Newsletter Winter (2016)
Leutenegger will Parkplätze statt Park
Veröffentlicht am: 25.01.2016
Wie an der verkehrsgeplagten Üetlibergstrasse Velowege, Parkplätze und alte Bäume gegeneinander aufgerechnet werden.
Hannes Weber (Text und Bild)
Das Tiefbauamt hatte im Juni 2013 ein Projekt in Anlauf genommen, das vorsah, die Üetlibergstrasse mit einen Fahrradstreifen zu ergänzen. Dazu sollten 29 Parkplätze aufgehoben werden. Eine parkartige Grünfläche mit altem Baumbestand sollte zudem attraktiver gestaltet werden. Unter neuer Führung im Tiefbauamt ist das Projekt jetzt aber fundamental geändert worden. Im Wohnquartier Wiedikon soll das Pärklein an der Ecke Üetlibergstrasse/Bachtobelstrasse asphaltiert und in 12 Parkplätze verwandelt werden. Die Bäume sollen gefällt werden. Damit verschwände eine der wenigen Grünflächen an der vielbefahrenen Strasse im Friesenberg.
Die SP hat dagegen Ende Dezember 2015 Einsprache erhoben. Zusammen mit dem VCS wehrt sie sich gegen das Vorgehen des Tiefbauamtes der Stadt Zürich. Aus Sicht der Sicht des Wiediker SP-Politikers Christoph Rüegg ist aus der «Mitwirkung der Bevölkerung» eine mutwillige «Täuschung der Bevölkerung» geworden (Tages-Anzeiger). SP und VCS fordern einen Verzicht auf die neuen Parkplätze oder, falls das Tiefbauamt daran festhält, eine Neuauflage des Projektes.
In dessen Erstauflage, noch unter Stadträtin Ruth Genner, sollten nur drei zusätzliche Parkplätze in der Blauen Zone erstellt werden. Filippo Leutenegger behauptet allerdings, die Bäume im Park hätten schon in der ursprünglichen Version des Projektes gefällt werden sollen.
Der Tiefbauvorsteher Leutenegger will lieber Parkplätze als Bäume.
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Café Uetli in neuen Händen
Veröffentlicht am: 25.01.2016
Die Besitzer des Schnellimbisses Flash übernehmen das Traditionscafé am Goldbrunnenplatz.
Pete Mijnssen (Text und Bild)
Wer ihnen gegenübersitzt, hat den Eindruck, als wären sie schon ewig dort – im Café Uetli am Goldbrunnenplatz. Nichtsdestotrotz sieht das Wirtepaar Irmgard und Josef Schrotter frisch aus; dass sie im Pensionsalter sind, würde man ihnen jedenfalls nicht geben. Einziger Hinweis ist ihre hartnäckige Weigerung, den Journalisten ein Foto von ihnen machen zu lassen. Und schon gar nicht würde man denken, dass sie nach zehn Jahren im Café Uetli am Goldbrunnenplatz nun Platz machen für eine neue Generation von Gastwirten.
Damals, am 1. Juli 2005, übernahmen die Schrotters das markante Eckcafé im Sechzigerjahre-Stil zur Saumstrasse hin, nachdem sie vorher zehn Jahre das Zunfthaus zur Haue am Limmatquai geführt hatten. Welche Qualitäten sie in das Quartier brachten, wurde vielen bald klar: Irmgard Schotter sorgte jeden Tag in der Küche für frische, hausgemachte Kost, und Ehemann Josef versüsste seinen Gästen den Tag mit frisch gemachter Patisserie – dies zu absolut fairen Preisen und an 365 Tagen. Von morgens um fünf bis um 19 Uhr, an Sonn- und Feiertagen «erst» ab 6.30 Uhr.
Verjüngung bei Publikum und Wirten
Das Angebot passte, und so mischten sich in den letzten Jahren auch immer mehr Jüngere und Personen aus den umliegenden Büros unter die älteren Stammgäste. «Das Goldbrunnenplatz-Umfeld hat sich positiv verändert», konstatiert denn auch Irmgard Schrotter. Dennoch müsse heute alles schneller gehen, auch beim Mittagessen. Das Wirten sei generell schwieriger geworden, sinniert Josef Schrotter: «Die Bürokratie ist grösser geworden.» Da gebe es immer weniger Spielraum, vor allem bei den Cafés, wo das Angebot immer grösser und die Margen kleiner würden.
Das muss sie nun nicht mehr kümmern, per Ende Dezember 2015 haben sie die Geschicke in neue Hände gegeben – an die Gebrüder Yldirim, die seit Jahren den Schnellimbiss Flash gleich nebenan führen. Zuerst wird aber noch etwas aufgefrischt. Die Gäste haben sich gewünscht, dass sich nichts ändert, ausser dem Teppich. Man wird sehen. Die Schrotters freuen sich, erstmals gar nichts mehr machen zu müssen, ausschlafen zu können. Dann wollen sie sich im Tessin erholen, am Wandern und Velofahren erfreuen und Zeit haben für die Enkel. Welchen Rat geben sie ihren Nachfolgern mit auf den Weg? «Ein erfolgreiches Café muss persönlich geführt sein, der Service freundlich, man muss offen zuhören können und Zeit haben», sagt Josef Schrotter zum Abschluss. Und für den Service besorgt sein, den das Paar zehn Jahre lang bescheiden und tüchtig Tag für Tag hinzauberte, wäre anzufügen. Ganz verabschieden müssen sich die Gäste aber erst Ende Januar: Bis dann wird nämlich Josef Schrotter noch höchstpersönlich seine Patisserie auftischen.
Ende Januar heisst es Abschied nehmen vom Café Uetli.
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Legendenumwobenes Atlantis wieder offen
Veröffentlicht am: 25.01.2016
Am Waldrand öffnet der erste «Urban Retreat» Zürichs seine Tore – sehr stillvoll und teuer, aber (noch) etwas steril.
Pete und Ivo Mijnssen (Text), Foto (ZVG)
Es war für einige Jahre wohl die aufregendste Baustelle im Quartier, jene des Hotel Atlantis am Fuss des Üetlibergs. Das legendäre Etablissement, in dem bis in die Neunzigerjahre die Superstars der Welt logierten, wurde für 60 Millionen Franken erneuert. Die Tatsache, dass der Emir von Katar als Geldgeber agiert und offenbar für seine Familie Gemächer einbauen lassen wollte, trug weiter zur Legendenbildung bei, ebenso wie die Lohndumping-Vorwürfe auf der Baustelle.
Nun aber ist das Hotel wieder offen, samt Restaurants und Spa-Bereich. Ein Augenschein zeigt, dass der Umbau gelungen ist. Mit einem vorweihnachtlichen Besuch im Restaurant wollte das Konzept des «Urban Retreat» ausgetestet sein: Das Team um Küchenchef Martin Vossen tischte Vorzügliches auf: so etwa der exzellent zubereitete bretonische Wolfsbarsch, oder das natürlich gereifte Lumakalb. Eine Überraschung ist die sorgfältige Weinkarte mit vielen Schweizer Spezialitäten und seltenen Gewächsen. Das Ambiente ist gepflegt, urban – aber auch etwas auf der sterilen Seite. Der aufmerksame Service liess solche Mängel vergessen.
Billig ist weder das Essen noch die Unterkunft. Die günstigsten der grosszügig ausgestalteten Zimmer kosten gut 400 Franken pro Nacht. Aussicht kostet wie immer extra. Immerhin steht der Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Schwimmbad auch Externen offen – für Fr. 80. So hat nun auch die «Pfnüselküste» wieder einen Anziehungspunkt. Mit einem Besuch im Bistro Hide&Seek kann man Quartierfremde und Freunde beeindrucken Am günstigsten fährt, wer einfach einen Kaffee trinkt und die wunderbare Aussicht über Zürich geniesst.
Das neue Atlantis gibt sich edel.
Die Atlantis-Bilderstrecken
In der NZZ
Im Tagi
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Die Baustelle im Wald
Veröffentlicht am: 25.01.2016
Im Döltschibach ersetzt die Stadt fast hundert in die Jahre gekommene Schwellen.
Ivo Mijnssen (Text und Bild)
Gerade als die Dauerbaustelle beim Hotel Atlantis langsam verstummt, fahren im Waldstück darüber die Baumaschinen auf. Im Wald am Döltschibach stehen kleine Bagger, sogar ein Seilzug wurde eingerichtet, der Material den Berg hochtransportiert. Das Ziel des Materialparks im Stadtwald ist die Sanierung von 95 Schwellen im Wildbach, welche dessen Flussgeschwindigkeit verringern und so im abschüssigen Nordhang des Üetlibergs Schäden bei Hochwasser verhindern. Vor sechzig Jahren gebaut, befinden sich diese heute in einem schlechten Zustand und werden noch bis im Herbst dieses Jahres ersetzt. Im Schnitt können täglich drei von ihnen ausgetauscht werden.
Günstig ist die Arbeit im schwierigen Gelände nicht: 3,69 Millionen Franken beträgt der Gesamtkredit. Kostentreibend wirkt auch die Tatsache, dass das Tiefbauamt im Naturschutzgebiet versucht, die Pflanzen- und Tierwelt möglichst wenig zu belasten. Die Arbeiten werden deshalb in Etappen ausgeführt. Die Wanderwege und der Biketrail im Naherholungsgebiet bleiben während der ganzen Bauzeit uneingeschränkt benutzbar.
Am Döltschibach sind die Baumaschinen aufgefahren.
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Mitglieder gesucht!
Veröffentlicht am: 25.01.2016
Wer Lust hat, dem Verein Quartiernetz3 als Passivmitglied beizutreten, kann dies für 20 Franken pro Jahr tun. Sie unterstützen damit eine unabhängige publizistische Plattform im Quartier: Unsere journalistische Arbeit bleibt natürlich unentgeltlich, aber wir können damit Projekte wie die Erneuerung der Website und unseres Auftritts angehen, die wir aus Freiwilligenmittel bisher selbst nicht stemmen können.
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