Newsletter Winter 2014

Wo in Wiedikon der Schuh drückt



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Beim Thema Verkehr sind Wiediker Politiker von links bis rechts gespalten. Eine permanente Videoüberwachung von Schulhäusern lehnen aber alle ab.


Text: Fabian Baumann & Ivo Mijnssen, Bild: Ivo Mijnssen


Im Vorfeld der Wahlen hat das Quartiernetz 3 drei Politiker aus Wiedikon gefragt, wo der Schuh drückt. Der Verkehr war dabei ein wichtiges Thema. Roland Scheck, Anwohner der Birmensdorferstrasse und Stadtratskandidat der SVP, begrüsste zwar anfangs die Verkehrsreduktion aufgrund der Westumfahrung. Die flankierenden Massnahmen – Temporeduktion und Spurabbau – lehnt Scheck aber ab. Künstlicher Stau und Lärm seien die Folge. Niyazi Erdem, Wirt des «Palu Take Away» und SP-Gemeinderatskandidat, beurteilt das anders. Generell sei etwas weniger Platz für Autos begrüssenswert. Und es sei Zeit, dass die Haldenstrasse während der Schulzeiten vom Verkehr befreit werde (siehe auch «Haldenstrasse im Wahlkampf»). Auch Walter Angst, Stadtratskandidat der Alternativen Liste, sähe eine Sperrung der Haldenstrasse für den Durchgangsverkehr gerne. Handlungsbedarf ortet Angst beim Veloverkehr, etwa rund um den Manesseplatz oder bei der Querung der Seebahnstrasse.



Während beim Verkehr Uneinigkeit besteht, lehnen alle drei Politiker eine permanente Videoüberwachung an Schulhäusern (QN3 berichtete) ab. Vandalismus und Konflikten sei mit pädagogischen Massnahmen besser zu begegnen, so der Grundtenor. Niyazi Erdem ist der Ansicht, dass Jugendliche zu oft «herumhängen». Doch Kameras böten keine Lösung. Einen Ausbau der Jugendarbeit würde Erdem begrüssen. Walter Angst schlägt in dieselbe Kerbe: «Statt in technische Überwachungsgeräte zu investieren, sollte man auf die Sparmassnahmen in den Horten verzichten.» Angst und Erdem befürworten auch eine abendliche Beleuchtung der Freestyle-Anlage auf der Allmend. Nein, sagt hier Roland Scheck. Der Stadtrat habe versprochen, dass dies nicht geschehe.
Nach dem drängendsten Problem in Wiedikon gefragt, nennt Scheck die Verkehrssituation. Angst hingegen ortet dieses bei den «explodierenden Mieten» und dem «Wegfall von Freiräumen und Nischen für nicht renditeträchtige Nutzungen». Niyazi Erdem sagt, Wiedikon habe vergleichsweise kleine Probleme. Er wünscht sich im Quartier primär mehr Einsatz für die Jugendlichen.

So richtig heiss ist der Wahlkampf in Wiedikon bisher noch nicht – im Bild eine Standaktion der FDP am Goldbrunnenplatz.



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Zwischen Porno und Bioladen



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Die Umgebung rund um das Lochergut wandelt sich. Ein ehemaliger Pornoshop mutiert zu einem Lokal der gehobenen Preisklasse, am Idaplatz wird im April vermutlich ein neuer Bioladen eröffnet.

Text & Bild: Pete Mijnssen

Gross prangt beim Lochergut ein Schild: «Gewerbefläche zu vermieten». Wer auf die Seite der Verwalterin Immoriesbach geht, findet für die angebotenen 210 m2 im ersten Stock Büroräumlichkeiten zu Fr. 6400.-, das sind 365 Franken pro Quadratmeter und Jahr. Ein Preis, den ein Kenner als «stolz» bezeichnet. Als Vergleich: Im ehemaligen Tamedia-Gebäude lassen sich schön eingerichtete Büros für 340.– nur harzig vermieten – an zentraler Lage. Das Ladenlokal am Lochergut im Erdgeschoss kostet im Monat sogar Fr. 15'500.-, also Fr 880.- pro Quadratmeter. Bei der Verwaltung gibt man sich gegenüber QN3 zugeknöpft. Man sei mit «verschiedenen Interessenten» in Kontakt. Sicher ist nur, dass es kein weiteres Gastrolokal geben soll. Aber wer kann einen solchen Preis bezahlen, ausser einer internationalen Modekette, oder – bis vor Kurzem – ein Pornoschuppen, der im ersten Stock ein Bordell betrieb?

Der Chornlade plant ein Kind

Ganz anders sieht es am Idaplatz aus. Wo bis Ende Jahr die Apotheke Kälin war (QN3 berichtete), will der Chornlade ab April einen Quartier-Bioladen eröffnen. Anfang Januar hat eine ausserordentliche Generalversammlung der Genossenschaft beschlossen, den Vorschlag umzusetzen. Einziger Haken: Bis Ende Februar benötigt die Genossenschaft noch rund Hunderttausend Franken, wie Geschäftsleiter Oliver Lüthi gegenüber QN3 festhält. Mit Standaktionen wird der Laden ab Februar auch QuartierbewohnerInnen über seine Pläne informieren und Anteilscheine ausgeben. Warum wieder ein Bioladen, nachdem Mr. Natural in unmittelbarer Nähe vor knapp drei Jahren die Segel streichen musste? Lüthi ist zuversichtlich, dass es «einen Trend zurück zu kleinen Läden» gibt. Das Ambiente von ansprechenden «Tante Emma Läden» komme an und passe zur Entwicklung im Quartier, nicht zuletzt durch die Aufwertung der Weststrasse. Zudem sei die Miete zahlbar: «Die Familie Kälin will uns eine Chance geben.» Wichtig sind dem Betreiber auch faire Löhne bis zu den Aushilfen. Mit dem Quartierladen Balasso & Betulius sucht man den Kontakt und wird sicher auf deren Käseangebot hinweisen. www.chornlade.ch

Links: Leerer Laden am Lochergut: wer zieht hier wohl ein? 

Rechts: Bald entsteht hier am Idaplatz ein neuer Bioladen.



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Kinolandschaft Wiedikon



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Trotz schwieriger Marktlage expandieren die Zürcher Kinos auf 2014 munter. Gerade in Wiedikon sorgen das Arena und das Houdini für deutlich mehr Kinosessel.

Text: Steven Varco & Ivo Mijnssen

Wo steht in Zukunft das grösste Kino der Schweiz? Nach den Plänen des Arena im Shilcity-Areal: In Wiedikon. Momentan ist das Baugesuch gemäss dem Betreiber zwar nach wie vor hängig. Sobald dieses jedoch bewilligt sei, würden in den Räumlichkeiten des ehemaligen Clubs «Platin» acht zusätzliche Kinosäle erbaut. In den gesamthaft 18 Räumen wollen die Betreiber Filme länger laufen lassen und öfter in der Original-Sprachfassung zeigen. Ironischerweise hatte unter anderem genau dieses Kino die Filme in der deutschen Synchronfassung in Zürich überhaupt erst breit eingeführt.

Anders präsentiert sich die Kino-Situation an der Kalkbreite: Nachdem die Arthouse-Kette das altehrwürdige Uto übernommen, renoviert und wiedereröffnet hat, kriegt sie auf der gegenüberliegenden Strassenseite Konkurrenz. Die Neugass Kino AG, die im Zürcher Kreis 5 auch das Riffraff betreibt, eröffnet im Neubau der Genossenschaft Kalkbreite nach den Sommerferien das Houdini mit fünf Sälen, 212 Plätzen und einer Bar. Die Betreiber wollen, ähnlich wie im Arena, ein breiteres Programm zeigen. Sabine Wolf von der Genossenschaft setzt auf die Einbindung im Quartier: «Für Kinos wird die Lage und das besondere Ambiente vor Ort immer wichtiger; man sagt, ‘ich gehe ins Houdini’ und nicht mehr, ‘ich gehe in den Film xy’.» Im Namen steckt auch ein Stück Nostalgie: Das Houdini war in den Achtzigern kurzzeitig ein Kulturtreffpunkt im Kino Walche.

Verdrängungswettbewerb

Während Uto und Houdini tendenziell wohl ein ähnliches Zielpublikum ansprechen, ist die Konkurrenz zwischen Arena und Houdini geographisch und hinsichtlich des Zielpublikums wohl minim: Arena und Einkaufszentrum Shilcity sind bei Familien und Teenagern hoch im Kurs. Ins Ausgehviertel zwischen Kalkbreite und Langstrasse begibt sich ein anderes, urbaneres Publikum. Dennoch lässt sich nicht leugnen, dass in Zürich ein Verdrängungswettbewerb unter Kinos im Gange ist. Gemäss Tages-Anzeiger mussten die Lichtspielhäuser 2013 einen Rückgang der Zuschauerzahlen um gut zehn Prozent hinnehmen. Ob sich all die Investitionen in die Kinolandschaft lohnen, wird sich noch zeigen müssen. 

Heute noch eine Baustelle, morgen die Zürcher Kreuzung mit der höchsten Kinodichte: Das Uto und das zukünftige Houdini an der Kalkbreite.



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Haldenstrasse im Wahlkampf



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Die IG Freie Durchfahrt kämpft mit allen Mitteln gegen eine Sperrung der Haldenstrasse und bezichtigt die SP der Lüge im Wahlkampf.

Text: Hannes Weber

Der Stadtrat hat entschieden, die Haldenstrasse für den Durchgangsverkehr zu sperren. Über diesen politischen Erfolg freut sich die SP Zürich 3 und betreibt damit Wahlwerbung. Als Gegner dieser Sperrung bezichtigt die IG Freie Durchfahrt die SP jetzt der Lüge. Hintergrund: Die IG Freie Durchfahrt hat gegen den Entscheid des Stadtrates Rekurs eingelegt, der Beschluss ist somit nicht rechtskräftig. Die Interessensgemeinschaft fordert, dass die SP ihren Wahlslogan zurücknimmt. Die SP blickt den Urteilen über die Rekurse gelassen entgegen. Sie glaubt, dass die Haldenstrasse bald definitiv gesperrt wird und integriert die IG Freie Durchfahrt gleich in ihre Wahlwerbung: «Wer weniger verstopfte Strassen im Quartier möchte, wählt die SP. Wer mehr Durchgangsverkehr will, wählt die bürgerlichen Unterstützer der IG Freie Durchfahrt», schreibt sie in ihrer Medienmitteilung. 

So ruhig war es an der Haldenstrasse in den letzten Jahren selten.



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Veranstaltungen selbst eintragen



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Auf unserer Website bieten wir Organisationen aus dem Quartier neu die Möglichkeit, ihre Veranstaltungshinweise kostenlos selber zu erfassen und hochzuladen. Einfach auf www.qn3.ch gehen und unter «Agenda» auf den Link «hier übermitteln» klicken. Danach können Sie Ihre Informationen eintragen. 

Besuchen Sie uns auch auf unserer Facebook-Seite

Wir freuen uns über zusätzliche Freunde!



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Kunst im Kulturmarkt



Veröffentlicht am: 31.01.2014

In subtiler Farbensprache präsentiert der aus Kuba stammende Künstler Geordanis Aguilera Horta im Kulturmarkt eine Auswahl seiner jüngsten Werke. Seine Bilder zeigen ungewohnte Ansichten der Stadt Zürich, in denen Häuserlandschaften und Umgebung eine farbliche Symbiose eingehen. Mit ausdrucksstarker Malerei bringt der Künstler dem Betrachter auch das Wesen der Natur und ihrer Formenwelten näher.

Täglich von 9 bis 17 Uhr (Foyer Kulturmarkt)

Die Ausstellung dauert bis zum 5. März

Kulturmarkt
Aemtlerstrasse 23
CH-8003 Zürich
www.kulturmarkt.ch



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GZ Heuried sucht Räume



Veröffentlicht am: 31.01.2014

Das Gemeinschaftszentrum (GZ) Heuried ist eine soziokulturelle Einrichtung für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Im Auftrag der Stadt investiert es in Kultur und Bildung und schafft Freiräume für Austausch und Begegnung. Mit Informationsangeboten wie z. B. «Anlaufstelle Kinderbetreuung» oder dem Projekt «Eltern-Kind-Förderung» sucht das GZ im Raum Manesse einen Standort. Dazu braucht das GZ geeignete Räume.

Ideal ist:
- Minimum 200 m2, aufgeteilt in einen grossen Raum und 2 Büros, Erdgeschoss
- gut erreichbar und leicht zugänglich, z. B. für Kinderwagen
- Toiletten
- gut schallisoliert

Falls Sie solche Räume zu vermieten oder einen Tipp für eine Raumvermietung haben, wenden Sie sich bitte an:

Rita Borner, Betriebsleiterin GZ Heuried, 043 268 60 83 (direkt) / 043 268 60 80



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