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Seit Anfang September ruhen die Bauarbeiten auf der Ämtlerwiese

Baustopp auf der Ämtlerwiese

Alles war vorbereitet für die grosse Sanierung rund ums Ämtlerschulhaus. Die Bauarbeiten für die Erdsonden begannen Mitte August. Nun sind die Baumaschinen weg. Was ist passiert?


Pete Mijnssen (Text und Fotos)

Die umfassende Sanierung der Schulanlage war seit geraumer Zeit angekündigt, die Anwohnerschaft im letzten Dezember informiert worden. Noch im April hatte der Gemeinderat das Projekt etwas zurückgestutzt (QN3 berichtete). Planmässig fuhren im August die Bagger auf der Ämtlerwiese für Erdsondierungs-Arbeiten auf, damit die Wärmeversorgung der gesamten Anlage zukunftsfähig wird. Der damit verbundene Baulärm dauerte aber gerade Mal drei Wochen. Denn Anfang September wurden die Bagger abgestellt, am 11. September wurden sie abtransportiert. Grund dafür war ein Rekurs.

Rekurs gegen «unzureichende Ausschreibung»

Ein Anwohner hatte gegen die Baubewilligung für die Schulraumprovisorien an der Bertastrasse und die Erstellung einer Erdsonden-Wärmepumpenanlage an der Bertastrasse Einsprache erhoben. Diese Redaktion hatte als erstes Medium Einblick in die Unterlagen. Als Begründung wird dort eine «unzureichende Ausschreibung» angeführt. QN3 wollte vom Amt für Hochbauten wissen, wie es nun das weitere Vorgehen ist. Dieses schrieb: «Das Baurekursgericht hat den Rekursen eine aufschiebende Wirkung erteilt. Dies hat einen Baustopp zur Folge. Bis zu vorliegenden Gerichtsentscheiden liegt die Baustelle still». 

 

Die Baumaschinen werden abtransportiert

Die Baumaschinen wurden abtransportiert

Für die Quartierbevölkerung wäre es wichtig zu wissen, mit welchen Verzögerungen zu rechnen ist und ob es bereits einen neuen Zeitplan für die Arbeiten gibt. Die Ämtlerwiese, ein beliebter Quartier-Treffpunkt, ist bereits heute mit den Vorbereitungsarbeiten auf Jahre hinaus stark beeinträchtigt. Ein Bauzaun trennt die Wiese in zwei gleich grosse Teile. Offenbar findet aber erst Mitte Dezember ein Ortstermin mit den Parteien statt.

Einsprache beim Baurekursgericht abgewiesen

Die Projektleiteitung wollte gegenüber QN3 keine weitere Stellung nehmen, da es sich «um laufende Verfahren handelt». Somit seien auch keine Informationen zu den Rekursen sowie der Einfluss auf die geplanten Termine möglich. Die Stadt stellt sich auf den Standpunkt, dass das Baubewilligungsverfahren für die Erdwärmesonden-Wärmepumpenanlage korrekt im Meldeverfahren erfolgt sei. Wie das Amt für Hochbauten dem Quartiernetz kürzlich mitteilte, hat das Baurekursgericht inzwischen die Einsprache abgewiesen und der Bauherrschaft Recht gegeben. Grund für die Abweisung war, dass der Rekurrent mangels einer besonderen Betroffenheit nicht berechtigt gewesen sei, ein Rechtsmittel zu ergreifen. Der Rekurrent hat den Rekurs an das Verwaltungsgericht weitergezogen.

Pop-Up-Pumptrack als Übergangslösung?

Der Gang an die Gerichte verheisst in den wenigsten Fällen eine schnelle Lösung und darum wurden schon im September die Bagger abtransportiert. Mit dem Gang ans Verwaltungsricht wird es auch nicht schneller gehen. Verschiedene Medien  haben inzwischen auch über den Stillstand auf der Ämtlerwiese berichtet (NZZ, QV3). Die Wiese präsentiert sich noch immer als nackte, umgepflügte Erdhalde.

Dem Schreibenden gehen dabei folgende Gedanken durch den Kopf: Wäre sie bereit für andere Abenteuer, etwa für einen Pop-Up-Pumptrack für die Quartierkids? Wäre doch jammerschade, wenn eine der Lieblingswiesen von Wiedikon nun längere Zeit einfach brachliegt, nur weil sich ein Anwohner und die Stadt fetzen. Gibt es noch andere Ideen? Histoire à suivre.

Der Spass für Gross und Klein neben dem Bauzaun geht weiter.

Der Spass für Gross und Klein neben dem Bauzaun geht weiter.