Newsletter Frühling (2016)
Das futuristische Bettenhaus
Veröffentlicht am: 27.05.2016
Der Neubau des Stadtspitals Triemli ist eröffnet. Ein Rundgang zeigt, wie im Bettenhaus innovative Ansätze, Hightech und Ökologie verbunden werden.
Text & Bild: Steven Varco
Im März öffnete das neue Bettenhaus des Stadtspitals Triemli für Besucher einen Tag lang seine Tore. Der Ansturm war enorm: Über 10'000 BesucherInnen fanden sich ein. Um Staus zu vermeiden, wurden mit Farbstreifen am Boden drei unterschiedliche Pfade markiert – blau für Infrastruktur, grün für kostenlos angebotene Gesundheitschecks, rot für Kinder und Familien.
Höhepunkt war das weltweit einmalige «MultiTower»-Bettensystem, auf welches das Triemli zu Recht stolz ist: Zwei spezielle Liftschächte fungieren als vertikale Bettenlanger, eines für saubere, das andere für benutzte Betten. Mittels Knopfdruck kann das Pflegepersonal rasch für jede Etage ein frisches Bett bestellen oder ein benutztes zur Reinigung abgeben. Entwickelt wurde dieser zweifache Bettenlift von Schweizer Ingenieuren exklusiv fürs Stadtspital.
In der Planung wurde das Energiekonzept, das auf die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft ausgerichtet ist, noch vor der Architektur erstellt. Das Gebäude erfüllt diese Standards als erstes in der Schweiz und ist nach dem strengen Minergie-P-Eco Standard gebaut. Eindrücklich ist auch der riesige Kamin vor dem Haus, dessen Hülle aus 34'200 Schieferplatten besteht. Darunter befindet sich ein Heizkraftwerk, das mit Stadtzürcher Holzschnitzeln befeuert wird. Daneben sorgen 100 Erdsonden in den Zimmern für Wärme im Winter und Kühlung im Sommer. Der Wärmebedarf wird zu 95 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt.
Die neuen Zimmer sind gross und selbst für allgemeinversicherte Patienten auf 2 Betten beschränkt. Für die privat versicherten Patienten reserviert sind die obersten zwei Etagen, die vom Spital «Top of Triemli» genannt werden, mit Einzelzimmern und atemberaubender Sicht auf die Stadt. Über modernste Multimedia-Terminals können die Patienten Essen bestellen, telefonieren, fernsehen oder im Internet surfen. Zudem kann das Pflegepersonal dort jederzeit Krankenakten und Röntgenbilder abrufen.
Günstig ist das futuristische Bettenhaus, das seit April in Betrieb ist, allerdings nicht: 290 Millionen Franken kostete der Neubau, was dazu führte, dass das Triemli letztes Jahr mehr als 10 Millionen Verlust machte und auch in Zukunft höhere Nutzungskosten erwartet.
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Die Jungfüchse von Wiedikon
Veröffentlicht am: 27.05.2016
Die Stadtfüchse auf der Aemtlerwiese haben Junge. Nun versperrt ihnen eine Baustelle den Eingang zum Bau.
Text & Bild: Ivo Mijnssen
Wer dieser Tage nachts unterwegs im Quartier ist, trifft zuweilen auf überraschende Gestalten: Jungfüchse spazieren neugierig durch die Strassen und stellen sich auch mal unbedarft in den Weg eines Autos oder Fahrrades. Zu Hause sind sie in einem Loch unter dem Pavillon des Aemtlerschulhauses auf der gleichnamigen Wiese. Vor wenigen Tagen sperrten allerdings Bauarbeiter den Teil des Pavillons ab, wo sich das Loch befindet. Sollen die Füchse also umgesiedelt werden?
Lukas Handschin von Grün Stadt Zürich gibt Entwarnung. Die Absperrung sei Teil einer Baustelle, auf der die neuen Glasfaserkabel im Quartier verlegt werden. Die Füchse liessen sich davon grundsätzlich nicht stören. «Aber wenn es ihnen nicht gefällt, weichen sie natürlich aus.» Dies sei aber bisher nicht geschehen: Auf Nachfrage von QN3 machte einer der vier städtischen Wildhüter am Freitag einen Rundgang und bestätigte die Anwesenheit der Jungfüchse.
Der Bau auf der Aemtlerwiese wird seit Jahren von Fuchsfamilien benutzt. Auch im Friedhof Sihlfeld existiert eine ständige Population. In der ganzen Stadt leben etwa 1000 Füchse, zu Konflikten mit den Menschen kommt es kaum. Dennoch betont Handschin, man solle sich den Füchsen nicht nähern und sie auch nicht füttern. Immer wieder brächten Leute auch Jungfüchse zu den Wildhütern, da sie glaubten, diese seien von ihren Eltern verlassen worden. Dies sei aber nicht der Fall, die Eltern würden sich einfach zurückziehen, wenn sich Menschen näherten, seien aber nie weit weg.
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Singend in den Frühling
Veröffentlicht am: 27.05.2016
Alle zwei Jahre erobern die Chöre Zürichs Hinterhöfe. Der Hofgesang soll diese oft vernachlässigten Räume neu beleben.
Text & Bild: Pete Mijnssen
Das Wetter meinte es gut mit den Atelier Singers am letzten Sonntag: Trotz angekündigter Kaltfront konnte der Chor in einem lauschigen Hinterhof an der Bertastrasse den AnwohnerInnen ein halbstündiges Ständchen geben. Unter Chorleiterin Franziska Bless sangen die 29 Sängerinnen und Sänger mehrstimmige Lieder aus der ganzen Welt. Der Chor ist ein Teil der Initiative «Hofgesang», die in den Neunzigerjahren startete. Alle zwei Jahre erklingt der Gesang im Frühsommer in Zürichs Innen- und Hinterhöfen. Chöre sind eingeladen, sich und das Publikum organisiert oder unorganisiert, wann und wo auch immer, mit Hofgesängen zu erfreuen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie «mit grosser Freunde und Herzblut beim Musizieren dabei sind», wie Franziska Bless gegenüber QN3 erklärt. Im Vordergrund steht der Spass – geprobt wird nur einmal pro Monat.
Dahinter steht aber auch ein ernstes Anliegen: die oft zu Werkplatz und Parkplätzen mutierten Innen- und Hinterhöfe neu zu beleben. An ihrer Stelle sollen wieder Lebensräume entstehen – Spielplätze für Jung und Alt, freundliche und einladende Grünräume, Begegnungsorte, Oasen der Ruhe. «Der Hofgesang will mit feinen Tönen Bewegung in die Höfe bringen», eröffnete denn auch Andreas Diethelm, Initiant und Gesamtprojektleiter, das Konzert. «Hofgesang» versteht sich deshalb auch als Kulturvermittler. Den lauschigen Innenhof an der Bertastrasse liess der Chor jedenfalls mit seinen vielschichten Stimmen klingen und vibrieren.
Weitere Konzerte auf:
www.hofgesang.ch
Schlussveranstaltung: Mittwoch 8. Juni, Turbinenplatz
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Lily’s im Test
Veröffentlicht am: 27.05.2016
Der neue Platzhirsch am Lochergut überzeugt mit solider Kost. Nur die Kommunikation dürfte noch etwas besser werden.
Text: Arniko Dross, Foto: Pete Mijnssen
Im Frühling steht die Bertastrasse in voller Kirschblüte – da passt eine kulinarische Reise in asiatische Gefilde gut ins Bild. Perfekt also, dass Lily’s Factory am Lochergut seit letztem Herbst eine Filiale betreibt – ein weiterer Hotspot am aufgewerteten Platz. Wegen der milden Temperatur überlegen wir kurz, ob wir draussen Platz nehmen sollen, aber der Wind ist noch etwas frisch. So entscheiden wir uns für den rundum von hohen Fenstern umgebenen Innenraum. Hier erwartet uns der seit Längerem angesagte Baustellen-Chic: Sichtbeton, die unverputzte Decke, Kabel und Leitungen sind sichtbar. Die Beleuchtung ist angenehm und trotz offener Küche und einem gut besetzten Lokal behindert der Geräuschpegel das Gespräch nicht.
Die Bedienung ist aufmerksam und freundlich. Nur der Kommentar der Kellnerin, dass noch keines der Curries auf der Karte ihre Geschmacksknospen zum Blühen gebracht habe, mutet etwas befremdlich an. Auch sonst ist die Beratung etwas unbeholfen. Flink werden jedoch die Stangen einer lokalen Bierbrauerei an unseren Tisch gebracht, und auch die bestellten Gerichte (Bai Krapao/Orange Duck/Chicken Fried Rice/Chicken Cashew Nuts) stehen kurz darauf dampfend auf dem Tisch – gut gewürzt und in ordentlichen Portionen. Die Schärfe stimmt, das Gemüse ist knackig kurzgebraten, das Fleisch saftig und wohlschmeckend.
Der Teufel steckt aber bekanntlich im Detail: Obwohl Preis und Leistung stimmen, macht es nicht sonderlich Spass, dass auch der weisse Reis zu den extra berechneten «Beilagen» gehört. Die bestellten Koriander Garlic Naan Brote kommen in der ungewürzten Variante auf den Tisch; auf Nachfrage heisst es, dass die bestellte Variante nicht vorrätig sei. An der Kommunikations-Qualität des Service-Personals darf also durchaus noch etwas gefeilt werden. Fazit: Die geschätzte Souveränität und der «Taste» des Originals sind auch im neuen Lily’s schon erkennbar. Die unaufgeregte und freundliche Stimmung macht Lust darauf, bald wieder einzukehren – bevor die nächsten Kirschen blühen.
www.lilys.ch
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Veranstaltungen im Quartier
Veröffentlicht am: 27.05.2016
Aemtler Garten, Idaplatz Kino und Kulturmarkt-Fest
Gleich mehrere Veranstaltungen stehen in den nächsten Tagen bevor. Quartiernetz3 weist an dieser Stelle gerne auf drei im Besonderen hin.
Durch Gärten wandeln – Wandel in Gärten
Am 29. Mai stehen der SchülerInnengarten Aemtler und der Labyrinthgarten im Zeughaushof im Fokus. Beide Gärten sind Räume für Begegnungen, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Die Veranstaltung geht der Frage nach, was die Gärten für die Menschen, die sich dort aufhalten, bedeuten.
14 Uhr: Besammlung im Aemtlergarten vis-à-vis Aemtlerstrasse 108 in Zürich-Wiedikon
14.15 - 15.15 Uhr: Führung und Gespräch im Aemtlergarten
15.15 - 15.45 Uhr: Zwischenverpflegung und Aufbruch in Richtung Labyrinthplatz im Zeughaushof
15.45 - 16.45 Uhr: Führung und Gespräch im Labyrinth im Zeughaushof
17 Uhr: Gemütlicher Ausklang
Die Veranstaltung ist unentgeltlich und findet bei jedem Wetter statt.
www.aemtlergarten.ch
20 Jahre Openair Kino Idaplatz
1997 ins Leben gerufen, hat sich das Openair Kino auf dem Idaplatz zu einem festen Bestandteil des Stadtsommers gemausert. Dieses Jahr wird am 11. Juni der Film «Burnt – Im Rausch der Sterne» gezeigt. Dabei geht es um einen ehemaligen Sternekoch, der nach Alkohol- und Drogenexzessen wieder zurück in den Koch-Olymp will. «Verdienst des Films ist, dass er nicht eine weitere Food-Porn-Produktion ist, sondern neben Zutaten wie Situationskomik und einer Prise Romantik auch ein realistisches Bild der Plackerei und des enormen Drucks hinter der Kulisse eines Sterne Restaurants zeigt», schreiben die Veranstalter. Kulinarik-Ästheten sollen aber dennoch nicht zu kurz kommen. Denn die Speisen werden im Film so präsentiert, dass einem unweigerlich das Wasser im Mund zusammenläuft.
Gastronomie gibt’s auch beim Idaplatz Kino. Drei Sterne Küche wird man zwar vergeblich suchen. Doch Besucherinnen und Besucher können ganz entspannt einen Vegiteller, ein feines Stück vom Grill oder etwas Süsses geniessen, ohne das Risiko, dass ihnen die Teller wie in der Film-Küche um die Ohren fliegen.
Openair Kino Idaplatz, Zürich, Kreis 3
Samstag 11. Juni 2016 (Ausweichdatum bei schlechtem Wetter: 18. Juni 2016)
Essen und Trinken ab 18 Uhr, Filmstart ist um 21.30 Uhr. Nach Filmende Barbetrieb bis 02 Uhr.
www.idaplatz.org
Kulturmarkt-Fest im Juni
Am 18. Juni realisiert der Kulturmarkt das zweite «05.28»-Fest. Dabei ist der Name Programm, denn es startet um 05.28 Uhr, wenn die Sonne aufgeht. Taiji zum Mitmachen, ein Orgelkonzert, eine Lesung mit musikalischer Begleitung und ein Frühstücksbuffet locken am frühen Morgen.
Am Mittag wird der Grill angeheizt und das Trio Zugluft unterhält mit transeuropäischer Experimentalvolksmusik. Von 9 bis 16 Uhr gibt es einen Flohmarkt. QuartierbewohnerInnen sind eingeladen, einen Stand zu betreiben. Parallel dazu gibt es kulturelle Darbietungen aus dem Quartier und von Kulturschaffenden des Kulturmarkts.
Anmeldungen zum Flohmarkt nimmt Michel Good per Telefon 044 457 10 64 oder E-Mail michel.good@kulturmarkt.ch entgegen.
Weitere Infos zum Programm gibt’s auf www.kulturmarkt.ch.
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