Newsletter Spätherbst 2010

Neues Gesicht für den Bahnhof Giesshübel



Veröffentlicht am: 29.10.2010

Auf dem Gelände des Bahnhofs Giesshübel stehen grosse Veränderungen an. Die SZU baut den Bahnhof nächstes Jahr um und aus. Auf dem dahinter liegenden Areal entstehen Eigentumswohnungen sowie möblierte Wohnungen mit Butler- und Reinigungsservice.
Die Arbeiten haben bereits begonnen. Das alte SZU-Wartehäuschen wurde abgerissen und wird zurzeit durch ein 60m langes Perrondach ersetzt. Zur Manessestrasse hin wird neu ein Treppenaufgang erstellt. Der Bahnsteig wird behindertengerecht erneuert. Der ganze Umbau des Bahnhofs wird rund CHF 2,4 Mio. kosten und 2012 abgeschlossen sein. Das alte SZU-Betriebsgebäude wird bis auf die unteren zwei Stockwerke abgebrochen und dann neu mit vier Stockwerken erweitert. Der in drei Jahren fertig gestellte Endausbau wird 24 Mietwohnungen enthalten und rund CHF 15 Mio. kosten. Die Haltestelle bleibt während der gesamten Bauzeit in Betrieb.
Gleichzeitig baut auf dem Bahnhofsareal die Firma Karl Steiner AG einen Wohnkomplex mit 89 Eigentumswohnungen im Minergie-Standard sowie ein Boarding-House mit 209 möblierten Wohnungen mit Butler- und Reinigungsservice für anspruchsvolle Geschäftsleute.

Gleis3


Kommentar
Die Gegend zwischen dem Bahnhof Giesshübel und der Saalsporthalle erlebt  grosse Umwälzungen. Das 2007 eröffnete Einkaufs- und Freizeitzentrum Sihlcity hat die Veränderungen beschleunigt. Die ehemalige (besetzte) Fabrikliegenschaft an der Rüdigerstrasse wurde bereits in eine urbane Wohnsiedlung umgewandelt. Im Bau befindet sich eine neue Liegenschaft zwischen der Staffel- und Ruhestrasse. Und nun beginnt der Bau auf dem Bahnhofsareal. Die Gegend, früher bekannt als «Unort» zwischen Sihlhochstrasse und Industrieanlagen, wird jetzt für urbanes Wohnen entdeckt! Damit bleibt die Frage, was mit der Konzert-Location Abarth passieren wird. Sicher ist, die «Seefeldisierung» wird auch im Kreis 3 immer spürbarer.

Text: Hans-Urs von Matt



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Phallus auf den Uetliberg



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Anwohner des Quartiers dürften sich kürzlich über den Petitionsbogen der Jungen SVP gewundert haben. Dass der Parteinachwuchs traditionelle Werte idealisiert und mit Feminismus so seine Probleme hat, ist bekannt. Aber will die Junge SVP jetzt tatsächlich mit einem Turm in Phallusform gegen die Unterwanderung der Schweizer Werte protestieren? Das suggeriert die Petition, die Mitte Oktober in zahlreichen Briefkästen lag. Darin wird der Bau eines «Familiendenkmals» auf dem Uetliberg gefordert. Auf dem Bogen findet sich neben dem Logo der Partei auch ein Link zur Internetseite der Interessengemeinschaft Antifeminismus (IGAF).

In einer Stellungnahme auf ihrer Webseite distanzieren sich die jungen SVP-ler von der Petition. Weder der Petitionsbogen noch «die geschmacklose Idee» würden von der Partei stammen. Als wahrer Urheber der Aktion wird die «linke Szene» genannt. Gleichzeitig sei man schockiert darüber, dass zu Aktionen unter der Gürtellinie – wie passend bei einem Turm in Phallusform, gegriffen werde. Die Opferrolle passt zur Partei, auch mit Blick auf das «1. internationale Antifeminismus-Treffen», welches am 30. Oktober in der Nähe von Glattfelden statt fand. Wegen angekündigter Proteste konnte die Versammlung nicht wie geplant in Uitikon/Zürich stattfinden. Anfang letzter Woche verübte eine Gruppe aus dem linken Spektrum einen Farbanschlag auf die Werbetafel des Veranstaltungslokals sowie auf das Uitikoner Gemeindehaus. Möglich also, dass der Petitionsbogen der Anfang einer Gegenkampagne war. Die Urheber bleiben weiterhin im Dunkeln.

Text: Fabian Baumann


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Baustelle Wiedikon



Veröffentlicht am: 05.07.2012

Zurzeit  gleicht der Kreis 3 einer gigantischen Baustelle. Ende Oktober werden die Gleiserneuerungen im Bereich der Schmiede Wiedikon abgeschlossen sein. Weiterhin im Gange sind die Umbauten im Gebiet der Weststrasse im Zuge der Verkehrsberuhigungs-Massnahmen wegen der Eröffnung des Uetlibergtunnels. Und kaum sind die Gleiserneuerungen bei der Schmiede fertig wird sich die Bautätigkeit stadtauswärts Richtung Triemli weiterverlagern. Der heute bereits eingezeichnete Spurverlauf sieht grosszügigere Flächen für Tram, Bus, Fussgänger und Velos  vor. Bis es aber soweit sein wird, werden die Anwohner noch mit viel Lärm leben müssen.
Veloweg
Für unsere LeserInnen haben wir an zwei Stellen fotografiert, die uns besonders aufgefallen sind: Ecke Kalkbreite- /Zurlindenstrasse: Was kürzlich noch ein Veloweg war, steht verloren als Schild inmitten einer Baugrube.

Hürdenlauf für Fussgänger und Velo
Velofahrende und Fussgänger brauchen zurzeit gute Nerven und müssen gut aufpassen, v.a. ältere Menschen tun sich derzeit schwer mit den vielen Baustellen. Aber auch VelofahrerInnen müssen flexibel sein und geschickt. Wöchentlich oder täglich ändert sich irgendwo die Verkehrsführung, stellt sich einem an unerwarteter Stelle ein neues Hindernis in den Weg. «Wäre der Kreis 3 ein Skigebiet, müsste man die Birmensdorferstrasse als schwarze Piste markieren», schrieb der Tages Anzeiger kürzlich. Die schwarze Piste wird erst im Sommer des nächsten Jahres aufgehoben, wenn die Umbauten abgeschlossen sein werden. Dann wird es in Wiedikon hoffentlich nur noch blaue Pisten für Fussgänger und Velofahrer geben.

Ampel
Ecke Badener-/Seebahnstrasse: Die Veloverbindung vom Lochergut in Richtung Stadt ist nach dem Umbau verbessert worden. Dennoch ist die Zufahrt zur Kreuzung hin oft mit Autos verstopft. Zwar sind die Velofahrenden nun bei der Lichtsignalanlage auf einem Piktogramm mitgemeint, die Steuerung ist aber missverständlich. So orientieren sich meisten am «Fussgängergrün», oder  fahren parallel zum herannahenden, oder in gleicher Richtung abfahrenden Tram. Kurz: Situativ verhalten sich die meisten Velofahrer so richtig. Aber die in der Kolonne stehenden Autofahrer sehen das wohl anders. Was hat sich hier wohl die Polizei überlegt?

Text und Bilder: Pete Mijnssen


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