Die Fassaden der Schulhäuser Aemtler A und B haben neu Augen
Seit Ende Jahr werden ein gutes Dutzend Schulhäuser in Zürich videoüberwacht – darunter auch das Aemtler. Die Immobilienverwaltung will so Vandalismus vorbeugen, von der Alternativen Liste kommt Kritik.
Text: Ivo Mijnssen, Bild: Pete Mijnssen
Im Oktober wurden die Eltern der Schüler und Schülerinnen im Aemtler-Schulhaus A und B darüber aufgeklärt, dass ihr Schulhaus seit neustem videoüberwacht wird. 58 Kameras zeichnen nun ausserhalb der Schulzeit das Geschehen an der gesamten Fassade und im äusseren Eingangsbereich auf. Die Aemtler-Schulhäuser gehören zur zweiten Welle von Schulhäusern, an denen für 30'000 bis 50'000 Franken Überwachungsanlagen aufgestellt wurden. Die Schulhäuser Albisriederplatz und Rebhügel waren bereits im Pilotprojekt 2011 dabei.
Weshalb aber müssen Zürcher Schulhäuser überwacht werden? «Wir haben jedes Jahr Vandalismus-Schäden von mehreren Hunderttausend Franken», erklärt Marc Huber, Sprecher der federführenden Immobilienverwaltung der Stadt. Dies wollte man nicht mehr tolerieren. Marc Huber und Myrta Studer, Präsidentin der Kreisschulpflege Limmattal, betonen, dass der Datenschützer seit Beginn des Projektes eingebunden worden sei und dass die Aufzeichnungen nur als Folge einer Strafanzeige eingesehen werden können. Diese Vorkehrungen sind wohl mit ein Grund, dass die Kritik von den meisten Seiten bisher verhalten bleibt, im Schulhaus selbst ist sie nur hinter vorgehaltener Hand zu hören. Alecs Recher, Gemeinderat der Alternativen Liste, zweifelt hingegen den Nutzen der Kameras für die Vandalismus-Prävention an und sieht sie als Schritt hin zum Überwachungsstaat: «Schulhäuser sollten auch ein Ort sein, an dem die Grundwerte unserer Gesellschaft gelehrt werden. Mit der Überwachung geben wir als Gesellschaft wichtige Grundfreiheiten preis.» 2013 will die Stadt aufgrund der gemachten Erfahrungen entscheiden, ob die Videoüberwachung auf weitere Schulhäuser ausgeweitet wird.
Link zum Reglement zur Videoüberwachung: