Wie geht es weiter im Atlantis?

Nachdem Quartiernetz3 noch im Januar auf die Möglichkeiten einer kulturellen Zwischennutzung hinwies, haben sich die Aussichten darauf verschlechtert. Auf Rückfrage von QN3 erklärt der Sprecher von Olive Marketing, Robert Rosanis: «Bis heute sind keine Veranstaltungen im Atlantis geplant.» Grund dafür sind Schwierigkeiten im Zusammenhang mit baulichen Massnahmen, die für eine Nutzung mit Publikum nötig wären (ehemalige Döltschi-Stube) und die zeitlich beschränkte Nutzung aufgrund der vorliegenden Verträgen bis zum 31.12.11. Somit konnten «sämtliche Ideen bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht realisiert werden oder erfordern noch weitere Abklärungen», erklärt Rosani.

Zwischennutzung steht in Frage …


Grund dafür sind die Besitzverhältnisse der «Neue Hotel Atlantis AG», der luxemburgischen Rosebud Hotels Holding SA. Sie plant, das Hotel in 69 Eigentumswohnungen im Luxusbereich umzubauen. Dies rief den Bezirksrat auf den Plan, der dies als einen Verstoss gegen die «Lex Koller» taxierte. Das Gesetz beschränkt die Erwerbsmöglichkeiten von Schweizer Liegenschaften durch Ausländer, hier also der Rosebud Holding. Aber auch die Zwischennutzung des Unternehmers Werner Hofmann fällt darunter, weil die ursprüngliche Nutzung als Hotel nicht gewährleistet sei. Hofmann vermietet seit letztem November rund 160 Zimmer an Studenten. Während der Bezirksrat die Zwischennutzung als «sinnvoll» erachtet, muss die Neue Hotel Atlantis AG bis Ende Juni 2011 die notwendigen Anpassungen vornehmen. Im Klartext heisst das: um aus der «Lex Koller-Falle» herauszukommen, müssten die Eigentümer eine Handänderung in schweizerischen Besitz bis dahin durchführen.

… im Quartier regt sich Widerstand
Aber auch im Quartier regt sich Widerstand: Die SP Zürich 3 hat zusammen mit der Aktionsgemeinschaft gegen Luxuswohnungen im Atlantis im Februar 2011 eine Petition gestartet. Diese fordert die Eigentümerin auf, das Grundstück an eine nicht gewinnorientierte Organisation oder der Stadt Zürich zu verkaufen. Auf dem Areal sollen preisgünstige Wohnungen entstehen oder es soll in eine Freihaltezone zurückgeführt werden.

Zudem stellt sich für die SP die Frage der Bauzonen-Ordung. Für den Bau des Hotels wurde das Grundstück von der Freihaltezone in eine Wohnzone W2 eingeteilt. Der übliche Waldabstand von 60 Metern ist unterschritten. Bewilligt wurde dies damals aus akutem Mangel an Hotelbetten in Zürich. Da die Baubewilligung für ein Hotel und nicht für Wohnraum erteilt wurde, ist eine Umwandlung in Wohnungen problematisch.

Text: Hans-Urs von Matt