Nach über einem Jahrzehnt schloss der Club Abart Ende 2012 seine Tore – nicht ohne sich standesgemäss zu verabschieden. Fans konnten sogar ein Stück Abart nach Hause nehmen.
Text: Steven Varco, Bild: mindcollision
Am 31. Dezember wollten alle die letzten Stunden im Abart verbringen – die Tickets zur letzten Party waren innert nur zwei Stunden ausverkauft. 14 Jahre lang war der Club Abart an der Manessestrasse im Zürcher Kreis 3 der Inbegriff der Zürcher Rock- und Independence-Szene. Hier sind Bands wie «Muse» aufgetreten, bevor sie weltberühmt wurden, und auch Gruppen wie «The Offspring» oder «Die toten Hosen» waren im Abart schon zu Gast. Viele Alternativ-Partylabels fanden im Abart eine Heimat.
Da jedoch das Sihlcity-Quartier in den letzten Jahren schrittweise mit modernen Eigentumswohnungen aufgemöbelt wurde, fürchtete das Abart, längerfristig Lärmklagen zum Opfer zu fallen. Deshalb beschlossen die Väter des Szene-Clubs, diesen in Würde zu begraben. Am 9. Januar 2013 öffnete das Abart trotzdem nochmals für einige Stunden. Fans hatten die Gelegenheit, beim Inventar-Ausverkauf noch ein Stück «Abart» für zuhause zu ergattern. Und es wurde alles verkauft: Vom Kühlschrank über den Barhocker bis zum Sofa, das in all den Jahren wohl so einiges erlebt hatte. Allerdings musste man ziemlich schnell sein, denn bereits wenige Minuten nach der Türöffnung waren die meisten Sachen fest in den Händen jener Fans, die zuvor in einer meterlangen Schlange angestanden sind.
Ganz verschwinden wird der Name «Abart» jedoch nicht: Unter dem gleichnamigen Label werden weiterhin Konzerte, unter anderem im Komplex 457 in Altstetten, stattfinden. Zudem veranstalten die ehemaligen Abart-Besitzer in Zukunft unter dem Namen mainland music Konzerte in der ganzen Schweiz. Für seine Fans hat das Abart übrigens eine Facebook-Page eingerichtet, und ein Buch wir die Geschichte des Abarts erzählen.