden werden.

Text & Bild: Steven Varco

Im März öffnete das neue Bettenhaus des Stadtspitals Triemli für Besucher einen Tag lang seine Tore. Der Ansturm war enorm: Über 10'000 BesucherInnen fanden sich ein. Um Staus zu vermeiden, wurden mit Farbstreifen am Boden drei unterschiedliche Pfade markiert – blau für Infrastruktur, grün für kostenlos angebotene Gesundheitschecks, rot für Kinder und Familien.

Höhepunkt war das weltweit einmalige «MultiTower»-Bettensystem, auf welches das Triemli zu Recht stolz ist: Zwei spezielle Liftschächte fungieren als vertikale Bettenlanger, eines für saubere, das andere für benutzte Betten. Mittels Knopfdruck kann das Pflegepersonal rasch für jede Etage ein frisches Bett bestellen oder ein benutztes zur Reinigung abgeben. Entwickelt wurde dieser zweifache Bettenlift von Schweizer Ingenieuren exklusiv fürs Stadtspital.

In der Planung wurde das Energiekonzept, das auf die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft ausgerichtet ist, noch vor der Architektur erstellt. Das Gebäude erfüllt diese Standards als erstes in der Schweiz und ist nach dem strengen Minergie-P-Eco Standard gebaut. Eindrücklich ist auch der riesige Kamin vor dem Haus, dessen Hülle aus 34'200 Schieferplatten besteht. Darunter befindet sich ein Heizkraftwerk, das mit Stadtzürcher Holzschnitzeln befeuert wird. Daneben sorgen 100 Erdsonden in den Zimmern für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Der Wärmebedarf wird zu 95 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.

Die neuen Zimmer sind gross und selbst für allgemeinversicherte Patienten auf 2 Betten beschränkt. Für die privat versicherten Patienten reserviert sind die obersten zwei Etagen, die vom Spital «Top of Triemli» genannt werden, mit Einzelzimmern und atemberaubender Sicht auf die Stadt. Über modernste Multimedia-Terminals können die Patienten Essen bestellen, telefonieren, fernsehen oder im Internet surfen. Zudem kann das Pflegepersonal dort jederzeit Krankenakten und Röntgenbilder abrufen.

Günstig ist das futuristische Bettenhaus, das seit April in Betrieb ist, allerdings nicht: 290 Millionen Franken kostete der Neubau, was dazu führte, dass das Triemli letztes Jahr mehr als 10 Millionen Verlust machte und auch in Zukunft höhere Nutzungskosten erwartet.

 



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Die Jungfüchse von Wiedikon



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Die Stadtfüchse auf der Aemtlerwiese haben Junge. Nun versperrt ihnen eine Baustelle den Eingang zum Bau.

Text & Bild: Ivo Mijnssen

Wer dieser Tage nachts unterwegs im Quartier ist, trifft zuweilen auf überraschende Gestalten: Jungfüchse spazieren neugierig durch die Strassen und stellen sich auch mal unbedarft in den Weg eines Autos oder Fahrrades. Zu Hause sind sie in einem Loch unter dem Pavillon des Aemtlerschulhauses auf der gleichnamigen Wiese. Vor wenigen Tagen sperrten allerdings Bauarbeiter den Teil des Pavillons ab, wo sich das Loch befindet. Sollen die Füchse also umgesiedelt werden?

Lukas Handschin von Grün Stadt Zürich gibt Entwarnung. Die Absperrung sei Teil einer Baustelle, auf der die neuen Glasfaserkabel im Quartier verlegt werden. Die Füchse liessen sich davon grundsätzlich nicht stören. «Aber wenn es ihnen nicht gefällt, weichen sie natürlich aus.» Dies sei aber bisher nicht geschehen: Auf Nachfrage von QN3 machte einer der vier städtischen Wildhüter am Freitag einen Rundgang und bestätigte die Anwesenheit der Jungfüchse.

Der Bau auf der Aemtlerwiese wird seit Jahren von Fuchsfamilien benutzt. Auch im Friedhof Sihlfeld existiert eine ständige Population. In der ganzen Stadt leben etwa 1000 Füchse, zu Konflikten mit den Menschen kommt es kaum. Dennoch betont Handschin, man solle sich den Füchsen nicht nähern und sie auch nicht füttern. Immer wieder brächten Leute auch Jungfüchse zu den Wildhütern, da sie glaubten, diese seien von ihren Eltern verlassen worden. Dies sei aber nicht der Fall, die Eltern würden sich einfach zurückziehen, wenn sich Menschen näherten, seien aber nie weit weg.

 

 



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Singend in den Frühling



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Alle zwei Jahre erobern die Chöre Zürichs Hinterhöfe. Der Hofgesang soll diese oft vernachlässigten Räume neu beleben.

Text & Bild: Pete Mijnssen

Das Wetter meinte es gut mit den Atelier Singers am letzten Sonntag: Trotz angekündigter Kaltfront konnte der Chor in einem lauschigen Hinterhof an der Bertastrasse den AnwohnerInnen ein halbstündiges Ständchen geben. Unter Chorleiterin Franziska Bless sangen die 29 Sängerinnen und Sänger mehrstimmige Lieder aus der ganzen Welt. Der Chor ist ein Teil der Initiative «Hofgesang», die in den Neunzigerjahren startete. Alle zwei Jahre erklingt der Gesang im Frühsommer in Zürichs Innen- und Hinterhöfen. Chöre sind eingeladen, sich und das Publikum organisiert oder unorganisiert, wann und wo auch immer, mit Hofgesängen zu erfreuen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie «mit grosser Freunde und Herzblut beim Musizieren dabei sind», wie Franziska Bless gegenüber QN3 erklärt. Im Vordergrund steht der Spass – geprobt wird nur einmal pro Monat.

Dahinter steht aber auch ein ernstes Anliegen: die oft zu Werkplatz und Parkplätzen mutierten Innen- und Hinterhöfe neu zu beleben. An ihrer Stelle sollen wieder Lebensräume entstehen – Spielplätze für Jung und Alt, freundliche und einladende Grünräume, Begegnungsorte, Oasen der Ruhe. «Der Hofgesang will mit feinen Tönen Bewegung in die Höfe bringen», eröffnete denn auch Andreas Diethelm, Initiant und Gesamtprojektleiter, das Konzert. «Hofgesang» versteht sich deshalb auch als Kulturvermittler. Den lauschigen Innenhof an der Bertastrasse liess der Chor jedenfalls mit seinen vielschichten Stimmen klingen und vibrieren.

Weitere Konzerte auf:
www.hofgesang.ch

Schlussveranstaltung: Mittwoch 8. Juni, Turbinenplatz

 



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Lily’s im Test



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Der neue Platzhirsch am Lochergut überzeugt mit solider Kost. Nur die Kommunikation dürfte noch etwas besser werden.

Text: Arniko Dross, Foto: Pete Mijnssen

Im Frühling steht die Bertastrasse in voller Kirschblüte – da passt eine kulinarische Reise in asiatische Gefilde gut ins Bild. Perfekt also, dass Lily’s Factory am Lochergut seit letztem Herbst eine Filiale betreibt – ein weiterer Hotspot am aufgewerteten Platz. Wegen der milden Temperatur überlegen wir kurz, ob wir draussen Platz nehmen sollen, aber der Wind ist noch etwas frisch. So entscheiden wir uns für den rundum von hohen Fenstern umgebenen Innenraum. Hier erwartet uns der seit Längerem angesagte Baustellen-Chic: Sichtbeton, die unverputzte Decke, Kabel und Leitungen sind sichtbar. Die Beleuchtung ist angenehm und trotz offener Küche und einem gut besetzten Lokal behindert der Geräuschpegel das Gespräch nicht.

Die Bedienung ist aufmerksam und freundlich. Nur der Kommentar der Kellnerin, dass noch keines der Curries auf der Karte ihre Geschmacksknospen zum Blühen gebracht habe, mutet etwas befremdlich an. Auch sonst ist die Beratung etwas unbeholfen. Flink werden jedoch die Stangen einer lokalen Bierbrauerei an unseren Tisch gebracht, und auch die bestellten Gerichte (Bai Krapao/Orange Duck/Chicken Fried Rice/Chicken Cashew Nuts) stehen kurz darauf dampfend auf dem Tisch – gut gewürzt und in ordentlichen Portionen. Die Schärfe stimmt, das Gemüse ist knackig kurzgebraten, das Fleisch saftig und wohlschmeckend.

Der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail: Obwohl Preis und Leistung stimmen, macht es nicht sonderlich Spass, dass auch der weisse Reis zu den extra berechneten «Beilagen» gehört. Die bestellten Koriander Garlic Naan Brote kommen in der ungewürzten Variante auf den Tisch; auf Nachfrage heisst es, dass die bestellte Variante nicht vorrätig sei. An der Kommunikations-Qualität des Service-Personals darf also durchaus noch etwas gefeilt werden. Fazit: Die geschätzte Souveränität und der «Taste» des Originals sind auch im neuen Lily’s schon erkennbar. Die unaufgeregte und freundliche Stimmung macht Lust darauf, bald wieder einzukehren – bevor die nächsten Kirschen blühen.

www.lilys.ch 



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Veranstaltungen im Quartier



Veröffentlicht am: 27.05.2016

Aemtler Garten, Idaplatz Kino und Kulturmarkt-Fest

Gleich mehrere Veranstaltungen stehen in den nächsten Tagen bevor. Quartiernetz3 weist an dieser Stelle gerne auf drei im Besonderen hin.

Durch Gärten wandeln – Wandel in Gärten
A
m 29. Mai stehen der SchülerInnengarten Aemtler und der Labyrinthgarten im Zeughaushof im Fokus. Beide Gärten sind Räume für Begegnungen, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Die Veranstaltung geht der Frage nach, was die Gärten für die Menschen, die sich dort aufhalten, bedeuten.

14 Uhr: Besammlung im Aemtlergarten vis-à-vis Aemtlerstrasse 108 in Zürich-Wiedikon


14.15 - 15.15 Uhr: Führung und Gespräch im Aemtlergarten
15.15 - 15.45 Uhr: Zwischenverpflegung und Aufbruch in Richtung Labyrinthplatz im Zeughaushof 
15.45 - 16.45 Uhr: Führung und Gespräch im Labyrinth im Zeughaushof
17 Uhr: Gemütlicher Ausklang

Die Veranstaltung ist unentgeltlich und findet bei jedem Wetter statt. 
www.aemtlergarten.ch 



20 Jahre Openair Kino Idaplatz
1997 ins Leben gerufen, hat sich das Openair Kino auf dem Idaplatz zu einem festen Bestandteil des Stadtsommers gemausert. Dieses Jahr wird am 11. Juni der Film «Burnt – Im Rausch der Sterne» gezeigt. Dabei geht es um einen ehemaligen Sternekoch, der nach Alkohol- und Drogenexzessen wieder zurück in den Koch-Olymp will. «Verdienst des Films ist, dass er nicht eine weitere Food-Porn-Produktion ist, sondern neben Zutaten wie Situationskomik und einer Prise Romantik auch ein realistisches Bild der Plackerei und des enormen Drucks hinter der Kulisse eines Sterne Restaurants zeigt», schreiben die Veranstalter. Kulinarik-Ästheten sollen aber dennoch nicht zu kurz kommen. Denn die Speisen werden im Film so präsentiert, dass einem unweigerlich das Wasser im Mund zusammenläuft.

Gastronomie gibt’s auch beim Idaplatz Kino. Drei Sterne Küche wird man zwar vergeblich suchen. Doch Besucherinnen und Besucher können ganz entspannt einen Vegiteller, ein feines Stück vom Grill oder etwas Süsses geniessen, ohne das Risiko, dass ihnen die Teller wie in der Film-Küche um die Ohren fliegen.

Openair Kino Idaplatz, Zürich, Kreis 3

Samstag 11. Juni 2016 (Ausweichdatum bei schlechtem Wetter: 18. Juni 2016)

Essen und Trinken ab 18 Uhr, Filmstart ist um 21.30 Uhr. Nach Filmende Barbetrieb bis 02 Uhr.

www.idaplatz.org 



Kulturmarkt-Fest im Juni
Am 18. Juni realisiert der Kulturmarkt das zweite «05.28»-Fest. Dabei ist der Name Programm, denn es startet um 05.28 Uhr, wenn die Sonne aufgeht. Taiji zum Mitmachen, ein Orgelkonzert, eine Lesung mit musikalischer Begleitung und ein Frühstücksbuffet locken am frühen Morgen.

Am Mittag wird der Grill angeheizt und das Trio Zugluft unterhält mit transeuropäischer Experimentalvolksmusik. Von 9 bis 16 Uhr gibt es einen Flohmarkt. QuartierbewohnerInnen sind eingeladen, einen Stand zu betreiben. Parallel dazu gibt es kulturelle Darbietungen aus dem Quartier und von Kulturschaffenden des Kulturmarkts.

Anmeldungen zum Flohmarkt nimmt Michel Good per Telefon 044 457 10 64 oder E-Mail michel.good@kulturmarkt.ch entgegen.

Weitere Infos zum Programm gibt’s auf www.kulturmarkt.ch.

 



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Newsletter Winter (2016)



Veröffentlicht am: 01.01.2016

Leutenegger will Parkplätze statt Park



Veröffentlicht am: 25.01.2016

Wie an der verkehrsgeplagten Üetlibergstrasse Velowege, Parkplätze und alte Bäume gegeneinander aufgerechnet werden.

Hannes Weber (Text und Bild)

Das Tiefbauamt hatte im Juni 2013 ein Projekt in Anlauf genommen, das vorsah, die Üetlibergstrasse mit einen Fahrradstreifen zu ergänzen. Dazu sollten 29 Parkplätze aufgehoben werden. Eine parkartige Grünfläche mit altem Baumbestand sollte zudem attraktiver gestaltet werden. Unter neuer Führung im Tiefbauamt ist das Projekt jetzt aber fundamental geändert worden. Im Wohnquartier Wiedikon soll das Pärklein an der Ecke Üetlibergstrasse/Bachtobelstrasse asphaltiert und in 12 Parkplätze verwandelt werden. Die Bäume sollen gefällt werden. Damit verschwände eine der wenigen Grünflächen an der vielbefahrenen Strasse im Friesenberg.

Die SP hat dagegen Ende Dezember 2015 Einsprache erhoben. Zusammen mit dem VCS wehrt sie sich gegen das Vorgehen des Tiefbauamtes der Stadt Zürich. Aus Sicht der Sicht des Wiediker SP-Politikers Christoph Rüegg ist aus der «Mitwirkung der Bevölkerung» eine mutwillige «Täuschung der Bevölkerung» geworden (Tages-Anzeiger). SP und VCS fordern einen Verzicht auf die neuen Parkplätze oder, falls das Tiefbauamt daran festhält, eine Neuauflage des Projektes.

In dessen Erstauflage, noch unter Stadträtin Ruth Genner, sollten nur drei zusätzliche Parkplätze in der Blauen Zone erstellt werden. Filippo Leutenegger behauptet allerdings, die Bäume im Park hätten schon in der ursprünglichen Version des Projektes gefällt werden sollen.

Der Tiefbauvorsteher Leutenegger will lieber Parkplätze als Bäume. 



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Café Uetli in neuen Händen



Veröffentlicht am: 25.01.2016

Die Besitzer des Schnellimbisses Flash übernehmen das Traditionscafé am Goldbrunnenplatz.

Pete Mijnssen (Text und Bild)

Wer ihnen gegenübersitzt, hat den Eindruck, als wären sie schon ewig dort – im Café Uetli am Goldbrunnenplatz. Nichtsdestotrotz sieht das Wirtepaar Irmgard und Josef Schrotter frisch aus; dass sie im Pensionsalter sind, würde man ihnen jedenfalls nicht geben. Einziger Hinweis ist ihre hartnäckige Weigerung, den Journalisten ein Foto von ihnen machen zu lassen. Und schon gar nicht würde man denken, dass sie nach zehn Jahren im Café Uetli am Goldbrunnenplatz nun Platz machen für eine neue Generation von Gastwirten.

Damals, am 1. Juli 2005, übernahmen die Schrotters das markante Eckcafé im Sechzigerjahre-Stil zur Saumstrasse hin, nachdem sie vorher zehn Jahre das Zunfthaus zur Haue am Limmatquai geführt hatten. Welche Qualitäten sie in das Quartier brachten, wurde vielen bald klar: Irmgard Schotter sorgte jeden Tag in der Küche für frische, hausgemachte Kost, und Ehemann Josef versüsste seinen Gästen den Tag mit frisch gemachter Patisserie – dies zu absolut fairen Preisen und an 365 Tagen. Von morgens um fünf bis um 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen «erst» ab 6.30 Uhr.

Verjüngung bei Publikum und Wirten
Das Angebot passte, und so mischten sich in den letzten Jahren auch immer mehr Jüngere und Personen aus den umliegenden Büros unter die älteren Stammgäste. «Das Goldbrunnenplatz-Umfeld hat sich positiv verändert», konstatiert denn auch Irmgard Schrotter. Dennoch müsse heute alles schneller gehen, auch beim Mittagessen. Das Wirten sei generell schwieriger geworden, sinniert Josef Schrotter: «Die Bürokratie ist grösser geworden.» Da gebe es immer weniger Spielraum, vor allem bei den Cafés, wo das Angebot immer grösser und die Margen kleiner würden.

Das muss sie nun nicht mehr kümmern, per Ende Dezember 2015 haben sie die Geschicke in neue Hände gegeben – an die Gebrüder Yldirim, die seit Jahren den Schnellimbiss Flash gleich nebenan führen. Zuerst wird aber noch etwas aufgefrischt. Die Gäste haben sich gewünscht, dass sich nichts ändert, ausser dem Teppich. Man wird sehen. Die Schrotters freuen sich, erstmals gar nichts mehr machen zu müssen, ausschlafen zu können. Dann wollen sie sich im Tessin erholen, am Wandern und Velofahren erfreuen und Zeit haben für die Enkel. Welchen Rat geben sie ihren Nachfolgern mit auf den Weg? «Ein erfolgreiches Café muss persönlich geführt sein, der Service freundlich, man muss offen zuhören können und Zeit haben», sagt Josef Schrotter zum Abschluss. Und für den Service besorgt sein, den das Paar zehn Jahre lang bescheiden und tüchtig Tag für Tag hinzauberte, wäre anzufügen. Ganz verabschieden müssen sich die Gäste aber erst Ende Januar: Bis dann wird nämlich Josef Schrotter noch höchstpersönlich seine Patisserie auftischen.

Ende Januar heisst es Abschied nehmen vom Café Uetli.  



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Legendenumwobenes Atlantis wieder offen



Veröffentlicht am: 25.01.2016

Am Waldrand öffnet der erste «Urban Retreat» Zürichs seine Tore – sehr stillvoll und teuer, aber (noch) etwas steril.

Pete und Ivo Mijnssen (Text), Foto (ZVG)

Es war für einige Jahre wohl die aufregendste Baustelle im Quartier, jene des Hotel Atlantis am Fuss des Üetlibergs. Das legendäre Etablissement, in dem bis in die Neunzigerjahre die Superstars der Welt logierten, wurde für 60 Millionen Franken erneuert. Die Tatsache, dass der Emir von Katar als Geldgeber agiert und offenbar für seine Familie Gemächer einbauen lassen wollte, trug weiter zur Legendenbildung bei, ebenso wie die Lohndumping-Vorwürfe auf der Baustelle.

Nun aber ist das Hotel wieder offen, samt Restaurants und Spa-Bereich. Ein Augenschein zeigt, dass der Umbau gelungen ist. Mit einem vorweihnachtlichen Besuch im Restaurant wollte das Konzept des «Urban Retreat» ausgetestet sein: Das Team um Küchenchef Martin Vossen tischte Vorzügliches auf: so etwa der exzellent zubereitete bretonische Wolfsbarsch, oder das natürlich gereifte Lumakalb. Eine Überraschung ist die sorgfältige Weinkarte mit vielen Schweizer Spezialitäten und seltenen Gewächsen. Das Ambiente ist gepflegt, urban – aber auch etwas auf der sterilen Seite. Der aufmerksame Service liess solche Mängel vergessen.

Billig ist weder das Essen noch die Unterkunft. Die günstigsten der grosszügig ausgestalteten Zimmer kosten gut 400 Franken pro Nacht. Aussicht kostet wie immer extra. Immerhin steht der Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Schwimmbad auch Externen offen – für Fr. 80. So hat nun auch die «Pfnüselküste» wieder einen Anziehungspunkt. Mit einem Besuch im Bistro Hide&Seek kann man Quartierfremde und Freunde beeindrucken Am günstigsten fährt, wer einfach einen Kaffee trinkt und die wunderbare Aussicht über Zürich geniesst.

Das neue Atlantis gibt sich edel. 

Die Atlantis-Bilderstrecken
In der NZZ
Im Tagi



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Die Baustelle im Wald



Veröffentlicht am: 25.01.2016

Im Döltschibach ersetzt die Stadt fast hundert in die Jahre gekommene Schwellen.

Ivo Mijnssen (Text und Bild)

Gerade als die Dauerbaustelle beim Hotel Atlantis langsam verstummt, fahren im Waldstück darüber die Baumaschinen auf. Im Wald am Döltschibach stehen kleine Bagger, sogar ein Seilzug wurde eingerichtet, der Material den Berg hochtransportiert. Das Ziel des Materialparks im Stadtwald ist die Sanierung von 95 Schwellen im Wildbach, welche dessen Flussgeschwindigkeit verringern und so im abschüssigen Nordhang des Üetlibergs Schäden bei Hochwasser verhindern. Vor sechzig Jahren gebaut, befinden sich diese heute in einem schlechten Zustand und werden noch bis im Herbst dieses Jahres ersetzt. Im Schnitt können täglich drei von ihnen ausgetauscht werden.

Günstig ist die Arbeit im schwierigen Gelände nicht: 3,69 Millionen Franken beträgt der Gesamtkredit. Kostentreibend wirkt auch die Tatsache, dass das Tiefbauamt im Naturschutzgebiet versucht, die Pflanzen- und Tierwelt möglichst wenig zu belasten. Die Arbeiten werden deshalb in Etappen ausgeführt. Die Wanderwege und der Biketrail im Naherholungsgebiet bleiben während der ganzen Bauzeit uneingeschränkt benutzbar.

 

Am Döltschibach sind die Baumaschinen aufgefahren. 



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Mitglieder gesucht!



Veröffentlicht am: 25.01.2016

Wer Lust hat, dem Verein Quartiernetz3 als Passivmitglied beizutreten, kann dies für 20 Franken pro Jahr tun. Sie unterstützen damit eine unabhängige publizistische Plattform im Quartier: Unsere journalistische Arbeit bleibt natürlich unentgeltlich, aber wir können damit Projekte wie die Erneuerung der Website und unseres Auftritts angehen, die wir aus Freiwilligenmittel bisher selbst nicht stemmen können.

Informationen zur Überweisung: http://www.qn3.ch/kontakt.html

Quartiernetz3 sucht weiterhin Engagierte. Wer sich vorstellen kann, sich an der Arbeit zu beteiligen, schreibt ein unverbindliches Mail an info@quartiernetz3.ch für weitere Infos.



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Newsletter Herbst (2015)



Veröffentlicht am: 29.09.2015

Die stillen Nachbarn von der Saumstrasse



Veröffentlicht am: 29.09.2015

Seit mehreren Monaten schlafen in der Zivilschutzanlage unter der Aemtlerwiese Asylsuchende. Sie kommen direkt von der Grenze und warten auf einen Platz in Altstetten. Hazari aus Afghanistan war einer von ihnen.

Text: Ivo Mijnssen, Bild: ZVG

Abend für Abend, um punkt halb zehn, hält ein Car vor der Aemtlerwiese. Ihm entsteigen Sicherheitsleute, gefolgt von mehreren Dutzend jungen Männern. Die Asylsuchenden sind erst vor kurzem in die Schweiz eingereist und gehen schweigend in die Zivilschutzanlage. Das Draht-Tor schliesst sich hinter ihnen, sie verschwinden im Abgang in ihre unterirdische Schlafstätte. Danach herrscht Stille, nur gelegentlich telefoniert einer leise auf seinem Handy auf dem Vorplatz. In der Dunkelheit ist nur ein Ganglicht zu sehen – und ab und zu das Glimmen einer Zigarette.

Hazari war eine Woche lang einer dieser jungen Asylsuchenden unter der Aemtlerwiese. Die rudimentär eingerichtete Anlage bietet Schlafgelegenheiten und Nasszellen für maximal 48 Personen. Dennoch habe er nicht besonders gut geschlafen letzte Nacht, sagt Hazari. «Die Socken meiner Kollegen haben nicht so gut gerochen und mich wach gehalten», stellt er fest und schmunzelt. Zudem sei er einmal aus dem ihm ungewohnten Kajütenbett gefallen. Verletzt hat er sich dabei nicht, er sei dann doch gleich wieder eingeschlafen.

Hazari stammt aus Afghanistan und gehört einer verfolgten Minderheit an, weshalb er seine Heimat verlassen musste. Wie andere junge Männer schlief er an der Saumstrasse, bevor im grösseren Asylzentrum Juch ein Bett frei wurde. Schlafplätze sind angesichts wachsender Flüchtlingsströme knapp geworden. Deshalb hat die Zürcher Fachorganisation AOZ, welche die Asylsuchenden hier im Auftrag des Staatssekretariats für Migration beherbergt, auf die Zivilschutzanlage in Wiedikon zurückgegriffen.

Nun freut sich Hazari auf seinen neuen Schlafplatz im Zentrum Juch. Bereits während der Zeit in der Zivilschutzanlage hatte er wie alle anderen den Tag auf dem Juch-Areal in Altstetten verbracht, dort gegessen und Leute kennengelernt. In den drei Holzbarracken zwischen den Schienen und der Autobahn leben aktuell rund 370 Menschen, viele aus Eritrea, andere aus dem Nahen Osten. Sie nehmen an einem beschleunigten Asylverfahren teil, das der Bund im Testbetrieb in Zürich ausprobiert. Dabei werden ihre Gesuche nach einer dreiwöchigen Vorbereitungsphase innerhalb von zehn Tagen geprüft und entschieden. Falls vertiefte Abklärungen nötig sind, sieht der Entscheid ein erweitertes Verfahren vor.

Hazari trägt ein Jackett sowie Wanderschuhe – offenbar eine praktische Kombination für die Reise, die er hinter sich hat. «Vor zwei Wochen war ich noch in Griechenland», erklärt er. Dann entschied er, die Reise in die Schweiz zu wagen – just vor der Grenzschliessung in Ungarn kam er noch durch. Dass er statt Deutschland die Schweiz wählte, ist untypisch für jene, die gegenwärtig über die sogenannte Westbalkan-Route kommen. Er habe gehört, die Schweiz schaffe Afghanen nicht zurück, begründet er seine Wahl. Ob das stimmt, wird er in den nächsten Wochen sehen.

Hazari ist froh, in der Schweiz angekommen zu sein. Das Land kennt er praktisch nicht, und was er machen will, sollte er bleiben dürfen, weiss er noch nicht. «Seit ich elf Jahre alt war, habe ich gearbeitet, um meine vielen Geschwister durchzubringen, in die Schule ging ich nur unregelmässig.» Auch wenn Hazaris Zukunft in den Sternen steht, ist seine erste Priorität klar: «Ich will schnell Deutsch lernen, um mich in der Schweiz zurechtzufinden.»




Bewohner des AOZ-Zentrums Juch in Altstetten beim sportlichen Zeitvertreib. 



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Als Wiedikon noch Wiedingchova hiess



Veröffentlicht am: 29.09.2015

Die Stadt Zürich publiziert seit diesem Sommer neue Porträts der verschiedenen Quartiere. Die Publikationen sind für alle Interessierten kostenlos und auch interessant für jene Wiediker, die das Quartier schon lange kennen.

Text: Fabian Baumann, Foto: Paebi, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0 unportiert

Aufgrund seiner Grösse ist der Kreis 3 in drei Bereiche mit jeweils eigenem Quartierspiegel unterteilt: Alt-Wiedikon, Friesenberg und Sihlfeld. Der Blick in die online und gegen ein geringes Entgelt gedruckt verfügbaren Nachschlagewerke fördert Interessantes zu Tage. So erfährt man über Alt-Wiedikon etwa, dass sich die Geschichte des Quartiers bis ins Jahr 889 zurückverfolgen lässt. Damals schenkte der Grundeigentümer von «Wiedingchova», ein Mann Namens Perchtelo, seinen Besitz dem Kloster Fraumünster. Wiedikon war während fast hundert Jahren eine eigenständige Gemeinde. Das landwirtschaftliche Leben wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Industrialisierung abgelöst, womit sich auch die Einwohnerzahl erhöhte: Zählte Wiedikon 1870 gerade mal 2850 Einwohnerinnen und Einwohner, waren es 1894 bereits mehr als 8000. Unter der schier ungebremsten Bevölkerungszunahme hatte die Gemeindekasse zu leiden. Darum befürworteten die Wiediker Stimmberechtigten schliesslich die Eingemeindung in die Stadt Zürich. Seit dem 9. August 1891 ist das Quartier Teil der Limmatstadt.

In den «Quartierspiegeln» dreht sich alles um die einzelnen Quartiere. Jede der insgesamt 34 Ausgaben nimmt ein Quartier unter die Lupe und stellt Daten von Statistik Stadt Zürich zu Verfügung. Dies alleine ist freilich noch nichts Besonders – schliesslich gehört es zur Kernkompetenz der Statistiker, alle möglichen Informationen über Bevölkerung und Wohnraum zu erheben und aufzubereiten. Was die Quartierspiegel auszeichnet ist, dass die statistischen Informationen mit geschichtlichen Hintergründen zu den Quartieren ergänzt sind und auch neuste Stadtentwicklungen reflektieren. Und noch etwas ist besonders: Die Stadt Zürich hat die Quartierspiegel unter einer quelloffenen Lizenz veröffentlicht. Wie bei der beliebten Onlineenzyklopädie Wikipedia stehen Texte, Grafiken und Bilder allen Interessierten zur Weiterverbreitung und -verwendung offen.

Die Quartierspiegel können gratis als E-Paper und PDF unter www.stadt-zuerich.ch/quartierspiegel bezogen werden.

 

 



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Fry kassiert für WCs und Turmbesteigung



Veröffentlicht am: 29.09.2015

Wer auf dem Üetliberg mal muss, bezahlt seit Anfang Jahr einen Franken. Schuld daran seien die «ewig Rückwärtsgewandten und Dauernörgeler», die sein Angebot nicht geschätzt und sogar bekämpft hätten, sagt Guisep Fry.

Text und Foto: Hannes Weber

Giusep Fry ist der Besitzer des Uto Kulms, Gipfel des Üetlibergs auf Stallikoner Gemeindegebiet. Ihm gehört auch das gleichnamige Seminarhotel. Der Hotelier ist seit Jahren im Clinch mit den Behörden. Beim Bundesgericht ist er letztes Jahr letztinstanzlich abgeblitzt (QN3 berichtete). Fry musste seine verglaste Terrasse abbauen. Er reagiert mit Preiserhöhungen. Anfang Jahr installierte Fry ein Drehkreuz beim WC. Alle Üetliberg-Besucher müssen einen Franken bezahlen für die Benützung der Toiletten. Fry rechtfertigt die Gebühr damit, dass die Kosten für den Unterhalt nicht mehr tragbar seien. Dass dies eine Trotzreaktion wegen dem verlorenen Prozess ist, streitet der Hotelier ab.

Doch auch die Besteigung des Aussichtsturm kostet jetzt zwei Franken. Fry hat ausgerechnet, dass der Unterhalt des Aussichtsturms jährlich 30’000 bis 40’000 Franken kostet. Aufgrund der Einbussen, die durch den erzwungenen Rückbau der Terrasse verursacht wird, seien die Kosten nicht mehr tragbar.

Schaut man sich in der Stadt Zürich etwas um, stellt man fest, dass auch viele der öffentlichen Toiletten kostenpflichtig sind. Die Stadt nahm so letztes Jahr fast 700’000 Franken ein. Ein Franken sei eine bescheidene Gebühr, meint man bei Züri-WC. Tatsächlich verlangen Private mehr. Bei Mc Clean im Bahnhof sind es 1.50 fürs Pissoir und 2 Franken fürs WC.


 

 



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Houdini wird wieder eröffnet



Veröffentlicht am: 29.09.2015

Das Kino Houdini an der Kalkbreite ist im Februar durch einen Brand stark beschädigt worden (qn3 berichtete). Die Sanierungsarbeiten laufen aktuell auf Hochtouren. Denn wie die Betreibergesellschaft des Kinos mitteilt, feiert das Houdini am 4. November grosse Wiedereröffnung. Die Bar im Erdgeschoss und das «Mezzanin» im Obergeschoss führen einen Sonderbetrieb. In den Kinosälen werden Kurzfilme gezeigt. Tags darauf, am Donnerstag 5. November wird der reguläre Betrieb wieder starten.

Nach dem Brand habe man den Schaden zu optimistisch eingeschätzt, schreibt die Neugass Kino AG, die das Houdini betreibt, in einer offiziellen Mitteilung. Insbesondere der Umfang der Rauch- und Hitzeschäden sei unterschätzt worden. Die Bar mit Foyer und Lounge im Obergeschoss sowie die Erschliessungsräume mussten zwischen März und Ende Juli stufenweise in den Zustand des Rohbaus zurückgeführt werden. Und auch fast die gesamte Kinotechnik musste erneuert werden.

Als Schadensursache wurde von der Polizei ein Kabelbrand im Bereich der Bar eruiert. Fremdverschulden wurde ausgeschlossen. Die Schadensumme beläuft sich laut der Neugass Kino AG auf rund 2.8 Millionen Franken und ist versichert.

www.kinohoudini.ch



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Mitglieder gesucht!



Veröffentlicht am: 30.09.2015

Wer Lust hat, dem Verein Quartiernetz3 als Passivmitglied beizutreten, kann dies für 20 Franken pro Jahr tun. Sie unterstützen damit eine unabhängige publizistische Plattform im Quartier: Unsere journalistische Arbeit bleibt natürlich unentgeltlich, aber wir können damit Projekte wie die Erneuerung der Website und unseres Auftritts angehen, die wir aus Freiwilligenmittel bisher selbst nicht stemmen können.

Informationen zur Überweisung: http://www.qn3.ch/kontakt.html

Quartiernetz3 sucht weiterhin Engagierte. Wer sich vorstellen kann, sich an der Arbeit zu beteiligen, schreibt ein unverbindliches Mail an info@quartiernetz3.ch für weitere Infos.



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Newsletter Sommer (2015)



Veröffentlicht am: 09.07.2015

Andi auf der Baustelle



Veröffentlicht am: 09.07.2015

Zugegeben, das ist eine Geschichte von den Rändern des Kreis 3. Aber es ist auch eine Geschichte, wie sie Zürich im Zuge der Verdrängung von billigem Gewerberaum immer mehr schreibt.

Bild & Text: Pete Mijnssen

Und sie geht so: André Dubacher war mit seinem Tierhüsli 15 Jahre am Helvetiaplatz und baute sich dort eine treue Kundschaft auf, nicht zuletzt weil er als diskussionsfreudiger Zeitgenosse auch einige Zeit für die SP im Gemeinderat sass. Ein Tierfreund mit Herz und politischem Verstand, quasi. Ende letztes Jahr musste er ausziehen, weil er sich die Miete der neuen Besitzerin, Swisslife, nicht mehr leisten konnte. Inzwischen hat er sein Geschäft an die Rautistrasse in der Nähe des GZ Bachwiesen in Zürich-Altstetten gezügelt, mit einer Riesenauswahl für alle Freunde von vier Pfoten (v.a. Hund und Katze). Wer ihn besuchen will, muss gut hinschauen. Zurzeit ist dort ein grosse Baustelle – die Zürcher Freilager AG baut 800 Wohnungen. Für Dubach heisst das deshalb, das noch sehr wenige seiner KundInnen den Weg dorthin gefunden haben. Er ist auch der Einzige, der dort überhaupt ein Geschäft betreibt. Aber Dubach bleibt trotzdem optimistisch: «Ja, es ist zurzeit hart, aber ab nächstem Jahr, wenn die erste Etappe bezugsbereit ist, wird es dann wohl auch mehr Kunden haben – und etwas wohnlicher werden.» So wünscht er sich natürlich viel Mundpropaganda, um die Durststrecke besser zu überbrücken. Was wir hiermit auch gerne getan haben.

P.S.: Auf der Website der Zürcher Freilager AG steht, dass sie ihren Reingewinn 2014 um über neun Prozent gesteigert hat. Bauen in Zürich lohnt sich noch immer und so findet die Anfangsgeschichte wohl ihre Fortsetzung.

www.andys-th.ch 

 



André Dubacher bleibt trotz misslichen Verhältnissen zuversichtlich.



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Wo Biker fliegen lernen



Veröffentlicht am: 09.07.2015

Text: Fabian Baumann, Foto: ZVG

Der Bikepark neben dem Einkaufszentrum Sihlcity ist eine Erfolgsgeschichte. Hatten die Initianten vor der Eröffnung im Sommer 2013 mit allerlei Schwierigkeiten und Einsprachen zu kämpfen, ist der Pump-Track-Park – übrigens der Grösste Europas – heute aus dem städtischen Sport- und Freizeitangebot nicht mehr wegzudenken. Ende Juni ist der Bikepark noch um eine Attraktion reicher geworden.

Der Verein Züritrails eröffnete direkt neben dem Pumptrack einen Jumppark (Sprung-Park). Dabei handelt es sich um einen sogenannten Dirt-Jump-Bereich, also ein mit verschiedenen Sprüngen und sogar mit Gräben zwischen Absprung- und Landerampe ausgestattetes Areal. «Der Jumppark ist das Resultat tausender Stunden ehrenamtlicher Arbeit und der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Stadt Zürich und uns», schreibt der Verein Züritrails in einer Mitteilung. Mehrere Sponsoren und Gönner unterstützten das Projekt zudem finanziell. Mit dem Jumppark hat der Zürcher Bikeverein ein Trainingsangebot für Fortgeschrittene geschaffen. Das Gelände ist aus Haftungsgründen ausschliesslich Vereinsmitgliedern zugänglich. Diese müssen auch ihren Teil zur Instandhaltung des Parks beisteuern. Es ist aber jederzeit möglich, den mutigen Bikern in der Allmend bei ihren luftigen Sprüngen zuzuschauen.

Spektakuläre Action für Zuschauerinnen und Zuschauer.  



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Goldbrunnenplatz früher als geplant fertig



Veröffentlicht am: 09.07.2015

Seit rund vier Jahren wird an der Birmensdorferstrasse gebaut. Der Verdruss über die «ewige Baustelle» am Goldbrunnenplatz ist bei den Anwohnern gross. Die Leute klagen über Lärmemissionen und Umwege.

Bild & Text: Hannes Weber

Kürzlich hat das Tiefbauamt informiert, dass die Gleis- und Strassenbauarbeiten ein halbes Jahr früher als geplant abgeschlossen werden können. Das schnellere Ende der Bauzeit sei einer Optimierung der Abläufe zu verdanken. Durch die Zusammenlegung von öffentlichem Verkehr und Individualverkehr und der Überleitung von allen Fahrzeugen über die Gleise in der Mitte der Strasse können die Bauarbeiten beschleunigt werden. Spielt das Wetter mit, sollen sie Ende Jahr abgeschlossen sein. Danach folgen noch die behindertengerechte Umgestaltung der Haltestelle und eine neue Beleuchtung für den Goldbrunnenplatz. Die Velowege sollen nach Abschluss der Bauarbeiten an der Birmensdorferstrasse durchgehend vom Fussgängerbereich getrennt sein, was Unfälle vermindern soll. Flankiert wird die Strasse künftig auf beiden Seiten von 120 Alleebäumen. Diese sollen voraussichtlich im Herbst gepflanzt werden.


Noch sieht es am Goldbrunnenplatz nach ewiger Baustelle aus.  



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Zum Zmorge, zum Zmittag, zum Znacht



Veröffentlicht am: 09.07.2015

Text: Steven Varco, Foto: ZVG

Es ist 8 Uhr morgens, in meiner Wohnung im Wiedikoner Manesse-Quartier klingelt der Wecker. Zum Zmorge gibt es eine Schüssel Kellogg's Knuspermüsli mit Schokoladestücken. Ich bin absolut kein Morgenmensch, aber die Süsse der Schokolade ist immerhin ein kleiner Lichtblick zu früher Stunde. Kurz darauf mache ich mich auf den Weg zur Arbeit in Altstetten.

12:30 Uhr, Mittagszeit. Da diese zu kurz ist, um nach Hause zu fahren, laufe ich rüber zum Letzipark und verköstige mich zum Zmittag mit einem Döner vom Take-A away. Nicht besonders schmackhaft, doch er erfüllt seinen Zweck und ich weiss, dass ich am Abend noch gut auswärts essen gehe.

18 Uhr, Feierabend. Ich fahre zurück nach Wiedikon, wo ich meine Mutter zum Znacht treffe. Das Restaurant «Cacio & Pepe», 10 Fussminuten vom Bahnhof Wiedikon, hatte ich einmal bei einem nächtlichen Spaziergang entdeckt. Ich wollte es schon länger besuchen, da es ganz einladend aussah. Die Lage Anfang der Zurlindenstrasse ist nicht sonderlich schick, im Inneren ist das Restaurant aber modern eingerichtet. Wir fühlten uns von der ersten Minute an sehr wohl. Die Karte wartet mit leckeren Grilladen auf. Da läuft einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Die Speisen waren absolut super zubereitet. Die Spaghetti kamen perfekt al dente an, mit einer Sauce, in der ich die Frische der Zutaten rausschmecken konnte. Ebenso perfekt gebraten war das Ferkel aus dem Ofen, einfach genau richtig.

Wir verliessen spätabends zufrieden das Restaurant und kommen sicher wieder. Das «Cacio & Pepe» ist ein schnuckeliges und sehr gutes Lokal. Besonders, wenn man eine intime Atmosphäre zu zweit geniessen möchte, sicher einen Besuch wert.

www.restaurantcacioepepe.ch


Gut essen im Quartier. 



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Sondernewsletter



Veröffentlicht am: 11.06.2015

Juni-Festtage im Quartier



Veröffentlicht am: 11.06.2015

Der Sommer hat definitiv Einzug gehalten in Wiedikon – inklusive Openair-Konzerten im Letzigrund und heftigen Sommergewittern. 

Hoffentlich unbeeindruckt von den Wetterkapriolen findet Mitte Monat auch dieses Jahr am 13. Juni das Openair-Kino auf dem Idaplatz statt. Zu sehen ist der französische Blockbuster Monsieur Claude und seine Töchter. Für Essen und Trinken ist gesorgt. 
www.idaplatz.org



Kulturmarkt-Fest
Wer noch nicht genug Quartierfest oder Sommer hat, ist am 20. Juni herzlich an das Kulturmarkt-Fest eingeladen. Da an diesem Tag die Sonne besonders früh, nämlich exakt um 5 Uhr 28 aufgeht, beginnt auch das Fest genau dann. Frühaufsteher erhalten Kaffee und Gipfeli und haben eine Viertelstunde später die Gelegenheit, an einer Führung durch die Vogelwelt des Quartiers teilzunehmen. Als Alternativprogramm werden Gedichte vorgelesen, und ab 7 Uhr gibt es ein richtiges Frühstück. Ab 9 Uhr beginnt der Flohmarkt, und ab 10 Uhr treten einmal pro Stunde verschiedene Formationen aus dem Quartier auf: Der RotaChor, das Schulhaus Zurlinden, die Band «& Sunday Afternoons», die Tanzschule baile flamenco und der Kreisch3-Chor. Gleichzeitig lesen SchauspielerInnen des Kulturmarkts Kindern ihre Lieblingsgeschichten vor und im Kleinsten Theater der Welt kann sich jeweils eine Person ein Stück anschauen. Bis 16 Uhr, wenn das Fest endet, ist auch für Speis und Trank gesorgt.
www.kulturmarkt.ch

Und eben: Sollte der Sommer doch entscheiden, noch einmal Wetterkapriolen aufzuführen, wartet anschliessend das Openair-Kino: Dessen Verschiebedatum ist nämlich ebenfalls am 20. Juni.



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Obstbäume im Baustellenchaos



Veröffentlicht am: 11.06.2015

Seit Mitte Mai stehen an der Kreuzung Birmensdorfer-Gutstrasse neben der Baustelle vier Obstbäume.

Text und Foto: Pete Mijnssen

Auffällig sind die handgeschriebenen Tafeln: «Im Herbst darfst du meine Früchte ernten», heisst es auf der einen, die um einen Stamm hängt. «Wer giesst mich, bitte?», steht auf der anderen. Die vier Obst- und Nussbäume haben klingende Namen wie Winterrousselette, Franquette, Beerlia oder roter Ostercalvill. Wer denkt, dass dies nach einer besonders gelungenen Aktion von Grün Stadt Zürich aussieht, wird eines besseren belehrt. «Es war eine Guerilla-Aktion», heisst es von dort. Zwei ältere Damen vor dem Kafi Ferdinand erzählen, dass eines Nachmittags «eine Gruppe von jungen Leuten» dagestanden sei und die Bäume eingepflanzt hätte. Eine sympathische Aktion finden sie. Hinter der Aktion steht der stadtbekannte Guerillagärtner Maurice Maggi, der schon früher mit Gemüsebepflanzungen auf das Thema «Essbare Stadt» aufmerksam machte.

Auch Grün Stadt Zürich will da nicht abseits stehen: pro Jahr will sie gemeinsam mit Privaten mindestens 100 solche Bäume pflanzen. Allein im vergangenen Jahr seien so in der Stadt 260 Obstbäume und weitere 600 Säulenobstbäume auf Schularealen gesetzt worden, so Mediensprecher Marc Werlen. Dennoch seien Obstbäume als Strassenbäume schlecht geeignet, weil sie nicht hitzebeständig sind und kein Tausalz vertragen. Im Gegensatz zu den gängigen Strassenbäumen brauchen Obstbäume zudem einen Rückschnitt. Fussgänger müssen die Bäume mit ihrer durchschnittlichen Kronenhöhe von 1,80 Metern umgehen, was Grün Stadt Zürich verhindern möchte. Trotzdem werden die vier Bäume noch bis im Herbst an dieser Stelle stehen bleiben. Sie werden erst entfernt, wenn Grün Stadt Zürich ihre eigenen Bäume einpflanzt – eine einheimische Traubenkirschenart. Die Obstbäume werden umgepflanzt. Bis dann können die KundInnen vor dem Kafi Ferdinand noch zusehen, wie sie wachsen – und vielleicht auch giessen.

 

 



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Newsletter Frühling 2015



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Hip-Hop aus der Kirche



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Seit Mitte Februar haben Jugendliche im Sihlfeld ein eigenes Tonstudio, in dem sie ihre musikalische Kreativität ausleben können. Ein Angebot, das einem Bedürfnis entspricht.

Text: Fabian Baumann, Bild: ZVG


Die Jugendlichen von Wiedikon rappen und mischen im neuen Studio ihren eigenen Sound.

Von aussen deutet nichts darauf hin, doch in der Andreas-Kirche sind seit etwas mehr als einem Monat regelmässig Hip-Hop-Beats und Bässe zu hören. Die Offene Jugendarbeit Zürich OJA betreibt in einem Luftschutzraum unter dem Gotteshaus das erste Jugend-Musikstudio im Sihlfeld. Es ist neben demjenigen des Jugendtreffs Kreis 4 eines der wenigen niederschwelligen Angebote in der Stadt, das sich an Jugendliche bis 20 Jahre richtet.

Das Studio ist nicht über Nacht entstanden, sagt Jugendarbeiter Raphael Jakob gegenüber Quartiernetz3. Vor etwas mehr als zwei Jahren kam im Umfeld des Jugendhauses die Idee des Tonstudios auf. «Musik war im Jugi immer ein wichtiger Teil», so Jakob. Jugendliche rappten zu Musik, allerdings fehlte ein Ort, an dem sie musikalische Ideen in Songs verwandeln konnten. Also machte sich Jakob an die Arbeit.

Der für ein Tonstudio geeignete Raum war dank Unterstützung der Kirchgemeinde Sihlfeld, die den Luftschutzkeller der Andreas-Kirche zur Verfügung stellte, schnell gefunden. Danach gelangte die OJA mit einer Projekteingabe an die Stadt Zürich, um die für das Musikstudio nötigen Betriebsmittel zu erhalten. Die eigentliche Verwandlung des Luftschutzkellers in ein Studio ging zügig und preiswert vonstatten. Umbau und Einrichtung kosteten gerade mal 20'000 Franken. Moderne Aufnahme-Software und ein hochwertiges Mikrofon machen es aber möglich, dass die Jugendlichen nun ihrer musikalischen Kreativität freien Lauf lassen können.

Das Angebot wird bereits fleissig genutzt. Beim Besuch von Quartiernetz3 spielt Raphael Jakob eine Passage eines Hip-Hop-Stücks ab, das ein Jugendlicher vor kurzem aufgenommen hat. «Den Beat hat er zu Hause am Computer produziert und hier im Studio eine Tonspur mit seinem Rap darüber gelegt», erzählt Jakob. Er betont, dass der Raum nicht nur als Studio, sondern auch als Begegnungsort gedacht ist. Es brauche auch kein Vorwissen, um das Studio zu nutzen. «Alle sind willkommen.» Aktuell findet jeweils am Mittwoch von sechs bis acht Uhr abends ein Workshop statt, an dem ein Musiker den Jugendlichen Tipps und Tricks im Umgang mit der Software gibt. Auch der Jugendarbeiter nutzt den Workshop, um dazu zu lernen.

 


OJA Musikstudio, Andreas-Kirche, Brahmsstrasse 100.
Öffnungszeiten: Mittwoch von 16-20 Uhr, Donnerstag von 18-21 Uhr.
Der Raum kann von Jugendlichen für maximal eine Stunde reserviert werden. Während den Öffnungszeiten ist es auch jederzeit möglich, das Musikstudio spontan zu besuchen.



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Schwieriger Wiederbeginn im Kino Houdini



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Mitte Februar brannte es im neueröffneten Duplex-Kino an der Kalkbreite. War ursprünglich die Rede von einem mehrwöchigen Betriebsausfall, könnte es mit der Wiedereröffnung bis im Herbst dauern.

Text und Bild: Pete Mijnssen

 

Der Entfesslungskünstler als Vorbild: Das Kino Houdini hofft, das Gewicht der Probleme bald hinter sich zu lassen.

Ko-Geschäftsleiter Frank Braun ist nicht zu beneiden: Seit über zwei Monaten müssen er und sein Team sich mit den Folgen des Brands beschäftigen – neben der Aufrechterhaltung des Betriebs im Stammhaus Riffraff. War man nach dem 17. Februar von einem Unterbruch von mehreren Wochen ausgegangen, rückt eine Houdini-Wiedereröffnung mehr und mehr in den Sommer hinein. Vielleicht wird es sogar Herbst.

Grund dafür ist die Komplexität des Schadens, denn überall wird noch immer mit Hochdruck gereinigt. Dies bestätigt Ende März ein Augenschein vor Ort –der Rauchgeschmack ist weiterhin omnipräsent. Braun: «Von der stark verwüsteten Inneneinrichtung in der Bar bis in die Kinosäle gibt es überall Ablagerungen des Rauchs». Ein heikler Punkt sind die elektronischen Geräte und vor allem die teuren Projektoren. Der Russ – und mag er noch so fein sein – könnte die Funktion beeinträchtigen und zu Spätschäden führen. Das volle Ausmass des Schadens lässt sich deshalb erst beziffern, wenn die Expertisen vorliegen. Dies wird im Laufe des Aprils der Fall sein.

Jedenfalls sei der anfänglich von der Polizei genannte Schaden von 400'000 Franken «völlig aus der Luft gegriffen», so Braun. Wären nur schon die Projektoren betroffen, könnte der Betrag weit höher liegen. Bezüglich Brandursache ermittelt die Polizei noch. «Der Brand scheint durch einen technischen Defekt ausgelöst worden zu sein. Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, wissen wir mehr», sagt Braun, ohne auf weitere Spekulationen einzugehen. Jedenfalls sind «Kinobrände sehr selten», wie er gegenüber dem Quartiernetz3 erklärt. Er weiss, wovon er spricht: Frank Braun ist seit 25 Jahren im Kinogeschäft.

www.kinohoudini.ch



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Erneuerung der Wiediker Pärke



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Vor den Wiediker Parkwiesen sind die Baumaschinen aufgefahren. Während auf dem Spielplatz Aemtlerwiese lediglich Geräte ersetzt werden, entsteht auf der Fritschiwiese eine neue Spiellandschaft.

Text: Hannes Weber, Bild: Pete Mijnssen


Wo sonst Kinder spielen, sind nun die Bagger aufgefahren. 

Die Stadt Zürich hat beschlossen, die Fritschiwiese für 1,67 Mio Franken zu sanieren und die Beleuchtung auszubauen. Dabei werden neue Spielgeräte installiert, da die alten aus Sicherheitsgründen abmontiert werden mussten. Die Arbeiten dauern bis zum Winter 2015/16 und erfolgen in Etappen, damit immer ein Teil der Parkanlage zugänglich bleibt.

Anstelle der alten Kombispielgeräte gibt es neu einzelne Spielstationen. Wasserbecken, Liegewiesen, Popcorntreff, Kleinkinderspielplatz und Grillstelle werden durch einen Abenteuerbereich für Kinder und Jugendliche ergänzt. Die Hügellandschaft erschliesst zukünftig eine Seilbahn. Eine Spielpromenade mit Spielwagen und diversen Bewegungsspielen wie Boccia und Tischtennis rundet das Angebot ab. Saniert werden auch die Schattendächer und der Belag bei den Abluftkabinen der unterirdischen EWZ-Bauten. Schliesslich sollen mehr Abfalleimer die Sauberkeit des Parks erhöhen.

Die Fritschiwiese liegt inmitten des dicht bebauten Quartiers Aussersihl und wird stark frequentiert. Durch Baumalleen soll nun der inselartige Eindruck verstärkt werden; der Baumbestand wird leicht ausgebaut. Hinter dem Umbau steht die Idee eines Volksparks, der die Bedürfnisse der städtischen Bevölkerung nach Spiel- und Bewegungsraum berücksichtigt. Die aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung wurden vor 3 Jahren neu untersucht und flossen in die Planung der neuen Spielgeräte und Zonen ein.

Auch die Aemtlerwiese wird erneuert. Dort werden die Spielgeräte eins zu eins ersetzt. Im April soll auch endlich die lange versprochene Toilette aufgestellt werden.



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Die Nase voll vom Lärm



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Die Lärmbelästigung hat für viele die Grenze des Erträglichen erreicht – auch am Idaplatz. Dies zeigt eine Masterarbeit an der Universität Zürich.

Text: Eva Hodel, Bild: Ivo Mijnssen


Der Lärm ist für viele ein Problem, doch seine Begleiterscheinung und die Lösungsansätze bleiben diffus.

Aus den Gesprächen mit Betroffenen, auch im Kreis 3, geht hervor, dass die befragten Stadtbewohner und Stadtbewohnerinnen Lärm individuell unterschiedlich empfinden und je nach Situation verschieden darauf reagieren. Während in Teilen des Langstrassenquartiers oder des Niederdorfs schon seit Jahrzehnten ausgegangen wird, sind Bars und Clubs in anderen Stadtteilen und Strassenzügen eher eine neuere Erscheinung. 

Der Idaplatz beispielsweise ist erst seit einigen Jahren ein Anziehungspunkt für Ausgehfreudige. Anwohnende weisen deshalb darauf hin, dass sie früher in Ruhe gelebt hätten. Obwohl die Mehrheit der Befragten nicht grundsätzlich gegen das Nachtleben ist und den Lärm bis zu einer gewissen Uhrzeit toleriert, finden viele, dass sie ein Ausmass angenommen haben, das ein nebeneinander von Wohnen und Ausgehen verunmöglicht.

Bei einigen Befragten beeinflussen nachgelagerte Konfliktursachen das Lärmempfinden oder den Entscheid, gegen den Lärm vorzugehen. Genannt werden grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen wie die zeitliche Ausdehnung des Lebens, Respektlosigkeit oder der Missbrauch der einst hart erkämpften Freiheiten. 

Obwohl den Befragten bewusst ist, dass öffentliche Räume wie der Idaplatz der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, wird das Verhalten einzelner Nutzer kritisch beurteilt. Einige Befragte glauben denn auch, dass der Lärm vorwiegend von Personen verursacht wird, die nicht im Quartier wohnhaft sind. Diesen fehle das Bewusstsein, dass sie sich in einem Wohngebiet aufhalten. Die Hemmschwelle, sich in einem «fremden» Quartier unangebracht zu verhalten, sei geringer. Eine nachhaltig zufriedenstellende Lösung zu finden, wird deshalb eine grosse Herausforderung darstellen, da gesamtgesellschaftliche Prozesse und Entwicklungen Auslöser des Konflikts sind.

Eva Hodel (eva.hodel[at]uzh.ch) hat Geographie und Raumplanung studiert. Dies ist eine Zusammenfassung ihrer Masterarbeit zum Thema «Partylärm in der Zürcher Innenstadt. Eine qualitative Studie über Hintergründe und Motive für Lärmklagen». Sie lebt in Zürich.



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Hollywood in Wiedikon?



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Text: Ivo Mijnssen, Bild: Screenshot roadtoblue.ch


Stress im Quartier, doch die Hollywood-Zukunft lässt noch auf sich warten.

Im letzten Herbst war die Martastrasse plötzlich gesperrt. Wie Flugblätter den interessierten Beobachter aufklärten, fand ein Filmdreh statt. Endlich hat uns Hollywood entdeckt!, jubilierte man schon innerlich. Ein Thriller über den Bankenplatz? Oder doch eher eine romantische Komödie im Kafi Dihei? Nun zeigt sich allabendlich am Schweizer Fernsehen: Die Dreharbeiten mit B-Promi und Rapper Stress waren für eine Autowerbung – hübsch gemacht, aber doch eher schweizerisch-provinziell. Hollywood kommt vielleicht später: seine Ex-Frau Melanie Winiger braucht ja auch etwas länger, um sich dort zu etablieren.

Den Clip finden Sie hier: www.roadtoblue.ch



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Neu im Vorstand: Arniko Dross



Veröffentlicht am: 31.03.2015

Arniko Dross ist Schauspieler und Soziokultureller Animator. Der Vater von zwei Töchtern ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Er lebt und arbeitet seit über 20 Jahren in der Schweiz, davon 16 Jahre im Kreis 3.

 



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Newsletter Herbst 2014



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Lily’s statt Sexshop



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Im ehemaligen Sexshop am Lochergut zieht das Restaurant Lily’s ein. Die neuen Mieter wollen zu einem Treffpunkt für das Quartier werden und profitieren gleichzeitig von der Aufwertung zwischen Kalkbreite und Bertastrasse.

Text: Ivo Mijnssen, Bild: zVg

Lange stand das Ladenlokal am Lochergut nach dem Auszug des Sexshops leer – und lange wurde spekuliert, wer neu einzieht. Nun ist klar: Das Restaurant Lily’s eröffnet eine neue Filiale – die zweite in Zürich und die dritte in der Schweiz. Beim Baustellenbesuch erstaunen die Grosszügigkeit des halbrunden Raumes und seine hohen Decken. Hundert bis Hundertzwanzig Plätze soll das Restaurant bieten, wenn es im Sommer 2015 seine Tore öffnet. Bei schönem Wetter kommen weitere fünfzig Plätze im Freien dazu.

Rasante Aufwertung


Cello Rohr von der Zürcher Gasometer AG, die neben Lily’s auch Lokale wie das Italia, die Markthalle und das Josef betreibt, will einen Treffpunkt für das Quartier schaffen. Er hofft, dass Quartierbewohner und Büroangestellte aus der Umgebung hier zu Mittag essen. Am Vor- und Nachmittag solle aber auch die Möglichkeit bestehen, gemütlich einen Tee zu trinken. Abends zählt man auch auf hungrige Kinogänger des nahen Houdini: «Wie schon im Kreis 5 positionieren wir uns direkt neben einem Kino. Das passt», ist Rohr überzeugt.

Mit dem Lily’s kommt ein relativ gewichtiger Akteur in eine sich schnell wandelnde – manche würden sagen «gentrifizierende» – Ecke des Quartiers. In die Neubauten und renovierten Häuser an Weststrasse, Kalkbreite und Bertastrasse sind in letzter Zeit Hunderte von tendenziell kaufkräftigen und jungen Leuten gezogen. Sie bilden die Kundschaft der vielen hippen Bars und Restaurants – und nicht zuletzt auch jene von Lily’s. Dessen ist sich auch Rohr bewusst: «Wir können die Gentrifizierung nicht aufhalten, aber verantwortungsvoll mitgestalten», sagt er.

Angesichts der Tatsache, dass neben Lily’s offenbar auch eine bekannte amerikanische Fastfood-Kette in der Endausscheidung um das Lokal am Lochergut stand, darf die jetzt gefundene Lösung als quartierverträglich betrachtet werden. Dennoch sorgte das Auswahlverfahren auch für Unruhe im Quartier: So schrieb die Vermieterin Immo Riesbach das Ladenlokal vor einem Jahr für 880 Franken pro Quadratmeter aus – 15'500 Franken Monatsmiete (qn3 berichtete). Kleinere Bewerber aus dem Quartier konnten da nicht mithalten. Möglicherweise auch aufgrund dieser Irritationen ist die Immo Riesbach aber den neuen Mietern in den Verhandlungen stark entgegengekommen, vor allem indem sie einen Teil des Innenausbaus übernahm. Den jetzigen Preis hält Rohr deshalb für vergleichsweise fair, weshalb für Lily’s kein Grund für Gewinnmaximierung um jeden Preis am Lochergut besteht.


Das neue Lily’s am Lochergut – im Rohbau.



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Kinderfreundlicher Sihlhölzlipark



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Seit drei Jahren gibt es im Sihlhölzlipark eine regelmässige Spielanimation für Kinder. Nach anfänglichen Problemen verläuft der Betrieb heute reibungslos, der Sihlhölzlipark wird über die Quartiersgrenzen hinweg genutzt.

Text: Hannes Weber, Bild: Pete Mijnssen

Im Manesseraum wohnen viele Familien mit Kindern, doch lange fehlte es an Spielplätzen und Grünflächen. Der schöne und nahe gelegene Sihlhölzlipark mit seinen hohen Bäumen wirkte nicht einladend. Er litt unter Vandalismus und Littering beim Parkeingang. Zu diesem Problem kommt der Verkehrslärm der Sihlhochstrasse und Manessestrasse dazu. Die Kinder sind nicht nur den Emissionen ausgesetzt, sie müssen auch die stark befahrene Strasse überqueren, um zum Park zu gelangen.

Koordination funktioniert

Im Rahmen der städtischen Legislaturschwerpunkte «Stadt und Quartier» entstand ab 2011 im Sihlhölzlipark eine regelmässige Spielanimation für Kinder. Sie wurde durch ein breit abgestütztes Vorgehen und die Vernetzung von Quartierkoordination, Schule, Sozialarbeit und weiteren Ämtern aufgebaut. Durch diese gut funktionierende Zusammenarbeit wurde der Park gepflegter und kinderfreundlich. Am Anfang kam es zu Konflikten unter den unterschiedlichen Nutzern: Hundebesitzer und Alkoholiker hielten sich nicht an die neuen Regeln. Doch mittlerweile wissen die Eltern, dass der Park und das Bad gepflegt werden und sauber sind. Die Nutzung verlief letztes Jahr weitgehend konfliktfrei.

Die Spielanimation findet jeweils am Dienstagnachmittag zwischen 15 und 18 Uhr und am Mittwochnachmittag zwischen 14 und 18 Uhr statt. Die Kinder können gemeinsam spielen, malen und im Park rumtoben. Der Spielbrunnen erfrischt an heissen Tagen. Bei schönem Wetter besuchen zwanzig bis dreissig Kinder den Platz. Bei Schlechtwetter findet die Spielinsel am Mittwochnachmittag im Pavillon des Aegertenschulhauses statt. Im Winterhalbjahr zwischen Herbst- und Frühlingsferien findet der Betrieb auch am Mittwochnachmittag im Schulhaus statt.

Weitere Infos zum Angebot: http://www.stadt-zuerich.ch/kinder


Sobald der Frühling wiederkommt, werden Kinder den Sihlhölzlipark bevölkern.



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Friedhof, neu gedacht



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Geht die Entwicklung in der Schweiz so weiter wie bisher, leben bald sehr viel mehr Leute im Land. Dies bedeutet, dass Lebensräume neu konzipiert werden müssen. Eine Möglichkeit wäre, den Friedhof Sihlfeld unter den Boden zu verlegen.

Text: Pete Mijnssen, Bild: ZVG

14 Millionen Einwohner könnte die Schweiz im Jahr 2048 haben, hat das Laboratorie Bâle (Laba), alias ETH-Architekturstudio Basel errechnet. Nach offiziellen Berechnungen des Bundesamtes für Statistik wären es zwischen 8,9 und 10,7 Millionen Menschen. «Eine Schweiz mit 14 Millionen Einwohnern? Kein Problem!» sagt dazu ETH-Professor und Laba-Direktor Harry Gugger. Neben der vieldiskutierten Verdichtung und dem Trend zur Höhe stellt Gugger mit «underground constitution /deep urban Switzerland» einen neuen Aspekt zur Diskussion.

Studierende haben unter seiner Ägide verschiedene Projekte erarbeitet, wie eine Schweiz unter dem Boden aussehen könnte. Eines davon ist ein Forschungsprojekt des Lausanner Studenten Benoît Jacques, der, inspiriert durch ein Zürcher Praktikum, den Friedhof Sihlfeld als ein utopisches Bestattungsszenarium entwirft. Vor 125 Jahren als «Centralfriedhof» im Sihlfeld eröffnet, war er Zürichs erste Bestattungsanlage für alle. Heute gehe es darum, für zukünftige Nutzungen auch diese Anlage umzudeuten. Eine Nekropole unter dem Boden, darüber ein Park? Warum nicht, sagt Gugger im Gespräch mit QN3: «Wir denken ja schon längst unterirdisch – so ist auch der Bahnhof Zürich unter Boden inzwischen grösser als der oberirdische».

Das Friedhof Forum veranstaltet zu diesem Thema einen Abend mit überraschenden Blicken in die Unterwelt. Mit Harry Gugger und Benoît Jacques, Architekturstudent an der EPFL Lausanne. Platzzahl begrenzt, Anmeldung bitte an: friedhofforum@zuerich.ch

Ort: Friedhof Forum, Aemtlerstr. 149, 8003 Zürich
Eintritt: frei
Datum: 20. November 2014, 18:30

So stellen sich die Studenten den Friedhof der Zukunft vor. 



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Willkommen im Sihlfeld



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Das Leben in der Stadt wird von ihren Einwohnern geprägt. Die Bevölkerung im Quartier Sihlfeld ist stark im Wandel begriffen. Nicht zuletzt deshalb organisiert die Quartierkoordination Willkommensanlässe für Zugezogene.

Text: Fabian Baumann, Bild: Ivo Mijnssen

Das Sihlfeld ist bevölkerungsmässig das zweitgrösste Quartier Zürichs: 20'300 Frauen, Männer und Kinder wohnen hier. Das Sihlfeld ist auch ein Quartier im Umbruch: Es wird viel gebaut, renoviert und aufgewertet. So erstaunt es nicht, dass viele neue Menschen hierher ziehen. Mitte September lud die Quartierkoordination 3 deshalb zu einem Willkommensanlass für Neuzugezogene.

Vielfalt im Quartier

Im Kreis 3 finden diese Anlässe jedes Jahr statt. Die spezifisch auf das Sihlfeld ausgerichtete Veranstaltung war jedoch eine Premiere, wie Gabriele Köhler, zuständig für die Koordination im Kreis 3, gegenüber QN3 sagt. Ziel sei es, alle neuen Bewohnerinnen und Bewohner willkommen zu heissen. «Unser Anliegen ist es, ihnen eine Auswahl der Vielfalt und Möglichkeiten aus dem jeweiligen Quartier näher zu bringen und ihnen alle anfallenden Fragen zu beantworten.» Gut fünfzehn Personen – zumeist junge Paare – folgten der Einladung. Nach einem Rundgang zusammen mit Gabriele Köhler kam die Gruppe in den Quartiertreff Zentralstrasse, wo Vertreterinnen und Vertreter der Spielanimation, der Soziokultur Einrichtungen sowie der Quartierkoordination sich und ihre Institutionen vorstellten. Auf Einladung nahm auch Quartiernetz3 die Gelegenheit wahr, sich zu präsentieren. Der anschliessende Aperitif bot Zeit, die eigene Werbetrommel zu rühren und neue Abonnentinnen und Abonnenten für den Newsletter zu gewinnen. Den heutigen Newsletter-Versand nehmen wir darum gerne zum Anlass, alle Neuzugezogenen unter unseren Abonnentinnen und Abonnenten willkommen zu heissen.


Sich als NeuzuzügerIn im Quartier zurechtzufinden, kann kompliziert sein. Die Willkommensveranstaltungen schaffen Abhilfe.



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Die undankbare Fremde



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Am 14. November wird die Inszenierung des gleichnamigen Romans von Irena Brežná im Kulturmarkt uraufgeführt. Die Schauspielerinnen des Theaters SEM zeigen ein Stück über Immigration und die Entwicklung einer neuen Identität.

Text: Fabian Baumann, Bild: ZVG

Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die aus einer Diktatur in ein reiches Land flieht. Dort werden von ihr Anpassung und Dankbarkeit erwartet. Die Frau wird im neuen Land nicht heimisch, sondern entwickelt aus verschiedenen Kulturfetzen eine neue Identität. Sie freue sich sehr über die Inszenierung ihres Romans, sagt Irena Brežná. Dies umso mehr, als der Regisseur und die Schauspielerinnen eine eigene Fremdheitserfahrung in der Schweiz hätten.

Das Ensemble des Theaters SEM setzt sich aus Migrantinnen der ersten und zweiten Generation sowie Schweizerinnen zusammen. Die am 9. Februar vom Stimmvolk angenommene Initiative «gegen Masseneinwanderung» habe sie daran erinnert, dass sie doch nicht von hier seien und hier her gehörten, schreiben die Mitglieder des Theaters SEM in einer Pressemitteilung zum Stück. Darum würden sie ihre Stimme über das Theater hörbar machen. Den Abstimmungen der letzten Jahre zum Trotz sei die Schweiz längst kein Gegenentwurf mehr zur Weltgeschichte. Das Theater lade darum die Fremden ein, ihre Sicht der Dinge auf die Schweiz und das Leben im Land zu zeigen.

Die undankbare Fremde
Spiel: Slobodanka Djordjevic / Petra Hild / Ebru Koyun / Alma Lüthold / Susanna Rosati / Zeynep Sanli / Regula Straumann
Textfassung und Regie: Jordi Vilardaga
Premiere: Freitag, 14. November um 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen: 15. / 18. / 19. / 20. November 2014 jeweils um 20.00 Uhr

Ort: Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich www.kulturmarkt.ch / www.theatersem.ch




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Mitglieder gesucht!



Veröffentlicht am: 28.10.2014

Wer Lust hat, dem Verein Quartiernetz3 als Passivmitglied beizutreten, kann dies für 20 Franken pro Jahr tun. Sie unterstützen damit eine unabhängige publizistische Plattform im Quartier: Unsere journalistische Arbeit bleibt natürlich unentgeltlich, aber wir können damit Projekte wie die Erneuerung der Website und unseres Auftritts angehen, die wir aus Freiwilligenmittel bisher selbst nicht stemmen können.

Informationen zur Überweisung: http://www.qn3.ch/kontakt.html

Quartiernetz3 sucht weiterhin Engagierte. Wer sich vorstellen kann, sich an der Arbeit zu beteiligen, schreibt ein unverbindliches Mail an info@quartiernetz3.ch für weitere Infos.



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Newsletter Sommer 2014



Veröffentlicht am: 10.07.2014

Parkplätze statt Komfortroute



Veröffentlicht am: 08.07.2014

Die Bertastrasse wird saniert und velofreundlicher. Die geplante Komfortroute jedoch ist Schnee von gestern.

Text & Foto: Fabian Baumann

Anfang Juli hat der Stadtrat die geplanten Tiefbauarbeiten an der Bertastrasse abgesegnet. Zwischen Gut- und Goldbrunnenstrasse wird das Trottoir verbreitert und mit Bäumen ergänzt, zusätzlich entstehen neue Veloparkplätze. Neu mit Tempo 20 markiert wird der Kreuzungsbereich bei der Rotachstrasse. Damit wird der Zugang zum Aemtlerschulhaus für die Schülerinnen und Schüler sicherer.

Ein Wermutstropfen bleibt. Anders als im Masterplan Velo vorgesehen, wird die Bertastrasse keine Komfortroute. Dafür müssten gesunde Bäume gefällt und Parkfelder entfernt werden, die im Quartier benötigt werden, so die Begründung des Stadtrats. «Diese Aussage ist falsch, und die Stadt widerspricht sich damit selbst», kommentiert Dave Durner, Geschäftsführer von Pro Velo Zürich. Gemeinsam mit zwei Anwohnern der Bertastrasse und dem VCS hatte die Velolobby im vergangenen Oktober erfolglos eine Einwendung gegen die Planung erhoben (QN3 berichtete).

Laut Durner hat die Stadt damals geantwortet, dass entweder Bäume oder Parkplätze der Komfortroute weichen müssten, jedoch nicht beides. «Wo die Prioritäten von Pro Velo liegen, muss wohl nicht näher erwähnt werden. Bäume haben nicht die Angewohnheit, ihre Türen ohne Blick in den Rückspiegel zu öffnen», sagt Durner. Auch VCS Geschäftsführer Markus Knauss zeigt sich gegenüber QN3 über den Beschluss mehr als unglücklich. Wenn das der Standard sei, wie der Stadtrat Komfortrouten umzusetzen gedenke, dann werde der Masterplan Velo ad absurdum geführt. Die Bauarbeiten an der Bertastrasse sollen bis Herbst 2016 abgeschlossen werden.

So richtig komfortabel zwischen den parkierten Autos wird es an der Bertastrasse auch in Zukunft nicht.



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Neues Kapitel am Uetliberg



Veröffentlicht am: 08.07.2014

Das Bundesgericht hat Anfang Juni definitiv entschieden: Die Wintergärten beim Hotel Uto Kulm müssen weg. Giusep Fry will indes nicht aufgeben und präsentiert seinen Plan B.

Text & Foto: Hannes Weber

Eigentlich ist der Entscheid des Bundesgerichtes klar: Giusep Fry muss den rechtmässigen früheren Zustand wiederherstellen, was den Abriss des illegal erstellten Wintergartens beinhaltet. Er hat gemäss Urteil sechs Monate Zeit dafür.

Die Situation am Uto Kulm ist besonders, weil er gleichzeitig in Privatbesitz und im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung ist. Trotz eines gerichtlichen Abrissentscheids und einer Busse im Jahr 2011 versuchte ein von der Zürcher Baudirektion ausgearbeiteter Plan, die illegalen Bauten teilweise zu legalisieren. Nur das Aktivwerden des privaten Vereins «Pro Uetliberg» konnte die speziellen Schutzansprüche durchzusetzen. Zusammen mit dem zürcherischen Heimatschutz und dem Schweizer Alpenklub (SAC) legte der Verein Rekurs ein. Das Rekursgericht kam zum Schluss, dass der Gestaltungsplan der gültigen Rechtsordnung widerspricht. Nicht nur der Uetliberg-Gipfel, auch die ganze Region Albiskette-Reppischtal würden durch den neuen Plan erheblich beeinträchtigt, der Waldbestand und die Schutzverordnung für Tiere und Pflanzen verletzt.

Fry hat auf den Beschluss reagiert und bereits neue Ideen präsentiert. Die Wintergärten will er erst im Januar 2015 entfernen und bis Ende 2014 den vollen Service bieten. Dann will er die Terrassen wiederherstellen und seinen Gästen das «reine Bergfeeling» bieten mit Fondueplausch und Bungee Jumping. Margrith Gysel vom Verein «Pro Uetliberg» hat dafür kein Verständnis: «Herr Fry hat nichts gelernt und besitzt keine Sensibilität für diese aussergewöhnliche Region», erklärt sie. Der Gestaltungsplan muss jetzt überarbeitet werden – doch der Freiraum für extravagante Lösungen à la Fry ist definitiv kleiner geworden. 

 

Der Wintergarten soll abgerissen werden – es sei denn, es kommt noch einmal anders.



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Die Ruhe nach dem Sommerzwist



Veröffentlicht am: 08.07.2014

Statt über Lärm stritt man sich diesen Sommer am Idaplatz über Fernsehsignale. Ein Augenschein aber zeigt: Es herrscht wieder Ruhe.

Text & Foto: Ivo Mijnssen

Kurz vor den letzten Viertelfinals macht der Idaplatz einen ruhigen Eindruck: Zwar ziehen sich am Himmel ein paar Wolken zusammen. Am Platz hat das Le Calvados einige Grossleinwände aufgestellt, fünfzig Meter in Richtung Aemtlerstrasse stehen weitere. Eine kurlige Gruppierung vollführt auf dem Platz ein Ritual in WM-Verkleidung. Ein Mann, der wie ein Hohepriester des Fussballs aussieht, erklärt, es sei für die WM – «dafür, immer nur dafür». Ein Team unterstützten sie nicht, sie hätten ihr eigenes.

Auch sonst gab es in den letzten Wochen am Idaplatz Kurliges im Zusammenhang mit Fussball zu beobachten: «WM-Zoff am Idaplatz» titelte der «Blick». Da der Cablecom-Kabelanschluss des Café-Kiosk Smoking schneller war als der digitale der Beizen, jubelte man dort früher als der Rest des Platzes. Le Calvados-Geschäftsführer Linus Geiges klagte: «Das raubt jedem Spiel die Spannung.» Ein Angebot von Geiges, auf Swisscom-TV umzustellen, lehnte Kioskbetreiber Reinhard Ackermann ab. Deshalb installierte Le Calvados extra eine neue Antenne, die nun für einen Vorsprung von 1,5 Sekunden sorgt. 2:1 Le Calvados.

Medial wähnte man sich in einem Wettrüsten. Die prosaischere Realität zeigt der Augenschein vor Ort. Der winzige Röhrenfernseher im Kiosk zieht keine Massen an, von einer Konkurrenz zu den Grossbildschirmen auf dem Platz kann keine Rede sein. Der Kioskbetreiber meint dazu nur, der «Blick» müsse eben auch etwas schreiben, er selbst habe nie ein Problem gehabt. Er gewinnt dem Ganzen gar Positives ab: «Das war gute Gratiswerbung.»

König Fussball auf dem Idaplatz – trotz unharmonischen Zwischentönen.



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Idaplatzfest am 16. und 17. August



Veröffentlicht am: 08.07.2014

Das inzwischen weit über die Stadtgrenzen bekannte Quartierfest wartet wiederum mit attraktivem Programm auf.

Samstag, 16. August
ab 14.00: Flohmarkt, Basteln, Schminken
Ab 18.00 Offene Bühne, Los Dos, Palkomuski und DJ Inderrock

Sonntag, 17. August
ab 10.00 - 14.00, Brunch mit Zéphyr Combo

www.idaplatzfest.ch

HelferInnen gesucht! Bitte melden an: spass@idaplatzfest.ch



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Vielen Dank!



Veröffentlicht am: 08.07.2014

Quartiernetz3 freut sich, die Tomac Computer Concept AG als neuen Sponsoren an Bord begrüssen zu dürfen.

Der Computerladen an der Sihlfeldstrasse ist seit vielen Jahren der führende Macintosh-Spezialist im Quartier. Einmal mehr dabei ist auch der Kulturmarkt, der dieser Tage nicht nur in gemütlicher Stimmung Fussballspiele zeigt, sondern auch am Mittag zum Essen offensteht. Last but not least unterstützt uns auch Balasso & Betulius. Der charmante Quartierladen an der Gertrudstrasse bietet sowohl eine breite Palette an Esswaren und Geschenken als auch einen Cateringservice.

www.tomac.ch
www.kulturmarkt.ch
www.balasso-und-betulius.ch



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Newsletter Frühling 2014



Veröffentlicht am: 25.04.2014

Wiedikon vier Jahre ohne Bad



Veröffentlicht am: 22.04.2014

Nächstes Jahr schliessen Freibad und Eishalle Heuried bis 2018. Die Anlage wird generalüberholt und umwelttechnisch auf den neusten Stand gebracht. Billig zu haben, ist das nicht.

Text: Steven Varco, Bild: Hannes Weber

Seit seiner Erst-Eröffnung vor genau einem halben Jahrhundert ist das Sportzentrum Heuried in die Jahre gekommen. Im Frühjahr 2015 wird es deshalb neu aufgebaut. Die Bauarbeiten sollen direkt nach Beendigung der Eissaison im Frühjahr 2015 beginnen. Nebst dem Freibad ist ein Neubau der Eisporthalle geplant, von dem auch die Jugend- und Eissportvereine profitieren.

Allerdings hat das seinen Preis: Die Wiediker müssen sich für die nächsten vier Jahre im Sommer eine andere Bademöglichkeit suchen. Die Gesamtkosten hören sich zudem mit insgesamt 81 Millionen Franken astronomisch an. Umso erstaunlicher war daher, dass neben dem Stadt- auch der bürgerlichere Gemeinderat den Objektkredit ohne Murren mit 107 gegen 12 Stimmen guthiess. Kritik gab es nicht einmal von Seiten der FDP und SVP. Die Mehrkosten werden vor allem mit der unerwartet starken Schadstoffbelastung des Baugrunds begründet. Doch auch um den Energieverbrauch auf die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft und Minergie-Standard zu senken, werden keine Kosten und Mühen gescheut. Die Anlage wird damit zu einer der sparsamsten in der ganzen Schweiz.

Das Freibad bietet in Zukunft durch eine bessere Ausnutzung des Grundstücks auch eine grössere Liegefläche. Zudem sind eine Verschiebung des bisherigen Planschbeckens und eine neue Wasserspiellandschaft vorgesehen. Die allseits beliebte und mit 132 Metern längste Rutschbahn der Region bleibt den Badegästen auch in Zukunft erhalten. Neu bleibt die Eishalle ganze elf Monate im Jahr geöffnet, das Ausseneisfeld wird stillgelegt. Die Abwärme der Kältemaschinen dient der Beheizung des neuen Sportzentrums und des Gemeinschaftszentrums Heuried. Auf dem Dach der Eishalle ist zudem eine Photovoltaikanlage mit Flachkollektoren geplant. Der so gewonnene Strom wird dann rund einen Viertel des Verbrauchs des Sportzentrums decken.

Die Eröffnung der Eissporthalle ist auf Ende September 2017 vorgesehen. Nach aktuellem Stand der Planung wird das Freibad erst im Frühling 2018 wieder zugänglich, wobei eine Eröffnung ein Jahr früher geprüft wird. Das letzte Wort hat die Stadtzürcher Bevölkerung: Im September stimmen wir über den Objektkredit ab.

 «Sportzentrum geschlossen» – ein Anblick, an den sich Wiediker ab nächstem Jahr gewöhnen müssen.

 



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Schlafende Hunde und Bewilligungen



Veröffentlicht am: 22.04.2014

Ein Massagesalon an der Bertastrasse sorgte kürzlich für Unruhe. Solche Kleinstbetriebe brauchen neu eine Baubewilligung – mit teilweise kontraproduktiven Auswirkungen.

Text: Fabian Baumann, Bild: Ivo Mijnssen

Als das Amtsblatt im Februar das Baugesuch des Massagesalons Thai Lin an der Bertastrasse 31 publizierte, war die Aufregung zunächst gross. Prostitution im Wohngebiet? Schnell zeigte sich aber: Den Salon gibt es seit drei Jahren, negativ aufgefallen ist er bisher nicht. Hintergrund des Baugesuchs ist die Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Zürich. Sie legt fest, ob und welche Art der gewerblichen Nutzung in einer Liegenschaft erlaubt ist. Der Artikel 24c Absatz 3 der BZO verbietet das Führen von Bordellen in Quartieren, wo der Wohnanteil über 50 Prozent beträgt. Verschärfend wirkt seit Anfang 2014 die neue Prostitutionsgewerbeverordnung (PGVO). Diese schreibt vor, dass jeder Salon neben einer Bau- auch eine Betriebsbewilligung braucht.

Kleinstbordelle mit ein bis zwei Arbeitsplätzen, wo Frauen selbständig anschaffen, sind von der Betriebsbewilligung ausgenommen. Sie benötigen lediglich eine Baubewilligung. Eine solche wird oft nachträglich eingereicht, wie QN3 bereits am Beispiel Weststrasse aufgezeigt hat. Die Liegenschaft an der Bertastrasse 31 hat einen festgelegten Wohnanteil von 80 Prozent. Demnach wäre der im Haus betriebene Massagesalon nicht erlaubt. Im Massagestudio Thai Lin arbeiten laut Auskunft der Webseite aber nur zwei Frauen – ein bewilligtes Baugesuch reicht, um den Betrieb legal weiterzuführen. Auf Anfrage von QN3 wollte die zuständige Kreisarchitektin Denise Felder keine Auskunft zum Stand des Baugesuchs geben. Solche Fragen würden nur während der Planauflage beantwortet. Diese lief Ende Februar ab.

Ein wichtiges Ziel der PGVO ist der Schutz der Prostituierten vor Ausbeutung und Gewalt, insbesondere Menschenhandel. Aus dieser Warte sind Kleinstbetriebe, in denen Frauen mehr oder weniger selbstständig arbeiten, zu begrüssen. Die Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration ist denn auch dagegen, Bordelle aus Wohngebieten zu verdrängen, da die Zonen ausserhalb abgelegene «und damit gefährliche Orte» darstellten. Gerade rund um die Langstrasse ist dieser Prozess aber als Folge der PGVO in vollem Gang. Alleine im vergangenen Jahr verschwand ein Drittel der Kleinstsalons, die Zahl grosser Etablissements wächst. Anlässlich einer Medienkonferenz des Stadtrats zur PGVO Anfang April wurde Kritik laut. «Die bisherige Prostitutionspolitik des Stadtrats ist konzeptlos und schizophren», meinte die Alternative Liste. Die PGVO habe genau das bewirkt, was sie nicht wollte: selbständig tätige Prostituierte in die Illegalität zu drängen.

Kleine Prostitutionsbetriebe stören in der Regel nicht. 



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Verkehr in der zwölftgrössten Schweizer Stadt



Veröffentlicht am: 22.04.2014

Die Verkehrsprobleme bleiben in Wiedikon ein heisses Eisen. Doch immerhin die Diskussionen darüber werden im Quartier langsam sachlicher.

Text: Pete Mijnssen, Bild: Ivo Mijnssen

Anfang April lud der Gewerbeverein Kreis3 zu einer Mittagsveranstaltung zum Thema Verkehr und Baustellen ein. Wer eine weitere «Kropfleerete» erwartet hatte, wurde angenehm überrascht. Präsident Markus Rupper achtete streng darauf, dass die Diskussion nicht in ideologische Grabenkämpfe ausartete. Eingangs fügte er einige Fakten zu Wiedikon hinzu, die vielleicht nicht überall bekannt sind: Wussten Sie, dass das Quartier mit seinen 50'000 Einwohnern die zwölftgrösste Stadt der Schweiz ist? Im Anschluss diskutierten ein Vertreter von Avenir Suisse, Markus Traber vom Amt für Verkehr des Kantons Zürich sowie Andy Fellmann vom Tiefbauamt der Stadt Zürich über die Verkehrsprobleme dieses urbanen Milieus.

Das Gewerbepublikum nahm heisse Eisen wie «Mobility Pricing», also der kostenpflichtige Zugang zur Stadt für motorisierte Fahrzeuge, erstaunlich gelassen auf. Amtschef Markus Traber erklärte, der Kanton sehe darin eine reelle Chance, die wachsenden Strassen-Unterhaltskosten in den Griff zu bekommen. Angesichts der explodierenden Verantwortlichkeiten des Bundes im Strassenbereich muss der Kanton andere Finanzquellen suchen. Höhere Gebühren für den teuren Strassenunterhalt sind aber vor allem in den Städten nicht mehrheitsfähig. Darum heisst es beim (bürgerlichen) Kanton: mit Mobility Pricing Lücken schliessen und Nachfrage steuern. Traber versicherte den Gewerbetreibenden, dass ihre Bedürfnisse prioritär einzustufen seien, im Gegensatz zum wachsenden Freizeitverkehr. 

Andy Fellmann von der Stadt Zürich erinnerte daran, dass die Stimmbürger 2011 einer verbilligten Parkkarte für Gewerbetreibende zugestimmt haben und es auf Stadtgebiet 1300 Parkplätze für Güterumschlag gibt. Mit der seit 2008 existierenden Zufahrtsdosierung und der Westumfahrung sei der Verkehr verflüssigt worden, was auch dem Gewerbe zugute komme. Deshalb nehme der motorisierte Individualverkehr seit 2009 leicht ab, der öV-Anteil wachse. Längerfristig könne die Stadt die vom Bund vorgegebenen Lärmschutzbestimmungen bis 2018 aber nur über Entschleunigung erreichen.

Bis die Wiediker Verkehrsprobleme gelöst sind, dauert es noch ein bisschen, aber immerhin redet man miteinander.



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Kirschblütenallee Bertastrasse



Veröffentlicht am: 22.04.2014

Text & Bild: Pete Mijnssen

Vor vielen Jahren wurden entlang der Bertastrasse Kirschbäume gepflanzt. Dieses Jahr blühten sie besonders früh. Bereits Ende März war der Abschnitt zwischen Ämtler- und Badenerstrasse in ein Blütenmeer aus rosa und weiss getaucht. Was der frühe und meist trockene Frühling so perfekt präsentierte, löste unter Passantinnen und den Besuchern der umliegenden Bars an schönen Tagen Begeisterung und wahre Handyfotowellen aus. Wer will da noch nach Japan reisen, wenn es in der Nachbarschaft solch aufregende Stadtbäume zu sehen gibt? Es sind übrigens rote und weisse Vogel- und Zierkirschen, wie der Strassenbaumliste von Grün Zürich entnommen werden kann. Besonders hübsch waren diese Farbspiele an der Kreuzung Berta- und Zentralstrasse. Waren, denn die Pracht ist schon wieder vorbei – bis zum nächsten Jahr!

Apropos Kreuzung Berta-/Zentralstrasse: haben Sie den TV-Spot «Vorsicht beim Vortritt» gesehen und ist Ihnen etwas bekannt vorgekommen? Ja, Sie haben recht, auch das ist die besagte Kreuzung, einfach ohne blühende Kirschbäume – dafür mit Raumschiffen: http://vorsicht-vortritt.ch/de/kampagne/

So kitschig zeigt sich Wiedikon nur im Frühling.



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Zuvorderst beim Sächsilüüte



Veröffentlicht am: 25.04.2014

Die Zunft zu Wiedikon ist eine der ältesten Institutionen im Quartier. QN3 schaute kurz vor dem Sächsilüüte hinter ihre Kulissen.

Text: Ivo Mijnssen, Foto: ZVG

Der Zunftkalender bewegt sich mit jedem Tag dem Höhepunkt des Jahres zu – dem Sächsilüüte. Auch in der Quartierzunft zu Wiedikon laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Den Reden wird der letzte Schliff verpasst, das Zunftkostüm wird aus dem Schrank geholt, die Reiter üben für den Umritt um den «Böög», und der «Falken»-Saal wird zur Zunftstube hergerichtet.

Der Sächsilüüte-Montag selbst beginnt früh für die Zünfter: Ab acht Uhr Aufsetzen der Perücken, um 9.15 Uhr Versammlung im Zunftsaal des Restaurant Falcone, ab halb zehn Empfang der Ehrengäste und anschliessend Begrüssung durch den Stubenmeister und Rede des Zunftmeisters. Nach dem Mittagessen werden die Reden der Ehrengäste erwartet. Dieses Jahr heissen die Wiediker unter anderem die St.Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter und Armeechef André Blattmann willkommen. «Von den Ehrengästen wird jeweils ein Geschenk oder eine Einladung erwartet», erklärt Hansruedi Frischknecht, seit 1996 Zunftmitglied und ehemaliger Kirchgemeindepräsident Wiedikons. Er freut sich bereits auf einen möglichen Besuch vielleicht in der Stiftsbibliothek in St. Gallen oder auf einem Armeeflugplatz.

Die Reden können durchaus politisch sein, sollten aber auch Humor enthalten. Beim Besuch bei anderen Zünften nach dem Sächsilüüte-Umzug ist das gegenseitige Hochnehmen ein wichtiger Teil des Rituals. «Nur verletzend sollte man nicht werden», stellt Frischknecht klar – wobei Witze über Bauchumfang oder übermässigen Alkoholkonsum durchaus erlaubt sind. Während des Umzugs treten die Wiediker vor allem mit ihrer 27 Pferde umfassenden Reiterei in Erscheinung – einer der grössten in der Stadt. Die Wiediker übernähmen jeweils abwechselnd mit den Zünften zum Kämbel und zum Weggen die Spitze des Umzugs, erzählt Frischknecht. Nach dem Umritt um den «Böög» und dem Nachtessen begibt sich der «Auszug» wiederum in die Stadt. Mit Musik und den mit dem jeweiligen Familienwappen geschmückten Laternen werden jeweils drei Zünfte besucht.

Die Zunft zu Wiedikon gibt es bereits seit 1897; sie wurde im Zuge der Eingemeindung Wiedikons in die Stadt gegründet. Im Gegensatz zu den traditionelleren, historischen Zünften sind die Quartierzünfte nicht an Berufe gebunden – entsprechend divers ist auch der Hintergrund der Mitglieder. Prestigemässig kommt sie denn auch nicht ganz an die mittelalterlichen Zünfte heran, gesteht Frischknecht: «Wir wollen aber nicht versnobbt daherkommen.» 

Dennoch ist die Zunft exklusiv, nimmt etwa keine Frauen als Mitglieder auf und begrenzt die Anzahl Zünfter auf maximal 130. Auch stellt sich die Frage, wie zeitgemäss die selbst definierte Aufgabe, «den ‚Dorfgeist’, die unverwechselbaren Gesichtszüge und Eigenheiten ihrer engsten Heimat in die Gegenwart und Zukunft hinüber zu retten», in einem sich schnell wandelnden Stadtteil noch ist. Und doch: Nachwuchsprobleme haben die Zünfter keine – und faszinierend sind die Zunfttradition und das Sächsilüüte allemal.

Die Spitze der Wiediker Reitergruppe beim Umritt um den Böögg auf dem Sechseläutenplatz.



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Newsletter Winter 2014



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Wo in Wiedikon der Schuh drückt



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Beim Thema Verkehr sind Wiediker Politiker von links bis rechts gespalten. Eine permanente Videoüberwachung von Schulhäusern lehnen aber alle ab.


Text: Fabian Baumann & Ivo Mijnssen, Bild: Ivo Mijnssen


Im Vorfeld der Wahlen hat das Quartiernetz 3 drei Politiker aus Wiedikon gefragt, wo der Schuh drückt. Der Verkehr war dabei ein wichtiges Thema. Roland Scheck, Anwohner der Birmensdorferstrasse und Stadtratskandidat der SVP, begrüsste zwar anfangs die Verkehrsreduktion aufgrund der Westumfahrung. Die flankierenden Massnahmen – Temporeduktion und Spurabbau – lehnt Scheck aber ab. Künstlicher Stau und Lärm seien die Folge. Niyazi Erdem, Wirt des «Palu Take Away» und SP-Gemeinderatskandidat, beurteilt das anders. Generell sei etwas weniger Platz für Autos begrüssenswert. Und es sei Zeit, dass die Haldenstrasse während der Schulzeiten vom Verkehr befreit werde (siehe auch «Haldenstrasse im Wahlkampf»). Auch Walter Angst, Stadtratskandidat der Alternativen Liste, sähe eine Sperrung der Haldenstrasse für den Durchgangsverkehr gerne. Handlungsbedarf ortet Angst beim Veloverkehr, etwa rund um den Manesseplatz oder bei der Querung der Seebahnstrasse.



Während beim Verkehr Uneinigkeit besteht, lehnen alle drei Politiker eine permanente Videoüberwachung an Schulhäusern (QN3 berichtete) ab. Vandalismus und Konflikten sei mit pädagogischen Massnahmen besser zu begegnen, so der Grundtenor. Niyazi Erdem ist der Ansicht, dass Jugendliche zu oft «herumhängen». Doch Kameras böten keine Lösung. Einen Ausbau der Jugendarbeit würde Erdem begrüssen. Walter Angst schlägt in dieselbe Kerbe: «Statt in technische Überwachungsgeräte zu investieren, sollte man auf die Sparmassnahmen in den Horten verzichten.» Angst und Erdem befürworten auch eine abendliche Beleuchtung der Freestyle-Anlage auf der Allmend. Nein, sagt hier Roland Scheck. Der Stadtrat habe versprochen, dass dies nicht geschehe.
Nach dem drängendsten Problem in Wiedikon gefragt, nennt Scheck die Verkehrssituation. Angst hingegen ortet dieses bei den «explodierenden Mieten» und dem «Wegfall von Freiräumen und Nischen für nicht renditeträchtige Nutzungen». Niyazi Erdem sagt, Wiedikon habe vergleichsweise kleine Probleme. Er wünscht sich im Quartier primär mehr Einsatz für die Jugendlichen.

So richtig heiss ist der Wahlkampf in Wiedikon bisher noch nicht – im Bild eine Standaktion der FDP am Goldbrunnenplatz.



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Zwischen Porno und Bioladen



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Die Umgebung rund um das Lochergut wandelt sich. Ein ehemaliger Pornoshop mutiert zu einem Lokal der gehobenen Preisklasse, am Idaplatz wird im April vermutlich ein neuer Bioladen eröffnet.

Text & Bild: Pete Mijnssen

Gross prangt beim Lochergut ein Schild: «Gewerbefläche zu vermieten». Wer auf die Seite der Verwalterin Immoriesbach geht, findet für die angebotenen 210 m2 im ersten Stock Büroräumlichkeiten zu Fr. 6400.-, das sind 365 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Ein Preis, den ein Kenner als «stolz» bezeichnet. Als Vergleich: Im ehemaligen Tamedia-Gebäude lassen sich schön eingerichtete Büros für 340.– nur harzig vermieten – an zentraler Lage. Das Ladenlokal am Lochergut im Erdgeschoss kostet im Monat sogar Fr. 15'500.-, also Fr 880.- pro Quadratmeter. Bei der Verwaltung gibt man sich gegenüber QN3 zugeknöpft. Man sei mit «verschiedenen Interessenten» in Kontakt. Sicher ist nur, dass es kein weiteres Gastrolokal geben soll. Aber wer kann einen solchen Preis bezahlen, ausser einer internationalen Modekette, oder – bis vor Kurzem – ein Pornoschuppen, der im ersten Stock ein Bordell betrieb?

Der Chornlade plant ein Kind

Ganz anders sieht es am Idaplatz aus. Wo bis Ende Jahr die Apotheke Kälin war (QN3 berichtete), will der Chornlade ab April einen Quartier-Bioladen eröffnen. Anfang Januar hat eine ausserordentliche Generalversammlung der Genossenschaft beschlossen, den Vorschlag umzusetzen. Einziger Haken: Bis Ende Februar benötigt die Genossenschaft noch rund Hunderttausend Franken, wie Geschäftsleiter Oliver Lüthi gegenüber QN3 festhält. Mit Standaktionen wird der Laden ab Februar auch QuartierbewohnerInnen über seine Pläne informieren und Anteilscheine ausgeben. Warum wieder ein Bioladen, nachdem Mr. Natural in unmittelbarer Nähe vor knapp drei Jahren die Segel streichen musste? Lüthi ist zuversichtlich, dass es «einen Trend zurück zu kleinen Läden» gibt. Das Ambiente von ansprechenden «Tante Emma Läden» komme an und passe zur Entwicklung im Quartier, nicht zuletzt durch die Aufwertung der Weststrasse. Zudem sei die Miete zahlbar: «Die Familie Kälin will uns eine Chance geben.» Wichtig sind dem Betreiber auch faire Löhne bis zu den Aushilfen. Mit dem Quartierladen Balasso & Betulius sucht man den Kontakt und wird sicher auf deren Käseangebot hinweisen. www.chornlade.ch

Links: Leerer Laden am Lochergut: wer zieht hier wohl ein? 

Rechts: Bald entsteht hier am Idaplatz ein neuer Bioladen.



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Kinolandschaft Wiedikon



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Trotz schwieriger Marktlage expandieren die Zürcher Kinos auf 2014 munter. Gerade in Wiedikon sorgen das Arena und das Houdini für deutlich mehr Kinosessel.

Text: Steven Varco & Ivo Mijnssen

Wo steht in Zukunft das grösste Kino der Schweiz? Nach den Plänen des Arena im Shilcity-Areal: In Wiedikon. Momentan ist das Baugesuch gemäss dem Betreiber zwar nach wie vor hängig. Sobald dieses jedoch bewilligt sei, würden in den Räumlichkeiten des ehemaligen Clubs «Platin» acht zusätzliche Kinosäle erbaut. In den gesamthaft 18 Räumen wollen die Betreiber Filme länger laufen lassen und öfter in der Original-Sprachfassung zeigen. Ironischerweise hatte unter anderem genau dieses Kino die Filme in der deutschen Synchronfassung in Zürich überhaupt erst breit eingeführt.

Anders präsentiert sich die Kino-Situation an der Kalkbreite: Nachdem die Arthouse-Kette das altehrwürdige Uto übernommen, renoviert und wiedereröffnet hat, kriegt sie auf der gegenüberliegenden Strassenseite Konkurrenz. Die Neugass Kino AG, die im Zürcher Kreis 5 auch das Riffraff betreibt, eröffnet im Neubau der Genossenschaft Kalkbreite nach den Sommerferien das Houdini mit fünf Sälen, 212 Plätzen und einer Bar. Die Betreiber wollen, ähnlich wie im Arena, ein breiteres Programm zeigen. Sabine Wolf von der Genossenschaft setzt auf die Einbindung im Quartier: «Für Kinos wird die Lage und das besondere Ambiente vor Ort immer wichtiger; man sagt, ‘ich gehe ins Houdini’ und nicht mehr, ‘ich gehe in den Film xy’.» Im Namen steckt auch ein Stück Nostalgie: Das Houdini war in den Achtzigern kurzzeitig ein Kulturtreffpunkt im Kino Walche.

Verdrängungswettbewerb

Während Uto und Houdini tendenziell wohl ein ähnliches Zielpublikum ansprechen, ist die Konkurrenz zwischen Arena und Houdini geographisch und hinsichtlich des Zielpublikums wohl minim: Arena und Einkaufszentrum Shilcity sind bei Familien und Teenagern hoch im Kurs. Ins Ausgehviertel zwischen Kalkbreite und Langstrasse begibt sich ein anderes, urbaneres Publikum. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass in Zürich ein Verdrängungswettbewerb unter Kinos im Gange ist. Gemäss Tages-Anzeiger mussten die Lichtspielhäuser 2013 einen Rückgang der Zuschauerzahlen um gut zehn Prozent hinnehmen. Ob sich all die Investitionen in die Kinolandschaft lohnen, wird sich noch zeigen müssen. 

Heute noch eine Baustelle, morgen die Zürcher Kreuzung mit der höchsten Kinodichte: Das Uto und das zukünftige Houdini an der Kalkbreite.



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Haldenstrasse im Wahlkampf



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Die IG Freie Durchfahrt kämpft mit allen Mitteln gegen eine Sperrung der Haldenstrasse und bezichtigt die SP der Lüge im Wahlkampf.

Text: Hannes Weber

Der Stadtrat hat entschieden, die Haldenstrasse für den Durchgangsverkehr zu sperren. Über diesen politischen Erfolg freut sich die SP Zürich 3 und betreibt damit Wahlwerbung. Als Gegner dieser Sperrung bezichtigt die IG Freie Durchfahrt die SP jetzt der Lüge. Hintergrund: Die IG Freie Durchfahrt hat gegen den Entscheid des Stadtrates Rekurs eingelegt, der Beschluss ist somit nicht rechtskräftig. Die Interessensgemeinschaft fordert, dass die SP ihren Wahlslogan zurücknimmt. Die SP blickt den Urteilen über die Rekurse gelassen entgegen. Sie glaubt, dass die Haldenstrasse bald definitiv gesperrt wird und integriert die IG Freie Durchfahrt gleich in ihre Wahlwerbung: «Wer weniger verstopfte Strassen im Quartier möchte, wählt die SP. Wer mehr Durchgangsverkehr will, wählt die bürgerlichen Unterstützer der IG Freie Durchfahrt», schreibt sie in ihrer Medienmitteilung. 

So ruhig war es an der Haldenstrasse in den letzten Jahren selten.



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Veranstaltungen selbst eintragen



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Auf unserer Website bieten wir Organisationen aus dem Quartier neu die Möglichkeit, ihre Veranstaltungshinweise kostenlos selber zu erfassen und hochzuladen. Einfach auf www.qn3.ch gehen und unter «Agenda» auf den Link «hier übermitteln» klicken. Danach können Sie Ihre Informationen eintragen. 

Besuchen Sie uns auch auf unserer Facebook-Seite

Wir freuen uns über zusätzliche Freunde!



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Kunst im Kulturmarkt



Veröffentlicht am: 31.01.2014

In subtiler Farbensprache präsentiert der aus Kuba stammende Künstler Geordanis Aguilera Horta im Kulturmarkt eine Auswahl seiner jüngsten Werke. Seine Bilder zeigen ungewohnte Ansichten der Stadt Zürich, in denen Häuserlandschaften und Umgebung eine farbliche Symbiose eingehen. Mit ausdrucksstarker Malerei bringt der Künstler dem Betrachter auch das Wesen der Natur und ihrer Formenwelten näher.

Täglich von 9 bis 17 Uhr (Foyer Kulturmarkt)

Die Ausstellung dauert bis zum 5. März

Kulturmarkt
Aemtlerstrasse 23
CH-8003 Zürich
www.kulturmarkt.ch



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GZ Heuried sucht Räume



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Das Gemeinschaftszentrum (GZ) Heuried ist eine soziokulturelle Einrichtung für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Auftrag der Stadt investiert es in Kultur und Bildung und schafft Freiräume für Austausch und Begegnung. Mit Informationsangeboten wie z. B. «Anlaufstelle Kinderbetreuung» oder dem Projekt «Eltern-Kind-Förderung» sucht das GZ im Raum Manesse einen Standort. Dazu braucht das GZ geeignete Räume.

Ideal ist:
- Minimum 200 m2, aufgeteilt in einen grossen Raum und 2 Büros, Erdgeschoss
- gut erreichbar und leicht zugänglich, z. B. für Kinderwagen
- Toiletten
- gut schallisoliert

Falls Sie solche Räume zu vermieten oder einen Tipp für eine Raumvermietung haben, wenden Sie sich bitte an:

Rita Borner, Betriebsleiterin GZ Heuried, 043 268 60 83 (direkt) / 043 268 60 80



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Newsletter Herbst 2013



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Blei im Schrebergarten



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Eine Stichprobenmessung in den Schrebergärten führte zur Schliessung von mehreren Parzellen.
Diese werden nun saniert. Allerdings dürften sie nicht die einzigen Böden sein, die mit Schadstoffen belastet sind.
 
Text & Foto: Ivo Mijnssen
 
Spaziergängern ist es aufgefallen: Fünf Schrebergärten zwischen Friedhof Sihlfeld und Gutstrasse sind mit schwarzer Folie abgedeckt, die Häuschen wurden teilweise abgerissen. Eine nach einem Brand vorgenommene Bodenprobe hatte hohe Schadstoffbelastungen ergeben, unter anderem Blei. Hans Grob von Grün Stadt Zürich erklärt. «Die Belastung ist so hoch, dass die Stadt verpflichtet war, Massnahmen einzuleiten.» So dürften sich auf den Parzellen keine Kinder mehr aufhalten, was zur Abdeckung führte. Auf weiteren fünfzehn Parzellen dürfen keine Wurzelgemüse mehr angepflanzt werden.
 
Für viele Gärtner kam der Fund als Schock. Stefan Wigger, Präsident des Pächters Familiengartenverein Aussersihl, bestätigt: «Als sie von den Schliessungen hörten, haben alle zuerst die Hände verworfen.» Die Lage habe sich beruhigt, als den Betroffenen Ersatz geboten wurde. Auch die Schuldfrage wurde schnell gestellt. Ein Gärtner behauptet gegenüber QN3: «Der Klärschlamm, den uns die Stadt früher zum Düngen gab, verseuchte den Boden.» Hans Grob räumt ein, dass Klärschlamm ein Faktor für die Verschmutzung sein könnte. Klärschlamm werde aber bereits seit den Siebzigerjahren nicht mehr an Gärtner abgegeben. Zudem enthielt er neben Spuren von Schadstoffen primär Phosphor, von dem die meisten Gartenböden ohnehin zu viel hätten. «Wer oder was für die Belastung der Böden im Areal verantwortlich ist, lässt sich nicht mehr feststellen.»
 
Stefan Wigger fügt hinzu, dass sie auch heute immer wieder bei Grabungen auf Abfall und sogar Automotoren stiessen. «Vor dreissig oder vierzig Jahren hat man das eben einfach vergraben.» Da die Belastung zufällig entdeckt wurde, ist auch nicht klar, wie viele weitere Schrebergärten auf anderen Arealen schadstoffbelastet sind. Auf dem betroffenen Areal Friedhof Ost ist das weitere Vorgehen hingegen klar: Die Gärten werden in nächster Zukunft saniert und mit frischer Erde ausgelegt, Stadt und Familiengartenverein arbeiten zusammen. Zumindest diese Erde wird schadstofffrei sein.

Schwarze Folie wo einst Gemüsebeete waren.



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Komfortroute gegen Parkplätze



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Die Bertastrasse wird saniert und velofreundlicher. Die Verbesserungen genügen den Vorgaben des Masterplans Velo aber nicht. Die Velolobby hat Einspruch erhoben.

Text & Foto: Pete Mijnssen

Das Tiefbauamt hat Pläne zur Sanierung der Bertastrasse veröffentlicht: Zwischen Gut- und Goldbrunnenstrasse soll das Trottoir verbreitert und mit Bäumen ergänzt werden sollen. Die bestehende Wertstoffsammelstelle beim Ämtlerschulhaus wird durch eine Unterflursammelstelle ersetzt. Im Bereich Berta-, Rotachstrasse werden Parkfelder neu angeordnet und neue Veloabstellplätze realisiert. Zeitgleich erfolgt die Sanierung der Werkleitungen und die Erneuerung des Strassenbelags. Die Anzahl Parkplätze bleibt erhalten.

Damit sind zwei private Anwohner zusammen mit den Verkehrsverbänden Verkehrsclub VCS und Pro Velo nicht einverstanden. Sie haben Einsprache erhoben. Die Anordnung von beidseitigen Parkplätzen im Abschnitt Gutstrasse bis Rotachstrasse sehen sie im Widerspruch zum kürzlich vorgestellten Masterplan Velo. Darin ist die Bertastrasse eine Haupt-, und Komfortroute, die einen Querschnitt von mindestens fünf Metern vorsieht und nur einseitig angeordnete Parkplätze zuliesse. Der Grund: Längsparkierungen stellen erwiesenermassen ein hohes Sicherheitsrisiko für den Veloverkehr dar, wenn die notwendigen Sicherheitsabstände nicht eingehalten werden. Dies ist insbesondere für Hauptrouten, auf denen auch Velofahrende mit höherem Tempo verkehren, von zentraler Bedeutung. Im vorliegenden Projekt beträgt der freie Querschnitt zwischen den beidseitigen Längsparkfeldern im Abschnitt Goldbrunnenstrasse bis Rotachstrasse nur vier Meter. Dies wird als absolut ungenügend erachtet.

Einsprecherin Caterina Guglielmi meint dezidiert: «Bei dieser zentralen Route für den Veloverkehr dürfen keine Abstriche gemacht werden, insbesondere nicht mit dem einzigen Ziel, Parkplätze anzuordnen». Ähnliche Einsprachen gab es auch bei der Neugestaltung Zurlindenstrasse, welche aber nicht berücksichtigt wurden. Mit den Bauarbeiten wird jeweils nach Abschluss der Verfahren begonnen. Das wird bei der Bertrastrasse nicht vor 2015 der Fall sein.

Gegen die Beibehaltung der Längsparkierung auf beiden Seiten der Strasse wurde Einsprache erhoben.



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Angezogen duschen



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Die Theatergruppe SEM feiert im November die Premiere des neuen Stücks «Angezogen duschen». Acht Frauen gehen darin der Frage nach, wie sich Religion auf ihr Leben auswirkt.

Text: Fabian Baumann

Das Werk basiert auf Interviews der Autorin Brigitta Soraperra mit Frauen aus verschiedenen Konfessionen. Auf der Bühne setzen die Schauspielerinnen auf das Stilmittel der Improvisation. Die einzelnen Szenen unterscheiden sich zwar, doch die Frage nach der Rolle der Frauen in der jeweiligen Religion zieht sich als roter Faden durch die Inszenierung. «Dass diese Frage nicht immer politisch korrekt beantwortet werden kann, liegt in der Natur der Sache», schreibt SEM dazu.

Mit der Aufführung von eigenen Produktionen hat die Theatergruppe bereits mehr als zehn Jahre Erfahrung. Die Schauspielerinnen beschreiben sich als «Schweizerinnen mit und ohne Migrationshintergrund». Für das neue Stück bietet das Gebäude des Kulturmarkts einen treffenden Rahmen. Das Haus ist eine turmlose Kirche, die 1922 für die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Wiedikon errichtet wurde. So kommt die Religion für einige Theaterabende zurück an die Aemtlerstrasse 23.

Angezogen duschen
Premiere: Freitag, 8. November 2013, 20 Uhr im Kulturmarkt.
Weitere Vorstellungen am Sa 9. / Di 12. / Mi 13. / Do 14. November.
Tickets und weitere Infos: www.theatersem.ch

Foto: Johanna Muther



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Wiedikon hat die Wahl



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Gut zehn Prozent der Zürcher Gemeinderäte kommen aus Wiedikon. Im Vorfeld der Wahlen im nächsten Jahr blickt Quartiernetz3 auf die hiesige Parteilandschaft.

Text: Fabian Baumann

125 Mitglieder hat der Zürcher Gemeinderat, und im Februar wird er neu gewählt. Bei der Gemeinderatswahl kommt ─ wie bei den Nationalratswahlen ─ das Proporzverfahren zum Einsatz. Die Sitze verteilen sich den Bevölkerungszahlen entsprechend auf die neun Zürcher Wahlkreise. Auf Wiedikon entfallen 15 Sitze. Mit fünf GemeinderätInnen ist die SP aktuell stärkste Partei. Neben den bisherigen Rebekka Wyler, Hans-Urs von Matt, Mark Richli, Andreas Edelmann und Duri Beer stellen sich weitere SozialdemokratInnen zur Wahl.

Auf Platz zwei im Quartier folgt die SVP. Für die Volkspartei sitzen gegenwärtig drei Wiediker und Wiedikerinnen im Gemeinderat. Roger Liebi als Präsident der Stadtpartei und Roland Scheck als Kandidat für den Stadtrat sind auch einem breiteren Publikum bekannt, Marina Garzotto eher weniger. Wer im weiteren für eine Gemeinderatskandidatur nominiert wird, ist noch unklar.

Grüne und Grünliberale sind mit je zwei Personen aus dem Kreis 3 in der städtischen Legislative vertreten. Mit Martin Abele stellen die Grünen zudem den aktuellen Gemeinderatspräsidenten, zudem sitzt Markus Kunz für sie im Parlament. Die grünliberalen Gemeinderäte heissen Isabel Garcia und Adrian Gautschi.

AL, FDP und CVP verfügen im Wahlkreis 3 aktuell über je einen Gemeinderatssitz. Walter Angst vertritt bereits seit über zehn Jahren die Alternativen im Rat. Die FDP 3 steigt mit der bisherigen Gemeinderätin Cäcilia Hänni in den Wahlkampf. Markus Hungerbühler vertritt die CVP und setzt sich für «eine tolerante und massvolle Diskussionskultur» ein.

Im nächsten Jahr wird sich entscheiden, wer in den Gemeinderatssaal einziehen wird.

Foto: zVg



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Hotel Atlantis droht Lex-Koller-Verfahren



Veröffentlicht am: 24.10.2013

Dem Emir von Katar droht Ungemach: Weil seine Familie einen Teil des umgebauten Hotels Atlantis für sich nutzen will, hat der Bezirksrat Zürich ein Verfahren eingeleitet.

Text & Foto: Hannes Weber

Diesen Juni begannen die Bauarbeiten für das neue 5-Sterne-Hotel Atlantis. Nun wurde bekannt, dass die Familie des Emirs von Katar offenbar plant, einen Teil des Hotels persönlich zu nutzen. Da eine solche Nutzung gegen die Lex Koller verstösst, wurde jetzt der Bezirksrat Zürich aktiv und hat ein Verfahren eröffnet. Die Lex Koller regelt den Erwerb von Grundstücken durch Personen aus dem Ausland. Das Gesetz besagt, dass Ausländer grundsätzlich ein Hotel kaufen dürfen. Allerdings ist der Besitz einer Zweitwohnung – wie im obersten Stockwerk des Hotels geplant – untersagt.

Ein entsprechendes Nutzungsgesuch wurde bereits von der Neuen Hotel Atlantis AG eingereicht und befindet sich zurzeit in Prüfung. Es dürfte vor dem Hintergrund der Lex Koller, deren Verschärfung gegenwärtig der Nationalrat ins Auge fasst, einen schwierigen Stand haben. Das Hotel hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach dem Konkurs stand die Liegenschaft leer und diente zuletzt als Asyl- und Studentenunterkunft. QN3 hat wiederholt darüber berichtet.

Wenn die Baukräne gewichen sind, will der Emir von Katar im Atlantis einziehen.



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Newsletter Sommer 2013



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Pizza statt Film



Veröffentlicht am: 12.06.2013

In Wiedikon ist auch der letzte grosse Videoverleih verschwunden. Erstaunlich gut hält sich jedoch der kleine Filmriss – dank Nische, Know-How und Flexibilität.

Text und Fotos: Ivo Mijnssen

Das Schaufenster von City Video am Goldbrunnenplatz ist seit Januar leer. Packpapier ist zu sehen und ein improvisiertes Poster: «Coming soon: The Pizza Experts». In der Umgebung weiss niemand, wann der Pizzaladen einzieht, Nachbarn erzählen sogar, das Projekt sei beerdigt; zu hoch ist die Miete.

Im Januar erklärte Jürg Kammermann, Inhaber der City Video AG, gegenüber Newsnet, er schliesse unrentable Filialen aus wirtschaftlichen Überlegungen. Die jüngere Generation lädt sich heute die Filme vom Internet oder direkt vom digitalen Fernseher herunter, legal, illegal, egal. Diese Entwicklung hat in den USA Riesenkonzerne wie Blockbuster eingehen lassen. In Wiedikon sind es die Lokalmatadoren: nach Joe’s Videopalast nun auch City Video.

Erstaunlich gut hält sich hingegen der Videoverleih Filmriss an der Ecke Birmensdorfer-/Gutstrasse. Dessen 58-jährige Inhaberin Liliane Forster bestätigt zwar, die Boomzeit sei lange vorbei. Sie hat deshalb in den letzten fünf Jahren fast einen Drittel Umsatz verloren, Personal reduziert und die Öffnungszeiten verkürzt. Dennoch ist sie überzeugt: «Wir werden auch in zehn Jahren noch hier sein.» Filmriss verfügt über 16'000 Filme und etwa gleich viele Kunden, von denen jedoch nicht alle aktiv sind. In letzter Zeit stellt Forster fest, dass viele, die lange nicht mehr da waren, wieder zurückkehren.

Forster erklärt auch, Filmriss sei umsatzmässig nie so abhängig von Blockbustern gewesen wie die grossen Videoverleihe. Deshalb leide Filmriss nun auch weniger stark unter der digitalen Konkurrenz. «Unsere speziellen Filme sind auf dem Internet nicht ganz so einfach zu finden», meint sie. Auch böten die Angestellten, alles gegenwärtige oder ehemalige Filmstudentinnen, Hilfe bei der Suche und Auswahl eines Filmes. Jeden Monat hat Filmriss zudem ein passendes Spezialthema. Anfang Juni lautet dieses – passend zur Grossbaustelle vor der Tür - «Lärm».

Dennoch ist es nicht einfach, die Leute zum Gang in den Videoverleih zu motivieren, wenn Filme per Knopfdruck auf dem heimischen Bildschirm landen. Seit einem guten Jahr können sich Filmriss-Kunden deshalb alle Filme portofrei in die ganze Schweiz schicken lassen. Und auch für die Möglichkeit einer feindlichen Übernahme durch einen Pizza-Laden scheint man vorgesorgt zu haben: Auch eine Pizza kann man sich mit dem Film nach Hause bestellen.

www.filmriss.ch

 

Bis heute bleibt das ehemalige Schaufenster von City Video leer.



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Grünes Licht für den Umbau



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Am Fuss des Uetlibergs wird gebaut. Bereits im kommenden Jahr soll das Hotel Atlantis in neuem Glanz erstrahlen.

Text und Foto: Fabian Baumann

Ein Augenschein vor Ort Anfang Juni zeigt: Die Renovationsarbeiten am Hotel Atlantis haben begonnen. Das Hotel ist eingezäunt, für Unberechtigte ist «das Betreten der Baustelle verboten.» Nachdem die Baubewilligung Mitte Mai erteilt worden war, scheint man nun vorwärts machen zu wollen. Ursprünglich waren die Bauherren von der Neuen Hotel Atlantis AG davon ausgegangen, dass der Umbau keiner Bewilligung bedürfe. Das war ein Irrtum – und bis die Bewilligung vorlag, vergingen rund sechs satt vier Monate. Nun wird der in die Jahre gekommene Betonbau saniert und die Infrastruktur überholt. Dabei soll gemäss Bauherren das ursprüngliche Erscheinungsbild erhalten und «später hinzugefügte, wenig vorteilhafte Anbauten wieder zurückgebaut werden.» Schon 2014 soll eine gut betuchte Klientel das Hotel bevölkern (qn3 berichtete).

Die Studentinnen und Studenten, die das Atlantis temporär bewohnten, mussten auf Ende Mai ausziehen. Damit endete auch die Zwischennutzung des Hotels als Wohnraum. Für einen Teil der BewohnerInnen hat Werner Hofmann, Betreiber der Studentenzimmer, in Winterthur eine neue Bleibe gefunden. Andere ziehen in die Binz. Hofmanns Firma Tescon AG erhielt zusammen mit der Basler Stiftung Abendrot das Baurecht für das bis vor kurzem besetzte Areal in der Binz. Darauf sollen in den nächsten Jahren Studios für StudentInnen, Atelier-Räume sowie Zimmer für Angestellte des Uni-Spitals entstehen.

Weil der Kanton das Areal von «Altlasten» sanieren will, wurde den Besetzern das Ultimatum gestellt, bis Ende Mai die «Binz» zu verlassen. Das haben diese auch getan. Befürchtungen, dass es zu Ausschreitungen kommt, haben sich als unbegründet erwiesen. Einen Seitenhieb in Richtung Medien konnten sich die Binz-BewohnerInnen dennoch nicht verkneifen: «Die Show fällt aus. Wir sind gegangen.» Das alte Industriegelände an der Uetlibergstrasse wartet nun darauf, dass die Bagger auffahren. Laut der kantonalen Baudirektion dauert die Asbestsanierung rund einen Monat. Für Abbruch und Altlastensanierung sind weitere sechs Monate eingeplant. Im Frühjahr 2014 soll das Areal an Abendrot und die Tescon AG übergeben werden.

Abgesperrt und eingezäunt: Am Fuss des Uetlibergs entsteht ein Luxushotel.



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Freestyle-Park festlich eröffnet



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Ende Mai wurde der Bike-Park und der Freestyle-Park Allmend offiziell eröffnet. Trotz schlechtem Wetter war der Anklang bei der Bevölkerung gross.

Text: Hannes Weber, Bild: Nicolas Büchi

Das Warten hat ein Ende. Nach einer langen Planungs- und Bauphase steht der Freestyle-Park Allmend, eine der grössten und modernsten Anlagen Europas (qn3 berichtete). Die Anlagen auf beiden Seiten der Geleise können durchaus als Wegweiser für weitere Projekte angesehen werden.

Am Eröffnungsnachmittag waren alle zum Skaten, Biken und BMX-Fahren eingeladen. In ihrer Eröffnungsrede gratulierte Ruth Genner den Skaterinnen und Skatern zu ihrem Durchhaltewillen. «Zehn Jahre brauchte es, bis die Stadt den millionenteuren Park baute!» Nach einer kurzen Regenpause ging es für die Skaterinnen und Skater in ihren Mützen und farbigen Turnschuhen los. Sie zeigten auf einer Rampe ihr Können. So einen «Railslide» zu stehen, ist nicht einfach. Manche Fahrer fielen hin, standen aber sofort wieder auf und machten weiter. Höhepunkt des Nachmittags war eine Show von Iouri Podladtchikov und anderen Stars aus der Szene. Der Snowboard-Weltmeister ist oft hier anzutreffen und bezeichnet den Park als «seine zweite Wohnstube».

Trotz kurzem Regen herrschte eine lockere Stimmung. Für das leibliche Wohl sorgte ein Catering. Ein Sanitätsposten durfte nicht fehlen, auch wenn es an diesem Nachmittag keine grösseren Zwischenfälle gab. Anfänger erhielten Unterstützung durch Coaches und das Leihmaterial gratis. Fortgeschrittene konnten sich in verschiedenen Contests mit anderen messen. Auch Kinder waren auf ihren Trottinets unterwegs, was bei einigen Skatern Irritationen auslöste, da sie teilweise von ihren Brettern springen mussten, um auszuweichen. Einige befürchten, dass diese hart erkämpfte Anlage zum Spielplatz verkommen könnte. Obwohl an diesem Nachmittag alle aufeinander Rücksicht nahmen, bieten die verschiedenen Nutzungsinteressen auf engem Raum auch Konfliktpotenzial. Die nächste Zeit wird zeigen, wie man mit diesem Problem umgeht.

www.freestyleparkzuerich.ch

Die Eröffnung des neuen Freestyle-Parks war ein voller Erfolg.



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Wiediker ist oberster Zürcher



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Der oberste Stadtzürcher ist seit Mitte Mai der Wiediker Martin Abele. Am Rande seiner Begrüssungsfeier kam es zu Unstimmigkeiten mit dem Quartierverein Wiedikon.

Text: Pete Mijnssen, Bild: Fabian Stamm/NZZ

Der oberste Stadtzürcher ist seit Mitte Mai der Wiediker Martin Abele. Damit ist er während einem Jahr verantwortlich für die Sitzungsleitung des Zürcher Gemeinderates und einen geordneten Betrieb. Der gebürtige Bieler und frischgebackene Stadtzürcher politisiert für den Kreis 3 seit sieben Jahren. Er hat in dieser Zeit 13 Postulate und Interpellationen eingereicht, mit Schwergewicht Verkehr, Ökologie und Schwulenrechte.

Der 49-jährige Grüne übernimmt das Amt von Albert Leiser (FDP). Neben dem neuen Ratspräsidenten wählte der Gemeinderat Dorothea Frei (SP) zur ersten Vizepräsidentin und erstmals einen Grünliberalen, Matthias Wiesmann, zum zweiten Vizepräsident. Davon, dass mit Abele das «andere Zürich» für ein Jahr auf dem «Bock» sitzt, zeugte auch seine Vorstellungen, wie er die Stadt zu repräsentiert gedenkt: «Ich kleide mich gerne chic und will damit auch eine Gattung machen als Repräsentant der Stadt. Aber mit Krawatte werden Sie mich dennoch nie sehen», verriet er dem Tagblatt.

An der Wahlfeier auf der Rathausbrücke und in der Saalsporthalle erwies ihm traditionellerweise die ganze Politcrème die Ehre, wenn auch das Hauptthema des Tages die überraschende Ämterverteilung des Stadtrates war. Zu einem Hickhack kam es hingegen mit dem Quartierverein Wiedikon: Dieser verzichtete auf die üblichen Grussworte an Abele, weil er den Empfang statt im Quartier beim Rathaus durchgeführt hatte. Abeles Begründung dafür: «Ich bin für alle StadtzürcherInnen da.»

Dafür verriet die höchste Schweizerin, die grüne Nationalrätin Maya Graf, Abele in ihrer launigen Ansprache nützliche Tipps und Tricks für seine zukünftige Tätigkeit. Schliesslich hält sie ja gegenwärtig den gleichen «Job» im Nationalrat. Dabei machte sie sich auch lustig über den Kantönligeist. Ganz Citoyen, lobte Abele hingegen Zürichs «Offenheit und Toleranz». Deshalb sei er ganz besonders stolz auf dieses Amt.

Martin Abele nimmt auf der Rathausbrücke Gratulationen entgegen.



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Idaplatz-Kino am 22. Juni



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Am diesjährigen Openairkino Idaplatz dürften Lärmklagen kein Thema werden.

Die Organisatoren schalten «auf stumm» und zeigen in der 17. Ausführung den oskarpämierten Stummfilm «The Artist» (2011): Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem Stummfilmstar aus den Zwanzigern und einer unbekannten Tänzerin mit Humor und einer guten Prise Romantik. Die Bar und diverse Essens-Stände servieren ab 18 Uhr eine grosse Auswahl von Speisen, der Film beginnt ca. um 21.30 Uhr. Der Eintritt kostet fr. 10.–. Ausweichdatum bei schlechtem Wetter ist der 29. Juni.

Weitere Infos: www.idaplatz.org (auch über Durchführung)



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Neues Hortgebäude fürs Aemtler



Veröffentlicht am: 12.06.2013

Die baufälligen Hortpavillons auf der Schulanlage Aemtler sollen einem Neubau im Minergie-P-Eco-Standard weichen.

Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung vom 5. Juni beschlossen und dafür einen Projektierungskredit von 1,73 Millionen Franken bewilligt. Das Siegerprojekt soll aus einem Architekturwettbewerb hervorgehen. Stimmt auch der Gemeinderat zu, könnte das neue Hortgebäude 2018 bezugsbereit sein. Für den Neubau sind rund 250 Betreuungsplätze, eine Küche sowie Räume für die BetreuerInnen vorgesehen. Auch der heute im Aemtler A untergebrachte Kindergarten soll im neuen Gebäude Platz finden.



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Staatsanwalt ermittelt gegen Apotheke am Idaplatz



Veröffentlicht am: 13.06.2013

Die Apotheke Kälin am Idaplatz wurde polizeilich geschlossen. Die Vorwürfe lauten auf illegalen Medikamentenhandel.

Text und Foto: Ivo Mijnssen

Seit einem guten Monat ist die Apotheke Kälin am Idaplatz, seit 1984 ein fester Bestandteil des Quartiers, geschlossen. Über die Gründe zirkulierten bis heute teilweise wilde Gerüchte. So hiess es in der Nachbarschaft, die Apotheke habe im Keller einen schwunghaften Handel mit verschiedenen Rauschgiften betrieben. Alain Fischbacher, Staatsanwalt in Zürich Sihl, stellt nun gegenüber QN3 klar: «Einen schwunghaften Drogenhandel hat es nicht gegeben.» Allerdings bestätigt Fischbacher, die Apotheke sei polizeilich geschlossen worden. Die Staatsanwaltschaft habe ein Strafverfahren eingeleitet wegen Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. «Es handelt sich um den illegalen Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten.» Um welche Medikamente es ging, will Fischbacher mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht spezifizieren. Es handle es sich aber nicht um «klassische» Drogen wie Kokain oder Heroin.

Klar ist hingegen, dass die Apotheke Kälin als Abgabestelle für Methadon fungierte. An der Türe werden «Patienten» aufgefordert, ihr Methadon fortan in der Apotheke Lochergut zu beziehen. In welchem zusätzlichen Umfang Medikamente verkauft wurden, lässt sich gegenwärtig nicht feststellen. Die Apotheke dürfte aber geschlossen bleiben: Ein Anschlag am Eingang informiert Kundinnen und Kunden, dass ihre Rezepte «in den nächsten Wochen» ebenfalls in die Lochergut-Apotheke verlegt würden.



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Newsletter Herbst 2012



Veröffentlicht am: 05.10.2012

Politische Störmanöver am Idaplatz



Veröffentlicht am: 05.10.2012

Wirte, Anwohner und Behörden arbeiten zusammen an einer Entspannung der Lage am Idaplatz. Ein Vorstoss der SVP hat jetzt die Diskussion wieder angeheizt. 

Die Akteure rund um den Idaplatz unternahmen diesen Sommer viel, um die lärmgeplagten Anwohner und Anwohnerinnen zu entlasten: Eine bessere Kommunikation untereinander, eine stärkere Sip- und Polizeipräsenz und vor allem eine gemeinsame Plakataktion, an der auch der Quartierverein beteiligt war. In Plakaten und Flyern rufen die Wirte der drei Betriebe ihre Gäste zu mehr Rücksicht auf schlafende Anwohner auf. An einer der regelmässig stattfindenden, von der Stadt organisierten Aussprache wurde die Initiative von allen Seiten gelobt. Die Wirte stellen eine sensibilisierende Wirkung auf die Gäste fest. Die in der IG Idaplatz organisierten Anwohnenden stellen jedoch (noch) keine Verbesserung der Lärmsituation fest. Einige ihrer Vertreter fordern die Stadt in aller Deutlichkeit dazu auf, die Nachtruhe am Idaplatz mit noch mehr Polizei, Bussen und Verzeigungen endlich durchzusetzen. 

SVP schürt den Konflikt
Die Forderung nach einer härteren Gangart sekundieren zwei SVP-Gemeinderäte, die im August eine schriftliche Anfrage mit 14 Fragen zum Idaplatz an den Stadtrat richteten. Offensichtlich in Unkenntnis über die laufenden Bemühungen prangert die Anfrage die Gleichgültigkeit der Wirte und den Unwillen der Stadt an, für Ordnung zu sorgen: «Weshalb zeigt die Stadt im Fall Idaplatz kein Interesse, ihre eigene Polizeiverordnung durchzusetzen, obwohl allseits bekannt ist, dass sich die Bars am Idaplatz und ihre Gäste nicht um diese Nachtruhe-Vorschriften kümmern und ihnen in keiner Weise Folge leisten?» Einer der Autoren, SVP-Gemeinderat Roland Scheck, sitzt auch im Vorstand des Quartiervereins Wiedikon. Vom Quartierverein ist zu hören, die Anfrage sei wegen des wachsenden politischen Drucks aus der Bevölkerung auf die Gemeinderäte entstanden. Am Treffen anerkannten jedoch auch die aufgebrachten Anwohner die Anstrengungen der Wirte und sprachen sich für weitere Gespräche aus. Für das nächste Jahr ist vorgesehen, die Plakat- und Flyeraktion bereits im März zu starten, begleitet von verstärkten Kontrollen seitens der Sip Zürich. Mitte Sommer wird eine nächste Bilanz gezogen.

Text & Foto: Ivo Mijnssen


Die Herbstzeit beruhigt hoffentlich auch die erhitzten Gemüter am Idaplatz

Für Nachfragen zum Idaplatz steht Sabine Schenk von der Quartierkoordination 3, 4, 5 jederzeit zur Verfügung: sabine.schenk@zuerich.ch, 044 447 17 56.



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Liebe an der Weststrasse ist weiterhin käuflich



Veröffentlicht am: 05.10.2012

Die Weststrasse ist vom Durchgangsverkehr befreit. Mit dem Verschwinden der Autos kehrte Ruhe ein. Eine andere Art von Verkehr ist aber nach wie vor präsent. 

Die Weststrasse wurde «aufgewertet», die Bevölkerung hat sich entsprechend verändert (QN3 berichtete http://qn3.ch/eroeffnungsfest-mit-intermezzo.html). Darüber freut sich offenbar auch das Sex-Gewerbe. Zahlreiche Etablissements haben sich entlang der Weststrasse angesiedelt. Dabei ist das Geschäft mit der käuflichen Liebe laut Bau- und Zonenordnung (BZO) der Stadt Zürich im Quartier gar nicht vorgesehen. Artikel 24c Absatz 3 der BZO besagt, dass sexgewerbliche Salons und vergleichbare Einrichtungen nicht zulässig sind, wenn ein Wohnanteil von mindestens 50 Prozent vorgeschrieben ist. An der Weststrasse beträgt dieser zwischen 60 und 80 Prozent. 

Umbau ohne Bewilligung
Trotzdem wird die sexgewerbliche Nutzung von Liegenschaften toleriert. So wurde diesen Sommer ein nachträgliches Gesuch für die Umwandlung eines Ladenlokals in einen Massagesalon an der Weststrasse 150 eingereicht. Nachträglich deshalb, weil die Umnutzung und der Umbau bereits vorgängig und ohne Bewilligung vorgenommen wurden. Gesuchsteller ist Ingo Heidbrink, selbst ernannter Sex-König und Betreiber mehrerer einschlägiger Clubs. Das Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich hat nun über das Gesuch zu befinden. Auf Nachfrage von QN3 heisst es, die Prüfung laufe. Mit einem Entscheid sei nicht vor November oder Dezember zu rechnen. 

Zonenordnung gegen Gewohnheitsrecht
Soll die geltende Zonenordnung zur Anwendung kommen, müsste das Gesuch abgelehnt werden. Kreisarchitektin Denise Felder weist aber auf einen speziellen Punkt im Zürcher Baurecht hin, die Bestandesgarantie. Die gängige Praxis besagt: Besteht ein illegal erstellter Parkplatz oder auch, wie im vorliegenden Fall, eine nicht nutzungskonforme Liegenschaft bereits 30 Jahre, so muss sie die Stadt tolerieren. Dies geschieht jeweils unter der Voraussetzung, dass keine Einsprachen oder Beschwerden dagegen vorliegen. Ob die Klausel auf die Weststrasse 150 zutrifft, werden die nächsten Monate zeigen. Es ist aber gut möglich, dass das horizontale Gewerbe auch in Zukunft seinen Teil zum Bild der Weststrasse beiträgt.

Text & Foto: Fabian Baumann


Das horizontale Gewerbe wird wohl auch in Zukunft hier zuhause sein



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Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht



Veröffentlicht am: 05.10.2012

Alles spricht von der Velostadt Zürich. Dabei wird es im Kreis 3 für Velofahrende eher komplizierter. Abhilfe soll der Masterplan Velo schaffen, der Ende Oktober vorgestellt wird.

Wer die Bertastrasse mit dem Velo auf der Höhe Ämtlerstrasse passiert, hat sich wohl schon über die neue Verkehrsregelung gewundert. Waren die beiden Phasen an der Kreuzung bis anhin relativ kurz, dauern sie nun oft länger. Grund dafür, in der seit Schulbeginn neu programmierten Anlage, ist eine separate Fussgängerphase, welche die Rotphasen für den Fahrzeugverkehr erhöht. Korrekt bezeichnet, handelt es sich dabei um ein sogenanntes «Rundumgrün», wie René Husi von der Dienstabteilung Verkehr,  zuständig für die Schulwegsicherung an Verkehrsregelungsanlagen, gegenüber QN3 erklärt. «Auslöser der neuen Steuerung waren Konflikte von Schulkindern auf dem Fussgängerstreifen mit gleichzeitig abbiegenden Fahrzeugen». Neu können so Schulkinder bei grün die Ämtler- und Bertastrasse getrennt vom Fahrzeugverkehr passieren. Für das Auslösen der separaten Fussgängerphase müssen sie an der Ampel einen Auslöseknopf drücke. In der Folge erhöht sich die Wartezeit für den Fahrzeugverkehr, also auch für die Velos. Dafür erlaubt es auch anderen Fussgängern die beiden Strassen sicher zu queren, um so zum Beispiel einen Busanschluss zu erreichen. Mit der neuen Steuerung, die erstmalig in der Stadt Zürich zur Anwendung gelangt, wolle man Fussgänger und im speziellen Schulkinder, also die schwächsten Verkehrsteilnehmer schützen, sagt Husi.

Kafka lässt grüssen
An der Kreuzung Badener-Seebahnstrasse in Richtung Kalkbreite werden die Fussgänger nicht speziell geschützt, und trotzdem läuft man auf dem Velo vollends auf. Die hiesige Lichtsignalsteuerung ist ein kafkaeskes Konstrukt. Wer sich gewöhnt ist, bei Fussgängergrün parallel zufahren zu können, muss hier warten, bis die Phase dort wieder auf rot steht. Erst dann dürfen Velos mit den beiden Autospuren mitfahren, notabene ohne Vorgrün auf den kleinen vorgezogenen Stoppsäcken (QN3 berichtete). Wernher Brucks, Chef der Verkehrsunfallauswertung, kann sich vorstellen, dass mit dem Masterplan Velo, der Ende Oktober vorgestellt wird, auch solche Anlagen velofreundlicher gestaltet werden. Bis zur Umsetzung dauert es noch. Bis dahin bleibt Einfaches kompliziert. 

Text & Foto: Pete Mijnssen


Für die Velofahrenden ist die neue Ampelsteuerung an der Kreuzung Berta- Aemtlerstrasse komplizierter geworden.



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Umbaugesuch kontra Gebrauchsleihe



Veröffentlicht am: 05.10.2012

Die Neue Hotel Atlantis AG um den neuen katarischen Investor will mit dem Luxushotel-Umbau vorwärts machen. Die Studenten müssten dann Ende Jahr zügeln.

Der Buchser Unternehmer Werner Hofmann mietet das Hotel Atlantis von der Neuen Hotel Atlantis AG. Diese wurde vor Kurzem an einen Investor aus Katar verkauft. Da es sich beim neuen Käufer auch um eine ausländische Firma handelt, gilt der Gerichtsentscheid, nach dem zwar ein Hotel betrieben werden kann, aber keine Wohnungen vermietet werden dürfen.Die neue Atlantis AG plant ihrerseits, in unmittelbarer Zukunft ein Baugesuch für die Renovation einzureichen. Es handelt sich dabei um eine Sanierung der Infrastruktur und Verbesserungen der Energieeffizienz. Die Bauherrschaft hofft auf eine rasche Bewilligung und eine Wiedereröffnung des Luxushotels im Jahr 2014. Sie will mit den Vorbereitungsarbeiten bereits Anfang 2013 beginnen.

Deal mit «Scheich» von Katar
Werner Hofmann muss den Studenten nun per Ende Jahr kündigen. Ganz gibt er die Hoffnung auf eine Verlängerung aber nicht auf. Er will mit einer «Entkommerzialisierungsstrategie» eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Damit könnten die Studenten im Atlantis bleiben, bis der vorgesehene Ersatzbau in der Binz in Angriff genommen wird (qn3 berichtete). Er hat ein entsprechendes Gesuch für eine «Gebrauchsleihe» beim Bezirksrat eingereicht: Der Betrieb würde damit nicht mehr als kommerziell gelten, weil von den Bewohnern einzig die Nebenkosten gedeckt werden müssten. Statt wie bisher 400 Franken im Monat würde das Zimmer dann nur noch 200 bis 300 Franken kosten. Diesen Deal hat Hofmann laut eigenen Angaben mit dem «Scheich» aus Katar getroffen. Er bringt ihm den Vorteil, selber nur noch für die Nebenkosten aufkommen zu müssen. Momentan ist das Atlantis für ihn defizitär, da er der Neuen Hotel Atlantis AG hohe Mietkosten bezahlt.

Hofmann glaubt, mit dem Gesuch beim Kanton gute Chancen zu haben. Das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit bestätigt, dass man eine rechtskonforme Lösung begrüssen würde, die eine Übergangslösung für die Studenten sichert. Noch nicht geklärt ist jedoch, ob die «Gebrauchsleihe» den Vorgaben der «Lex Koller» entspricht. 

Text & Foto: Hannes Weber


Beim Hotel Atlantis wird wieder einmal alles anders. Dieses Mal ohne Nebengeräusche?



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Sommerruhe auf der Aemtlerwiese



Veröffentlicht am: 05.10.2012

2012 war ein ruhiges Jahr auf der Aemtlerwiese mit nur vereinzelten Vorfällen. Die lärmgeplagten Wiesen lagen anderswo.

Ruhig, sogar sehr ruhig verlief der Sommer auf der Aemtlerwiese. Das freut nicht nur die lärmgeplagten Anwohnenden, sondern auch die Behörden. Nach den früheren Beschwerden über Drogenhandel, lärmende Jugendliche, Abfall und sogar Prostitution auf der Wiese sind 2012 praktisch keine Vorfälle zu verzeichnen. Darin waren sich auch die Teilnehmenden des runden Tisches Aemtlerwiese einig – Vertreter und Vertreterinnen der Stadt, des Schulhauses, der aufsuchenden Jugendarbeit und des Schülergartens. Sie sehen die wichtigsten Gründe für die Beruhigung in der neuen Beleuchtung und der verstärkten Polizeipräsenz, die im Quartier allerdings nicht unumstritten sind (QN3 berichtete).

Wiediker Parks stadtbekannt
Jugendarbeiter beobachten, dass die Jugendlichen die Aemtlerwiese wegen der regelmässigen Polizeipatrouillen kaum mehr frequentieren. Zusammen mit anderen Gruppen weichen sie vermehrt auf Fritschiwiese und Brahmshof aus. Gaby Köhler von der Quartierkoordination Kreis 3,4 und 5 bestätigt: «Vor allem von der Fritschiwiese erhielten wir dieses Jahr sehr viele Beschwerden». Problematisch sei jedoch weniger die Kriminalität als die sehr intensive Nutzung verschiedener Gruppen, speziell in den Abendstunden. Die Parks von Wiedikon sind heute weit über die Quartiergrenzen bekannt und beliebt, was für die Anwohnenden eine höhere Lärmbelastung bedeutet. Die Stadt beobachtet die Entwicklung. Die Bevölkerung wird bei der geplanten Erneuerung des Spielbereichs konsultiert, eine Plattform analog zum runden Tisch Aemtlerwiese ist jedoch nicht geplant.

Text & Foto: Ivo Mijnssen


Die Situation auf der Aemtlerwiese hat sich diesen Sommer deutlich entspannt.



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Newsletter Sommer 2012



Veröffentlicht am: 25.07.2012

PBZ schützt sich vor kritischen Mitgliedern



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Die Mitglieder der Pestalozzigesellschaft (PBZ), welche die Pestalozzi Bibliotheken betreibt, haben Anfang Juli beschlossen, die Hürden für die Einberufung einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung massiv zu erhöhen.

Der PBZ-Vorstand beantragte, dass neu 10% der Mitglieder eine solche Versammlung verlangen müssten. Das wären bei ca. 46‘000 Mitgliedern gegen 5000 Unterschriften. Bis anhin waren nur 30 Unterschriften nötig. Vorstandsmitglied Ueli Nagel schlug vor, diese Zahl auf 300 anzuheben. Die Versammlung einigte sich schliesslich auf einen Kompromissvorschlag, mit einer Erhöhung auf «nur» 5% – stolze 2300 Unterschriften. Zum Vergleich: Für eine städtische Initiative sind 3'000 Unterschriften nötig, nur ein paar hundert mehr.Die Erhöhung ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund vergangener Auseinandersetzungen zu sehen. Vor viereinhalb Jahren war die Umsetzung eines Masterplans, der die Schliessung vieler Quartierbibliotheken vorsah, nach Protesten und einer turbulenten, ausserordentlichen PBZ-Versammlung zurückgezogen worden. Die Aufhebung der Filialen Enge und Heuried hatte das Fass zum Überlaufen gebracht.

Dank engagierten QuartierbewohnerInnen entstand die inzwischen erfolgreich betriebene Schul- und Kinderbibliothek Heuried. Die PBZ hat von den Fehlern gelernt und inzwischen auch die Bibliothek im Gemeinschaftszentrum Riesbach renoviert. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass für den Betrieb im GZ Buchegg eine Neuausrichtung geplant ist. Womöglich wollte die PBZ einem ähnlichen Konflikt vorbeugen. 

Unbestritten ist, dass eine Institution wie die PBZ, die Millionensubventionen erhält, handlungsfähig bleiben muss. Sie ist aber auch ihren Mitgliedern und nicht zuletzt den Steuerzahlern zu Transparenz verpflichtet. So mutet es bedenklich an, dass KritikerInnen von der abtretenden Vizepräsidentin Romana Leuzinger als «Querulanten» beschimpft wurden. Es zeigt, dass die Kritik aus den Quartieren am ehemaligen Masterplan noch immer nicht verwunden ist. Der traditionsreichen Bildungsinstitution wäre etwas mehr Souveränität im Umgang mit Kritik zu wünschen.


Der Hauptsitz der Pestalozzigesellschaft an der Zähringerstrasse wurde 2007 renoviert.

Text: Pete Mijnssen; Foto: zVg/Theodor Stalder



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Entscheidende Phase an der Birmensdorferstrasse



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Nach der Eröffnung der Westumfahrung, dem Umbau der Schmiede Wiedikon und der Verkehrsberuhigung ab Triemli, wird das letzte Teilstück in Angriff genommen. Mit Kanalisationsarbeiten im August beginnen die Vorarbeiten. 


Für den Abschnitt der Birmensdorferstrasse zwischen Aemtlerstrasse und Triemli plant die Stadt eine Reduktion auf zwei Fahrspuren für Autos und neue Spuren für Velos und Busse. Die Stadt selbst begründet die Massnahmen mit dem kleineren Verkehrsaufkommen auf der Birmensdorderstrasse als Folge der flankierenden Massnahmen. In autofreundlichen Kreisen des Quartiers hatten die Pläne der Stadt für einigen Unmut gesorgt. Dennoch blieb die befürchtete Welle von Einsprachen aus. Gemäss Projektleiter Tobias Klapproth ging nur eine kleine Zahl von ihnen ein, die sich allesamt auf Kleinigkeiten bezogen: «Wir konnten uns mit allen einigen». Verschiedenste Abstimmungen, jüngst etwa die Städteinitiative, haben gezeigt, dass eine Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher Aufwertungen für den Veloverkehr und den öV begrüssen. 

Das Projekt steht nun in der Genehmigungsphase. Der Stadtrat wird voraussichtlich im Spätsommer über die Finanzierung entscheiden, danach der Gemeinderat. Velofahrende müssen sich trotzdem noch ein wenig gedulden: Da ab dem 20. August 2012 zuerst die Kanalisation saniert wird, ist mit einem Baubeginn der Arbeiten an den Geleisen und der Strasse erst im Frühling 2014 zu rechnen. Ende 2015 wird der Umbau fertiggestellt sein. 

An der Birmensdorferstrasse gibt es mehr Platz für den öffentlichen Verkehr und das Velo. Auch hier am Goldbrunnenplatz.

Text: Ivo Mijnssen; Foto: Jessica Mijnssen



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Weniger Familien an der Weststrasse



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Die Umbauarbeiten an der Weststrasse sind abgeschlossen, die Anwohner haben nun deutlich weniger Verkehr und Lärm vor ihrer Haustür. Ende Mai lud die Stadt zum Eröffnungsfest. Das Quartiernetz3 sprach dort auch die Schattenseiten der Sanierung an. 


Die grüne Stadträtin Ruth Genner würdigte in ihrer Rede die Entlastung des Quartiers von Motorenlärm und Abgasen. Die neue Verkehrsführung habe sich bewährt, und mit dem Anny-Klawa- und dem Brupbacherplatz sei das Quartier um zwei Begegnungsorte reicher. Im Anschluss an Genner zeigte sich auch Pete Mijnssen vom Quartiernetz3 erfreut: «Wenn man heute auf diesem Platz steht, ist es kaum mehr vorstellbar, dass die Weststrasse bis vor Kurzem eine zweispurige Transitstrasse von Hamburg nach Palermo war». Gleichzeitig würden aber Personen mit niedrigem Einkommen durch den Umbau- und Sanierungsboom der Liegenschaften verdrängt. «Familien mit Kindern machen den städtischen Alltag lebendig», sagte Pete Mijnssen. Doch im Schulhaus Zurlinden schrumpfe zurzeit die Anzahl der Kinder so stark, dass die Unterstufe zusammengelegt werden müsse. In einem Beitrag von Tele Züri von Anfang Juli, der auch Pete Mijnssen zu Wort kommen lässt, bestätigt die Präsidentin der Schulpflege Limmattal, Myrta Studer, dass alleine in diesem Jahr die Familien von 26 Kindern aus dem Quartier weggezogen sind. Die wohlhabenderen neuen Mieter hätten meist weniger oder gar keine Kinder. Studer rechnet damit, dass diese Entwicklung anhält. 

Laut Recherchen von QN3 hätten auch Stadt und Kanton Zürich mehr dagegen tun können, hätte man diese Entwicklung im Voraus richtig eingeschätzt. Im Gegensatz zu einem Rahmengesetz des Bundes hat es der bürgerliche Kantonsrat bisher verhindert, dass die Gewinne von Eigentümern etwa infolge der Aufwertung der Westrasse abgeschöpft werden können. Dass es auch anders geht, zeigen Basel-Stadt oder Neuenburg, welche diese Methode schon anwenden. «So hat das Gemeinwesen nun viel Geld ausgegeben für bauliche Massnahmen, die Gewinne verschwinden jedoch in privaten Taschen», sagte Pete Mijnssen. 

An der Weststrasse kann man wieder wohnen, aber zu welchen Preisen?

Der Beitrag auf Tele Züri kann unter folgendem Link abgerufen werden (3. Beitrag): TeleZüri
Text & Foto: Fabian Baumann



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Neuer Bikepark



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Der jahrelange Streit um den Bikepark Zürich-Allmend ist beigelegt: Kurz vor den Sommerferien bewilligte der Zürcher Stadtrat einen Objektkredit von knapp zwei Millionen Franken.


Eine mehrjährige Leidensgeschichte mit Rekursen, Referenden und Volksabstimmung (QN3 berichtete) kommt damit zu einem guten Ende. Der Parcours steht verschiedenen Gruppen von Bikern zur Verfügung, wird an den Rändern mit Bäumen begrünt und durch einen Aufenthaltsbereich mit Bänken und Trinkbrunnen ergänzt. Die Anlage wird voraussichtlich im Frühling 2013 in Betrieb genommen. 


Noch ist wenig vom neuen Bikepark zu sehen, doch bereits nächsten Frühling tummeln sich hier die Biker.

Text: Ivo Mijnssen; Foto: zVg
 



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Hotel Atlantis: Studenten erhalten Aufschub



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Das Verwaltungsgericht hat entschieden, dass die Studentenwohnungen im ehemaligen Hotel Atlantis illegal sind. Obschon an anderer Stelle in Zukunft neue Studentenwohnungen entstehen, kommen diese für die Betroffenen möglicherweise zu spät.


Die Studenten, die gegenwärtig im Atlantis wohnen, müssen raus. Dies hat der Regierungsrat als Antwort auf eine Interpellation der SP Zürich im Kantonsrat am 11. April klargestellt. Dennoch lässt er ein Hintertürchen offen: Nach Ablauf des Mietvertrages Ende 2012 erhalten die Akteure ein Jahr Zeit, um eine Lösung zu erarbeiten. Auf eine sofortige Räumung wird verzichtet. 

Am 12. Januar 2012 hatte das Verwaltungsgericht Zürich entschieden, die Zwischennutzung des früheren Luxushotel «Atlantis» in Zürich als Studentenwohnheim nicht zu bewilligen. Laut Gericht sind die Studentenwohnungen ein Verstoss gegen das Gesetz «Lex Koller», das den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland regelt. Eigentümerin des Gebäudes ist die Neue Hotel Atlantis AG mit Sitz in der Schweiz. Sie ist allerdings eine Tochtergesellschaft der Luxembourg Rosebud Holding und gehört somit einer ausländischen Firma an. Diese darf zwar ein Hotel führen, eine Nutzung als Studentenwohnheim ist jedoch ausgeschlossen. Die Neue Hotel Atlantis AG wird den Entscheid nicht weiterziehen.

Werner Hofmann, der mit der Neuen Hotel Atlantis AG noch bis Ende 2012 einen Mietvertrag für das Atlantis abgeschlossen hat und die Studentenwohnungen betreibt, hat bereits ein neues Projekt. Die kantonale Baudirektion hat ihr 6000 Quadratmeter grosses Areal an der Üetlibergstrasse 111 zur Verfügung gestellt, um den Studierenden auch in Zukunft zahlbaren Wohnraum anzubieten. Hofmanns Tescon AG und die Stiftung Abendrot setzten sich gegen zwei weitere Unternehmen in einem Investorenwettbewerb durch. Es entstehen 180 Wohneinheiten. Der Abbruch der bestehenden Gebäude soll im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen werden. Das Gebäude wird gemäss Bauplan bis 2015 fertiggestellt. Ob die neuen Räumlichkeiten für die Studenten im Atlantis früh genug zur Verfügung stehen, bleibt gegenwärtig unklar. Sie müssen sich möglicherweise nach einer neuen Bleibe umsehen.


Die billigen Studentenwohnungen im Hotel Atlantis stehen nur noch bis Ende Jahr.

Text & Foto: Hannes Weber



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Idaplatzfest



Veröffentlicht am: 26.07.2012


Wie jedes Jahr findet das traditionelle Idaplatzfest auch heuer wieder statt. Am 18. August geht es um 14 Uhr los mit dem Kinderprogramm, gefolgt vom «Transporttheater Rotkäppchen», einer offenen Bühne und einem Fotowettbewerb. In den Abendstunden spielen die beiden Bands «Roger and the Wild Horses» und «Nadja Zela» auf. Nachtschwärmer können schliesslich bis um zwei Uhr früh zu den Rhythmen von «DJ q-no aka Kuno» tanzen, und während des ganzen Programms sorgen Stände für das leibliche Wohl der Quartierbewohner und Quartierbewohnerinnen.

Mehr Infos auf: http://idaplatzfest.ch/

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Newsletter Herbst 2011



Veröffentlicht am: 06.07.2012

Schlendern und Schlemmen an der Weststrasse



Veröffentlicht am: 04.10.2011

Schlendern und Schlemmen an der Weststrasse


Mit dem Rückbau der Weststrasse zu einer Quartierstrasse tut sich eine ganz neue Optik auf. Die Strasse ist schon heute fast frei von Verkehr und so kann man sich endlich entlang der neuen Flaniermeile unbehelligt zu Fuss oder per Velo umschauen. Von der Zweierstrasse Richtung Lochergut gehend, fallen neben den unauffälligen Wohnhäusern (wie konnte hier 35 Jahre gewohnt werden!) neu auch diverse Restaurants, Hotels, Läden und ja auch immer noch ein paar Sex-Etablissements ins Auge.

Gute Laune
Gute Laune beim äthiopischen Essen.


Das Ziel der Testesser von Quartiernetz3 ist das äthiopische Lokal «Marathon» an der Westrasse, das unscheinbar am neuen Bruppacherplatz liegt. Handgeschriebenes und das «Spiele Ecke»-Schild an den beiden Schaufenstern hätten nie verraten, was uns dahinter erwartete.

Grundnahrungsmittel der Äthiopische Küche (wie auch der von Eritrea) ist das spezielle Sauerteig-Fladenbrot namens Injera. Dazu werden diverse Saucen serviert, die es in verschiedenen vegetarischen und fleischhaltigen Ausführungen gibt. Gegessen wird mit der rechten Hand, da mit der linken die Körperreinigung vorgenommen wird und diese daher als unrein gilt. Wir entscheiden uns einmal für den vegetarischen Teller und einmal für das Marathon-Menu mit Fleisch (Rind, Poulet und Lamm).

Während wir auf das Essen warten, haben wir Zeit, uns im Lokal umzusehen und uns mit dem Besitzer Tsemaye-Habtemariam zu unterhalten. Er hat das Lokal von seinem Vorgänger, einem ehemaligen Marathonläufer, vor zwei Jahren übernommen. Daher auch der Name «Marathon». Im Lokal gibt es drei Tische, daneben liegt ein kleiner Billardraum. Ausser uns isst niemand, die äthiopische Kundschaft spielt und parliert. Man kennt sich. Das Essen ist frisch zubereitet, schmeckt ausgezeichnet und es gibt mehr als reichlich. Dazu trinken wir Bier und italienischen Wein.

Der abschliessende Verdauungskaffee wird nach äthiopischer Manier zelebriert: Zuerst wird zur Luftverbesserung Weihrauch entzündet und Kolo (geröstetes Getreide, zum Knabbern) zubereitet. Anschliessend werden die frisch gerösteten Kaffebohnen zerstossen, in einer traditionellen, äthiopischen Kaffeekanne (Jebanna) aufgebrüht und den Gästen serviert – Zubereitung und Service sind Frauensache. Da Äthiopien das Heimatland des Kaffees ist und mit größter Wahrscheinlichkeit auch das Land, in dem die Zubereitung des Kaffees entwickelt wurde, sollte auf diese Zeremonie keinesfalls verzichtet werden!

Fazit: Eine versteckte Oase mit sehr gutem Preis/Leistungsverhältnis (Fr. 30.–/Person). Tipp: bei Gruppen Essen für eine Person weniger bestellen. Hingehen!

Hintergrund zu äthiopischem Kaffeezeremoniell:
http://www.youtube.com/watch?v=iio0KZovuHU

Restaurant Marathon
Weststrasse 192, 8003 Zürich
Telefon/Fax: 044 463 59 24 Text und Foto: Pete Mijnssen



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Drohender Atlantis-Untergang



Veröffentlicht am: 04.10.2011

Atlantis

Nachdem das Hotel Atlantis am Fuss des Uetlibergs lange leer stand, kehrte 2010 wieder Leben in die Mauern ein. Werner Hofmann, Zwischenmieter des Atlantis, beherbergt in den ehemaligen Hotelzimmern nun 150 Studenten. Das Atlantis droht indes unterzugehen. Denn der Zürcher Bezirksrat hat beschlossen, die Zwischennutzung nicht zu bewilligen.

Die Neue Atlantis AG als Besitzerin des Hotels hat dagegen beim Baurekursgericht Beschwerde eingereicht. Diese wurde mit der Begründung abgewiesen, dass die Vermietung der Zimmer nicht zulässig sei.

Gegen diesen Entscheid hat die Neue Atlantis AG nun am vierten Oktober beim Zürcher Verwaltungsgericht Rekurs eingereicht. Laut Atlantis Mediensprecher Maurice Desiderato werde es voraussichtlich mehrere Monate dauern, bis mit einem Entscheid des Verwaltungsgerichts zu rechnen ist.

Die Zukunft der Studenten bleibt ungewiss. Im schlimmsten Fall müssen sie schon bald eine neue Bleibe finden, was bei der gegenwärtigen Wohnungssituation in der Stadt Zürich kein leichtes Unterfangen ist.

Maurice Desiderato hält im Zusammenhang mit dem letzten Artikel von QN3 darüber hinaus fest, dass sich das Grundstück des Hotels nie in einer rechtskräftigen Freihaltezone befunden habe. Die von der SP kritisierte geplante Umnutzung in Eigentumswohnungen sei daher ebenfalls zulässig. QN3 begrüsst die Zwischennutzung.

Text: Fabian Baumann
Foto: news.ch



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Zweiter Testlauf für Sperrung der Haldenstrasse



Veröffentlicht am: 06.07.2012

Die Haldenstrasse ist ein beliebter Schleichweg zwischen der Birmensdorfer- und der Uetlibergstrasse, um den Manesseplatz sowie die Schmiede Wiedikon zu umfahren. Täglich rund 4’500 Fahrzeuge befahren die als Quartierstrasse klassierte und in einer Tempo-30-Zone gelegene Haldenstrasse, entsprechend leiden die Anwohner unter dem starken Durchgangsverkehr.

Um diese Situation zu entschärfen, will das Tiefbauamt der Stadt Zürich an der Strasse verkehrsberuhigende Massnahmen durchführen. Nach Auswertung der Daten wurde Anfang Jahr darüber informiert, dass eine Sperrung der Haldenstrasse die beste Massnahme wäre. Der Vorschlag sorgte an der anschliessenden Informationsveranstaltung für kontroverse Diskussionen, weshalb nun noch eine zweite Versuchsanordnung durchgeführt wird.
Gute Laune
Temporäre Versuchsanordnung Haldenstrasse.

Die Stadt Zürich hat dazu Anfang Oktober eine temporäre Sperrung der Haldenstrasse auf Höhe Berneggweg eingerichtet. Um zu verhindern, dass der Verkehr über die Wiedingstrasse ausweicht, wurde gleichzeitig bei der Einmündung Berneggweg/Wiedingstrasse eine temporäre Sperrung eingeführt. Manuelle Barrieren sorgen nun von Montag bis Freitag zwischen 06:00 und 09:00 Uhr sowie von 15:00 bis 19:00 Uhr für Ruhe. Die Verwaltung verspricht sich mit der früheren Sperrung am Nachmittag eine verbesserte Schulwegsicherung.

Die neue Versuchsanordnung wird bis Ende Februar 2012 durchgeführt. Anwohnerinnen und Anwohner werden zudem Anfang November einen Fragebogen erhalten, um ihre Beobachtungen zur Versuchsanordnung festzuhalten. In die Endbeurteilung werden auch die Daten der Verkehrszählungen der umliegenden Strassen mit einfliessen. Eine Zunahme des Verkehrs vor allem am Manesse- und Goldbrunnenplatz sowie im Bereich Zweier-/Zurlinden-/Kehlhofstrasse ist durch die Sperrung zu erwarten.

Die Stadt wird nach Abschluss des Versuchs Ende Februar über das weitere Vorgehen informieren. QN3 begrüsst die geplante Sperrung und hofft, dass die Anwohnerinnen und Anwohner schon bald dauerhaft vom vielen Durchgangsverkehr befreit sein werden.

Weitere Information der Stadt Zürich.
Text: Fabian Baumann


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Gelungene Velokuriermeisterschaft



Veröffentlicht am: 04.11.2011

Am letzten September-Wochenende war das Industrieareal in der Binz ganz in der Hand von Fahrradfahrenden. Auf dem Gebiet der Binz-, Gruben- und Räffelstrasse hielten die Schweizer Velokurierinnen und Velokuriere ihre Schweizermeisterschaft ab.


Die Binz ganz in der Hand von Velokurieren.


Rund 150 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz sowie aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden waren gekommen, um sich untereinander zu messen. Auf dem Programm standen Disziplinen wie Trackstand, das an einem Ort stehen ohne einen Fuss auf die Erde zu setzen, oder Sprints über eine Distanz von 150 Metern. Das eigentliche Hauptrennen erfolgte am Sonntag auf einem abgesperrten Parcour.

Nach einem Qualifikationslauf am Morgen und dem Final am Nachmittag kann sich Velocité Kurier Raffa Pfeiffer aus Lausanne nun für ein Jahr lang schnellster Schweizer Velokurier nennen. Bei den Frauen entschied die Bernerin Tyna Fritschy das Rennen für sich.

Dank der guten Organisation und Streckenposten vor Ort konnte der Anlass ohne grössere Probleme oder Behinderungen des Busverkehrs durchgeführt werden. Es zeigte sich, dass die im Vorfeld von Seiten der Regionalwache Wiedikon sowie des Quartiervereins Wiedikon angeführten Bedenken gegen den Anlass grundlos waren. Das Wiediker Industriequartier ist gerade an Sonntagen kaum befahren, Anwohner sind spärlich vorhanden und wurden somit durch die temporäre Verkehrssperrung kaum tangiert. Zudem war das Befahren des Areals für die dort Ansässigen zu jeder Zeit gewährleistet.

Text: Fabian Baumann
Foto: SuiCMC2011Media / Roland Munz



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Newsletter Sommer 2011



Veröffentlicht am: 06.07.2012

Schlussspurt Quartierquiz Kreis 3!



Veröffentlicht am: 06.07.2012

Wie gut kennen Sie den Kreis 3? Das fragen wir auf unserer Homepage und Flyers. Noch kurze Zeit gilt die Aktion: Den Schlusspunkt setzt Anfang Juli das Kino auf dem Idaplatz. Bis zu den Sommerferien am 16. Juli haben Sie die Gelegenheit, ihr Quartierwissen zu testen und von vielen Vergünstigungen in sympathischen Quartierinstitutionen zu profitieren. Noch ein Tipp: die Brücke zu Frage 1 verbindet die Sihl, der Platz zu Frage 3) liegt in der Nähe des Locherguts. Und nun: Achtung, fertig, los!

Noch ein Tipp: die Brücke zu Frage 1) verbindet die Sihl, der Platz zu Frage 3) liegt in der Nähe des Locherguts. Und nun: Achtung, fertig, los! Alle richtigen Einsendungen erhalten per Mail einen Gutschein zugestellt, der bei einem unserer Partner für folgende Vergünstigungen eingelöst werden kann:

· 10 Franken Rabatt auf eine Abendveranstaltung im «Kulturmarkt» (auf Karte zeigen)
· 20% Rabatt bei Ihrem nächsten Einkauf bei «Betulius+Hauri» (auf Karte zeigen)
· 30% Rabatt bei Ihrem nächsten Einkauf bei «Pile of Books» (auf Karte zeigen)


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Ein Zentrum für das Quartier Friesenberg



Veröffentlicht am: 01.06.2011


Die Familienheim Genossenschaft Zürich (FGZ) arbeitet seit geraumer Zeit am Projekt für ein Quartierzentrum mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten wie Coop- Laden mit erweitertem Angebot, Quartierrestaurant, Gesundheitszentrum, städtische Pflegewohngruppen, Krankenstation, Kindergarten, Hort, Wohnungen, Geschäftsstelle mit Regiebetrieb. Für ein lebendiges Zentrum entscheidend sind auch eine grosszügige Platzgestaltung und eine quartierverträgliche Gestaltung der Schweighofstrasse im Zentrumsbereich.

Ein «Quartierzentrum Friesenberg» ist auch für die Stadtentwicklung wichtig, wie die aktuellen Legislaturziele des Stadtrates von Zürich zeigen. Die FGZ möchte ein belebtes Zentrum entwickeln, dass die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner der FGZ und des ganzen Friesenbergs abdeckt.

An einer Informationsveranstaltung soll der aktuelle Planungsstand vorgestellt, die städteplanerische Bedeutung aufgezeigt und über die weiteren Planungsschritte informiert und diskutiert werden können.

Informations- und Diskussionsveranstaltung:
Freitag, 8. Juli 2011, 19:30 Uhr
Samstag, 9. Juli 2011, 10:00 Uhr
Ort: Theresiensaal, Borrweg 78, 8055 Zürich
Infos: www.zefri.ch



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Eröffnung Kreisgebäude Zürich 3



Veröffentlicht am: 01.06.2011



Tag der offenen Tür: Samstag, 9. Juli 2011, 10:00 bis 16:00 Uhr
Ort: Kreisgebäude 3, Zurlindenstr. 87, 8003 Zürich (Schmiede Wiedikon)

11:00 / 14:00 Führungen «Kunst am Bau»
11:30 / 14:30 Führungen durch das renovierte Gebäude
12:30 Autogrammstunde mit Köbi Kuhn
13:30 Begrüssung durch Stadtrat André Odermatt

Durchgehend: Tag der offen Tür des Kreisbüros, Stadtpolizei und Friedensrichteramt, Festbetrieb / Festwirtschaft



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Sihlfeld – ein Quartier im Umbruch



Veröffentlicht am: 28.06.2011

Der Rückbau der Weststrasse sorgt nach anfänglicher Gelassenheit für Aufregung. Zurzeit jagen sich die Neuigkeiten zu Immobilien im Sihlfeld schon fast im Wochentakt. Eine Bestandesaufnahme.

«4.5 Zimmer-Wohnung für 6000 Franken an der Weststrasse», «Haus an der Bertastrasse für 3.4 Millionen verkauft», «Calvados-Haus wechselt Besitzer», «italienisches Luxusbeizli eröffnet». Wo sich rund um den Idaplatz mit der Neugestaltung vor fünf Jahren ein paar trendige Bars und Restaurants einrichteten, hat die Umgestaltung der Westrasse einen eigentlichen Boom losgetreten, der das Quartier grundlegend verändern könnte.

Generationenwechsel oder Spekulation?


Die Spatzen pfiffen es schon lange von den Dächern, dass mit dem Rückbau der Weststrasse viele Besitzern die Gelegenheit wahrnehmen würden, ihre Liegenschaft mit saftigen Gewinnen zu verkaufen. Dennoch war man im Qaurtier im letzten Sommer noch verhalten zuversichtlich, dass keine grossen Investoren in unmittelbarer Zukunft ganze Abschnitte der Weststrasse kaufen und zu Luxusüberbauungen umfunktionieren würden. So gab Andreas Widmer, Grundbuchsekretär Notariat Wiedikon-Zürich, dem Tages-Anzeiger zu Protokoll: «Die meisten Häuser an der Weststrasse gehören Privaten oder Erbgemeinschaften. Ein grosser Investor müsste mit jeder einzelnen Partei zu einer Übereinkunft kommen, was wegen der vielen verschiedenen Interessen schwierig werden dürfte.»
Inzwischen sind zwar (noch) keine «grosse Investoren» am Horizont aufgetaucht, aber der Boom zieht seine Kreise ins Sihlfeld, wo mehrere Liegenschaften zu Rekordpreisen die Hand gewechselt haben: zum Beispiel ein 5-Familienhaus an der Bertastrasse für 3.4. Millionen. Das hundertjährige, unrenovierte Mehrfamilienhaus war für 1.9 Millionen ausgeschrieben. Pikant daran ist, dass die Stadt selber als Nachlass-Vollstreckerin an dieser Preisspirale mitdrehte. Eine verzwickte Situation, musste sie doch als Testamentsvollstreckerin einen möglichst guten Preis herausholen und sich gleichzeitig vorhalten lassen, einigen Familien und Personen aus dem Quartier den Zugang zu einem vernünftigen Objekt verwehrt zu haben.

Weststrasse: Stadt verschläft Entwicklung
Zurück zur Weststrasse: in einer kürzlich geführten Debatte im Gemeinderat wurde der Stadt vorgeworfen, die Entwicklung dort verschlafen zu haben. Dazu gab es im Gemeinderat seitens der SP und der AL dringliche Anfragen, welche der Stadtrat unter anderem so beantwortete
:
«Die Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zurich (Stiftung PWG) hat sich frühzeitig über das Verkehrskonzept der Weststrasse informiert und sich aktiv bemüht, Liegenschaften im Bereich Weststrasse zu erwerben. Leider sind konkrete Verhandlungen an den Preisen der Anbieter gescheitert…»

Es ist müssig, darüber zu debattieren, ob die Stadt, bzw. PWG bereits 1995 mit der Liegenschaftensuche begann, als im kantonalen Richtplan die Weststrasse «Zur Abklassierung vorgesehen» wurde, oder später. Der Zeitpunkt wurde verpasst. Immerhin waren sich der Bürgerliche Albert Leiser (FDP, Direktor des Hauseigentümerverbands) und Jacqueline Badran (SP) in einem einig: Die Stadt und namentlich ihre gut dotierte Stiftung PWG hätten an der Weststrasse aktiv werden und kaufen müssen. «Schliesslich wurde sie gegründet, um Häuser der Spekulation zu entziehen», sagte Leiser im Februar gegenüber dem Tages-Anzeiger.

Trendmeile Bertastrasse?


Während die Handänderungen an der Weststrasse vorläufig abgenommen haben, gehen sie im Sihlfeld weiter: Kürzlich wurde das Eckhaus am Idaplatz mit der bekannten Calvados-Bar verkauft. Anwohner, welche vor ein paar Jahren das Mitwirkungsverfahren am Idaplatz initiiert hatten, müssen sich nun für ihre günstigen Wohnungen wehren.
Eine Anekdote wird im Quartier gerne zitiert: Junge, deutsche Pärchen mit Kindern schwärmen vom Charme des Quartiers, der sie an «Prenzlauerberg» in Berlin erinnert. Tatsächlich wurde Berlins ehemaliger Ostteil mit dem Einzug der «Bionade-Schickeria» (Die Zeit) zur Trendmeile und das Leben für die zuvor Einheimischen zu teuer. Statt dem sympathischen Türken an der Ecke gibt es nun schicke Familien-Lofts. Der Prenzlauerberg hat heute die höchste Geburtenrate Deutschlands. Wird das Sihlfeld zum «Prenzlauerberg» von Zürich? Statt Bioladen teure Trendlokale und Galerien? Noch nicht, aber die Zeichen könnten bald auf Sturm stehen, wenn sich das Quartier weiterhin in diese Richtung entwickelt.

Text/Bilder: Pete Mijnssen



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Auf dem Idaplatz nimmt das Orchester platz



Veröffentlicht am: 28.06.2011

Was haben ein Taktstock, ein Fax und ein Staubwedel gemeinsam? Auf den ersten Blick sicher nicht viel. Das dennoch eine Verbindung besteht, beweist der Film «Le Concert», der am diesjährigen Openairkino auf dem Idaplatz am 02. Juli den Ton oder besser den Takt angibt.

 Alle 3 Gegenstände sind nämlich entscheidend im Leben von Andreji Filipov, einst erfolgreicher Dirigent des Moskauer Bolschoi Orchesters. Aufgrund seiner Weigerung, jüdische Musiker aus dem Ensemble zu werfen, wurde Andreji gezwungen, den geliebten Taktstock in einen Staubwedel einzutauschen. Seitdem arbeitet er als Hausmeister und reinigt anstelle musikalischer Unebenheiten ausschliesslich die Bänke des Orchesters. Eines Tages fängt Andreji im Chefbüro zufällig ein Fax ab, in welchem das derzeitige Bolschoi zu einem Gastspiel nach Paris eingeladen wird. Andreji lässt das Fax in seiner Tasche verschwinden und beschliesst, die Besetzung von damals wieder zusammenzuführen – ein nicht ganz einfaches Unterfangen, haben doch die Musiker ihre Instrumente längst gegen Schwarzmarktware eingetauscht.

Der Regisseur Radu Mihaileanu komponiert in seinem Film «Le Concert» auf humorvolle und mitunter auch ernsthafte Weise eine wunderbare Geschichte über die abenteuerliche Reise der Musiker nach Paris, die allmählich zur persönlichen Reise Andrejis in seine Vergangenheit wird.

Wer nicht nur auf der Leinwand, sondern auch live den Zauber der Musik erleben möchte, darf sich zum Auftakt des Abends auf «Songs from Utopia» freuen. Die Band lässt ab 20:00 Uhr mit einer Mischung aus Chanson und Folkmusik warme Sommerabendtöne auf dem Idaplatz erklingen.

Und sollte im Laufe des Abends ein knurrender Magen oder eine trockene Kehle den Takt angeben ist vor, während und nach dem Film mit ausgewählten Hauptspeissen vom Grill und aus der Pfanne für Abhilfe gesorgt. Die Bar hält ab 18:00 Uhr erfrischende Getränke bereit – denn mit geölter Kehle musiziert es sich ja bekanntlich besser.

Openair-Kino Idaplatz, Zürich Kreis 3
Samstag, 02. Juli 2011 (Ausweichdatum, falls schlechtes Wetter: 09. Juli, Infos auf www.idaplatz.org



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Newsletter Frühling 2011



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Quartierquiz Kreis 3 – Frühlingsaktion!



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Wie gut kennen Sie den Kreis 3? Das fragen wir seit Ende letzten Jahres auf unserer Homepage und Flyers. Nun wird die Aktion verlängert: In nächster Zeit bringen wir nochmals Flyers unter die Quartierbevölkerung. Den Schlusspunkt wird Anfang Juli das Kino auf dem Idaplatz setzen. Bis dahin haben Sie die Gelegenheit, ihr Quartierwissen zu testen und von vielen Vergünstigungen in sympathischen Quartierinstitutionen zu profitieren.

Noch ein Tipp: die Brücke zu Frage 1) verbindet die Sihl, der Platz zu Frage 3) liegt in der Nähe des Locherguts. Und nun: Achtung, fertig, los! Alle richtigen Einsendungen erhalten per Mail einen Gutschein zugestellt, der bei einem unserer Partner für folgende Vergünstigungen eingelöst werden kann:

· 10 Franken Rabatt auf eine Abendveranstaltung im «Kulturmarkt» (auf Karte zeigen)
· 20% Rabatt bei Ihrem nächsten Einkauf bei «Betulius+Hauri» (auf Karte zeigen)
· 30% Rabatt bei Ihrem nächsten Einkauf bei «Pile of Books» (auf Karte zeigen)


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Mr. Natural – Ade



Veröffentlicht am: 05.07.2012



In Melinda Nadja Abonji’s Buch «Tauben fliegen auf» taucht Mr. Natural als «der Bio-Laden, der alles hat, obwohl er so winzig ist» auf. Viele haben in den letzten 18 Jahren gerade deswegen dort ihre Einkäufe getätigt: Bei Mr. Natural, alias Heinz Bolli. Bolli war stolz darauf, den ersten Bioladen in der Stadt Zürich gegründet zu haben. Der erste Mr. Natural – benannt nach einer Comicfigur des US-Kultzeichners Robert Crumb – stand in den Achtziger Jahren ein paar Häuser vom heutigen Standort entfernt.

Nach einigen Aussteigerjahren in Griechenland kehrte Mr. Natural 1993 an den Idaplatz zurück, als «Bio-Laden, der alles hat». Seit einiger Zeit schon versuchte Bolli, GenossenschafterInnen für seinen Laden zu finden. Dem Pensionsalter nahe, wollte er kürzer treten. Im vergangenen Dezember steht plötzlich «geschlossen» am Geschäft, das sonst von 8.00 Uhr morgens bis abends um 20.00 Uhr offen ist. Private Probleme von Bolli geben dem Laden, der finanziell schon länger auf wackligen Füssen stand, den Todesstoss. Ende Februar wird der Konkurs mangels Aktiven eingestellt.

Was anstelle des Bioladens kommt, ist ungewiss – die Altbauliegenschaft wird nächstes Jahr umgebaut. Vielleicht eine weitere Boutique oder Galerie? Das Bio-Angebot werden die meisten nun bei den Grossverteilern einkaufen müssen. Als Quartier-Alternative bleibt Betulius&Hauri an der Gertrudstrasse mit seinem ausgewählten Angebot an Frischprodukten, Früchten, Gemüse, exquisitem Käseangebot und Charcuterie.

Text: Pete Mijnssen


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Abbruch der Sihlhochstrasse gefordert



Veröffentlicht am: 05.07.2012



Mit der Eröffnung der Westumfahrung durch den Üetlibergtunnel ist die lang erwartete Umfahrungsautobahn vor zwei Jahren dem Verkehr übergeben worden. Sie hat zu einer deutlichen Abnahme des Durchgangsverkehrs in den Kreisen 2 und 3 geführt. Um die Wohnqualität zurück zu gewinnen, die seit 1974 beinträchtig ist, muss nun auch die zum nutzlosen Autobahnstummel gewordene Sihlhochstrasse abgebrochen werden. Das fordern die Grünen und weitere Parteien, sowie Quartierorganisationen, darunter auch QN3. Sie fordern einen wirksamen Lärmschutz und flankierende Massnahmen am Autobahnzubringer für die angrenzenden Teile der Stadtkreise 2 und 3, besonders entlang der Allmend- und der Giesshübelstrasse.

35 Jahre Fehlplanung sind genug
Die Sihlhochstrasse wurde 1974 eröffnet. Sie sollte den Südast des «Expressstrassen-Ypsilon» bilden, mit welchem Bund und Kanton den Durchgangsverkehr mitten durch Zürich lenken wollten. Dank dem Widerstand der Stadtbevölkerung wurde das Ypsilon verhindert. Der Autobahnstummel verschandelt dennoch bis heute den Flussraum und die angrenzenden Wohnquartiere in den Kreisen 2 und 3. Der konsequente Rückbau des «Ypsilon-Stummels» würde die Renaturierung des Flussbetts der Sihl zwischen Brunaubrücke und Sihlhölzli ermöglichen und neue Lebensqualität in dem sich rasant entwickelnden Stadtteil bringen.

Text: Grüne Partei Zürich


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Sperrung würde Haldenstrasse verkehrsberuhigen



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Die Anwohnerinnen und Anwohner der Haldenstrasse leiden seit Langem unter starkem Verkehr, wovon ein hoher Anteil quartierfremder Durchgangsverkehr ist. Frühere Ansätze zur Verkehrsberuhigung in den Jahren 1978 und 1985 scheiterten jedoch. Der Handlungsbedarf ist indes unbestritten. Gemäss Verkehrszählungen vor Eröffnung der Westumfahrung querten täglich 6’000 Fahrzeuge die Haldenstrasse, heute sind es noch immer 4’300 Fahrzeuge, davon 470 LKWs. Insbesondere Kinder sind von diesem Verkehr betroffen, denn sie getrauen sich kaum die Strasse zu überqueren.



Um eine Lösung des Problems zu finden, hat das Tiefbauamt verschiedene Versuchsanordnungen durchgeführt. An einer Infoveranstaltung im Februar wurden diese vorgestellt. Dabei hat sich nach Meinung der Projektverantwortlichen die Sperrung der Haldenstrasse als beste Variante herauskristallisiert. Diese würde die Halden- sowie die Talstrasse in hohem Masse vom Verkehr entlasten, dieser über die Hauptachsen Uetlibergstrasse, Schmiede Wiedikon, Birmensdorferstrasse umgeleitet. Die Situation der Kinder wäre damit stark verbessert und die Schulwege würden sicherer.

Als Nachteil der Variante Sperrung resultieren aber längere Anfahrtswege und Umwege für den Ziel- und Quellenverkehr des Quartiers. Zudem führt eine Sperrung der Haldenstrasse zu Mehrverkehr entlang der Hauptverkehrsachse. Wie die Veranstaltung zeigte, gibt es einen Konflikt zwischen dem Bedürfnis nach Verkehrsberuhigungen und den Befürchtungen vor Verkehrsverlagerungen und Einschränkungen bei den Verkehrswegen. Keine Zustimmung erhielt die Variante insbesondere von Seiten Gewerbe, während sie von Anwohnern und Eltern überwiegend positiv beurteilt wurde. Das Tiefbauamt wird in einem nächsten Schritt das Feedback der Infoveranstaltung auswerten und an einer zweiten Veranstaltung im Sommer über das weitere Vorgehen informieren. Bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen der Stadt Zürich nicht erneut im Sand verlaufen und die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers endlich vom Verkehr entlastet werden.

Text: Fabian Baumann


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Wie geht es weiter im Atlantis?



Veröffentlicht am: 06.07.2012

Nachdem Quartiernetz3 noch im Januar auf die Möglichkeiten einer kulturellen Zwischennutzung hinwies, haben sich die Aussichten darauf verschlechtert. Auf Rückfrage von QN3 erklärt der Sprecher von Olive Marketing, Robert Rosanis: «Bis heute sind keine Veranstaltungen im Atlantis geplant.» Grund dafür sind Schwierigkeiten im Zusammenhang mit baulichen Massnahmen, die für eine Nutzung mit Publikum nötig wären (ehemalige Döltschi-Stube) und die zeitlich beschränkte Nutzung aufgrund der vorliegenden Verträgen bis zum 31.12.11. Somit konnten «sämtliche Ideen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisiert werden oder erfordern noch weitere Abklärungen», erklärt Rosani.

Zwischennutzung steht in Frage …


Grund dafür sind die Besitzverhältnisse der «Neue Hotel Atlantis AG», der luxemburgischen Rosebud Hotels Holding SA. Sie plant, das Hotel in 69 Eigentumswohnungen im Luxusbereich umzubauen. Dies rief den Bezirksrat auf den Plan, der dies als einen Verstoss gegen die «Lex Koller» taxierte. Das Gesetz beschränkt die Erwerbsmöglichkeiten von Schweizer Liegenschaften durch Ausländer, hier also der Rosebud Holding. Aber auch die Zwischennutzung des Unternehmers Werner Hofmann fällt darunter, weil die ursprüngliche Nutzung als Hotel nicht gewährleistet sei. Hofmann vermietet seit letztem November rund 160 Zimmer an Studenten. Während der Bezirksrat die Zwischennutzung als «sinnvoll» erachtet, muss die Neue Hotel Atlantis AG bis Ende Juni 2011 die notwendigen Anpassungen vornehmen. Im Klartext heisst das: um aus der «Lex Koller-Falle» herauszukommen, müssten die Eigentümer eine Handänderung in schweizerischen Besitz bis dahin durchführen.

… im Quartier regt sich Widerstand
Aber auch im Quartier regt sich Widerstand: Die SP Zürich 3 hat zusammen mit der Aktionsgemeinschaft gegen Luxuswohnungen im Atlantis im Februar 2011 eine Petition gestartet. Diese fordert die Eigentümerin auf, das Grundstück an eine nicht gewinnorientierte Organisation oder der Stadt Zürich zu verkaufen. Auf dem Areal sollen preisgünstige Wohnungen entstehen oder es soll in eine Freihaltezone zurückgeführt werden.

Zudem stellt sich für die SP die Frage der Bauzonen-Ordung. Für den Bau des Hotels wurde das Grundstück von der Freihaltezone in eine Wohnzone W2 eingeteilt. Der übliche Waldabstand von 60 Metern ist unterschritten. Bewilligt wurde dies damals aus akutem Mangel an Hotelbetten in Zürich. Da die Baubewilligung für ein Hotel und nicht für Wohnraum erteilt wurde, ist eine Umwandlung in Wohnungen problematisch.

Text: Hans-Urs von Matt


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Newsletter Spätherbst 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Neues Gesicht für den Bahnhof Giesshübel



Veröffentlicht am: 29.10.2010

Auf dem Gelände des Bahnhofs Giesshübel stehen grosse Veränderungen an. Die SZU baut den Bahnhof nächstes Jahr um und aus. Auf dem dahinter liegenden Areal entstehen Eigentumswohnungen sowie möblierte Wohnungen mit Butler- und Reinigungsservice.
Die Arbeiten haben bereits begonnen. Das alte SZU-Wartehäuschen wurde abgerissen und wird zurzeit durch ein 60m langes Perrondach ersetzt. Zur Manessestrasse hin wird neu ein Treppenaufgang erstellt. Der Bahnsteig wird behindertengerecht erneuert. Der ganze Umbau des Bahnhofs wird rund CHF 2,4 Mio. kosten und 2012 abgeschlossen sein. Das alte SZU-Betriebsgebäude wird bis auf die unteren zwei Stockwerke abgebrochen und dann neu mit vier Stockwerken erweitert. Der in drei Jahren fertig gestellte Endausbau wird 24 Mietwohnungen enthalten und rund CHF 15 Mio. kosten. Die Haltestelle bleibt während der gesamten Bauzeit in Betrieb.
Gleichzeitig baut auf dem Bahnhofsareal die Firma Karl Steiner AG einen Wohnkomplex mit 89 Eigentumswohnungen im Minergie-Standard sowie ein Boarding-House mit 209 möblierten Wohnungen mit Butler- und Reinigungsservice für anspruchsvolle Geschäftsleute.

Gleis3


Kommentar
Die Gegend zwischen dem Bahnhof Giesshübel und der Saalsporthalle erlebt  grosse Umwälzungen. Das 2007 eröffnete Einkaufs- und Freizeitzentrum Sihlcity hat die Veränderungen beschleunigt. Die ehemalige (besetzte) Fabrikliegenschaft an der Rüdigerstrasse wurde bereits in eine urbane Wohnsiedlung umgewandelt. Im Bau befindet sich eine neue Liegenschaft zwischen der Staffel- und Ruhestrasse. Und nun beginnt der Bau auf dem Bahnhofsareal. Die Gegend, früher bekannt als «Unort» zwischen Sihlhochstrasse und Industrieanlagen, wird jetzt für urbanes Wohnen entdeckt! Damit bleibt die Frage, was mit der Konzert-Location Abarth passieren wird. Sicher ist, die «Seefeldisierung» wird auch im Kreis 3 immer spürbarer.

Text: Hans-Urs von Matt



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Phallus auf den Uetliberg



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Anwohner des Quartiers dürften sich kürzlich über den Petitionsbogen der Jungen SVP gewundert haben. Dass der Parteinachwuchs traditionelle Werte idealisiert und mit Feminismus so seine Probleme hat, ist bekannt. Aber will die Junge SVP jetzt tatsächlich mit einem Turm in Phallusform gegen die Unterwanderung der Schweizer Werte protestieren? Das suggeriert die Petition, die Mitte Oktober in zahlreichen Briefkästen lag. Darin wird der Bau eines «Familiendenkmals» auf dem Uetliberg gefordert. Auf dem Bogen findet sich neben dem Logo der Partei auch ein Link zur Internetseite der Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF).

In einer Stellungnahme auf ihrer Webseite distanzieren sich die jungen SVP-ler von der Petition. Weder der Petitionsbogen noch «die geschmacklose Idee» würden von der Partei stammen. Als wahrer Urheber der Aktion wird die «linke Szene» genannt. Gleichzeitig sei man schockiert darüber, dass zu Aktionen unter der Gürtellinie – wie passend bei einem Turm in Phallusform, gegriffen werde. Die Opferrolle passt zur Partei, auch mit Blick auf das «1. internationale Antifeminismus-Treffen», welches am 30. Oktober in der Nähe von Glattfelden statt fand. Wegen angekündigter Proteste konnte die Versammlung nicht wie geplant in Uitikon/Zürich stattfinden. Anfang letzter Woche verübte eine Gruppe aus dem linken Spektrum einen Farbanschlag auf die Werbetafel des Veranstaltungslokals sowie auf das Uitikoner Gemeindehaus. Möglich also, dass der Petitionsbogen der Anfang einer Gegenkampagne war. Die Urheber bleiben weiterhin im Dunkeln.

Text: Fabian Baumann


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Baustelle Wiedikon



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Zurzeit  gleicht der Kreis 3 einer gigantischen Baustelle. Ende Oktober werden die Gleiserneuerungen im Bereich der Schmiede Wiedikon abgeschlossen sein. Weiterhin im Gange sind die Umbauten im Gebiet der Weststrasse im Zuge der Verkehrsberuhigungs-Massnahmen wegen der Eröffnung des Uetlibergtunnels. Und kaum sind die Gleiserneuerungen bei der Schmiede fertig wird sich die Bautätigkeit stadtauswärts Richtung Triemli weiterverlagern. Der heute bereits eingezeichnete Spurverlauf sieht grosszügigere Flächen für Tram, Bus, Fussgänger und Velos  vor. Bis es aber soweit sein wird, werden die Anwohner noch mit viel Lärm leben müssen.
Veloweg
Für unsere LeserInnen haben wir an zwei Stellen fotografiert, die uns besonders aufgefallen sind: Ecke Kalkbreite- /Zurlindenstrasse: Was kürzlich noch ein Veloweg war, steht verloren als Schild inmitten einer Baugrube.

Hürdenlauf für Fussgänger und Velo
Velofahrende und Fussgänger brauchen zurzeit gute Nerven und müssen gut aufpassen, v.a. ältere Menschen tun sich derzeit schwer mit den vielen Baustellen. Aber auch VelofahrerInnen müssen flexibel sein und geschickt. Wöchentlich oder täglich ändert sich irgendwo die Verkehrsführung, stellt sich einem an unerwarteter Stelle ein neues Hindernis in den Weg. «Wäre der Kreis 3 ein Skigebiet, müsste man die Birmensdorferstrasse als schwarze Piste markieren», schrieb der Tages Anzeiger kürzlich. Die schwarze Piste wird erst im Sommer des nächsten Jahres aufgehoben, wenn die Umbauten abgeschlossen sein werden. Dann wird es in Wiedikon hoffentlich nur noch blaue Pisten für Fussgänger und Velofahrer geben.

Ampel
Ecke Badener-/Seebahnstrasse: Die Veloverbindung vom Lochergut in Richtung Stadt ist nach dem Umbau verbessert worden. Dennoch ist die Zufahrt zur Kreuzung hin oft mit Autos verstopft. Zwar sind die Velofahrenden nun bei der Lichtsignalanlage auf einem Piktogramm mitgemeint, die Steuerung ist aber missverständlich. So orientieren sich meisten am «Fussgängergrün», oder  fahren parallel zum herannahenden, oder in gleicher Richtung abfahrenden Tram. Kurz: Situativ verhalten sich die meisten Velofahrer so richtig. Aber die in der Kolonne stehenden Autofahrer sehen das wohl anders. Was hat sich hier wohl die Polizei überlegt?

Text und Bilder: Pete Mijnssen


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Newsletter Sommer 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Idaplatzfest 21./22. August 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Samstag, 21. August 2010
14.00-18.00 Kinderflohmarkt, basteln, schminken
14.00-18.00 Streetsoccer und Streetbasketball
16.00-17.00 Kinderkonzert von «Marzipan»
17.30-18.30 Offene Bühne
20.00-21.45 Konzert von «Ongatu»
22.15-24.00 Konzert von «Caloon»
24.00-02.00 Auftritt von DJ «q-no aka kuno»

Sonntag, 22. August 2010
10.00-14.00 Brunch
10.30-12.00 Rimini

[Mehr erfahren …]

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Idaplatz: Aufwertung mit Tücken



Veröffentlicht am: 21.07.2010

Spätestens wenn am Sonntagmorgen Dutzende von Kinderwagen und Singlespeed-Bikes wieder einmal das Trottoir blockieren, fragt man sich: Ist die Aufwertung des Idaplatz zu weit gegangen? Eine kleine Polemik.

 

Am Sonntagmorgen gibt es auf dem Trottoir vor «Chez Babette» vor lauter Kinderwagen und hippen Singlespeed-Bikes wieder einmal kein Durchkommen. Am Idaplatz öffnet die dritte Sport-/argentinische Trend-/Brooklyn-Bier-Bar ihre Tore. Ein Haus nach dem anderen wird saniert und für den doppelten Preis weitervermietet. Die Meinungen zu dieser Entwicklung sind geteilt: Während die einen vom «Prenzlauer Berg von Zürich» träumen, fühlen sich viele Alteingesessene zunehmend an den Rand gedrängt.

Idaplatz
Vorabendliche Sommerstimmung auf dem Idaplatz (Foto Pete Mijnssen).

Nun ist eine Belebung des Quartiers grundsätzlich natürlich zu begrüssen. Der alten Calvados-Bar mit ihrem Humpa-Humpa-Sound und der Alkohol-Abfüllstelle Poli-Bar trauern wirklich nur hartgesottene Nostalgiker nach. Die Stimmung am Idaplatz ist auch zumeist angenehm. Sogar als während der Weltmeisterschaft Abend für Abend grosse Mengen von Menschen im Freien Fussball schauten, kam kaum je trunkene Fanzone-Atmosphäre auf. Dies bestätigt auch der Mediensprecher der Stadtpolizei, René Ruf: Man habe zwar einige Lärmklagen mehr als normal gehabt, aber keine dramatische Zunahme. Das Publikum am Idaplatz besteht eben nicht aus schreienden Jugendlichen. Das Publikum am Idaplatz trinkt gesittet seinen Gschprützten, sein Bier aus der Mikro-Brauerei oder seinen Latte Macchiato.

Unangenehme Folgen hat die «Hipsterisierung» dennoch. Verdrängungseffekte sind nicht nur auf dem Wohnungsmarkt festzustellen. Die Jugendlichen, die den Idaplatz vor dem Umbau im Jahr 2003 abends jeweils in Beschlag nahmen, weichen vermehrt auf die Aemtlerwiese aus und feiern dort, was zeitweise zu einer erheblichen Lärmbelastung führt. Soziale Probleme verlagern sich und machen Aemtler- und Fritschiwiese zu Brennpunkten der polizeilichen Aktivität im Quartier. Dafür trägt der Idaplatz natürlich nicht die alleinige Schuld, verstärkt aber wohl vorhandene Tendenzen.

Ebenfalls problematisch ist der Umgang mit dem öffentlichen Raum auf dem Idaplatz. Vor allem im Sommer steigern die Restaurants ihren Umsatz kräftig mit einer scheinbar ungebremst in den Platz hineinwachsenden Zahl von Tischen und Stühlen. Diese stehen auf öffentlichem Grund, weshalb sie bewilligungspflichtig sind. René Ruf erklärt, seit 2009 müsse für eine solche Ausweitung der Restaurantfläche ein Baugesuch eingegeben werden, das wiederum angefochten werden kann. Mindestabstände müssen dabei eingehalten und die Notwendigkeit für einen Ausbau aufgezeigt werden.

Am Idaplatz ist diese Notwendigkeit offenbar erwiesen. Wer wollte sie auch bestreiten? Die Kundschaft wächst und macht keine Probleme. Was will man mehr? Eine Schlussfrage stellt sich dennoch: Verliert der Idaplatz in dieser Welle von Konsum und weltweit immer ähnlicher auftretenden Hipster-Kultur nicht seinen quartiereigenen Charme?

Text: Ivo Mijnssen



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Westtangente wird Quartierstrasse



Veröffentlicht am: 21.07.2010

Anfang August ist die einstige Transitroute durch Zürich definitiv Geschichte. Bullinger-, Sihlfeld- und Weststrasse werden zu Quartierstrassen. Zudem entstehen drei grosszügige Plätze.

Seit der Eröffnung der Westumfahrung Zürichs vor über einem Jahr wurden die beiden Achsen der Westtangente auf je eine Spur verschmälert.

Platz alt

Die Weststrasse heute: Der Verkehr fliesst über den Brupbacherplatz in die Weststrasse.

Platz neu

Die Weststrasse morgen: Der Verkehr fährt über die Sihlfeldstrasse rechts um den Brupbacherplatz herum. (Bild: PD)

Ab dem 2. August erfolgt der eigentliche Umbau: Die zwei Fahrspuren werden auf eine Achse via Hohl- und Seebahnstrasse verlegt. Damit können Bullinger-, Sihlfeld- und Weststrasse für den Durchgangsverkehr geschlossen werden. Die Weststrasse wird in Zukunft noch von rund 2’000 Fahrzeugen (vor allem für die Anlieferung) befahren. Umgekehrt erhöht sich die Zahl der Autos an der im Gegenverkehr befahrenen Seebahnstrasse auf etwa 30’000 täglich.

Ein Drittel weniger Verkehr
Mitte Juli rechnete Stadträtin Ruth Genner an einer Pressekonferenz den Verlagerungseffekt der Westumfahrung vor: Je nach Strasse und Fahrtrichtung beträgt die Abnahme des innerstädtischen Verkehrs zwischen 20 und 40 Prozent – im Schnitt etwa ein Drittel. Das sind 25’000 Fahrzeuge täglich, die nicht länger durch die Stadt fahren. Diese Verlagerung ist mit den sogenannten flankierenden Massnahmen gesichert. Gleichzeitig werden die Verhältnisse für Fussgänger und Velofahrende verbessert, und das Quartier erhält neue Plätze und Begegnungszonen. Die Bauarbeiten dafür werden bis Ende 2011 dauern.

Kosten von 100 Millionen Franken
Auf der einstigen Transitachse werden dann Kiesplätzchen, Bäume, Gartenschach und Brunnen das Bild prägen. Schon heute ist kaum zu glauben, dass dort vor nicht allzu langer Zeit Lastwagen zweispurig in jede Richtung für Lärm und Gestank sorgten.
Der Bullingerplatz behält seinen Namen, die beiden anderen Plätze werden nach Personen aus der Arbeiterbewegung benannt, einer nach Fritz und Paulette Brupbacher, der andere nach Anny Klawa-Morf. Die Gesamtkosten für die Umgestaltung belaufen sich auf 100 Millionen Franken, wovon der Bund 40 und der Kanton 15 Millionen zurückzahlen wird.

Fragezeichen bleiben
Dennoch mögen im Quartier nicht alle nur in das Loblied einstimmen. An der Seebahn- und Hohlstrasse bleibt das Verkehrsaufkommen hoch. Deshalb sind auch keine Velostreifen vorgesehen. Das sind Zustände wie ehemals an der  Weststrasse. Weniger Lärm und die Berücksichtigung weiterer Verkehrsgruppen wie den Velofahrenden könnte lediglich ein tieferes Tempolimit bringen.
An der Weststrasse befürchten alteingessessene BewohnerInnen, aus ihren günstigen Wohnungen verdrängt zu werden. Einzelne Luxus-Wohnungen zum Preis von Fr. 6’000.- sollen schon geplant sein. Auch wenn der grosse Spekulationsschub vorläufig noch ausbleibt, die Zeichen einer Gentrifizierung, bzw. «Seefeldisierung» sind auch an der ehemaligen Abgas- und Lärmmeile nicht zu übersehen. Das Quartier und die Politik tun gut daran, weiterhin wachsam zu bleiben.

Text: Pete Mijnssen



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Neugestaltung Schmiede Wiedikon – nun geht es los!



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Drei von fünf Zürcher Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben am 13. Juni der Neugestaltung der Schmiede Wiedikon zugestimmt. Auch im Kreis 3 wurde die Vorlage mit 57% Ja gutgeheissen.

Aufmerksame WiedikerInnen haben es bemerkt: der Umbau hat bereits begonnen. Die Neugestaltung ist aber nur ein kleiner Teil der gesamten Erneuerung der Infrastruktur (Tramgeleise, Werkleitungen, Kanalisation) auf und unter der Brimensdorferstrasse / Zweierstrasse im Abschnitt Zentral- bis Aemtlerstrasse.

Die gesamten Bauarbeiten werden rund ein Jahr dauern. Zuerst erfolgt die Erneuerung der Werkleitungen und Kanalisation unter der Birmensdorferstrasse. Anschliessend wird der Abschnitt Zurlinden-/Zweierstrasse an die neue Verkehrsführung angepasst (Aug. – Sept). Die Tramgeleise werden ganz ausgewechselt und bei der Schmiede Wiedikon neu verlegt. Diese Arbeiten – und somit die Neugestaltung der Schmiede Wiedikon – sind voraussichtlich im November dieses Jahres abgeschlossen. Im neuen Jahr werden die Werkleitungen unter der Zweierstrasse erneuert. Der Umbau findet seinen Abschluss, wenn von Mai-Juli 2011 die Strassenbeläge fertig gestellt werden.

Infos im Internet:
Allgemeine Baustelleninfo des Tiefbauamts der Stadt Zürich


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Newsletter Frühsommer 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Auf die Idaplätze – fertig – los



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Am Samstag, 05. Juni rattern auf dem Idaplatz zum 14. Mal die Filmrollen durch den Projektor. Auf dem Platz zwischen Bertastrasse und Zurlindenstrasse wird es dieses Jahr die rabenschwarze Komödie «Death at a funeral – Sterben für Anfänger» des britischen Regisseur Frank Oz sein.

Frank Oz lässt seine Figuren kreuz und quer durch eine perfekt organisierte Trauerfeier tanzen, mit Drogen experimentieren und die – an einer Beerdigung gänzlich fehlplatziert – sexuelle Neigung kundtun. Zur allgemeinen Verunsicherung beginnt die filmische Unterrichtsstunde mit der Aufbahrung des falschen Leichnams durch das Bestattungsinstitut.

Ab 18.00 Uhr ist die Bar geöffnet, der Grill angeworfen und die Pfannen heiss! Vor dem Film wird Regina Steiner mit ihrem Alphorn für eine Stunde die Schweizer Berge auf den Idaplatz holen.

Samstag, 05. Juni 2010  (Ausweichdatum: 12. Juni)
Ab 18:00 Uhr Essen, Trinken
Film-Eintritt: CHF 10.–

[Weitere Infos unter www.idaplatz.org …]


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Schwieriges Terrain für E-Roller



Veröffentlicht am: 05.07.2012

ERollerWer kennt es nicht, das vertraute Plärren des Zweitakt-Motors am Vormittag, wenn der Pöstler vors Haus fährt und Postkarten, Rechnung oder Liebesbriefe bringt? Wer jedoch einmal hinter einem Mofa gestanden hat und den Gestank einatmet, der weiss: Umweltfreundlich und effizient sind sie nicht gerade. Wird die Post deshalb bald mit umweltfreundlicheren und billigeren Fahrzeugen angeliefert? Jein.

Die Post hat im Rahmen der Postliberaliserung und dem steten Rückgang der Briefpost auch in Wiedikon die Briefkästen neu angeordnet und diskutiert, ob Briefe Privathaushalten erst am Nachmittag zugestellt werden könnten. Dennoch muss und will die Post ihren CO2-Ausstoss um zehn Prozent senken, und setzt vermehrt auf umweltfreundlichere Transportmittel. Heute stehen schweizweit 500 neue Elektro-Roller im Einsatz, 500 sollen in den nächsten Jahren dazukommen.

Im Zustellbereich Wiedikon ist gegenwärtig aber nur einer unterwegs, 18 Stück sind es in ganz Zürich, erklärt Mediensprecher Mariano Masserini gegenüber QN3. In Zukunft ist nicht geplant, weitere E-Roller im Kreis 3 einzusetzen. Die Mofas dürfen als weiterhin im Quartier herumknattern und stinken. Denn für die Post sind sie gerade in hügeligem Gelände und in einem städtischen Quartier mit hohen Zustellvolumen immer noch das beste Transportmittel


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Abstimmung vom 13. Juni 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

JA zur Neugestaltung Schmiede Wiedikon
Das Quartiernetz3 unterstützt die Umgestaltungs-Pläne – damit wird die Schmiede Wiedikon zum Teil autofrei. Der Platz wird verkehrstechnisch entflochten und die Bevölkerung profitiert von einem attraktiveren Verkehrsknotenpunkt. Der Grossteil des Kredits ist für die Gleisarbeiten gebunden. Im weiteren ist er Teil der politisch breit abgestützten, flankierenden Massnahmen im Zusammenhang mit der Eröffnung des Uetlibergtunnels 2009.

NEIN zu «Freie Allmend»

Seit zehn Jahren wartet Zürich auf einen Freestyle Park. Der Gemeinderat hat Projekt und Kredit mit grossem Mehr bewilligt.
Als geeigneten Standort hat die Stadt Zürich ein Randgebiet auf der Allmend Brunau auserkoren. In unmittelbarer Nachbarschaft zur sechsspurigen Allmendstrasse, gleich neben den acht Fussballplätzen, soll sich der Park in die intensiv genutzte Umgebung einfügen. Die Fläche wird momentan als Hammerwurf-Anlage genutzt, ist eingezäunt und der Öffentlichkeit verschlossen. Der Park will nur 0,5 Prozent der ganzen Allmend beanspruchen. Er ist Teil des Konzeptes «Allmend für alle» der Stadt Zürich und wird mit 8000 Quadratmeter kleiner als das ursprüngliche Projekt von 12’000 Quadratmetern.

Auf den bestehenden Anlagen in der Stadt stehen sich die Freestyler heute die Füsse platt. Zürich braucht endlich einen würdigen Freestyle-Park. Er verdrängt niemanden und ist auf der Allmend am richtigen Ort. Deshalb ein wuchtiges Nein zum scheinheiligen Referendum «Freie Allmend».

Weitere Informationen zu freestyle.ch


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Newsletter Frühling 2010



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Verkehrsberuhigung rund ums Lochergut



Veröffentlicht am: 11.02.2010

Seit dem letzten Mai ist die Westumfahrung offen. In unserem Quartier sind die verkehrsberuhigenden, flankierenden Massnahmen schon spürbar, auch wenn überall noch Baustellen stehen. Ein virtueller Rundgang zeigt auf, worauf wir uns freuen dürfen. Und wo die Probleme bleiben.
Die Seebahnstrasse wird ab Sommer 2010 in beide Richtungen befahren. Sie wird zu einer innerstädtischen Hauptverbindung, über die sich der Verkehr in die Quartiere verteilen wird. Diese Bündelung des Verkehrs entlastet die umliegenden Quartiere, bringt aber für die anliegenden Anwohner mehr Verkehr und Lärm. Darüber können auch die breiten Trottoirs entlang der Seebahnstrasse, und die trennende Fahrbahnen-Mittelzone nicht hinwegtäuschen. Die Allee bleibt erhalten, und einzelne Parkplätze werden an die Weststrasse verlegt.

Sihlfeld- und Weststrasse werden Quartierstrassen
Bereits jetzt sind die Aufwertungen an der Sihlfeldstrasse im Gange. Bäume, breite Trottoirs und eine neue Strassenbeleuchtung werden ab Sommer 2011 die Lebensqualität steigern. Die während fast vierzig Jahren als internationale Transitschlucht bekannte Weststrasse wird ab diesem Sommer zu einer beruhigten Quartierstrasse und Tempo 30-Zone umgebaut. Wie die Sihlfeldstrasse ist sie dann nicht mehr durchgehend befahrbar, die Abbiegemöglichkeiten werden beschränkt sein. Damit wird Schleichverkehr unterbunden.

Lochergut

Die Verkehrsführung nimmt Formen an
Zur Zeit sind die Bauarbeiten noch überall im Gange. Beim Lochergut und an der Seebahnstrasse jedoch sind die Bauarbeiten schon soweit gediehen, dass die neue Verkehrsführung erkennbar ist. So ist es ein grosser Fortschritt, dass sich Velofahrende auf dem Weg in diesem Bereich endlich legal auf der Badenerstrasse bewegen können, ohne die Tramschienen befahren zu müssen. Viele Verbesserungen werden bis im Sommer umgesetzt, die Seebahnstrasse wird dennoch ein Verkehrsnadelöhr bleiben: ein Wermutstropfen in einem ansonsten verbesserten Verkehrsumfeld.

Text: Pete Mijnssen



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Umbau Schmiede Wiedikon: Referendum kommt



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Zu teuer und eine Fehlplanung: So begründen bürgerliche Gemeinderäte ihr Behördenreferendum gegen einen verkehrsfreien, attraktiven Platz an der Schmiede Wiedikon. Die Vorlage kommt im Juni vor das Volk.

Die Stadt will mit der Neugestaltung der Schmiede ein längst fälliges Zentrum für Wiedikon bauen. In Zukunft soll daraus ein autofreier, grüner Platz werden. Mit 74 zu 43 Stimmen hat der Gemeinderat dem Projekt im vergangenen Dezember zugestimmt. In bürgerlichen Kreisen ist die Unzufriedenheit über die Neugestaltung der Schmiede Wiedikon jedoch gross. Das Projekt behindere den Individualverkehr, es sei zu luxuriös und das Resultat eines Kompromisses. Der Gewerbe-, der Quartierverein, die SVP und die «Partei für Zürich» hatten mit einem Referendum gedroht. Diese Aufgabe wurde ihnen von den bürgerlichen Gemeinderäten abgenommen: Da 43 gegen die Vorlage stimmten, ist das sogenannte «Behördenreferendum» automatisch zustande gekommen.

Haupt-Budgetposten bleibt unangetastet
Abgestimmt wird jedoch nur über den kleinsten Teil des Projektes: Gut drei Millionen Franken für die Verkehrsberuhigung und Aufwertungsmassnahmen wie Bäume, Lärmschutz und Beleuchtung. Die fast 25 Millionen Franken, die in die Erneuerung der Geleise, Fahrleitungen und Strassenbeläge fliessen, unterliegen dem Referendum nicht.

Für die Linke überwiegen Vorteile
Anlass für rote Köpfe gibt der Plan, aus der Schmiede einen Platz zu machen, den sich in Zukunft Fussgänger und der öffentliche Verkehr teilen. Die Autos werden über die Zurlinden- und Zweierstrasse Richtung Birmensdorferstrasse geführt, die Velos umfahren sie auf der Zurlindenstrasse – voraussichtlich nur in einer Richtung. Die Bürgerlichen befürchten, dass sich Radfahrer nicht an das Fahrverbot halten und trotzdem über die Schmiede fahren werden. Darumund wegen der 47 Postautos, Busse und Trams pro Stunde, die über den Platz verkehren, könne von einer Verkehrsberuhigung keine Rede sein. In linken Kreisen führte die suboptimale Veloführung zwar zu Diskussionen und zu einem Postulat der grünen Gemeinderäte Markus Knauss und Martin Abele. Die Linke unterstützte das Gesamtprojekt jedoch am Ende, da für sie die Vorteile eines attraktiv gestalteten Zentrums für Wiedikon überwiegen.

Text: Ivo Mijnssen


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Birmensdorferstrasse: Aus alt wird neu



Veröffentlicht am: 05.07.2012

In den nächsten Jahren wird die Birmensdorferstrasse etappenweise umgebaut und neu gestaltet. Einerseits kommt es zu einer Erneuerung der Tramgeleise. Die Postautos werden durchgehend auf der Tramspur geführt und bedienen in Zukunft auch die Schmiede Wiedikon. Diese wird zu einem neuen Quartierzentrum, das für Fussgänger Radfahrerinnen attraktiver wird. Pro Fahrtrichtung gibt es nur noch eine Fahrspur für die Autos, daneben soll ein durchgehender Radweg entstehen.
Die Strecke zwischen Schmiede Wiedikon und Talwiesenstrasse stellt verkehrstechnisch den grössten Knackpunkt dar. Die Strassenbreite ist sehr knapp bemessen, und es ist schwierig, je zwei Spuren für Tram/Bus, Auto, Velo und FussgängerInnen zu schaffen.

Der Abschnitt zwischen Haltestelle Talwiesenstrasse und Triemli soll durch Begrünung und eine gute Beleuchtung zum Boulevard werden. Die kritische Situation bei der Tramstation Talwiesenstrasse wird massiv verbessert. Beim Heuried soll die Tramwendeschlaufe zu einem kleinen Platz aufgewertet werden.

Das Quartiernetz 3 unterstützt grundsätzlich die Neugestaltung der Birmensdorferstrasse. Trotzdem gilt es, die oben erwähnten kritischen Punkte nicht ausser Acht zu lassen und besonders auf die Verbesserung der Situation für Velofahrer und Fussgängerinnen zu pochen Wichtig ist auch der Bau der von der Stadt geplanten Lichtsignalanlage auf der Waldegg, die den Verkehrsfluss in die Stadt hinein dosiert.

Text: Hans Urs von Matt

Auskunft:
Hans-Urs von Matt
Tel: 044 462 47 00

Infos im Internet:
Übersicht des Tiefbauamts der Stadt Zürich
Gemeinderat Zürich GR-Nummer 2009/365 oder Weisung 407


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Newsletter Sommer 2009



Veröffentlicht am: 05.07.2012

PBZ glaubt nun doch an Quartierbibliotheken



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Die Jahresversammlung der Pestalozzibibliothek (PBZ) Anfang Juni ging deutlich ruhiger über die Bühne als die letztjährige. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sich die Wogen bezüglich der Bibliothek Heuried etwas geglättet haben.

Zwar wird der Betrieb der Bibliothek Heuried trotz Protest der Bevölkerung nicht wie vorher vollwertig weitergeführt: aber die umtriebigen InitiantInnen der neu installierten Pro Bibliothek Heuried haben immerhin erreicht, dass der Gemeinderat Anfang Jahr einen jährlichen Zusatzkredit von 102’800 Franken gesprochen hat. Damit können nun zumindest die Kosten für eine Teilzeitstelle und für die Raummiete gedeckt werden. Dies ist ein Teilerfolg, der gerade in Krisenzeiten nicht unterschätzt werden darf.

Die InitiantInnen sind sich bewusst, dass die Neudefinition der Quartierbibliotheken noch nicht abgeschlossen ist. Zwar ist der PBZ-Masterplan, der eine generelle Abschaffung der Quartierbibliotheken vorgesehen hatte, dank ihrem Protest in der Schublade verschwunden. Zusätzlich soll nun aber in einem weiteren Schritt erreicht werden, dass die Rolle der Quartierbibliotheken künftig von der Bevölkerung mitbestimmt werden kann. Wie an der PBZ-Jahresversammlung von Geschäftsleiterin Josefine Siegrist zu erfahren war, hat inzwischen auch die PBZ «den Stellenwert der Quartierbibliotheken erkannt». Sind das leise Zeichen einer Annäherung? (Pete Mijnssen)

Kontakt:
Verein Pro Bibliothek Heuried (PBH)
Bea Käppeli (Präsidentin)
Tel. 043 960 08 20
kaeppeli64@bluemail.ch
www.probibliothekheuried.ch

Jahresbericht Pestalozzi Bibliothek Zürich PBZ


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Streit um Freestyle-Anlage dauert an



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Bereits letztes Jahr hat eine breite Koalition den Bau einer Halle für Freestyler auf der Allmend beschlossen. Nach Rekursen verzögert nun aber auch eine Initiative den Spatenstich.
Seit dem 12. November 2008 steht beim Werdhölzli eine 1’000 Quadratmeter grosse Freestyle-Halle für Skateboarder, BMX-Fahrerinnen und Breakdancer. Die zwei Millionen Baukosten übernahm die Stadt. Geführt wird die Halle vom Verein Freestyle Park. Laut dessen Präsident Ernesto Schneider sind seit der Eröffnung fast 9’000 Jugendliche in der Halle ihrem Hobby nachgegangen. Vor allem an den Wochenenden stösst die kleine Halle damit an ihre Grenzen.

Die Anlage im Werdhölzli ist eigentlich ein Provisorium. Denn der vom Gemeinderat beschlossene Bau eines viel grösseren Parks auf der Allmend war lange durch Rekurse blockiert. Diese sind nun vom Tisch. Am 23. März reichte jedoch die rechtsbürgerliche «Partei für Zürich» mit Unterstützung des Quartiervereins Wiedikon mit 3’700 Unterschriften die Volksinitiative «Freie Allmend» ein. Diese wehrt sich gegen die «Zubetonierung» der Allmend. Da die Skateranlage auf einem Teil der Allmend zu stehen käme, würden etwa 12’000 Quadratmeter – ein Prozent der Grünfläche – verschwinden.

Quartiervereinspräsident Ernst Hänzi meint gegenüber QN3: «Ein Prozent am falschen Standort zubetoniert, ist ein Prozent zu viel.» Die Initiatoren stören sich vor allem daran, dass die Anlage nur zu gewissen Zeiten geöffnet sein werde, da dies der Idee einer allzeit allen zugänglichen Allmend widerspreche. Der Quartierverein sei nicht per se gegen eine Freestyle-Anlage – «wir begrüssen die Lösung Werdhölzli» – halte den Standort Allmend aber für ungeeignet, auch wegen der Nähe zum Wohngebiet und zur Anlaufstelle für Drogensüchtige.

Ernesto Schneider versteht diese Argumente nicht. Die Gegner des Parks operierten mit diffusen und teilweise irreführenden Argumenten. So sei bei der Unterschriftensammlung gesagt worden, die Initiative richte sich gegen die Errichtung eines Shopping-Zentrums auf der Allmend. Der Freestyle-Park wurde nicht erwähnt. Der Park werde die Zugänglichkeit der Allmend kaum einschränken, da er an deren Rand gebaut werde. Auch das Argument des Jugendschutzes vor Drogensüchtigen lässt er nicht gelten: «Dann müsste man den ganzen Kreis 5 für Jugendliche schliessen.» Ausserdem befinde sich der Eingang zum Park nicht auf der Seite des Fixerstüblis.

Laut Schneider hat der Verein Freestylepark immer wieder Diskussionsangebote an den Quartierverein gemacht, aber nie eine Antwort erhalten. Er sieht keine Bereitschaft seitens der Park-Gegner, sich mit der Jugendkultur auseinanderzusetzen, die sich im Park treffen wird. Nicht nur er kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die «Partei für Zürich»und der Quartierverein bewusst diffuse Ängste vor herumhängenden, sozial unangepassten Jugendlichen schüren. «Im Park bezahlen die Jugendlichen Eintritt, um Sport zu machen. Sie hängen dort nicht herum», unterstreicht Schneider.

Er ist aber zuversichtlich, dass die Initiative an der Urne abgelehnt wird: «Das Ziel, mehr Freiräume für Jugendliche zu schaffen, geniesst breite politische Unterstützung.» Auch wenn es im Falle des Freestyle-Parks auf der Allmend nun wohl noch etwas länger dauert. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der Partei für Zürich und des Vereins Freestyle Park.

Ivo Mijnssen (Quartiernetz3)


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Westumfahrung: wie weiter?



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Am 4. Mai 2009 – nach einem pompösen Einweihungsfest und rund zehn Jahren Bauzeit – wurde die Westumfahrung von Zürich mit dem Uetlibergtunnel als Kernstück für den motorisierten Verkehr eröffnet. Gleichzeitig begann die Stadt Zürich mit der Umgestaltung der bisherigen, als Provisorium (!) errichteten Westtangente. Diese Umbauten sind auch besser bekannt als «flankierende Massnahmen».

Damit die neue Autobahn ihre entlastende Wirkung voll entfalten kann, braucht es diese zusätzlichen flankierenden Massnahmen (die mit Einsprachen bis vors Bundesgericht angefochten wurden, aber vom diesem vollumfänglich bestätigt wurden). Der Durchgangsverkehr wird um 20 – 30% reduziert und die Wohngebiete sollen entlastet werden. Die innerstädtische Transitstrassen werden zurückgebaut. Mit Ampelanlagen wird der Zugangsverkehr bewirtschaftet und mit baulichen und betrieblichen Massnahmen soll der Schleichverkehr durch die Wohnquartiere verhindert werden.

Wie geht es weiter: zeitgleich mit der Eröffnung der Westumfahrung wurde die Seebahn- und Weststrasse von je zwei auf eine Fahrspur reduziert. Bis im Sommer 2010 ist der Umbau für Gegenverkehr auf der Seebahnstrasse abgeschlossen und die Wesstrasse wird für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Ab Sommer 2010 werden die West-, Sihlfeld- und Bullingerstrasse zu Quartierstrassen umgestaltet. Aufgewertet wird der Bullingerplatz und an der Ecke Sihlfeld-/Getrudstrasse sorgt der neue Gertrudplatz für mehr Lebens- und Wohnqualität! Alle Umgestaltungsarbeiten werden im Frühjahr 2012 abgeschlossen sein. Im Gemeinderat der Stadt Zürich (Parlament) wurde ein Vorstoss eingereicht, der während der Nacht eine Temporeduktion auf 30 km/h für die Schimmel-/Seebahn-/Hohlstrasse fordert.

Hier eine Übersicht zu den Bauterminen:

Mai 2009 – Juli 2010:
  • Umgestaltung Schimmel-/Seebahnstrasse für Gegenverkehr

August 2010 – Sommer 2011:
  • Umgestaltung Bullinger-/Herderenstrasse
  • Birmensdorfer-/Albisriederstrasse

August 2010 – Anfangs 2012:
  • Umgestaltung West-/Sihlfeld-/Hardstrasse
  • Um-/Neugestaltung Bullingerplatz und Getrudplatz

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Tiefbauamtes der Stadt Zürich.

Hans-Urs von Matt (Quartiernetz 3)


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Das 13. Openair-Kino Idaplatz zeigt «Volver»



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Am Samstag, 20. Juni 2009 zeigt das Zürcher Openair-Kino Idaplatz den spanischen Kino-Hit «Volver» von Pedro Almodóvar. Dazu wird gekocht, gegrillt, getrunken und gerockt. Bei Regen wirds um eine Woche verschoben.

Das Openair-Kino Idaplatz hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten Quartierereignis gemausert. Es ist das einzige Freiluft-Kino im Kreis 3 und wird nur einmal pro Jahr durchgeführt, vom Verein Openair-Kino Idaplatz. Zur Gruppe zählen QuartierbewohnerInnen,
Filmfreaks und MitarbeiterInnen des Gemeinschaftszentrums Heuried.

Ab 18:00 Uhr gibts zu essen und zu trinken, die Band “The NewMen” rocken um 20:00 Uhr los und der Projektor wird so gegen 22:00 Uhr gestartet, wenns genug dunkel ist.

Mit «Volver» erzählt Spaniens Independentfilmer Nummer Eins, Pedro Almodóvar, eine liebenswert abgedrehte Familiengeschichte, deren Fokus ganz auf die Frauen gerichtet ist. Der Film schafft es dabei komisch zu sein, ohne ins Lächerliche abzurutschen und traurig ohne melodramatisch zu wirken. In der Figur der Raimunda, zeigt Penelope Cruz was für eine emotionale Bandbreite sie als Schauspielerin wirklich hat.

Im Überblick:
20. Juni 2009 Openair-Kino Idaplatz
18.00 Uhr: Beginn Barbetrieb und Essen
20.00 Uhr: Band «The NewMen»
21.45 Uhr: Vorfilm «Der Mann aus Biscaya»
22.00 Uhr: Film «VOLVER»


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